Auf sein Gefühl hören, das ist immer so einfach gesagt. Vor kurzem hat
mich eine ganz liebe Freundin gefragt, ob ich sie nicht zu ihrer
Bachelor-Verabschiedung im feierlichen Rahmen begleiten würde. Ihre Eltern
wollte sie nicht mitnehmen und sie hätte gerne jemanden um sich, den sie sehr
mag. Als ich diese Frage in ihrer Email las, schrie sofort alles in mir:
„NEIN!! Da gehörst du nicht hin. Du müsstest dich verkleiden und du wärst da
nicht du selbst!“ Bei der Vorstellung tatsächlich zu dieser Veranstaltung zu
fahren, sträubten sich mir die Nackenhaare. Dann kamen natürlich diese
Gedanken, von wegen: „Komm, das ist eine ganz liebe Freundin und die könnte
gerade echt deine Unterstützung gebrauchen. Du kannst dich doch für sie die
paar Stunden zusammenreißen.“ Irgendwann kam der Punkt, an dem mir klar wurde,
was zu tun ist. Ich erinnerte mich daran, dass mich damals meine Galle in einer
Meditation förmlich angeschrien hat, ich solle doch um Gottes Willen eeeeendlich
auf mein Gefühl hören, auf meinen Bauch, egal, ob der Verstand das gerade
verstehen kann oder nicht. Meine Galle zeigte mir damals ganz genau, warum sie
mir u. a. Schmerzen bereitete und wo ich mir diese „(Gallen-)Steine“ selber in
den Weg gelegt hatte. Ich merkte oft, dass mich mein Körper immer wieder in
Form von Krankheiten, Schmerzen und Symptomen aus gewissen Situationen
herausholte. Z. B. bekam ich eine Magen-Darm-Grippe, wenn ich Dinge tat oder
mich mit Menschen umgab, die mir in diesem Moment überhaupt nicht gut taten.
Und hätte ich von Anfang an auf mein Gefühl gehört, hätte ich diese Dinge gar
nicht erst getan oder diese Menschen gar nicht erst getroffen. Als ich nun
diese Frage von meiner Freundin wälzte, kam mir das alles wieder in den Sinn.
Und in diesem Augenblick entschied ich mich dafür, dass ich meinem Körper diese
Verantwortung abnehmen möchte. Ich wollte meinen Körper nicht mehr damit
belasten, dass er mich retten musste. Ich wollte meinen Organen diese Last
ersparen. Ich nahm meine Verantwortung wieder zu mir! Und so traf ich ganz
bewusst die Entscheidung, IMMER auf meinen Bauch zu hören und IMMER mein Gefühl
ganz genau zu prüfen und entsprechend zu handeln. Auch wenn es mit dem Verstand
vielleicht nicht greifbar war. Jemand hat einen Wunsch oder ein Anliegen an
mich? Gut, passt dieser Wunsch oder dieses Anliegen auch gerade zu mir? Möchte
ich diesem Wunsch nachkommen, oder ist das im Moment nicht stimmig? Warum um
alles in der Welt, sollte ich die Belange anderer über meine stellen? Und vor
allen Dingen würde ich dem anderen in diesem Augenblick auch etwas vormachen,
ich würde ihn in gewisser Weise anlügen, denn ich tat etwas, was ich eigentlich
gar nicht wollte. Dann bin ich nicht ich, dann bin ich nicht authentisch. Ich
belüge mich und den anderen gleich mit. Damit ist niemandem geholfen. Als ich
nun meiner Freundin diese Entscheidung mitteilte und auch entsprechend
erklärte, bedankte sie sich bei mir. Dafür, dass ich so ehrlich zu ihr war und
dafür, dass sie nun selber wieder ein Stück mehr den Mut hatte, auf ihr eigenes
Gefühl zu vertrauen, darauf zu hören und Verantwortung für sich zu übernehmen.
Mein Bauchgefühl wird mich NIE in Schwierigkeiten bringen!
Dienstag, 29. Oktober 2013
Donnerstag, 17. Oktober 2013
Erntezeit
Über
so lange Strecken war ich mutig und entschlossen. Ich habe mein
Innerstes erkundet und nach außen gekehrt. Da war so viel Schmerz,
körperlich wie seelisch. Ich habe mir so vieles angesehen, es angenommen
und war immer auf tiefgehende Heilung bedacht. Zeitweise gab es
Durststrecken, Verwirrung und die Frage, ob ich noch auf dem richtigen
Weg bin. Ich habe gehadert, gezweifelt und war kraftlos.
So oft habe ich nicht gemacht, was „man“ normal so macht. So viele
Dinge habe ich anders gesehen. Aber es war der richtige Weg. Definitiv
und nichts hätte ich anders machen wollen. Gott sei Dank habe ich so
viele Dinge anders gesehen. Mir hat sich so viel offenbart, ich habe so
viel verstanden, so viel über mich und das Leben erkannt, mich wieder
daran erinnert, wie es wirklich ist, das Leben. Wie es gedacht ist in
seinem Ursprung und was die Natur der Dinge ist. Der Lohn ist ein
unendlicher innerer Reichtum, der mit nichts zu vergleichen ist.
Geschenke, die von unschätzbarem Wert sind. Ein Gefühl für mich und das
Leben, für meinen Weg und vor allen Dingen für das, was mein Herz, meine
Seele will. Dieses Gefühl ist unfehlbar und es wird mich immer sicher
führen. Das weiß ich! Und nun bin ich erschöpft nach all der Arbeit,
richtig erschöpft! Ich habe die Felder bestellt, gesät, Unkraut gezupft,
die Erde gelockert und die neuen Pflänzchen gehegt und gepflegt, sie
vor Sturm beschützt und sie gegossen, wenn der nährende Regen ausblieb.
Und nun ist es Herbst und an der Zeit die Früchte der harten Arbeit zu
ernten. Es ist Zeit mich auszuruhen, zu genießen und mich daran zu
erfreuen, was ich vollbracht habe. Es ist Zeit die Arbeit zu würdigen
und voller Stolz zurückzublicken, sie als das zu sehen, was sie ist: Das
wichtigste und festete Fundament für mein Lebensbauwerk! Ich freue mich
darauf im Außen zu erfahren, was im Inneren gereift ist!
Freitag, 19. Juli 2013
Durststrecke
Manchmal
wünsche ich mir jemanden, der mir sagt, dass ich das Richtige tue und
genau auf dem richtigen Weg bin. Das sind solche Momente, in denen ich
selbst nicht ganz glauben kann, dass es wirklich so einfach sein soll.
Zu schön, um wahr zu sein quasi. Dann habe ich fast ein schlechtes
Gewissen, dass ich mich nicht abrackere und mich anstrenge wie so viele
andere, dass ich so viele schöne Dinge tun
kann, einfach im Moment bin und das fließen lassen kann, was gerade
fließen möchte. Wie absurd! Da ist es endlich so, wie ich es mir
gewünscht habe und dann kann ich es doch nicht richtig genießen.
Anscheinend flackern da wieder ein paar alte Überzeugungen auf. Solche
die vom Leben behaupten, dass man hart arbeiten muss für sein Geld, dass
einem nichts geschenkt wird und dass man um Gottes Willen keinen Spaß
haben darf. In all meinen Meditationen wurden mir die Weisheiten und
Wahrheiten über das Leben auf einem Silbertablett präsentiert und mein
Herz atmete erleichtert auf, hüpfte vor Freude und sagte mir: „Genau so
ist es!“ Nun ist es an mir und meinem Verstand diese Dinge ganz einfach
zu glauben. Ich möchte so gerne! Und dennoch bleibt da die Angst, dass
ich mir selbst etwas vormache und einem Wunschtraum erliege. Dabei ist
es tatsächlich so einfach und über weite Strecken kann ich es. In jedem
Moment, in jedem einzelnen Augenblick, in jedem JETZT einfach das tun,
was dran ist, dem Gefühl folgen. Der Stimme des Herzens vertrauen, denn
der Verstand kann über die Zukunft nichts wissen. Nur das Herz kann mich
sicher durch das Unbekannte führen und mich zu meiner höchsten Vision
von mir bringen. Davon hat der Verstand keine Ahnung. Wie viele
wundervolle Dinge sind schon geschehen, weil ich auf mein Gefühl gehört
und Dinge getan habe, die vielleicht im ersten Moment keinen Sinn zu
machen schienen. Ich habe sie dennoch getan und es war jedes verdammte
Mal goldrichtig. Und selbst meine Gallenblase, die eine Zeit lang
hunderte von Gallensteinen beherbergte, hat mich in meinen
Heilmeditationen förmlich angeschrien und mir gesagt, ich soll doch
endlich aufhören ständig zu zweifeln und einfach auf meinen Bauch hören.
Krampfanfälle haben mich darauf hingewiesen, doch einfach die Dinge um
der Dinge Willen zu tun und nicht, um ein bestimmtes Ziel damit zu
erreichen. Mein Körper sagt es mir, die großen Lehren sagen es mir,
meine Seele sagt es mir und dennoch kommt manchmal Unsicherheit auf. Es
ist an der Zeit, sich dieser Angst noch einmal zu stellen und
herauszufinden, was sie mir noch schenken möchte! Es ist an der Zeit
endlich dem Leben voll und ganz zu vertrauen!
Freitag, 21. Juni 2013
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