Ich hab so viel Freude, die Ganzheit zu leben, das Menschsein in allen Facetten zu erforschen, immer wieder neue Forschungsfelder zu betreten, lange bewegte Rätsel zu entschlüsseln, Antworten zu bekommen, geschwärzte Stellen im Bild plötzlich in Farbe zu betrachten. Licht ins Dunkel zu bringen und zu begreifen. Ich werde wohl nie fertig, das alles immer wieder aufs Neue zu bestaunen, jedes Puzzleteil mit Ehrfurcht in Händen zu halten, wie einen Schatz zu bewundern.
Das Menschsein, das Irdische, es beschränkt mich nicht. Es ist mir nicht zu eng. Ganz im Gegenteil. Viel mehr habe ich den größten Spaß das Göttliche, das Grenzenlose hierhin zu bringen, auf der Erde Empfangsstation dafür zu sein. Es zu etablieren. Groß und größer zu "denken", tief und tiefer zu fühlen, weit und weiter das Bewusstsein werdend. Alles miteinander zu verbinden und in der Einheit in mir zu erfahren. Mich als das Ganze in voller Kraft zu fühlen. Mich auszudehnen. Immer lichter zu werden, immer aufrechter, immer feiner in der Wahrnehmung, immer menschlicher, immer größer, immer göttlicher, immer feuriger, immer sanfter. Immer mehr in die Natur zu kommen, in meine Urnatur.
Im Anerkennen dessen, wo der Mensch tatsächlich seine Grenzen hat, kann das Göttliche frei fließen und ALLES wird möglich. Durch den Menschen, der sich hingibt und erinnert, wer und was er eigentlich wirklich ist: Gottes Herrlichkeit im Ausdruck, Erfüllungsgehilfe für die Ordnung, verkörpertes Licht, universelle Information in Form. Vollkommen.
Was für ein Fest hier! So ein großes Fest! Was für eine Spielwiese! Wow! 😊❤️🎉
Freitag, 12. September 2025
Freude an der Ganzheit
Samstag, 23. August 2025
Ich will wissen, wie es von alleine weitergeht
Ich mag das, wo ich bin, nicht willentlich verändern. Ich mag keine Idee davon haben, dass es anders sein sollte und irgendwas in die Wege leiten. Meisten spüre ich direkt, dass eine Intervention eine wichtige Erfahrung vereiteln würde. Ich weiß zwar noch nicht welche, aber ich würde den Prozess mit meinem Handeln stören.
Und dann sind da eben manchmal Umstände, die muten echt schräg an und Ottonormalverbraucher würde mir raten, doch was zu unternehmen.
Nein.
Das Leben hat mich noch nie in etwas hineingeführt, was sich hinterher nicht als brillant und unglaublich wertvoll erwiesen hat, tatsächlich unersetzlich. Deswegen lasse ich es so und bin darin. Erforsche. Beobachte mich. Fühle, was es zu fühlen gibt. Höre die unterschiedlichen Wahrheiten in mir, die sich widersprechen können und doch gleichzeitig in mir lebendig sind. Verschiedene Ebenen. Multidimensionales Erfahren.
Ich lasse den Dingen ihren Lauf. Fließe mit. Gebe mich hin und bin ehrlich mit mir: So fühlt DAS also gerade für mich an. DAS wird in mir berührt. Ich weiß nicht, wo ich mich genau in diesem Prozess befinde, aber ich bin DA. Und ich bin unglaublich neugierig, wo DAS wohl hinführt und wie es von sich aus weitergeht.
Mittwoch, 20. August 2025
Kein "um zu" mehr
Ich hab mir manchmal gewünscht, dass ich mich eeeetwas mehr fügen oder anpassen könnte, mal einen Schwupps an mir vorbei könnte, um schlicht dazu zu gehören. Es ging nicht. Wenn ich es doch probiert habe, hat mich mein Körper sofort rausgeholt. Er war IMMER spätestens die Notbremse.
Es war also meine Herausforderung und mein Weg, mich selbst darin zu halten, dass ich keine "um zus" mehr ausagieren konnte, andere bedienen oder für mich selbst zweckmäßig handeln konnte. Da kamen die inneren Anteile und verletzten Kinder zum Vorschein, die das tun mussten, was stimmte, dann aber eben mit Konsequenzen zu rechnen hatten, befürchteten nicht mehr dazu zu gehören, ausgestoßen zu werden, beschuldigt zu werden, oder eben unter der Brücke zu landen, weil ich in kein System mehr passte, das zum "Geldverdienen" gut war.
Für viele andere ist es die Challenge, die "um zus" sein zu lassen und die inneren Kinder zu halten, die es so sehr gewohnt sind, absichtsvoll zu handeln, lieb und nett zu sein, zu beeinflussen, zu betteln, weil sie nur so ansatzweise an etwas gekommen sind, was sie so sehr gebraucht hätten. Da ist es die Aufgabe, sich um die inneren Kinder zu kümmern, die liefern wollen, die fordern, die kein Nein dulden, die brauchen und ALLES dafür tun. Es ist die Herausforderung, das bei sich zu behalten, was ein "um zu" hat und die Anteile in der Not zu versorgen.
Das heißt nicht, dass es keine erwachsenen Wünsche und Bedürfnisse mehr gibt. Ganz im Gegenteil, es ist sogar essentiell zu erkennen, dass es erwachsene Wünsche und Bedürfnisse gibt, die berechtigt sind, die menschlich sind, die geäußert werden dürfen. Ob ich damit frei und absichtslos da bin, merke ich daran, ob es ok wäre, wenn der andere Nein sagt. Wenn ich das, was ich brauche genau jetzt von genau der einen Person will und es nicht denkbar ist, dass es nicht stattfindet oder wann anders, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass ein inneres Kind am Start ist, um das ich mich kümmern darf.
Wenn ich mein Bedürfnis äußern kann, weiß, dass es mir grundsätzlich zusteht und ich es haben darf, dass es aber nicht unbedingt jetzt und genau von dieser einen Person zu erfüllen ist, dann bin ich erwachsen da. Frei. Absichtslos. Das ist für mich der große Unterschied zwischen Bedürftigkeit und Bedürfnis. Zwischen Betteln und Wunsch. Ist der andere eingeladen wirklich frei nach seiner Stimmigkeit und Integrität Ja oder Nein zu sagen?
In meinem Leben war es immer eher so, dass ich diejenige war, die bei den "Bedürfnissen" der anderen nicht frei Ja oder Nein sagen durfte, weil es eben emotional aufgeladene Bedürftigkeiten waren, bei denen ein Nein ordentlich Gefühle auslöst. Ich selbst durfte also nicht Nein sagen, hatte aber ohne Murren zu akzeptieren und zu verstehen, dass die anderen fast nur Nein zu mir sagten. Mir fällt es deswegen nicht schwer, nicht zu versuchen, etwas zu bekommen. Es hatte keinen Wert. Selbst nach berechtigten Bedürfnissen fragen, wurde schnell als Betteln bezeichnet.
Ich musste lernen, dass es berechtigte Bedürfnisse überhaupt gibt und dass mir das auch zusteht, wenn ich aus meiner Integrität Nein zu anderen sage, in dem prägenden Fall zu den Eltern. Ich hätte bekommen müssen, ohne geben zu müssen und mein Nein zu ihren Bedürftigkeiten hätte keine negativen Konsequenzen für mich haben dürfen.
Als Erwachsener ist jedes eigene "um zu" im Grund überflüssig. Jede Angst vor negativen Konsequenzen, wenn ich die "um zus" der anderen nicht erfüllen mag, auch. Das Einzige, was es zu tun gibt, ist in beiden Fällen, die inneren Kinder zu versorgen, die da jeweils auf den Plan treten. Die, die was bekommen wollen und die, die Konsequenzen vermeiden wollen.
Samstag, 16. August 2025
Das Leben ist zyklisch
Das "Gute" - so sind viele überzeugt - verschwindet ganz bald wieder, aber das Unangenehme, das Unerwünschte, das bleibt. Das setzt sich fest. Dagegen müssen wir auf jeden Fall was tun. Das können wir so nicht sein lassen. Wenn das erstmal eingerissen ist, dem werden wir nicht mehr Herr...
Körperliche Symptome, unangenehme Gefühle oder Empfindungen, die Tatsache, dass das Geld weniger wird - wie oft habe ich diesbezüglich Äußerungen gehört, wie "wenn ich jetzt schon Rückenschmerzen habe, wie soll das erst mit 80 sein?" oder "wenn ich erst einmal anfange zu weinen, höre ich nie wieder auf" oder "ich muss aufpassen, dass ich nicht in die Depression rutsche, da komm ich nie wieder raus" oder "gegen diese Antriebslosigkeit muss ich was tun" oder "jetzt muss ich mal wieder was tun, das Geld wird knapp".
Da ist die Idee einer linearen Fortsetzung eines momentanen Zustandes. Die Vergangenheit bzw. Gegenwart wird auf die Zukunft übertragen. Es wird die Schlussfolgerung einer notwendigen Gegenbewegung gezogen, dagegen steuern müssen, etwas ändern wollen oder gar nicht erst erfahren wollen und verhindern müssen.
Ich wurde genau so erzogen. Unkenrufe, Warnungen, tun müssen, aufpassen, wissen müssen, nicht leichtsinnig sein, die Kontrolle behalten. Fit sein müssen. Fleißig sein müssen. Immer direkt eingreifen. Nicht krank sein dürfen. Nicht schwach sein dürfen. Nicht ohne Geld sein dürfen. Nicht faul sein dürfen. Nicht nicht wissen dürfen. Etc...
Das ist so elendig anstrengend, so ermüdend, so unnatürlich, so zermürbend und irgendwie auch unmöglich. Zu so vielem wird dadurch Nein gesagt.
Etwas in mir wusste wohl, dass das alles nicht die Wahrheit sein kann. Etwas in mir hat mir gesagt, dass das Leben ganz anders angelegt ist. Etwas in mir hat mich auf die Reise geschickt und es herausfinden lassen. Was passiert denn, wenn ich aufhöre zu kontrollieren, einzugreifen und die Dinge einfach sein lasse, geschehen lasse, mich hingebe?
Überraschung! Das Leben verläuft nicht linear. Das Leben verläuft zyklisch. Jede Phase geht zu Ende. Jedes Gefühl geht vorbei. Jedes Weinen verebbt. Jede Antriebslosigkeit weicht neuer Kraft. Jedes Chaos wird zur Ordnung. Auf jedes Nichtwissen folgt Klarheit. Jedes Symptom, das ich je hatte, ging auch wieder. Wenn das Geld weg ist, kommt neues. Jeder Moment verstreicht und wird neu, anders.
Ich wurde von Menschen gewarnt und erzogen, die es nie selbst ausprobiert haben, was passiert, wenn... Sie haben sich nie eingelassen aufs Leben. Sie haben sich nie vollständig hingegeben. Sie haben kontrolliert und mir von Horrorszenarien erzählt, die nur Scheinriesen in ihrem Inneren waren, teils übernommen von Ahnen, teils angeeignet durch eigenes Trauma, aber nie die Wahrheit über das Leben.
Ich hab's eigenhändig ausprobiert. Ich hab immer wieder den Fuß in die Luft gesetzt und erfahren, dass sie trägt. Ich habe mich jeder Phase voll und ganz hingegeben, ja dazu gesagt, sie voll verkörpert und jeden Widerstand dazu aufgespürt und ebenfalls anerkannt. Nichts bleibt gleich, wenn ich mich voll und ganz hingebe, absichtslos, voll einverstanden.
Das ist Leben. So ist mein Leben. Hingabe. Keine Kontrolle. Nicht eingreifen. Und siehe da die Zyklen offenbaren sich. Der negative Trend setzt sich nicht fort. Das "Gute" muss nicht festgehalten werden.
In diesem Wissen, mit dieser Gewissheit, nehme ich Symptome wahr und lasse sie da sein. Mit dieser Gewissheit geben wir das letzte, jetzt gerade zur Verfügung stehende Geld aus. Mit dieser Gewissheit, lasse ich Menschen sein und los. Mit dieser Gewissheit, fühle ich bereitwillig jedes Gefühl, nehme alles wahr, kann mir alles anschauen.
Um die Erfahrung zu machen, dass das Leben tatsächlich zyklisch ist, muss ich bereit sein, durch das scheinbar Unaushaltbare durchzugehen, muss bereit sein, in jede Erfahrung hineinzugehen und darin zu bleiben, mich ganz drauf einzulassen. Wenn ich nicht reingehe, mache ich nicht die Erfahrung, dass es auf der anderen Seite wieder herausgeht. Diesen Schritt kann mir niemand abnehmen.
Ich bin unendlich froh, dass ich es getan habe. Wieder und wieder. Reingehen. Hingabe. Drinsein. Damit einverstanden sein. Das "Danach" erfahren können. Dieser Frieden, diese Leichtigkeit, diese Gelassenheit, diese Ruhe, diese Erfüllung, dieses Einverstandensein mit allem, was ist, diese Gewissheit, dass es weiter geht, dieses urteilsfreie Daseinkönnen, was sich dadurch automatisch einstellt, ist unbeschreiblich. Das ist für mich die Wahrheit über das Leben. SO fühlt sich das echte Leben an.
Jeder Moment ist richtig. Jede Erfahrung wertvoll. Ich bin tatsächlich sicher und getragen. Wohl behütet und versorgt. Es kommt. Es geht. Keine Phase ist besser oder schlechter als die andere. Der Tod so richtig, wie das Leben. Ein Abschied so wertvoll, wie ein Willkommen. Ein leerer Geldbeutel so korrekt wie ein voller. Erschöpft sein so berechtigt, wie voller Energie sein.
Jede Phase eines Zyklus' ist in der Ordnung. Ich bin die Einzige, die den Zuständen und Umständen eine Bedeutung beimessen könnte. Lasse ich es sein, ist es, wie es ist. Und eins ist sicher: Es wird wieder anders.
Sonntag, 10. August 2025
Wir haben gerade nichts miteinander zu schaffen
Ich verstehe Leben so, dass ich mit den Menschen bin, mit denen es gerade relevant und wesentlich ist, mit denen es etwas zu bewegen, beleuchten gibt, mit denen es Fäden hin und her zu reichen gibt, mit denen gerade Vereinbarungen spürbar aktiv sind, nichts Ausgedachtes, sondern Wahrnehmbares. Da ist Anziehung. Da ist Zug drauf. Da liegt Kraft drauf. Da wird im Miteinander so richtig was bewegt. Da soll ich sein. Da geschieht das Leben durch mich. Da bin ich an meinem Platz.
Und wie von all dem unberührt und unbeeindruckt scheint es so was wie ein ungeschriebenes Gesetz zu geben, dass "man" als Erwachsener mit der biologischen Familie und "Freunden" Feste feiert, sich regelmäßig trifft, telefoniert und Sachen unternimmt. Egal, ob das stimmig ist oder nicht, ob mich das erfüllt oder nicht, ob das dran ist oder nicht: Das wird so gemacht. Das gehört sich so. Das wird nicht in Frage gestellt. Es kommt mir vor wie eine Parallelwelt.
Ich kann damit nichts anfangen. Aber so was von gar nichts. Und ich kann es auch nicht so tun, nicht mitmachen.
Welchen Sinn sollte das haben? Also selbst wenn mich meine Familie bis ins Tiefste verstehen und begreifen würde und wir uns wirklich und wahrhaftig begegnen könnten, so könnte ich dennoch nur mit ihnen Kontakt haben, wenn es was zu schaffen gäbe und nicht weil "man" halt einfach Kontakt hat.
Es gibt gerade nichts zu tun und damit meine ich im übergeordneten Sinne. Tatsächlich fühlt es sich seit Langem auch so an, wie wenn die Beziehungen erfüllt sind und alles getan ist, wofür wir uns einst verabredet haben. Grundsätzlich sagt mir mein Gefühl, dass unserer Natur nach dieses Eltern-Kind-Setting tatsächlich irgendwann erfüllt ist. Es ist vollbracht.
In den meisten Fällen meiner Beobachtung kommt es mir allerdings so vor, als hätte die natürliche Abnabelung, die Initiation ins Erwachsen- und Entwachsensein nie stattgefunden. Als würde da künstlich etwas weiter am Leben erhalten werden, was eigentlich schon lange überlebt und überdauert ist, nicht mehr in der Ordnung. Als würden sich die meisten über diese Sicherung durch Gemeinschaft in ihrem Bewusstsein nicht hinausentwickeln. Nie wirklich hinaus ins Leben gehen. Nie wirklich von der Familie unabhängig werden und sich selbst in Gottes Hand geben. Nie wirklich reif werden.
Wie gesagt, in meinem ganz persönlichen Fall kann ich sagen, dass es sich für mich bezüglich meiner Ursprungsfamilie seit geraumer Zeit fertig anfühlt. So richtig vollendet. Mission completed.
Es gibt nichts zu schöpfen, nichts miteinander zu schaffen. Wir haben nichts miteinander zu schaffen, nichts zu ERrschaffen. It's done. Vielleicht ändert sich das mal wieder. Ich werde es merken. Gerade würde ich sagen nein.
Ich bin mit den Menschen, mit denen ich Wesentliches tue, wesentlich bin. Das ist veränderlich, wogt und bewegt sich. Verbindungen werden intensiver dann wieder weniger intensiv. Immer wie es stimmt. Fließend, lebendig und immer kraftvoll, weil genau richtig. Nirgends anders soll ich jeweils sein. So ist es in der Ordnung. Das ist das, was für mich zählt. Über der Ordnung steht für mich nichts. NICHTS. Auch nicht die Familie. Der Ordnung unterliegt für mich alles.
Soweit meine Gedanken, meine Beobachtungen, mein Spüren und Erspüren in diesem Moment.
Freitag, 1. August 2025
Gebet für meinen Mann
„Mein Herz, mein Liebling, Liebster, Christian,
dein Weg zurück zu dir ist anders als meiner, ab hier sowieso. Diesen deinen Weg kann dir nurmehr Gott zeigen. Ich kann gefühlt nichts weiter tun. Nur bleiben. Und das tue ich. Ich bin da.
Ich weiß, dass du - was immer nötig sein wird - schaffst, dazu befähigt bist. Ich weiß, dass du zur rechten Zeit das Rechte tun wirst. Du hast mein vollstes Vertrauen und all meine geistige Unterstützung, meinen Zuspruch und mein Wohlwollen. Ich bin dir wohlgesonnen. Das Gelingen ist gewiss.
Du wirst dich haben, ganz erfüllen und fühlen. Dessen bin ich mir sicher. Ich glaube nicht einfach nur an dich. Da ist Gewissheit.
Und eins scheint mir jetzt auch an der Zeit. Stimmig. Was es bisher nicht war. Ich mag für dich beten. Gefühlt konntest du es zu keinem Zeitpunkt besser gebrauchen als jetzt. Jetzt ist der Moment für mich:
Gebet für meinen Mann
Oh, mein Gott, ich bitte DICH für meinen Mann, steh ihm bei, führ DU ihn sicher durch diese inneren Stürme, hin zu sich, hin zu DIR. Lass ihn DICH in sich spüren, in jeder Zelle, tief im Herzen, zu jeder Zeit. Mach ihm DEINE Allgegenwart gewiss und deutlich fühlbar. Halt ihn ganz nah bei DIR, was immer es für ihn zu erfahren gibt. Lass ihn DEINE Stimme klar und deutlich hören und sonst keine.
Zeig ihm sich selbst und wie DU ihn erdacht und geschaffen hast. Lass ihn sein reines, wahres Wesen erfahren, dass DU in DEINER Brillanz erdacht hast. Zeig ihm das Zuhause in DIR und sei DU zu Hause in ihm. Lass ihn DEINE Liebe spüren, wie sehr DU ihn willst und zeig ihm seine eigene göttliche Brillanz. Lass ihn Ausdruck DEINER Herrlichkeit sein, DEINE Vollkommenheit in seinem Wesen widerscheinen. Mach ihn zu DEINEM Leuchtfeuer und Wirkzeug. Zeig ihm DEIN sein Licht. Werde offenbar in ihm, durch ihn.
Ich danke DIR. Ich liebe DICH.“
Donnerstag, 3. Juli 2025
Verletzlichkeit ist wahr. Unverwundbarkeit auch.
Das Bedrohliche sind nicht die Gefühle. Wir sind zum Fühlen gemacht. Das Bedrohliche ist, dass wir nie gelernt haben, mit heftigen Gefühlen umzugehen, sicher damit da zu sein. Die Gefühle wurden nicht begleitet. Wir waren damit alleine. Verlassen. Sie konnten als Kind nicht komplett durchlaufen. Sie blieben stecken, weil unsere kleinen, unreifen Nervensysteme keine Hilfe bekommen haben und selbst dazu noch nicht in der Lage waren.
Das Bedrohliche ist die Überforderung damit. Das Bedrohliche ist, die Ohnmacht, die wir deswegen erleben. Das Bedrohliche ist die damit verbundene Einsamkeit. Das Bedrohliche ist die Idee, dass es nie wieder aufhört, dass es wieder für immer so bleibt. Dass wir bleiben müssen, obwohl es so schrecklich ist. Das sind die kindlichen Erfahrungen und Verknüpfungen, die wir mit heftigen Gefühlen haben. Wir wollten uns NIE WIEDER so fühlen. Wir wollten das nie wieder erleben. Schmerzvolle Situationen, die heftigen Gefühle daraus, die Überforderung damit. Deswegen wollen die meisten die Verletzlichkeit nicht wahr haben.
Die Wahrheit ist, wir können Verletzlichkeit nicht vermeiden. Wir SIND schon verletzt. Unsere zarten, schützenswerten und schutzpflichtigen Wesen wurden nicht "sachgemäß" behandelt. Wir waren ausgeliefert und wären darauf angewiesen gewesen, dass die Erwachsenen ihre Pflicht tun und uns erkennen, einen sicheren Raum bieten, in dem wir unversehrt gedeihen können. Doch genau die, die unsere Verletzlichkeit berücksichtigen hätten müssen, haben uns weh getan. Die unfassbaren Gefühle, die das in uns ausgelöst hat, wurden nicht begleitet. Das wäre wiederum ihre Aufgabe gewesen. Doch wie hätten sie können? Sie fühlten sich nicht. Sie fühlten uns nicht. Also war der erste Schock, dass uns die verletzt haben, die uns hätten schützen sollen und der zweite Schock, dass sie uns mit den grausligen Gefühlen daraus dann auch noch alleine lassen. Diese Erlebnisse sind noch offen in uns. Nicht zu Ende gefühlt.
Die Wahrheit ist also, es ist schon geschehen. Es gibt nichts mehr zu vermeiden. Die Katastrophe war schon. Es gilt lediglich sie jetzt komplett zu fühlen und die Wunden nun richtig zu versorgen. Jetzt sind wir dazu in der Lage. Jetzt können wir uns selbst den sicheren Raum geben. Jetzt können wir uns selbst darin begleiten oder uns Unterstützung darin holen.
Jetzt können wir anerkennen, dass es so war. Anerkennen, dass wir verletzlich sind. Den Kampf gegen unsere Sensibilität aufgeben. Nahbar, berührbar und offen sein. Wir sind nicht mehr ausgeliefert. Wir können unsere Grenzen selber wahren. Und heute können uns Gefühle nicht mehr umbringen.
Ja, es kann wieder etwas weh tun. Natürlich. Es darf so sein.
In der Anerkennung dessen, was es heißt vollumfänglich Mensch zu sein und dem Erkennen von unserem wahren, übermenschlichen, göttlichen Wesen gleichzeitig, liegt für mich die größte Freiheit und größte Kraft. Menschliche Begrenzung und göttliche Unbegrenzheit sind gleichzeitig wahr. Das zu verkörpern ist für mich die Meisterschaft. Mich beiden Wahrheiten hingeben.
Das Anerkennen der Verletzung offenbart die Unverwundbarkeit. Das Erkennen der Unverwundbarkeit kann helfen, die Verletzung anerkennen zu können.
Ja, ich bin verletzlich. Ja, ich bin ewiglich unverwundbar. Ja, ich kann wieder etwas erleben, was weh tut und ja, mein Wesen bleibt dennoch unversehrt. Ich bin bei mir. Ich weiß, wer und was ich in Wahrheit bin.
Donnerstag, 26. Juni 2025
Losgelöst von allem außer Gott
Die Dinge definieren mich nicht. Ich definiere mich nicht über sie. Ob sie da sind oder nicht, verändert nichts an meinem Wesen, an meinem Wert. Sie sind keine Aussage über mich.
Loslösen von allem Irdischen bedeutet nicht Askese. Es bedeutet Gleich-Gültigkeit und die Anerkennung meines wahren Seins. Ich „habe“ nur Gott. Das Gewahrsein um diese Verbindung ist alles, was es braucht, um hier mein Leben leben zu können. Und zwar wirklich MEINS. So wie es gedacht ist, wie ich gedacht bin, wie es in der Übereinstimmung mit der universellen, göttlichen Ordnung ist.
ER gibt mir immer alles, was ich wirklich wirklich brauche. Ich habe daher sehr wohl Dinge, aber eher in dem Sinn, dass ich gerade damit Erfahrungen machen darf, dass sie eben gerade Teil meines Lebens sein sollen, dass sie für das, was ich gerade hier vollbringen soll, erkennen soll, begreifen soll, wichtig sind. Die Dinge sind frei. Wenn sie wieder aus meinem Leben verschwinden, hat das einen Sinn und ich kann mir sicher sein, dass ich sie dann nicht wirklich brauche, für das, was für mich relevant ist.
Wie sehr hafte ich an Dingen, Menschen, Umständen? Wer hat wen? Hat Geld mich, oder „habe“ ich Geld? Im Sinne von: Wer führt wen?
Bin ich mit offenen Händen hier, in die mir gelegt wird, von denen auch wieder genommen werden darf? Darf das Leben wogen und fließen, kommen und gehen und seinen ganz eigenen Rhythmus haben? Bin ich bereit, mich auf genau das einzulassen? Dieses Nichtwissen, wann was für wie lange bei mir sein wird? Ob es überhaupt da sein wird?
Dieser höheren Macht und dieser Art von Geben und Nehmen zu vertrauen, war und ist ein Weg. Ich habe früher halt nicht erlebt, dass mir in MEINEM Sinne und zu meinem höchsten Wohle gegeben und genommen wurde.
Natürlich fliegen mir auf diesem Weg all meine kindlichen Verletzungen um die Ohren, alle Nöte, jeder Mangel, jedes unerfüllte Bedürfnis, all die schmerzhaften Erfahrungen mit Machtmissbrauch. Und dennoch oder genau deswegen - in der Begegnung mit den alten Wunden - führt mich dieser Weg der radikalen Hingabe in die maximale Freiheit, in ein Lebensgefühl, das so unfassbar satt, voll und vor allem friedlich ist, wie ich es mir kaum vorstellen konnte.
Ich erlebe es wieder und wieder und wieder wie wohlgesonnen mir das Leben ist. Wie weise mir gegeben oder eben auch nicht gegeben wird. Die Abwesenheit mancher Dinge oder Umstände, von denen ich dachte, dass es aber gut wäre, wenn sie da wären, war im Nachhinein betrachtet immer die bessere Wahl. Darin war immer die größere Weisheit, die tiefere Erfahrung, die größere Reifung, die bessere Ent-wicklung. Und ja, das sind oft krasse Erfahrungen, die ich mir nie und nimmer „selber“ ausgesucht hätte, aber keine davon würde ich missen wollen.
Dieses Loslösen von allem Irdischen bedeutet eben auch Bereitschaft. Die Bereitschaft, das Leben GANZ zu nehmen, alles zu nehmen, was mir gegeben wird und nur das zu nehmen, was mir gegeben wird. Es bedeutet den völligen Kontrollverlust. Es bedeutet all mein kleines Wollen in das große „SEIN Wollen“ zu übergeben. Ich will das, was ER, Gott, für mich will. SEIN Wille zählt und in SEINEM Wollen ist alles für mich drin. ALLES, was ich wirklich brauche. Das ist tatsächlich wahr.
Nichts hat mich je mehr erfüllt, nichts hat mich je mehr gefordert, als in dieser Offenheit das Leben zu empfangen, MEIN Leben zu empfangen. Die totale Ergebung an IHN und damit an mich - in mein wahres Wesen hineinergebend, mich selbst erfüllend, das erfüllend, was zu sein ich gekommen bin. Losgelöst von allem Irdischen und doch tief verbunden mittendrin, verbunden mit Gott.
Losgelöst von allem außer Gott.
Dienstag, 24. Juni 2025
Wahrnehmend gegenwärtig
Für mich ist dieses tiefe Sein im Moment der not-wendige, absichtslose Raum der größtmöglichen Ent-wicklung. In diesem Erspüren dessen, was in mir gerade lebendig ist, zeigt sich mir alles, was ich wissen muss, finden die größten Offenbarungen statt, passiert Heilung und Schöpfung.
Ich schaue hin.
Mir wird gezeigt.
Es ist das Hinabsteigen in mich. In meinen heiligen Gral, der alles beherbergt, in dem sich alles bewegt, der alles empfängt, was durch mich in die Welt soll, aus dem heraus geboren wird, in dem alles aufsteigt, in den alles hineinfällt, was von mir erfasst, durchdrungen, begriffen, wahrgenommen, für wahr genommen werden soll.
Alles sehen wollen und dürfen, was da ist. Alles fühlen können, was wogt. Alles für wahr nehmen können, was sich zeigt. Das Universum in mir tragen. Jede Facette. Das Universum verkörpern. Das Menschensein anerkennen. Das All-Bewusstsein menschlich zum Ausdruck bringen. Jeder Moment neu und anders. Mensch und Gott gleichzeitig. Ganz menschlich, ganz göttlich. Gleichermaßen. Alles anerkennend, alles akzeptierend. Ohnmacht und Macht vereint. Der Tropfen aus dem Ozean. Er macht Erfahrungen, die der Ozean nicht macht, trägt den Ozean in sich, trägt sich selbst wieder in den Ozean.
Individuum und Quellbewusstsein, aus der universellen Intelligenz gemacht, von ihr durchdrungen und gelebt, auf "eigener" Reise im großen Auftrag. Das Kleinste und das Größte. Ein Teil aus dem Stoff des Ganzen. Im Dienst für das Alles.
Und alles dadurch, dass ich bin. Präsent in mir. Ganz da. Wach. Wahrnehmend gegenwärtig. Nicht mehr. Aber auch nicht weniger.
Samstag, 21. Juni 2025
Die Illusion der Kontrolle
Der Sternenhimmel war ein Sinnbild für alles, was ich nicht in der Hand habe, für Ungewissheit, Unvorhersehbarkeit, für Unbekanntes, für Kontrollverlust und Ohnmacht. Mit diesem ALLes war auch alles im Raum, was ich nicht wahrhaben wollte und konnte. Es hätte mich damals schier zerrissen. Ich war nicht in der Lage, das ALLES anzuerkennen und JA dazu zu sagen. Ich war nicht in der Lage anzuerkennen, was das Anerkennen des "es gibt ALLES" für mich bedeutet hätte.
Der Blick ins Universum hat mich bedroht. Es fühlte sich an, wie plötzlich den Boden unter den Füßen verlieren, ins Haltlose fallen, allein, überfordert. Das war alles zu groß für mich, nicht handelbar, überwältigend auf unangenehme Art und Weise. Konfrontiert mit etwas, was zu viel für mich war, in dem ich gefühlt nicht bestehen konnte. Grenzenlose Überforderung mit den Gefühlen, die ausgelöst worden wären, wenn ich hingeschaut hätte. Das trifft es wirklich am besten. Das hätte ich damals aber niemals in Worte fassen können. Das kann ich heute sagen.
Ich brauchte seinerzeit die Illusion der Kontrolle und ich wollte nichts hören oder sehen, was das ins Wanken gebracht hätte. Naja, Überraschung. Mir lief es ständig über den Weg. Das Mystische. Das Feinstoffliche. Geistergeschichten. Krankheiten. Eben das Unkontrollierbare. Ich kam nicht daran vorbei. Und irgendwann hab ich es genommen und fing an zu forschen. Wie verdammt nochmal ist dieses Leben denn eigentlich wirklich gedacht? Wie hängt alles zusammen? Warum sind wir hier? Was hat das alles für einen Sinn? Was ist Gott? Was geschieht nach dem Tod? Ich fing an, meine eigenen Antworten zu finden.
Schaue ich heute in den Sternenhimmel, sehe ich da nur Schönheit. Ich kann nicht genug davon bekommen, mich nicht sattsehen und Stunde um Stunde da sitzen, um nur ja nichts zu verpassen. Ich sehe Möglichkeiten. Ich liebe die unendliche Weite. Das Unbekannte. Die Rätsel. Das Nichtwissen. Die Mystik. Das ALLes.
Ich fühle mich darin zu Hause, getragen, geborgen, fühle Liebe. Von mir zum Leben und vom Leben zu mir. Ich höre das Nichts. Bin fasziniert von dieser Intelligenz und dem, was sie alles hervorbringen kann. Ich fühle mich sicher. So sicher darin. In mir. In dieser Unendlichkeit. In Gott. Ich fühle mich wesentlich und gewollt. Ich liebe meine Ohnmacht darin, dieses mich von all dem leben lassen, mich führen lassen und darin die größte Macht zu finden, die es nur geben kann. Ich bin nichts und ich bin alles gleichzeitig. Ich kann das „Unmögliche“ bewirken, wenn es durch mich sein soll. Ich kann nichts bewirken, wenn es durch mich nicht sein soll. Und das ist in Ordnung.
Es nicht in der Hand zu haben, war damals mein größter Horror. Es nicht in der Hand zu haben, ist heute meine größte Freiheit, die mächtigste Erleichterung, die ich je erlebt habe. Ich muss es nicht wissen. Ich muss es nicht können. Ich muss es nicht machen. Ich darf mich hingeben. Ich bin froh, wenn ich ins Ungewisse gehen kann, wenn ich keine Ahnung und keinen Plan haben muss, wenn ich einfach nur der inneren Navigation folge, die um das große Ganze weiß, mir aber lediglich den einen nächsten Schritt übermittelt.
Die Bereitschaft, alles zu fühlen, jede Erfahrung zu machen, urteilsfrei und bereitwillig, das zu nehmen, was das Leben mir gibt, weil ich weiß, dass das einen Sinn hat, dass ich nichts bekomme, was mich von mir weg führt, dass ich immer nur das bekomme, was mich zu mir hinführt, dass es der Kosmos gut mit mir meint und übergeordnet nichts zu meinem Schaden passieren kann, dass ich, was auch immer geschieht, reif dafür bin und alles in mir trage, es zu bewältigen, diese Bereitschaft und all diese Gewissheit sind der große Unterschied zu damals. Das alles habe ich über die Jahre in mir gefunden.
Kontrolle ist die größte Illusion überhaupt. Und gefühlt die, an der die meisten am stärksten festhalten. So wie ich damals. Dass ich das Ungewisse mal so genießen würde, war unvorstellbar, ja, es kam gar nicht in meinem Weltbild vor, dass Ungewissheit sein darf. Hätte mir da jemand erzählt, wie ich heute lebe, weiß ich nicht, ob ich gelacht oder geweint hätte oder schreiend weggelaufen wäre. Heute bin ich der Mensch, der mich damals am meisten abgeschreckt hat. Ich wollte in Ruhe gelassen werden und mit nichts in Berührung kommen, was an meiner Scheinsicherheit gerüttelt hätte. Da konnte ich niemanden gebrauchen, der, wie ich heute, überall seine Nase reinsteckt, in jeden Winkel schaut, sich bereitwillig mit Dingen befasst, die jenseits der eigenen „Kontrolle“ liegen, der kein Tabu kennt und keine Sicherheit braucht, der das „ich bin ALLES und es gibt ALLES“ verkörpert.
Ich kann verstehen, dass Menschen Angst vor mir haben. Hätte ich damals auch gehabt. Im Grunde bin ich der Kontrollverlust in Person. Mit mir ist er im Raum. Ich zerstöre die Illusion durch meine bloße Existenz. Es gibt einen Teil in mir, der ist voller Mitgefühl. Es gibt einen Teil in mir, der grinst spitzbübisch und liebt die Provokation. Und der Großteil von mir genießt einfach nur dieses Lebensgefühl. Dass ich mal so da bin, dass sich Leben so anfühlen kann, hab ich nicht für möglich gehalten. Was für eine Gnade! Was für ein Segen!
Jenseits vom Kontrollverlust liegt mein persönliches Paradies.
Mal wieder danke, Barbara, dein Gemälde vom Universum haben all diese Reflexionen in Gang gesetzt und mich zu diesem Text bewegt.
Donnerstag, 19. Juni 2025
Bevor ich nichts mehr will, muss ich erst mal was wollen dürfen
Ich hab gestern von der Hingabe an das, was ist, geschrieben und ich mag unterstreichen, dass ich auf dem Weg die inneren Kinder nicht vergessen will und darf. Die Anteile in mir, die nicht das bekommen haben, was sie wirklich gebraucht hätten, deren Bedürfnisse nicht befriedigt wurden, die nie das bekommen haben, was wirklich für sie stimmte und in dem Moment richtig und wichtig gewesen wäre, die im Mangel groß geworden sind, die vielleicht immer teilen mussten und nichts für sich haben durften, deren Sachen nie sicher waren, kaputt gemacht wurden oder ihnen wieder weggenommen wurden, die nie an erster Stelle standen, deren Bedürfnisse immer nachgelagert waren oder sogar als störend empfunden wurden.
All die unbefriedigten, ausgehungerten und zu Recht fordernden, lechzenden, schreienden, inneren Kinder will ich nicht übersehen und schon gar nicht übergehen. Was viele als das Ego bezeichnen, das sterben muss, sehe ich als verletztes Kind, das gesehen werden will, das endlich wahrgenommen werden will mit dem, was in ihm tobt, das durch meine Hinwendung heilen darf.
Diese Lücken der Bedürfniserfüllung aus der Kindheit haben wir wohl alle auf irgendeine Art und Weise. Ganz individuell hat den meisten irgendwas gefehlt, was so wichtig und erforderlich gewesen wäre. Dieser Mangel wirkt als Erwachsener immer noch. Das klaffende Loch im Inneren ist da und wahr.
Wenn diese Anteile hören, dass sie sich doch bitte mit dem zufrieden geben sollen, was gerade da ist und dass sie nichts mehr für sich persönlich wollen sollen, dann setzt sich für sie der Horror der Kindheit fort. Sie gehen auf die Barrikaden. Zu Recht. Mit ihnen mag ich in den Kontakt gehen, sie endlich hören und erhören, sie sehen und halten, trösten und ihnen sagen, dass sie recht haben, immer hatten und dass sie gebraucht hätten. So viel mehr.
Ich mag sie nicht wieder übergehen. Das würde meinen inneren Krieg nur fortsetzen. Ich mag sie nicht zwingen nichts mehr zu wollen, weil sie verdammt nochmal wirklich noch was brauchen. Von mir. Ein ernst genommen werden. Liebe, Verständnis, Mitgefühl, das gesehen werden in ihrer Not, das Bezeugen von all dem, die Erlaubnis und Bestätigung haben wollen zu dürfen, brauchen zu dürfen und die Erinnerung daran, dass das Leben, Gott nicht so unachtsam ist, wie die Eltern damals. Sie haben nicht in der Ordnung gehandelt, haben mich nicht gesehen und wirklich erkannt. Dieser "Macht" bin ich nicht mehr ausgeliefert. Mit der hab ich es nicht mehr zu tun. Ich werde gesehen. Vom Leben, vom All-Bewusstsein, von Gott und bin erkannt, bekomme, was ich wirklich brauche, um zurück zu mir zu kommen, was Wesentlich ist für meine Erfahrungen, für mein Wachstum, für mein Gedeihen, für meine Blüte. Diese Macht meint es wirklich gut mit mir und meint mich wirklich.
Dann braucht es kein persönliches Wollen mehr. Das Leben weiß es besser. Die Kinder in mir sind versorgt und in Sicherheit, geborgen, und wissen wieder um die Wahrheit. Sie dürfen was wollen. Ich bin da für sie. Und die Erwachsene, die ich bin, kann sich dann hingeben, ganz und gar, dem Leben, dem Höheren.
Dieser eine Schritt dazwischen darf für meine Begriffe nicht fehlen. Bevor ich (als Erwachsene) nichts mehr will, muss ich (meine inneren Kinder) erstmal was wollen dürfen und auch anerkennen, dass die Erwachsene Bedürfnisse hat, mich erinnern, dass mich das Leben damit sieht, dass sie vom Leben selbst kommen, das nach Leben strebt und dass alles, was ich wirklich wirklich brauche, da ist.
Ich darf wollen, bevor ich nichts mehr will.
Mittwoch, 18. Juni 2025
Zur Hingabe gezwungen - zur Hingabe geboren
Ich kenne so viele Menschen – tatsächlich meist Frauen und zu meiner großen Freude auch vereinzelt Männer – die über Jahre in sehr krassen Lebenssituationen sind. Da sind z. B. körperliche Zustände, die starke Einschränkungen mit sich bringen, nur langsam oder manchmal gar keine Bewegung zulassen. Zustände, die immer wieder starke Schmerzen mit sich bringen oder sogar dauerhaften Schmerz bedeuten. Medizinisch nicht erklärbar und mit allen Mitteln der eigenen Kunst nicht änderbar.
Da sind manchmal äußere Umstände, die alles andere als komfortabel sind, Wohnsituationen allgemein oder konkret mit Nachbarn oder sogar Partner, Familiensettings, die sich über Jahre schrecklich anfühlen, die im Geiste schon hundert Mal verändert bzw. verlassen worden sind, aber real nicht veränderbar erscheinen. Keine Schritte, keine Impulse, keine Idee, was stattdessen.
Da gibt es sich immer wieder wiederholende Erfahrungen der krassen Einsamkeit, niemand da oder nur kurz. Immer wieder nur sich selbst haben. Immer wieder auch verlassen werden. Nichts daran lässt sich wirklich ändern. Es bleibt das Alleinesein, mit sich sein, nur sich selbst haben.
All diese Menschen zweifeln immer wieder an sich, fragen sich, ob sie zu doof sind, ob sie was übersehen haben, ob sie sich das alles schönreden und sich selbst Ausreden erzählen, damit keine Veränderung passieren muss, ob sie einem Glaubenssatz erliegen, einen blinden Fleck haben, der sie unnötiger Weise in der Situation festhält.
All diese Menschen haben aber auch eine Gewissheit, dass das schon trotzdem alles richtig ist, dass da eine tiefere Weisheit darin ist, ein Sinn und dass das nicht für immer so sein wird und wenn eine Veränderung tatsächlich dran ist, sie auch geschehen wird, bemerkt wird, die Schritte dann tatsächlich gesetzt werden. Und nach jeder Runde Zweifel kommen sie beim Gleichen raus: Sie haben nicht mehr als ihre innere Wahrheit, ihre Impulse und sie können nur handeln, wenn von innen diese Impulse kommen. Es gibt keine andere Option, als in dem zu sein, wie es gerade ist und das zu nehmen, was immer es gerade mit sich bringt. Die Diskrepanz zwischen der inneren Gewissheit, dem Innenerleben, von dem, was sie als wahr fühlen und dem Außenerleben, dem was sie erfahren, könnte oft größer nicht sein. Und sie bleiben darin. Es gibt keine andere Wahl, keine eigene, keine vom kleinen Ich.
All diese Menschen erlebe ich als unglaublich tief und reif, weise und groß, mit uraltem Wissen gesegnet, hunderte Male hier gewesen auf der Erde, mit allen Wassern gewaschen, Seelen, die so ziemlich jede Erfahrung kennen. Ein feines Gespür, messerscharfe Klarheit, Selbstreflexion, die ihresgleichen sucht, voller Liebe und Wohlwollen für die Welt und ihre Geschöpfe und voll tiefempfundener Demut. Sie sind voller Güte und setzen gleichzeitig ihre Grenzen. Sie tragen das Herz auf der Zunge, sind direkt und konkret. Und dennoch sieht ihr Dasein für die meisten wie eine gescheiterte Existenz aus. Ihr Leben wird oft als Versagen gedeutet, ihr Verharren in den Umständen als Schwäche oder Unvermögen. Viele sagen ihnen nach, sie würden ihre PS nicht auf die Straße bringen oder ihre Gaben nicht leben. Materieller „Erfolg“ und Besitz oder das Streben danach ist bei ihnen tatsächlich selten zu finden oder eben nicht zu erlangen, auch wenn sie es noch sehr versuchen sollten.
Ihre klare Direktheit wird oft als Bedrohung erlebt. Ihre Weisheit als naiv betrachtet. Ihre Tiefe als zu ernst empfunden. Und eben ihre Hingabe an das, was ist, als Versagen. Alles unglaublich weit von dem entfernt, was sie für meine Begriffe tatsächlich verkörpern, was ich fühle, sehe, wahrnehme.
Und jetzt komme ich zu der eingangs erwähnten Erkenntnis meinerseits. Diese Wesen haben alle eins gemein: Sie wurden und werden zur Hingabe gezwungen. Vom Leben. Von diesen krassen Umständen und Zuständen, die nicht veränderbar sind. Es ist wie ein „vom Leben in die Knie gezwungen werden“ auf die krasseste Weise und davon nicht gebrochen werden, sondern wesentlich gemacht. Durchgeknatscht, ausgepresst, jedes „es anders haben wollen“, als das, was eben da ist, wird ausgemerzt. Jede Anhaftung stirbt. Jede Idee von Kontrolle gleich mit. Gott sei Dank. Es bleibt die Essenz. Es bleibt das wahre Wesen. Das Wesentliche. Die Hingabe an eine höhere Macht. Die Akzeptanz einer höheren Macht und Weisheit. Und das ist tatsächlich die größte Gabe, ihre größte Gabe und einzige Aufgabe hier. Sich dem Leben hingeben. Persönliches Wollen überwinden und das wollen, was das Leben von ihnen will. Sie haben keine andere Wahl und sie brauchen auch nichts anderes wählen. Sie sind zur Hingabe geboren. Nicht nur sich selbst hingeben, sondern auch alles, was im Leben ist und schauen, was davon wirklich bleibt und zu ihnen gehört. Bereit, alles zu verlieren. Bereit, alles zu empfangen.
Die Hingabe an das Leben, ohne selbst die Geschicke in eine bestimmte Richtung lenken zu wollen, ohne die Idee von gut oder schlecht, von erstrebenswert oder vermeidenswürdig, ist das, was die Welt gerade am dringendsten braucht. Das haben wir alle verlernt. Und das ist aber nach meinem Gefühl unser eigentliches Wesen. Die höhere Intelligenz, Gott, das All-Bewusstsein durch uns zu verkörpern.
Dieses Hineingezwungen werden in die Hingabe, ohne Kompromisse, nicht mehr ausgelassen werden, keinen Millimeter mehr dran vorbeikommen, nicht einen Fitzel funktionieren können oder selbst was „erschaffen“ wollen, hat es auch bei mir gebraucht. Ich hätte freiwillig nicht die Füße stillgehalten und mich vom Leben auf diese Weise führen lassen, wie ich es jetzt zu „tun“ in der Lage bin. Das Training war - und ist manchmal noch - hardcore. Das ist kein Zuckerschlecken. Aber wenn etwas verlernt werden soll, was über Jahrtausende geprägt wurde und stattdessen etwas Neues bzw. das Ursprüngliche wieder etabliert werden soll, dann braucht das Disziplin und tatsächlich irgendwie Training. Die Trainingseinheiten denke aber nicht ich mir aus, die kommen vom Leben höchstpersönlich und sind so perfekt auf jeden Einzelnen zugeschnitten, dass man sich das nie und nimmer hätte selber ausdenken können.
Diese von mir beschriebenen Menschen werden radikal dahin geführt, wo im Grunde jedes menschliche Wesen seinem Ursprung und seinem Sein nach hingehört: In den Moment. Ins Wesentlichsein. In das Handeln, das ausschließlich aus einem inneren Impuls kommt, aus der Anbindung. Es ist ein tiefliebender Dienst. Das Persönliche ist 100% dem Größeren untergeordnet, was immer das gerade bedeuten mag. Wo immer der Weg lang geht und lang gehen soll. Was immer das für Erfahrungen bringt.
Die ganze Aufwach-Szene schreit nach diesem Zustand, versucht ihn durch Praktiken, durch Methoden, durch Substanzen zu erreichen. Der Moment ist aber immer schon da. Ihnen gefällt meistens nur nicht, was sie da vorfinden.
Diese von mir beschriebenen Menschen, die dafür geboren sind, die Hingabe hier wieder zu etablieren, scheinen die Letzten zu sein, wenn man mit den alten Ansichten draufschaut. Und sie sind für mich definitiv die Ersten, wenn es um das ursprüngliche, hingebungsvolle Sein im Moment geht, das Geführtwerden und Sichführenlassen, das Akzeptieren und Daseinlassen von ALLEM.
Was der Moment von ihnen, von uns will – ich zähle mich dazu - ist nicht immer rosarot. Was wir erfahren und fühlen sollen, was durch uns geschehen soll, entspricht so gut wie nie einem Hochglanzmagazin. Es ist das volle, pralle Leben mit allen Erfahrungen, allen Aspekten, allen Gefühlen, allen erdenklichen und unerdenklichen Facetten und Tiefen.
Die äußeren Umstände erzählen nichts aber auch schon rein gar nichts über das wahre Wesen von solchen Menschen. Die Umstände verändern das Wesen nicht. Sie verändern ihr Wesen nicht. Sie sagen nichts über uns aus. Über die, die wir wirklich sind. Wir sind in dieser Welt, aber nicht von ihr. Wir verlieren uns nicht im Materiellen. Wir definieren uns nicht über das Materielle. Wir sind damit nicht zu verführen und nicht zu bedrohen, nicht von uns wegzubringen. Wir sind für die Hingabe gekommen, die Hingabe an das, was sein soll. Erst gezwungen dazu und dann mehr und mehr, durch und durch freiwillig. Für nichts anderes sind wir hier. Das ist unsere größte Gabe. Unser Dienst. Das, was wir hier verankern. Das, wofür wir stehen. Und wir können in all dem stehen. Aufrecht. Zu uns. Für uns ein und auf. Im Feuer tausendfach geschmiedet. Verbrannt und wieder auferstanden. Phönixe.
Ich liebe die Schönheit dieser Wesen. Ich liebe es, sie anzuschauen, mit ihnen sein zu dürfen. Die klaren Linien, das Griffige, das Konkrete, diese Bereitschaft, die Kraft, die Präsenz, die Tiefe, die Ruhe, das Unaufgeregte, das Volle, das Hingebungs-Volle.
DANKE! Danke für einen jeden von euch, von uns. Danke für diesen riesigen Dienst, der so oft so verkannt wird. DANKE! Und danke an das große, wundervolle Wesen, dem ich gestern ganz neu begegnen durfte, durch das mir all das so sehr bewusst geworden ist. Danke, Susanne!
Samstag, 10. Mai 2025
Das wahre Gebet ist keine Bitte
Dann gibt es im Grunde nichts mehr, worum ich bitten müsste, wofür ich beten könnte, außer für meine Bereitschaft. Immer wieder. Die Bereitschaft, das vom Leben zu nehmen, was es für mich erdacht hat. Die zu sein, als die ich gewollt bin, wie ich gemeint bin. Das durch mich geschehen zu lassen, was sein soll. Die Bereitschaft, dem Himmel zu ermöglichen, auf der Erde manifest zu werden, durch mich.
Es geht genau genommen "nur" ums Zuhören, ums Präsentsein, ums Bereitsein. Und darum, aus diesem wahrhaft Empfangenden heraus, dann ins wahrhafte Tun zu kommen. Heilige Handlungen in Übereinstimmung mit der Ordnung. Das Himmelreich ist genau JETZT, wenn ich DA bin.
Samstag, 26. April 2025
Dem Leben das gemeinte Leben ermöglichen
Es wird da gewebt, geknüpft, vertieft, wo das Leben es gerade braucht, wo der Teppich weiterwachsen soll. Da ist Aktion und sonst nirgends.
Manche Fäden ruhen lange, bis sie wieder aufgegriffen werden. Das ändert nichts an deren Wichtigkeit. Ein riesiger, großer, grüner Wandteppich, der einen roten Punkt als Kontrastelement hat, lebt quasi von diesem einen roten Punkt. Der Effekt wäre ohne den roten Punkt nicht da. Während des Webens wurden die roten Fäden allerdings nur kurz aufgegriffen. Sehr kurz im Verhältnis. Dennoch sind sie im Gesamtbild entscheidend.
Wenn Menschen Faden und Weber gleichzeitig sind, dann darf weise hingespürt werden, wann wer wem welchen Faden reicht. Welche Beweggründe sind tatsächlich da?
Will ich gerade weben und einen Kontakt aufgreifen, weil ich mich einsam fühle oder weil es wirklich dran ist? Will ich viele Fäden in der Hand haben, um mich verbunden, eingebunden zu fühlen, um mich nützlich und gebraucht zu fühlen? Werde ich nervös und zweifle ich an der Verbindung, wenn es lange nichts zu weben gab? Ist mir langweilig und will ich deswegen etwas tun oder gibt es tatsächlich was zu tun mit einem bestimmten Menschen. Tun im Sinne von "darf in dieser Begegnung gerade etwas geschehen". Will das Leben gerade etwas von/in dieser Verbindung? Gibt es tatsächlich etwas zu weben? Miteinander in die Welt zu bringen?
Ich muss gar nicht wissen, was das ist, was geschehen soll. Das wissen wir hinterher. Ich muss nur meinem reinen Impuls folgen und den Faden aufnehmen. Der Rest ergibt sich im Miteinander.
Ich meine damit auch keine großen Projekte - das kann auch sein - sondern eher zwischenmenschliche Schöpfungen. Wortgeschenke. Erkenntnisse. Teilen von Erfahrung. Gemeinsames Forschen, Fühlen, Weiterreichen, Vertiefen, Durchdringen, Empfangen.
Das kann in zwei Sätzen passiert sein und dann ist wieder ein halbes Jahr Funkstille. Das kann über Wochen, Monate, Jahre konstant da sein. Was immer die Verabredung ist. Was immer das Bild, das Muster im Teppich will.
Dieses Miteinander, dieses Weben der Lebensfäden ist für mich eine wahre Kunst und eine riesige Freude in der Begegnung, im Erleben dessen. Diese Art Verbindungen zu leben, erfüllt mich zutiefst. Es ist satt. Es ist wesentlich. Es ist kraftvoll. Essentiell. Die Essenz. Nichts verwässert. Kein künstliches Erzeugenwollen. Es ist pur. Es ist unberechenbar. Es braucht Gespür, Präsenz, Wachheit und größte Ehrlichkeit mit sich selbst. Vertrauen in den Prozess und die Impulse. Weichheit zum Mitfließen. Flexibilität und Spontanität. Berührbarkeit. Einlassen und loslassen können ohne Kontrolle. ES fließen lassen können. Durchlässig sein. Werkzeug, Wirkzeug und Werkstück gleichzeitig sein.
Ein mancher Faden wird nie wieder aufgegriffen werden. Manche wenige Male im ganzen Leben. Manche über große Zeiträume sehr oft und intensiv. Ich kann nie wissen, wie es wirklich weitergeht. Was das Gesamtkunstwerk erfordert. Ich muss es nicht wissen. Nur bereit sein. Ich hab nur den Moment. Dem muss und will ich folgen. Dem muss und will ich vertrauen. Dem mag ich mich hingeben. In jedem einzelnen Jetzt. Das ist für mich Genuss und Erfüllung. Der einzige Sinn, den mein Leben hat: Dem Leben das gemeinte Leben ermöglichen. Durch mich. Durch jedes einzelne Wir, das ich mit den verschiedensten Menschen bilde.
Lebenweberskunstgenuss. 😇🫂🙏🏼❤️
Dienstag, 15. April 2025
Ich werde gestorben und geboren
Von beidem habe ich gerade keine Ahnung. Ich kann nur wahrnehmen, was gerade im Körper da ist. Die Sonne belästigt mich regelrecht. Wolken, Wind und Regen sind eine Wohltat. Ich will mich einigeln, fühle mich wund und roh. Nichts ist richtig. Keine Handlungsimpulse. Sinnlosigkeit. Der Körper schmerzt an allen möglichen Stellen. Erschöpfung und Müdigkeit.
Immer wieder tauchen Erinnerungen aus dem Nichts auf, Bilder und Gefühle aus diesem Leben, aus früheren Leben. Ich suche nicht danach. Sie steigen hoch, wie Luftblasen in Wasser. Ich lasse geschehen, nehme wahr, fühle es im ganzen System, verkörpere, bezeuge, verstehe. Die Wellen kommen und gehen.
Es sind wie immer Hingabe und Annahme, die mich da durchgehen lassen. Das Hinsehen als Grundhaltung, nicht als Notfallmaßnahme. (Danke, Barbara, für diesen Satz einst!) Dableiben mit mir in all dem. Ich kann gar nicht anders. Ich kann nichts anderes anfassen, mich mit nichts anderem beschäftigen. Ablenkung funktioniert bei mir seit Jahren nicht mehr. Für mich ist es eine Qual, wenn ich den Schmerzpunkt nicht erwische, wenn ich halbgar im Prozess bin und es scheinbar feststeckt. Die Erlösung ist es, wenn ich endlich den Punkt habe, weinen kann, begreife, um was es geht, wenn sich das volle Ausmaß offenbart, der ganze Schmerz endlich wahrnehmbar wird und vom Unterbewusstsein ins Bewusstsein gelangt, im Körper deutlich fühlbar wird, die Bilder auftauchen, die Anteile greifbar werden.
Was für viele der Horror ist, ist für mich die Erlösung. Ich will die Wunde sehen, berühren und komplett fühlen. Ich will um sie wissen. Mir ihrer bewusst sein, eintauchen und durchtauchen. Auf der anderen Seite vom Urgrund ist Frieden. Für mich schon immer gewesen. Die verletzten Anteile sind dann endlich erkannt, gesehen und zuhause. Endlich gehört und versorgt. Offene Notsituationen zu Ende gebracht. Auf sie muss mich mein System nicht mehr hinweisen. Alles wird ruhiger und ruhiger. Umso länger ich diesen Weg gehe.
Deswegen - Ablenkung ist für mich die Qual. Ich will hin zu mir, zu den Teilen, die mich brauchen. Ich kann mich gar nicht mehr verlassen. Ich lasse automatisch alles andere liegen und stehen. Keine Resonanz. Keine Energie. Keine Anziehung.
Ich bin da, wo ich sein soll - bei mir. Und in diesem Fall bedeutet das Sterbeprozess. Geburtskanal. Schwellenmoment. Höhle. Zerquetscht werden. Ausgepresst. Durchgewalkt. Umgebaut. Auf Links gedreht. Durchgeknetet. Bearbeitet werden vom Leben wie es das eben jetzt braucht. Ich werde gestorben und geboren und bin darin präsent.
Montag, 14. April 2025
Schlusspunkte wollen gesetzt werden
Nabelschnüre sauber getrennt werden. Energiefelder separiert werden.
Wenn Beziehungen erfüllt sind, sind sie erfüllt.
Es bringt nichts, diese beiden Felder danach weiter künstlich zu vermischen und damit eine Idee von Verbindung aufrecht zu erhalten. Oder die Idee von "erwachsen damit umgehen", "nett sein müssen", "man kennt sich ja und es war ja auch mal schön".
Was fertig ist, ist fertig. Trennung und tatsächliche Lösung, nichts mehr voneinander hören und sehen sind völlig natürlich. Sie sind Teil der Natur und essentiell.
Wie ich neulich schon sagte: "Wenn es weitergehen soll, muss das hier enden."
Das Leben hat dann eh schon entschieden, dass es fertig ist. Daran kann und werde ich nichts ändern. Ich würde nur die Natur stören, wenn ich versuche, im Herbst die Blätter wieder an den Baum zu kleben. Sie liegen zu lassen, ist weder undankbar noch ignorant. Es ist die Wahrheit. Das, was da ist. Was geschehen soll, damit es weitergeht. Baum und Blätter hatten ihre Zeit. Es ist alles getan. Die Wege gehen nicht mehr zusammen.
Ich mag saubere Schnitte. Ich mache sie nicht. Ich führe sie lediglich aus - die Wahrheit, die schon da ist. Die ist zu spüren. Seeehr deutlich für mich.
Da ist keine Anziehung. Da ist kein Interesse. Vielleicht sogar Langeweile. Da ist kein Wunsch nach Kontakt und nichts in mir kommt in Fluss. Da ist das klare Gefühl, dass es da gerade nicht weitergeht. Es wäre "Höflichkeit" und die Idee beim anderen vielleicht unangenehme Gefühle zu vermeiden, wenn ich mich dennoch melden würde.
Manche Türen öffnen sich wieder. Andere bleiben zu. Ich werde es merken.
Ich mag gerade tatsächlich für Trennungen sprechen. Für saubere Schnitte und klare Kante. Mir scheint es in all den Ideen von "Licht und Liebe" und "wir sind alle eins" ein wenig zu kurz zu kommen. Denn oft bemerke ich darin ein sich selbst übergehen und ein nicht Anerkennen von Abneigung, bis hin zu Selbstvergewaltigung und Bereitstellen zum emotionalen, energetischen Missbrauch. Die Idee jeden mögen zu müssen, dulden zu müssen, freundlich sein müssen und dabei Krieg gegen mich selber führen.
Abneigung, Abstoßung, weg wollen haben ihre Berechtigung und müssen genauso gelebt werden wie Anziehung und Verbindung. Es kann nicht nur das eine geben. Nicht jetzt und nicht hier.
Gefühlt ist gerade eine Zeitqualität, in der es extremst um Trennung geht. Was darf und MUSS jetzt ein Ende finden? In meinem Erleben geht diese Frage weit über Beziehungen hinaus und dennoch stehen diese gerade sehr im Fokus.
Schlusspunkte wollen gesetzt werden. Manchmal mit Ausrufezeichen. 💥👑🙏🏼😉
Samstag, 12. April 2025
Dafür wird mir gerade keine Energie zur Verfügung gestellt
Manche Dinge kann ich schlicht nicht tun. Es liegt nicht an den Dingen selbst. Das wechselt. Es liegt an der Energie, die in diesem Moment dafür nicht da ist.
Ich merke, dass ich dafür jetzt keine Kraft vom Leben zur Verfügung gestellt bekomme, dass keine Kraft darauf liegt.
Ich könnte sie natürlich trotzdem tun, diese Dinge, aus eigenen Kraftreserven, mit großer Anstrengung und Schwere. Quasi trotz der klaren Ansage vom Leben, dass es eigentlich nicht dran ist. Mach ich aber nicht.
In fünf Minuten kann es wieder ganz anders sein. Aber jetzt gerade nicht. Eine Momentaufnahme.
"Dafür wird mir gerade keine Energie zur Verfügung gestellt." Das könnte man ganz wunderbar als Ausrede benutzen, gell? Letztlich kann ich jeden Satz, der mal Wahrheit war, missbrauchen. Zum Ausweichen. Zum dahinter verstecken. Zum Selbstzweck. Für mich ist es keine Ausrede. Ich fühle das. Wenn ich etwas nicht tun WILL, dann sag ich genau das: "Ich möchte gerade nicht."
Die Frage ist immer, was tatsächlich meine Wahrheit ist. Also das, was wahrnehmbar da ist. Darum geht es für mich. Und da gibt es unglaublich viel sein zu lassen - also nicht zu tun - weil dafür keine Energie zur Verfügung steht.
Mein kleines Ich hätte es manchmal gerne anders. Mein großes Ich ist klar darin. Dann gilt es, die Stimmen zu hören, die es anders wollen, wahrzunehmen, welche Gefühle dazu da sind und mit all dem dennoch ergeben das zu tun, was stimmt.
Montag, 31. März 2025
Wenn es weitergehen soll, muss das hier enden
Ebenfalls habe ich gerade aus allen Plattformen den Zusatz #herzradikal entfernt. Auch diese Ära geht zu Ende. Ich habe in den letzten Wochen quasi darauf gewartet, dass dieser Impuls kommt. Und heute war es klar. Von jetzt auf gleich. Anja Reiche #herzradikal ist vorbei.
"Wenn es weitergehen soll, muss das hier enden."
Für mich ist das der Ausdruck und die Umsetzung des urweiblichen Prinzips. Das Weibliche gibt Leben. Das Weibliche nimmt Leben. Besser gesagt, es führt als Wirkzeug hier auf Erden den Anfang und das Ende dessen aus, was sein soll bzw. überlebt ist, was dem Leben dient oder eben nicht mehr. Erfüllungsgehilfin für das, was energetisch eh schon wahr ist.
Das sind keine eigenen, persönlichen Entscheidungen von mir, für mich, sondern es geht für mich um das Erspüren davon, was als Wahrheit schon vorhanden ist. Danach richtet sich mein ganzes Leben. Ich bin für nichts anderes hier, als das zu tun, was in der Ordnung ist. Das ist der Zweck meiner Existenz. Es gibt keinen anderen. Diese Erkenntnis rauschte gestern nochmal so richtig fett klar und deutlich rein. ICH BIN HIER, UM DIE ORDNUNG ZU LEBEN.
An dem orientiert sich alles. Das setzt alles ins rechte Licht, in Relation. Das ist die einzige Richtschnur. Es geht für mich nicht um persönliche Vorteile und Annehmlichkeiten. Ich bewege mich erst und nur dann, wenn mich das Leben bewegt. Ich bewege mich ausschließlich für das Leben selbst.
Freitag, 28. März 2025
Die Korridor-Phase - Im Raum dazwischen
Was ist fertig? Was beginnt?
Was ist erfüllt und darf enden?
Was will stattdessen sein?
Noch immer bin ich in dem Raum dazwischen. Taste mich Schritt für Schritt vor. Wie in einem Korridor. Türen, die lange offen waren, wollen und müssen geschlossen werden. Andere, waren noch nie offen, sind aber dazu bestimmt für mich aufzugehen.
Welche Tür war jetzt welche? Welche geschlossene Tür war schon mal offen und darf jetzt zu bleiben? Ich schau lieber nochmal dahinter. Ach so, das war das. Ja, das kann weg. Oder? Und welche geschlossene Tür war noch gar nicht auf und soll es bald sein? Geschlossen sehen doch alle gleich aus. Ähnlich wie bei Memorie. Zum verrückt werden dieses Spiel. 🙈
Manche Türen in diesem Korridor wiederum schließen sich ganz langsam aber sicher. Der Spalt wird immer kleiner. Wie ein großes, träges Holzportal mit Eisenbeschlägen, das quietschend und knarrend in seinem ganz eigenen Tempo zugleitet. Der nötige Schwung ist gegeben. Der Rest passiert von alleine. Ich brauche nur beobachten wie es geschieht. Durch die kleiner werdende Öffnung weht das Alte noch durch. Was auf jeden Fall gesehen und erkannt werden will, huscht nochmal zu mir. Eindeutig und klar weist es auf sich hin. So wichtige, irgendwie finale Erkenntnisse.
Insgesamt will gerade gefühlt ALLES auf den Prüfstand. Und jede Antwort darf sein. Loslassen kann ich.
Was hat wirklich noch etwas mit mir zu tun? Was von dem, was über Jahre richtig war, ist es nicht mehr? Was darf ich sein lassen, weil es einfach jetzt gut ist? Wer sind wirklich noch meine Weggefährten? Welche Wege sind fertig gegangen? Welche fangen gerade erst an?
Worauf liegt Kraft? Wo zieht es mich hin? Wobei juckt es mir in den Fingern? Was kann ich nicht sein lassen? Was lässt mich nicht sein?
Was langweilt mich? Wo werde ich müde?
Ein ganz feines Justieren, Hinspüren, ehrlich mit mir selbst sein. Manches hätte so schön sein können und reizt mich auf einmal nicht mehr.
Ich ziehe allerdings ebenfalls in Erwägung, dass jegliche Wahrnehmung auch nur eine Momentaufnahme sein kann. Energie kann so schnell verpuffen wie sie kam. Müdigkeit kann von einem Moment auf den nächsten verflogen sein.
Achtsamkeit ist für mich gefragt. Weisheit in all dem. Ruhe und Bedacht. Was sein soll, wird eh sein. Ich kann es nicht verpassen oder ruinieren. Und was nicht mehr sein soll, lässt sich auch nicht über die Zeit weiterführen. Ich werde es merken.
So bin ich in all dem und habe bei all den großen Fragen eben nur den Moment. Der weiß ja doch alles, was er wissen muss. Dennoch ehre ich die Fragen. Sehr. Sie öffnen, ziehen in Betracht, laden zum Befühlen ein, tasten ab, geben Tendenzen, weiten, halten wach.
Ich werde sehen, wie sich alles sortieren will und ich werde es sich sortieren lassen. Größtmöglich aus dem Weg gehen und mir am besten schon gar keine eigenen Vor-stellungen von etwas machen. Die haben noch immer im Weg gestanden. So ziemlich alles, was in meinem Leben dann tatsächlich geschehen ist, hätte ich nicht im Ansatz denken können. Und immer war es um Welten brillanter und perfekter, als ich es für möglich gehalten hätte.
So wird es wieder sein. Perfekt für mich. Das ist gewiss. Auch der Korridor ist perfekt. Der Raum dazwischen. Schau's dir an! So schöne Tapete. 😂
Montag, 24. März 2025
Was, wenn die Dunkelheit doch bleibt?
Ich bin es gewohnt, nicht verstanden zu werden, alleine zu sein mit meiner Wahrheit, mit meinen Werten, mit meiner Tiefe, mit dem vielen Fühlen und Sehen. Ich kenne es, weit und breit die Einzige zu sein, die innerlich dazu verpflichtet ist, wahrhaftig zu sein. Nicht lügen zu können, nicht betrügen zu können, nicht manipulieren zu können, nicht zu meinem persönlichen Vorteil handeln zu können. Fuck integer sein zu müssen und alle anderen müssen es offenbar nicht, können an sich und ihrer innersten Wahrheit vorbei. Ich kenne das alles nur zu gut. Das alles sehenden Auges und fühlenden Herzens zu erleben ist mir nicht neu. Bei vollem Bewusstsein, wissend, was da gerade geschieht.
Ich kann improvisieren. Ich bin mir selbst genug. Ich kann Krisen blind meistern. Ich weiß, was es heißt, alleine Schmerzen zu erdulden, Heilungsprozesse durchlaufen zu lassen, nur das Nötigste zu haben. Eben zu überleben. Auf mich allein gestellt. Ich kenn das alles. Die Aussicht darauf bedroht mich nicht. Es wäre einfach ein weiteres Mal von dem, was ich eh schon kenne.
In den letzten Stunden ist etwas in mir gestorben. Obwohl mein Gefühl ist, dass jetzt die Zeit ist, das mögliche Potential zu leben und erlösende Erfahrungen zu machen (was ich ja schon mache), muss ich in Erwägung ziehen, dass ich wieder der Zeit voraus bin, dass es wieder in diesem Leben eben nichts wird, dass es wieder eben nur die Wahrheit im Herzen bleibt. Dass ein weiteres Leben die Dunkelheit bleibt um mich herum oder eben wieder noch größer wird. Dass ich ein weiteres Leben allein um das Licht weiß und die von denen ich dachte, dass sie auch darum wüssten, wieder mit in der Dunkelheit versinken. Vergessen, wer und was sie sind. Ein weiteres Mal "Es hätte so schön sein können". Ein weiteres Mal, bei dem ich in jedem Moment damit rechnen muss, alleine zu sein oder gar angefeindet, missverstanden, weggesperrt, getötet zu werden. Es könnte wieder passieren. Ja.
Und tatsächlich durfte ich merken, es macht mir keine Angst. Wenn es so wäre, wäre es so. Ich kenne es. Ich kann es. Es reicht tatsächlich, wenn ich um mich weiß, um Gott, darum, wie es gedacht ist. Mich selbst werde ich niemals verlieren und falls doch, ist auch das so.
Natürlich kann ich mir Schöneres vorstellen. Natürlich dachte ich, ich würde es erleben. Natürlich weiß ich was gehen könnte. Ich kenne nicht viele, die größer im Sinne von allumfassender denken können, als ich. Eigentlich ist mir noch keiner begegnet. Und gleichzeitig kann es in diesem Leben mal wieder ganz anders sein. Es kann sein, dass die Welt, wie ich sie im Herzen trage, wieder nicht erfahrbar sein wird und das, was schon davon erfahrbar war, wieder verschwindet.
In mir ist es ruhig. Der Tod scheint gestorben. Viel alter Schmerz ist geflossen. Da ist gerade kein Wollen. Kein Hinstreben zu etwas. Keine Idee davon, etwas zu initiieren, auf die Beine stellen zu wollen. Nichts. Einfach nichts. Ein schönes Nichts, wie ich finde. Es fühlt sich nach sweet surrender an. Wirklich sweet. Gar nicht bittersweet. Es ist kein Aufgeben im Sinne von Verzagen und Verbittern. Einfach irgendwie nüchtern und etwas tief in mir ist befriedet.