Mittwoch, 24. Juni 2020

Mein Sein ist der Ursprung von allem

Außerirdisch

Die ganze Zeit versuche ich zu greifen, wie ich mich fühle. Irgendwas passiert hier mit mir oder ist schon zu weiten Teilen passiert. Die Reise hat mich verändert, nachhaltig, und wird mich wahrscheinlich noch weiter verändern.

Als ich heute morgen probiert habe, dafür Worte zu finden, ging es in die Richtung der Reife. Ich bin gereift, noch mehr zu einer reifen Frau geworden, erwachsener, wacher, präsenter, gelöster, erlöster. Mir wurde noch einmal mehr klar, dass ich bereit bin sofort alles loszulassen.

Ich bin in jedem Moment bereit, alles zu verlieren, alles herzugeben, alles und jeden gehen zu lassen, ob materiell, beziehungstechnisch, beruflich, finanziell, ganz egal. Ich könnte es so annehmen wie es kommt und weiterleben. In Frieden mit jedem Abschied. Ich definiere mich gefühlt über nichts mehr im Außen. Was ich brauche ist da und das bin ich in meiner göttlichen Anbindung. Verbunden mit der Urquelle. Was sollte mir also fehlen? Was könnte man mir also wirklich nehmen, das tatsächlich essentiell für mich ist und nicht auf einem anderen Wege wieder zu mir käme?

Was zu mir gehört, bleibt sowieso. Was zu meinem Weg gehört und wichtig ist für mein Wirken, für mein Sein, für meinen Selbstausdruck, mein Wachstum, meine Erfahrungen, meine Entfaltung, meine Lebendigkeit ist, bleibt von alleine oder kommt wieder.

Gerade in diesem Moment gibt es keinen Gedanken, keine Vorstellung, kein Gefühl, das mich total in Panik versetzen würde. Da ist einfach nur Frieden und Weite, Sicherheit und ein tiefes Wissen und Fühlen, dass alles genau perfekt ist und auch weitergeht. Wie auch immer das aussehen mag. Ich muss es nicht wissen.

Die Natur hier hat mich wohl noch mehr geerdet, mich noch mehr daran erinnert, dass ich Teil von ihr bin und alles seinen eigenen Takt hat, alles da ist, alles in ihr und in mir angelegt ist. Ich trage jede Information in mir, die wichtig ist. Die nächste Wachstumsstufe wird immer im richtigen Moment ganz von alleine eingeleitet.

Die Blume weiß, wann es Zeit für die Knospe ist und die Knospe weiß, wann es Zeit ist, aufzublühen. Sie weiß wie lange sie blüht und weiß auch, wann ihre Zeit vorbei ist. Das Sterben ist dann kein Drama, sondern einfach normal. Das Leben geht weiter, halt anders. Das Leben nach der Blüte ist das Leben vor der nächsten Blüte. Und wenn es die Aufgabe der Blume war, nur ein einziges Mal einen Tag zu blühen und dann für immer von dieser Erde verschwindet, dann hat sie damit ihren Plan erfüllt. Alles ist richtig, alles genau so gut.

Ein Leben, eine gemeinsame Erfahrung, ein Zustand, ein Umstand, so kurz das alles auch sein mag, es ist immer genau richtig, hat genau die richtige Dauer.

Wie passt jetzt zu all dem das Wort „außerirdisch“ fragst du dich? So fühlt sich mein Befinden an, so fühle ich mich und zwar im positivsten Sinne. Äußerlich betrachtet könnte man sagen, dass alles so weitergeht wie vor dem Urlaub. Ich schreibe Texte, ich gebe Interviews, ich helfe Menschen, sich an ihre Göttlichkeit zu erinnern und gleichzeitig ist ALLES anders.

Von all dem, muss ich auch nichts tun. Es macht keinen Unterschied. Ich bin, ob mit oder ohne all das. Ich bin und das reicht. Alles, was zu meinem bloßen Sein noch dazu kommt, ist die Kirsche auf der Sahne, bzw lediglich der Ausdruck dessen, wer ich bin und einfach nur eine logische Konsequenz von meinem Sein. Der Seinszustand geht immer allem anderen voraus.

Die wunderbare Patricia Quell hat mir das Wort außerirdisch heute geschenkt. Mit diesem Wort hat sie meine Veränderung auf den Punkt gebracht. Ich bin nicht mehr von dieser Welt und doch in ihr. Für mich ein himmelweiter Unterschied. Im Moment würde ich sagen, ich bin nicht mehr in der alten Welt der Dualität verhaftet. Gefühlt hat sich die Dualität für mich aufgelöst. Alles ist gleichwertig, alles ist gleich-gültig. Und so kann ich gelassen nehmen, was kommt und bei Bedarf neu wählen, wenn es nicht mehr zum Ausdruck bringt, wer ich gerade bin. Mein Sein ist der Ursprung von allem. Nicht ich reagiere auf die Welt, sondern die Welt reagiert auf mich.


Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche