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Montag, 31. März 2025

Wenn es weitergehen soll, muss das hier enden

Der Heil(ich)raum schließt heute Abend seine Pforten. Die Telegram-Gruppe, die so lange (m)ein Herzensprojekt war, ist nach Jahren erfüllt. Als ich die Botschaft dort verkündet habe, war da der Satz: "Wenn es weitergehen soll, muss das hier enden." So wahr.

Ebenfalls habe ich gerade aus allen Plattformen den Zusatz #herzradikal entfernt. Auch diese Ära geht zu Ende. Ich habe in den letzten Wochen quasi darauf gewartet, dass dieser Impuls kommt. Und heute war es klar. Von jetzt auf gleich. Anja Reiche #herzradikal ist vorbei.

"Wenn es weitergehen soll, muss das hier enden."

Für mich ist das der Ausdruck und die Umsetzung des urweiblichen Prinzips. Das Weibliche gibt Leben. Das Weibliche nimmt Leben. Besser gesagt, es führt als Wirkzeug hier auf Erden den Anfang und das Ende dessen aus, was sein soll bzw. überlebt ist, was dem Leben dient oder eben nicht mehr. Erfüllungsgehilfin für das, was energetisch eh schon wahr ist.

Das sind keine eigenen, persönlichen Entscheidungen von mir, für mich, sondern es geht für mich um das Erspüren davon, was als Wahrheit schon vorhanden ist. Danach richtet sich mein ganzes Leben. Ich bin für nichts anderes hier, als das zu tun, was in der Ordnung ist. Das ist der Zweck meiner Existenz. Es gibt keinen anderen. Diese Erkenntnis rauschte gestern nochmal so richtig fett klar und deutlich rein. ICH BIN HIER, UM DIE ORDNUNG ZU LEBEN.

An dem orientiert sich alles. Das setzt alles ins rechte Licht, in Relation. Das ist die einzige Richtschnur. Es geht für mich nicht um persönliche Vorteile und Annehmlichkeiten. Ich bewege mich erst und nur dann, wenn mich das Leben bewegt. Ich bewege mich ausschließlich für das Leben selbst.



Freitag, 21. Februar 2025

Ich finde Sterben nicht dramatisch

"Ich finde Sterben nicht dramatisch." Der Satz war gerade da. Von mir. In einer Unterhaltung per Chat. Es war ein Geplänkel, witzig, hin und her.

Eine Einrichtung hat heute wegen Personalnot (deren Wort dafür) zu. Ich fand die Formulierung krass. Christian schrieb "besser Not als tot". Daraufhin erwiderte ich "vielleicht Not wegen tot" und er meinte mit einem Zwinkersmiley, Drama wäre ja sonst eher seins.

Und dann war da dieser Satz von mir. Sofort. Ich finde Sterben nicht dramatisch. Er ist zutiefst wahr für mich. Sterben ist völlig in Ordnung. Sterben im Sinne von: Den Körper verlassen. Die Form ändern. In die geistige Welt eingehen. Also im Grunde (wo) anders weiterleben.

Es ist für mich schlicht ein Übergang. Ein Wechsel der Ebenen. Alles, was zu diesem Wechsel "führt", ihn auslöst, ist für mich total legitim. Ein simpler, stiller, letzter Atemzug. Eine sogenannte "Krankheit", ein Unfall, eine freie Entscheidung. Andere äußere Umstände. Für mich stimmt jeder Weg und jede Wahl.

Meine tief gefühlte Wahrheit ist, und sie wurde mir von Seelen von "Verstorbenen" bestätigt (inklusive einer "Kinderseele", die abgetrieben wurde), dass immer alles stimmt, keine Seele vor ihrer Zeit geht. Dass es kein Scheitern gibt. Dass es kein "gegen eine Krankheit den Kampf verloren haben" gibt. Es gibt kein "der Mensch sollte noch hier sein". Kurz gesagt, es gibt daran und darin keine Fehler. Es ist aus höherer Sicht immer alles richtig.

Natürlich kann ich den Schmerz und die Trauer verstehen, den Schock, die Wut, die Ohnmacht und all die anderen Gefühle, die bezüglich dessen auftauchen können. Sie wollen gesehen und anerkannt werden. Die menschliche Erfahrung ganz gefühlt werden. Keine Frage. Ich will hier keine Gefühle wegreden. Auf keinen Fall. Und gleichzeitig sehe ich, wie viel Leid daraus resultiert, dass ein fettes Nein zu den Umständen und Tatsachen da ist, ein großer Widerstand, ein Kampf dagegen, ein "es anders haben wollen", es verhindern wollen, es als falsch betrachten.

Vor Jahren hab ich einen Text geschrieben mit dem Titel "Wann haben wir aufgehört, sterben zu dürfen?" Ich liebe diesen Text noch heute. Schon alleine die Überschrift sagt alles. Hier kommt keiner lebend raus. Also schon lebendig im Sinne des ewigen Bewusstseins, aber halt nicht mit einem lebenden Körper. Das Tod ist bei der Geburt schon inklusive. Das hat aber irgendwie fast keiner auf dem Schirm. Leben und Tod gehen Hand in Hand. Sie sind Geschwister.

Der Körper ist eine Leihgabe für gewisse Erfahrungen, die nun mal nur mit Körper gehen und das können mitunter krasse Erfahrungen sein. Hergeben müssen wir ihn allemal. So wie wir nun mal alles Materielle hierlassen müssen. Sterben üben noch zu Lebzeiten, Hingabe und Loslassen, macht für meine Begriffe ein Leben vor dem Tod erst möglich. Den Tod anerkennen als unabdingbaren, erforderlichen Teil des Lebens, mit allen Gefühlen und Phasen, ist im Grunde ganz undramatisch.

Leben ist. Der Tod ist. Mehr nicht. Weniger auch nicht.

Da bleibt also die Frage, wer in dir wehrt sich dagegen? Welcher Anteil will es anders haben? Wer in dir ist im Widerstand? Wer will festhalten? Wer verurteilt die Umstände? Diese Anteile wollen gesehen, gefühlt und geborgen werden. Da ist der Tod eine wunderbare Gelegenheit, selber zu heilen. Der Tod bringt Leben. 



Mittwoch, 7. Juni 2023

Sterben üben

Sterben üben.
Hier im Körper.
Anhaftungen lösen.
Freigeben.
Sein lassen.
Loslassen.
Weggeben.
Aufgeben.

Was bleibt, wenn alles Materielle geht?
Wer bin ich ohne all das?
Ohne Besitz?

Kann mir tatsächlich etwas
genommen werden?
Etwas außerhalb von mir?
Gibt es Verluste tatsächlich?

Wir nehmen nichts mit,
wenn wir diese Erde verlassen.
Wir besitzen nicht wirklich etwas,
während wir hier sind.

Wir können es genießen,
erfahren, hüten, hegen, pflegen,
"benutzen" im besten Sinne,
mit allen Sinnen,
mit dem Gewahrsein
um Bewusstheit in ALLEM.

Wir können damit schwingen,
in Kontakt sein,
es bewegen,
uns damit bewegen.
Aber besitzen?
Ist es wirklich MEIN?

Ich übe.
Das Sterben.
Das Vertrauen,
dass überall alles da ist,
was ich in dem Moment brauche.

Ich übe.
Das Freigeben.
Immer wieder.

Ich übe.
Erinnere mich selbst.
Meinen Impulsen folgen,
wird mich niemals
in Schwierigkeiten bringen.
Meinen Impulsen folgen ist
DIE Sicherheit überhaupt.

Wieder und wieder sind da Gedanken,
die mir von Gefahr erzählen, wenn ich so lebe.
Immer wieder sagt etwas in mir,
dass es zwar bisher gut gegangen ist,
aber JETZT ganz bestimmt schief geht.
DAS geht jetzt zu weit.
Damit ruiniere ich mich komplett.

Was immer dieses DAMIT gerade ist.

Letztlich geht so Leben.
So folge ich dem Ruf.
Immer im Moment.
Immer freier von allen Ideen.
Immer freier vom "Brauchen".

Nichts mehr brauchen und doch alles haben.
Nichts mehr brauchen und alles bekommen.
Immer wieder neu.
Alles, was wirklich gerade relevant ist.

Ich habs ausprobiert.
So oft.
Genau so geht es.
Es funktioniert.
Gehalten. Getragen.
Geliebt. Versorgt.
Geführt. Sicher.
Sooooooo sicher.

Und doch kommt immer wieder der Zweifel.
"Klappt es dieses Mal auch?"
Immer leiser zwar.
Aber er ist da.
Ich höre ihn.
Ich glaube ihm nicht.
Ich lasse ihn sein.
Ich nehme ihn mit auf die Reise.
Das darf so sein.
Er hält mich nicht ab.

Ich übe.
Das Sterben.
Das Vertrauen.
Das Leben im Fluss.
Im Puls.

Ich kann ja doch nicht anders.
Ich MUSS.
Es wird leichter.
Immer leichter.
Das Sterben.
Das Wachsen.

Sie wird größer.
Immer größer.
Die Liebe zu mir und zum Leben.
Die Freiheit.

DANKE!
Danke an mich und alle,
die mit mir gehen.
🙏🏼 💎 🔥



Sonntag, 19. Juli 2020

Ich wähle Lebendigkeit

"Stell dir vor, du stirbst mit 30 und wirst mit 80 begraben."

Bähm!!! Der absolute Aufwachsatz!! Der hat gerade mal wieder eingeschlagen bei mir. Danke für diesen Wachrüttler, Bianca! 🙏🏼🙏🏼🙏🏼🙏🏼❤️ Ich glaube, dem muss ich nichts hinzufügen. Will ich aber... 🤣

Hier geht es um Lebendigkeit, darum jeden Zyklus, jede Phase, jeden Zustand dieses Lebens zu feiern, zu zelebrieren, zu würdigen, zu achten, zu ehren. Viren, Bakterien, mögliche Krankheiten, Unfälle, den Tod inklusive. Sie gehören (unvermeidbar) zu diesem Leben, sind ein Teil davon. All das abzulehnen, ausmerzen und auf Biegen und Brechen vermeiden zu wollen, ist der Tod im lebendigen Körper.

"Vorsicht (Angst) lässt mich erstarren."
Ein weiterer großartiger Satz von einem wundervollen Menschen aus meinem Feld: Bernadette Zeßner Spitzenberg! So wahr!

Ich für meinen Teil lebe dieses Leben in vollen Zügen. Ich erlaube mir krank zu sein, zu sterben, wann immer meine Seele das möchte. Ich vertraue der Intelligenz, die hier am Wirken ist. Ich weiß, dass alles immer FÜR mich geschieht. Ich weiß, dass mir nichts geschehen kann, was ich nicht auf einer höheren Ebene gewählt habe. Ich weiß, dass ich niemandem etwas "antun" kann, was gegen den Plan seiner Seele ist. Ich weiß, dass keine Seele vor ihrer Zeit geht.

Das Leben macht keine Fehler. Der Tod ist kein Fehler. Viren sind kein Fehler. Krankheiten sind kein Fehler.

Wann lösen wir als Menschheit die Handbremse und gehen wieder bereitwillig in die Vollen? Wann akzeptieren wir das Leben endlich wieder in aller Gänze mit jedem Aspekt, mit jeder Facette, mit jedem Zyklus? Wann wählen wir endlich die totale Lebendigkeit, die auch im Sterben zu finden ist?

Ein Leben, in dem ich alles Mögliche vermeiden muss, ist bereits der Tod. Ich wähle Lebendigkeit mit allem, was dazu gehört. Bereit, ALLES zu erfahren. Wissend, dass mir alles dient.

Foto: Canva
Gestaltung: Anja Reiche

Sonntag, 26. April 2020

Ich will keine Sicherheit

Nun gehen wir nochmal dahin zurück, worum es eigentlich geht, warum der ganze Irrsinn hier stattfindet. Wir sollen vor dem Tod bewahrt werden. Da kommt jemand daher und sagt uns, dass wir DARAN aber nicht sterben dürfen. Interessant. Oh, lieber Staat, wenn du schon mal dabei bist, dann schaff den Tod doch gleich ganz ab. Da lässt sich doch bestimmt ein Gesetz verfassen, oder?

Der ganze Aufriss wird durchgeführt, weil da angeblich etwas ist, dass uns den Tod bringen könnte. Hm... Lasst mich nachdenken... Die "Gefahr" zu sterben besteht in jeder Sekunde. Der Tod wird irgendwann kommen. Keiner kommt hier lebend raus. Ich erwähnte es bereits. Die Möglichkeiten zu sterben sind da derer viele.

Ich könnte sterben, in jedem Moment. Ich könnte einfach umfallen. Ich könnte vom Auto überfahren werden. Mein Herz könnte von jetzt auf gleich stehen bleiben. Ich könnte die Treppe runterfallen. Der Tod ist immer und überall möglich. Auf tausend Arten und Weisen. Und - oh Schreck - er kommt auf jeden Fall.

Davor will "man" uns also schützen. Da kommt wer daher, der erstens glaubt, dafür sorgen zu müssen, dass ICH nicht sterbe. Da glaubt eine Regierung sie MÜSSTE das tun, sie KÖNNTE das überhaupt und sie hätte das Recht dazu, ja sogar die Pflicht, EINE mögliche Ursache für mein Ableben zu verhindern. Noch dazu eine Möglichkeit, die sogar eher unwahrscheinlich ist. Hehre Ziele!

Was für eine Narretei!

Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich bin bereit zu sterben, in jedem Moment und tatsächlich auf die Art, die passieren soll. Eins ist für mich klar: Keine Seele geht vor ihrer Zeit. Meine schon sowieso nicht... ;)

Der Tod kommt nie ungelegen oder zum falschen Zeitpunkt. Jede Seele geht auf die Weise, die perfekt für sie ist. Die Umstände sind immer genau passend. Und selbst wenn das nicht deiner Wahrheit entspricht, so wirst du mir vielleicht zustimmen, dass nichts von Dauer ist, dass alles irgendwann ein Ende hat. Nichts auf dieser Erde bleibt ewig gleich. Das Leben ist Veränderung und Wandel. Das ist das Einzige, was wirklich sicher ist.

Ich bin hier für das pralle Leben. Volles Risiko. Rein, beidbeinig mit Anlauf. Nix mit angezogener Handbremse und Sicherheit hier oder da. Die einzige Sicherheit bin ich mir selbst in meiner vollen Bewusstheit. Die einzige Sicherheit ist meine Herzintelligenz, mein inneres Wissen, meine Anbindung an alles, was ist, meine göttliche Anbindung. DAS lässt mich stets das "Richtige" tun, auch wenn das zum Tod führen sollte. Dann war es wohl dran.

Angst lässt erstarren. Mit Vorsicht verhindert man nicht den Tod, sondern das Leben. Ein Leben in Angst vor dem Tod, ist bereits der Tod und zwar in Raten, der Tod im lebendigen Körper. Ich sterbe lieber an einem Furzvirus, als eingesperrt zu sein, weil andere meinen, dass DAS nicht meine Todesursache sein sollte. Woran ich sterbe, ist immer noch "meine" Sache. Mich muss keiner retten. Mich KANN keiner retten, weil es nichts gibt, vor dem ich gerettet werden könnte. Ich will keine Sicherheit. Ich will Lebendigkeit bis ich sterbe.

Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Freitag, 20. März 2020

Ich bin ALLES

Ich liebe diese Stille. Nicht nur die in mir, sondern tatsächlich den extrem verlangstem Puls des Lebens. Die Welt wurde runtergefahren. Das Treiben, das stete Tun hört plötzlich auf. Die Menschen können ausatmen.

Ja, da ist ganz viel Unsicherheit, Unwissen. Keiner weiß, was noch kommt und wie sich die Dinge weiterentwickeln. Und gleichzeitig nehme ich wahr, wie vielen es einfach nur gut tut, mal ausatmen zu können.

Es gibt Menschen, die erleben gerade ihre persönliche Hölle und werden gefühlt mit allem auf einmal konfrontiert, was ihre größten Ängste und Sorgen angeht, die schlimmsten Befürchtungen sind plötzlich wieder da und präsent. Dafür habe ich vollstes Verständnis und Mitgefühl.

Gleichzeitig gibt es Menschen, die in keiner Weise ins Drama einsteigen. Sie sehen all das, nehmen es wahr und sehen darin schlicht das Leben an sich. Ein stetes Stirb und Werde. Sie werten nicht. Sie teilen nicht ein in gut und schlecht. Sie sagen nicht, dass es so aber nicht sein sollte. Sie sind in völligem Einverständnis mit dem, was da gerade passiert und wissen in all der Unwissenheit, dass es gut ist. Sie wissen im Unwissen, weil da die eine innere Verbindung zum Kosmos ist.

Diese Menschen, die diesen neutralen Raum halten, in dem ALLES sein darf, sind für meine Begriffe gerade extrem wichtig. Es ist der Raum, in dem das Leben passieren kann, in dem dieser Wandel passieren kann. Es sieht vor meinem geistigen Auge wie ein Lichtnetz aus, das sich über die Welt spannt. Diese Menschen sind gut verteilt, stehen da einfach und sind. Es gibt nicht mehr zu tun, als zu sein in diesem weiten, wertfreien Raum.

Wir befinden uns in dem Nichts zwischen Ausatmen und Einatmen. Nullpunkt. Das einzige was sicher ist, ist, dass der nächste Atmenzug sich von ganz alleine tut. Wir können das Atmen nicht machen. Das Atmen passiert. Diese Welt atmet auch, in ihrem ganz eigenen Rhythmus. Die Welt wird den nächsten Atemzug tun. Wie er aussieht? Keine Ahnung. Wie die Welt dann aussieht? Keine Ahnung. Wie eine neue Weltordnung aussieht? Keine Ahnung.

Wir alle können das nicht denken. Wir alle haben so etwas noch nie erlebt. Deswegen bleibt gar nichts anderes übrig, als diese unfassbar große, weise Intelligenz wirken zu lassen, die da am Werk ist. Wir können aufhören, zu werten und uns zu sagen, dass es anders sein sollte. Es ist genau so gut wie es ist. Hier wirkt eine wunderbare große Weisheit und die weiß, was sie tut.

Für mich geht nur noch totale Hingabe, mich komplett in das hingeben, hineinbegeben, was hier gerade stattfinden will. Absolute, vollumfassende Aufgabe, sein lassen, geschehen lassen. ES durch mich, in mir geschehen lassen. Mehr gibt es nicht zu tun. Vollumfängliche Annahme dessen, was da ist. Auflösen im Nichts und gleichzeitig ALLES sein. Auflösen in ALLEM und nichts sein. Das ALLES in mir auflösen und mich im All-Sein erfahren.

Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Mittwoch, 26. Februar 2020

Der Tod ist immer inklusive

Egal wo und wie neues Leben entsteht, der Tod ist bereits inkludiert. Das vergessen wir oft, blenden es aus, wollen es nicht wahrhaben. Es ist aber tatsächlich so. Alles, was neu anfängt, hat auch gleichzeitig ein Ende. Irgendwann.

Was dazwischen passiert, zwischen Anfang und Ende, das wollen wir am besten auch noch steuern, glauben zu wissen, wie das jetzt zu laufen hat, damit es "gut" ist, ein Erfolg, richtig.

Wenn wir eine Blume pflanzen, dann soll sie bitteschön so richtig schön gedeihen und blühen, am besten keine Krankheiten und Schädlinge bekommen und nicht nach drei Wochen wieder eingehen oder vom Hasen angeknabbert werden. Das wäre falsch.

Wenn wir eine Firma gründen, dann muss das sofort ein "Erfolg" werden, nur Wachstum, kein Rückschritt, keine Misserfolge, keine roten Zahlen, keine Entlassungen, keine Insolvenz. Das wäre falsch.

Wenn ein Kind geboren wird, dann soll es gesund sein, bleiben oder zumindest ganz schnell werden, wenn es das nicht von Anfang an ist. Es soll sich "gut" entwickeln, groß werden, lange leben, alt werden. Nicht nach vier Jahren wieder sterben, nicht krank sein, nicht behindert sein, keine Unfälle, keine Probleme in der Schule, kein Einzelgänger, keine Drogen, nicht abrutschen. Das wäre falsch.

1. Das Ende wird kommen. Immer. Es ist im Anfang immer mit angelegt. Nichts bleibt ewig. Wir dürfen das ruhig anerkennen.

2. Wann dieses Ende kommt, wissen wir meistens nicht. Wenn es kommt, ist es immer genau der richtige Zeitpunkt, weil das Leben keine Fehler macht.

3. Was zwischen Anfang und Ende passiert ist auch immer richtig, egal wie es aussieht. Das Leben macht nämlich keine Fehler.

Wir dürfen jedem Menschen, jeder Pflanze, jedem Tier, jedem Projekt, jedem Gegenstand seinen ganz eigenen Weg, seine ganz eigenen Erfahrungen, seine eigene Entwicklung, seinen ganz eigenen höheren Plan, die eigene höhere Intelligenz zugestehen. Jede Seele hat gewählt. Jede Erfahrung ist richtig.

Wir dürfen aufhören uns immer wieder irgendwelche Ereignisse, Erfolge in der Zukunft vorzustellen und ganz im Moment ankommen. JETZT ist es so wie es ist und es ist richtig. Es kann nur richtig sein, weil es ja schon so ist.

Der Körper zeigt Symptome. Wer sagt, dass das falsch ist? Der Partner weicht scheinbar seinen Themen aus. Wer sagt, dass das falsch ist? Die Firma schreibt rote Zahlen. Wer sagt, dass das falsch ist? Die Katze wird überfahren. Wer sagt, dass das falsch ist? Die Schwester stirbt an Krebs. Wer sagt, dass das falsch ist?

Leid entsteht, wenn wir uns gegen das wehren, was eh schon da ist. Dinge sterben, Menschen sterben und zwar immer zum richtigen Zeitpunkt. Sorgen entstehen, wenn wir mit den Gedanken in der Zukunft sind.

Wir wissen alle nicht, was wirklich kommt. Wir wissen aber, was jetzt in diesem Moment da ist. Jetzt hier zu sein, mit dem, was gerade ist, zu fühlen, was gerade gefühlt werden will, zu tun, was gerade jetzt getan werden will, ohne an das Morgen zu denken, das ist die einzige Aufgabe, die wir wirklich haben. Immer wieder bereit sein, zu sterben und sterben zu lassen.

Wer loslässt, hat zwei Hände frei. Wer den Tod verstanden hat, hat das Leben verstanden. Wer liebt, was ist, ist Frieden. Und die, die den Widerstand und das Leid wählen, dürfen auch das. Das Leben macht ja keine Fehler.😉


Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Sonntag, 9. Februar 2020

Erlaube dir das Schlimmste

Erlaube dir, dass das Schlimmste passieren darf. Erlaube, dass das eintreten darf, wovor du die meiste Angst hast.

Erlaube dir, zu scheitern. Erlaube dir, krank zu sein, das mit der Selbstheilung nicht hinzubekommen. Erlaube dir, zu sterben. Erlaube dir deine Sucht, dich zum Beispiel zu Tode zu saufen, vom Rauchen Lungenkrebs zu bekommen. Erlaube dir Karies, Gebrechlichkeit und Alzheimer.

Erlaube dir angegriffen, verurteilt, ausgelacht, falsch verstanden zu werden. Erlaube dir, dich zu blamieren. Erlaube dir, dich zu täuschen, falsch zu liegen, dich betrügen zu lassen.

Erlaube dir, verlassen zu werden. Erlaube dir, einsam zu sein. Erlaube dir Armut und Mittellosigkeit. Erlaube dir, nicht weiter zu wissen. Erlaube dir, zusammenzubrechen. Erlaube dir Rückschläge, wieder in alte Muster zu fallen, aus deiner Mitte zu fallen.

Erlaube dir, auszurasten, jemanden zu verletzen, erlaube den Krieg in dir und in der in der Welt. Erlaube dir Wut und Ohnmacht und jedes andere Gefühl

Erlaube dir radikal alles. Lass den Worstcase gedanklich zu. Gib dem Leben die radikale, allumfassende Erlaubnis.

Versuche nicht, etwas festzuhalten oder zu vermeiden. Das Leben ist ALLES. Das Leben ist die Gesamtheit. Und gleichzeitig erlaube dir auch das Festhalten, die Bedürftigkeit, die Angst.

Die radikale Erlaubnis von ALLEM führt in die maximale Freiheit. In die Erlösung. Und dann kann das geschehen, was wirklich zu dir gehört.
Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Freitag, 31. Januar 2020

Nähe ist keine Frage der Entfernung

Kennst du diesen wunderbaren Spruch "Nähe ist keine Frage der Entfernung"?

Meine Freunde, meine Soulfamily sind auf der ganzen Welt verteilt. Ja, wir können meistens nicht mal eben einen Kaffee zusammen trinken, aber die Verbindung besteht. Wir machen zur gleichen Zeit, die gleichen Prozesse durch. Wir kommen völlig "unabhängig" voneinander bei den gleichen Erkenntnissen raus. Wir denken aneinander zur gleichen Zeit, melden uns immer im "richtigen" Moment beieinander. Wir sind nie getrennt. Wir sind übers Feld verbunden und zwar so nah und eng, dass körperliche Nähe sogar eher "trennend" wirken kann, störend, weil das Materielle manchmal ablenkt.

Ich hatte mit meinem Partner anfangs eine Fernbeziehung. 500 km haben uns "getrennt" und gleichzeitig so tief verbunden. Dadurch, dass wir nicht so viel gemeinsam erleben konnten, "mussten" wir uns austauschen, mussten uns erzählen, was passiert ist den Tag über, wie es uns geht, was uns durch den Kopf geht. Wir haben stundenlang telefoniert und sogar über das Sprechen hinaus eine Verbindung gespürt, hingespürt, wie es dem anderen gerade geht, da wo er ist. Diese Verbindung ist tatsächlich ins Wanken gekommen, als wir dann zusammengezogen sind.

Plötzlich glaubt man zu wissen, wie es dem anderen geht, weil man die Dinge ja miteinander erlebt. Der Austausch droht wegzufallen. Das Materielle, das körperliche, räumliche Zusammensein rückt in den Vordergrund. Das zwischen den Zeilen lesen ist scheinbar nicht mehr nötig. Alle anderen Wahrnehmungskanäle zu nutzen, wenn man räumlich nah ist, ist eine Entscheidung und aus meiner Sicht unfassbar wichtig.

Wir haben uns durch die Fernbeziehung in einer Tiefe kennengelernt, die wahrscheinlich nicht so stattgefunden hätte, wenn wir uns jeden Tag hätten sehen können.

Als vor einigen Jahren ein ganz enger Freund von mir im Sterben lag, haben wir uns ganz wach und bewusst verabschiedet. Uns war klar, dass er zwar körperlich gehen wird, aber dass er nie wirklich weg sein wird. Es fühlte sich an, wie wenn er auf eine lange Reise gehen würde. Wir werden uns wieder sehen, dass wissen wir beide. Und gleichzeitig ist es nicht wichtig, ob wir uns überhaupt wiedersehen werden. Er ist DA und auch wenn er weg ist, hat das keine Nachteile für mich, keine negativen Auswirkungen. Mir fehlt nichts. Mir kann nie etwas fehlen. Es ist immer alles da. Alles, was wir wirklich zum Leben brauchen, ist immer da.

Mir hilft es enorm über das Materielle hinauszudenken und diese Form der "Beschränkung" zu überwinden. Und gleichzeitig weiß ich, dass alles Materielle, das ich tatsächlich brauche, immer da sein wird. Eine Umarmung, ein Mensch zum Reden, eine Schulter zum Anlehnen. Einer geht, ein anderer kommt. Das Leben ist Wandel und wir immer versorgt.

Wir können mit einem Menschen im gleichen Raum sein, ihn sogar körperlich berühren und Lichtjahre von ihm entfernt sein. Berührung findet auf einer anderen Ebene statt. Wahrnehmung und den anderen sehen, findet auf einer anderen Ebene statt.

Was passiert, wenn du die Menschen mal jenseits der Materie wahrnimmst? Jenseits der herkömmlichen fünf Sinne? Jenseits von dem, was du siehst und hörst? Und egal, ob derjenige gerade körperlich da ist oder nicht. Was spürst du?

Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Sonntag, 17. November 2019

Man muss die Dinge auch gehen lassen können

Fülle ist nicht das Anhäufen von Dingen, Menschen oder Geld. Fülle ist für meine Begriffe, den Fluss zu genießen. Das Reinkommen, das Dasein, sowie das Wiederabfließen.

Fülle ist das Gewahrsein, dass alles seine Zeit hat, dass es ein stetes Kommen und Gehen ist. Fülle ist die Fähigkeit, jeden einzelnen Teil des Zyklus' zu feiern. Fülle ist, mit freudestrahlenden Augen auch Abschiede zu feiern. Von Menschen, von Dingen, von Geld.

Nichts und niemand will festgehalten werden. Jeder und alles will freiwillig bleiben dürfen und gehen können, wenn es stimmig ist, wenn es dran ist, wenn die Zeit um ist. Auch Geld.

Nichts auf dieser Welt währt ewiglich. Nichts steht wirklich still. Alles ist in stetem Wandel. Ein Auf und Ab, ein Hin und Her, ein ewig Stirb und Werde. Diese immerwährende Veränderung ist Fülle pur. Diese tausend Facetten und Phasen.

Mit welcher Stimmung hast du bisher Abschiede erlebt? Das Gehenlassen von Menschen, von Gegenständen, von Geld? Welches Gefühl macht sich breit, wenn ein Freund, eine Partnerin, ein Familienmitglied aus deinem Leben verschwindet? Vielleicht sogar für immer? Wenn sie sterben? Mit welchem Gefühl holst du an der Kasse deinen Geldbeutel heraus, übergibst die Scheine? Mit welchem Gefühl überweist du Rechnungen? Welches Gefühl löst Geldausgang auf deinem Konto aus? Welches Gefühl hast du, wenn Dinge kaputt gehen?

Weches Gefühl hast du vergleichsweise, wenn Geld eingeht? Wenn neue Menschen in dein Leben kommen? Wenn Babies zur Welt kommen? Wenn neue Gegenstände in deinem Haus Einzug halten? Ist da ein Unterschied zu den Situationen im Absatz davor? Wahrscheinlich, oder? Warum ist das eine besser als das andere?

Tatsächlich kann ich sagen, dass Abschiede jeglicher Art für mich mittlerweile immer freudig sind. Ich kann Menschen so gut gehen lassen, bin immer bereit jeden und alles ziehen zu lassen. Ich liebe es, alte Gegenstände abzugeben, kann es gut haben, wenn etwas kaputt geht oder verloren. Ich zahle mit Freude Rechnungen, gebe dem Geld ganz viel Liebe mit auf dem Weg und die besten Wünsche für den neuen, vorübergehenden Besitzer. Ob das die Krankenversicherung ist, oder die Rate fürs Auto. Mein Geld fließt in Liebe weiter. Menschen aus meinem Leben ziehen in Liebe weiter. Ich feier die Zeit, die wir zusammen hatten. Ich freue mich auf das Neue, das danach unweigerlich kommt.

Der Tod ist genauso ein freudiger Übergang, wie eine Geburt. Abschied ist genauso zu würdigen wie ein Willkommen. Geld, das geht, ist genauso wunderbar, wie Geld das kommt. Alles und jeden in Frieden gehen lassen zu können, ist für mich ein riesiges Geschenk. Ein wunderbarer Teil und ganz wichtiger Aspekt der Fülle.

Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Samstag, 14. September 2019

Totale Hingabe

Ich will mich nicht schützen. Ich will nicht auf mich aufpassen müssen. Ich will mein Herz nicht zumachen.

Ich will hier sein. Komplett offen. Ganz. In völliger Hingabe. Absolut ohne jegliche Kontrolle. Keinen Fitzel mehr will ich kontrollieren, mich vor nichts mehr in Acht nehmen. Ich will nichts und niemandem ausweichen. Ich will mich da, wo ich gerade bin, rundum wohlfühlen.

Ihr mögt mich für verrückt halten. Für leichtsinnig. Es ist mir egal. Diese totale Hingabe ist meine tiefste Wahrheit. Alles in mir schreit: "Ja!!!! Genau so!"

Gerade habe ich mich verschlingen lassen. Gefühlt von der letzten Gefahr, die mir wirklich noch gedroht hat. Der "Gefahr", die augenscheinlich da war, wenn ich mit Menschen zusammen bin, die eher unbewusst durchs Leben gehen, die so gar nicht auf meiner Wellenlänge sind, die mir meinen Raum "wegnehmen", meine Grenzen nicht wahren, mich aussaugen, anzapfen. Detox!

Ich habe befürchtet, dass sie meine Schwingung stören, dass sie mich aus meiner Mitte werfen, dass sie mich benutzen, dass ich da besonders gut auf mich aufpassen muss, zumachen muss, dem ausweichen muss. Ich hab mich eng gemacht, zurückgezogen, zugemacht.

Darauf hab ich keine Lust mehr. Deswegen meine radikale Entscheidung, das einfach nicht mehr zu machen. Ich bleibe offen. Ich bleibe bei mir. Nichts und niemand kann mich aus meiner Mitte werfen, wenn ich es nicht zulasse. Nichts und niemand kann mich wirklich aussaugen oder vergiften. Ich treffe die Wahl, dass es mir überall gut geht, dass ich mich überall wohlfühle, dass sich mein Umfeld so an mich anpasst, dass das geht, dass ich durchlässig bin für jegliche Schwingung, die nicht die meine ist. Ich bin überall sicher. Wo ich bin, ist Liebe. Fertig!

Ich habe mich gerade verschlucken lassen. Bin diesen Tod gestorben. Einen Tod, der sich so dermaßen nach Freiheit anfühlt, wie selten einer zuvor. Aufgeben ist einfach das Großartigste, was es gibt.

Probier es aus, wenn du magst. Nimm die größte Gefahr in deinem Leben, das, was dir am meisten Angst macht, das wovor du dich augenscheinlich am meisten schützen musst, das, was dich am allermeisten bedroht, nimm innerlich Kontakt auf, stell es dir vor und dann lass dich davon verschlucken. Ergib dich komplett und völlig. Gib auf, gib den Kampf auf, gib das Schützen müssen auf. Gib die Illusion auf, dass dich dieses Etwas tatsächlich bedrohen kann, dir gefährlich sein kann.

Lass zu, dass es existiert, dass es da ist. Es muss nicht verschwinden. Das Nein dazu muss verschwinden.

Lass zu, dass es dich verschlingt. Die Bereitschaft, dich davon "fressen" zu lassen, wird bewirken, dass es dich wieder ausspuckt und du bemerkst, dass das Monster nie ein Monster war - außer in deinem Kopf.
Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche


Sonntag, 4. August 2019

Der Intuition folgen

Mein Bauchgefühl ist mein oberstes Gebot. Radikal. Immer.

In weiten Teilen meines Lebens ist das normal geworden. Gott sei Dank! Doch natürlich gibt es nach wie vor Momente, da muss ich ein paar mal mehr atmen, da gilt es mal wieder ein bisschen zu sterben.

Wie viele Tode ich schon gestorben bin. Immer wieder kleine Tode, zwischendurch auch richtig große. Immer wieder Dinge tun, bei denen das Herz einen Schlag aussetzt und man befürchtet, dass sich danach die Welt nicht mehr weiterdreht, dass das nur schief gehen kann, dass das bestimmt ganz schrecklich endet. Und gleichzeitig schreit dein Herz, genau das zu tun, weil das jetzt das einzig Richtige ist.

Dieses Sterben geht tatsächlich immer einfacher. Die ersten Male, gerade am Anfang, wenn es noch keine oder wenig positive Erfahrungen mit dieser Sache "Hör auf dein Herz!" gibt, fühlt es sich an wie ein Fallschirmsprung ohne Fallschirm. Du springst trotzdem, weil alles andere einfach nicht mehr geht, öffnest ganz vorsichtig ein Auge, blinzelst und prüfst, ob du tot bist. Dann merkst du, dass du auf ganz wundersamerweise überlebt hast. Und nicht nur das, es ist sogar gut gegangen und all die Befürchtungen sind ausgeblieben, es sind vielleicht sogar Wunder passiert.

Die nächsten Sprünge werden leichter. Ehrlich. Dann hast du schon den Eindruck, dass da vielleicht doch ein Fallschirm ist. Und irgendwann ist es eher so, wie wenn du von der Bordsteinkante springst. Ja, da ist noch ein kleiner Hopser nötig, aber der ist echt nicht mehr der Rede wert.

Die guten Erfahrungen mit der Intuition häufen sich, du wirst sicherer, dir deiner selbst immer sicherer, gehst immer mehr Lebensbereiche an und irgendwann dann auch die ganz großen Nummern. Wie Geld zum Beispiel... ;)

Zumindest ist das alles meine Erfahrung. Eine ganz wunderbare Erfahrung übrigens. Wichtig ist, es einfach immer wieder zu TUN, drüber zu gehen über die Angst, über die Hemmschwelle, über die Stimme des Verstandes, den Sprung zu wagen, den Tod zu sterben, alles zu riskieren für die eigene Wahrheit. Es zahlt sich aus.

Und irgendwann beherrschst du diese Kunst, der Verstand holt nicht mal mehr groß Luft, um was zu sagen. Er lässt dich einfach machen und fügt sich seinem Schicksal, hat ja eh keinen Zweck. ;)

Bleib dran! Bleib einfach dran.

Ein sehr weiser Mann hat mal gesagt: "Mut ist Angst plus ein Schritt!". Ich glaube, das war dieser Mischa Miltenberger, dieser Guru da... Na ihr wisst schon, wen ich meine. ;) Und ich würde sagen, er hat Recht. Aber sowas von!


Mittwoch, 15. Mai 2019

Wer bin ich ohne all das, was ich nicht bin?



Wer bin ich ohne all das, was ich nicht bin? Was bleibt übrig, wenn immer mehr von dem wegfällt, was mich nicht ausmacht, was nicht mehr stimmig ist?

Was fange ich mit dieser Leere an? Was hält mich? Was trägt mich? Was macht mich aus? Welchen Sinn hat meine Existenz?

Bin ich kalt, wenn ich nicht mehr in das Leiden der anderen einsteige? Bin ich emotionslos, wenn alles sein darf und die Gefühlswallungen ausbleiben, wenn jemand stirbt, wenn jemand krank wird, wenn sich jemand von mir trennt, wenn ich etwas "verliere", wenn sich etwas oder jemand aus meinem Leben verabschiedet?


Ich bin tatsächlich emotionslos, aber nicht gefühllos. Die Emotionen, die Regungen, die durch andere oder etwas in mir angetickt werden, die Wallungen, die Aufregung, der Aufruhr, das NEIN zu dem, was ist, das ist weg.

Mitgefühl, eigene, tiefe Gefühle aus mir selbst heraus sind noch da. Ich werde nicht mehr fremdbefühlt. Ich fühle nur noch meins, nur noch mich, das,was wirklich zu mir gehört.

In diesem Auge des Orkans ist es still und ich kann tatsächlich MICH fühlen, meine Bedürfnisse, meine eigenen Impulse, keine auferlegten.

Diese Stille macht manchmal Angst. Diese Freiheit macht manchmal Angst. Da sind keine Einflüsse mehr von außen, die wirklich relevant wären. Da ist niemand mehr, der dir sagt was du den lieben langen Tag tun sollst, was sich gehört und was nicht. Plötzlich darfst du entscheiden. Da erfolgt keine Re-Aktion mehr, sondern da ist Aktion gefordert.

Ich stehe da, egal, was um mich herum geschieht und kann ruhig aus mir heraus agieren. Ich stehe da, auch wenn alles zusammenbricht und bin bei mir. Ich stehe da, gefasst und gelassen und kann klar entscheiden, was JETZT dran ist, für MICH. Das ist das einzige, was ich je wirklich entscheiden kann. Alle Eventualitäten von außen sind irrelevant. Ich bin angebunden, in meiner Mitte, an meine Wahrheit, an meine Impulse, an meine tiefste innere Weisheit.

Was wirklich übrig bleibt, wenn alles wegfällt, was ich nicht bin, ist himmlische Ruhe, eine unbändige Kraft, Klarheit, tiefer Frieden, Gelassenheit, ein großes JA zu allem, was ist, und ein inneres Reich, das so unfassbar groß und mächtig ist, auf das ich immer zugreifen kann.

Es bleibt die Stille, die es braucht, um im Feld zu lesen.
Es bleibt die Stille, die es braucht, um meine innere Stimme zu hören, die Weisheit des All-Bewusstseins, die mir in jeder Sekunde sagt, was es zu tun gilt, damit die Zahnrädchen dieser großartigen Schöpfung wunderbar ineinander greifen können, die Zahnrädchen für die ICH zuständig bin.

Es bleibt das Werkzeug, das ich für das Leben bin.

Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Freitag, 11. Januar 2019

Wann haben wir aufgehört, sterben zu dürfen?

Ich stelle die Frage nochmal. Ich hab sie neulich schon mal in einem Video gestellt: Wann haben wir aufgehört, sterben zu dürfen? Wieso ist der Tod etwas, das unbedingt vermieden werden muss?

Wieso wird gebetet und Energie geschickt, wenn jemand sehr krank ist? Wieso wird alle Energie darauf verwendet, dass derjenige bleibt und nicht den Körper verlässt? Wieso zerren wir so an dieser Seele rum, anstatt sie freizugeben? 

Was, wenn derjenige gehen will? Was, wenn seine Reise weitergehen soll? Woanders? Ohne Körper? Wieso glauben wir, zu wissen, dass es am besten für denjenigen ist, wenn er hier bleibt? Wie überheblich können wir sein?

Das einzige, an das wir in dem Moment denken, sind wir selbst. Wir wollen unseren Schmerz nicht spüren, den ein Abschied bedeuten würde.

Der Tod ist gleichwertig mit dem Leben. Kein einziger kommt hier lebend raus. Woher wollen wir wissen, wann es in Ordnung ist, dass jemand geht? Wieso ist ein Leben von nur vier Monaten schlechter als eins von 86 Jahren? Wer will das denn beurteilen? Warum überlassen wir es der Seele nicht einfach, selbst zu wählen? Warum öffnen wir uns nicht einfach dafür, dass das passieren darf, was passieren soll, was für alle Beteiligten gerade wichtig und richtig ist? Auch wenn es Schmerz bedeutet, kann genau das wichtig sein für die Hinterbliebenen.

Wir dürfen krank sein. Wir dürfen "an" einer Krankheit sterben. Wir dürfen durch einen Unfall sterben oder einfach so. Da gibt es nichts zu verhindern. Die Seele wird wohl weise gewählt haben, was für sie das Richtige ist. Und auch die beteiligten Seelen haben ihre Wahl auf einer höheren Ebene getroffen. Niemand ist zur falschen Zeit am falschen Ort. Niemand! 

Das zumindest ist meine Wahrheit. So wird für mich ein Schuh draus. So bin ich nicht im Widerstand zu dem, was ist. So bleibe ich offen für alles, was jetzt geschehen will. So muss ich nichts vermeiden. So kann ich nicht versagen. So bin ich - gefühlt für mich - in der Liebe zu allem, was ist.

Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche



Mittwoch, 10. Oktober 2018

Sein lassen heilt

Ich weiß nicht, was das für ein intensiver Prozess ist, die letzten Tage. Mal sehen, ob ich es in Worte fassen kann.

Nach Mallorca hatte ich quasi die Schlafkrankheit. Es fühlte sich so an, wie wenn ich die gesamte wilde Zeit dieses so ereignisreichen Jahres auf einmal "nachschlafen" müsste. Es ist wie eine extreme Erholungsphase auf der einen Seite und auf der anderen gleichzeitig ein noch mehr Loslassen, Hineinsterben, noch tiefer aufgeben, hingeben, zulassen.

Da findet nochmal wieder Heilung statt. Heilung dadurch, dass ich (wir?) noch mehr oder überhaupt erst das annehme, was kaputt ist. Dass ich es kaputt sein lasse, dass ich krank sein darf, dass da Symptome sein dürfen.

Bei mir sind es mal wieder die Zähne. Es fühlt sich an wie tatsächlich endlich den Kampf aufgeben. Da darf Karies sein (ohne zu wissen, wie da der genaue Sachstand wirklich ist), da dürfen Entzündungen sein, Nervenschmerzen, was auch immer. Es darf da sein. Es ist so richtig. Es gibt nichts zu kämpfen. Es ist ein Hineinsterben in genau das alles.

Es gilt nicht, die Gesundheit wieder herzustellen, indem ich die Symptome "heile". Es gilt die "Gesundheit" dahingehend wieder herzustellen, in dem ich heil = ganz werde in Form von "so darf es auch sein", in Form von "ich darf krank sein".

Sich das Kranksein erlauben, ist für mich die eigentliche Heilung. Auch das ist ein Teil des Lebens, Teil der Schöpfung, Teil meiner Schöpfung. Ich habe das Gefühl, dass ein HEILiger Raum entsteht, wenn ich nichts mehr verändern will, sondern es einfach so lassen kann.

Da geht eine Tür der Möglichkeiten auf, wenn ich mich komplett in die Krankheit hineinfallen lasse, mich ihr hingebe, die Welle über mir zusammenschlagen lasse, wenn ich mir erlaube, dass es so bleiben darf, ja, dass ich selbst sterben dürfte. Auch das wäre ok.

Wann haben wir angefangen, nicht mehr sterben zu dürfen? Wann wurde es falsch, diesen Aspekt des Lebens zu wählen? Denn der Tod, die Krankheit sind Aspekte des Lebens. Sie sind Teil der Fülle, Teil des reichen Buffets, von dem wir wählen dürfen. Da ist nichts falsch dran, nichts verwerflich.
Ablehnung erzeugt nur Stress. Wenn wir etwas vermeiden wollen oder als falsch einstufen, sind wir im Widerstand, sind wir im Kampf gegen das JETZT, gegen das, was vielleicht eh schon da ist.

Da lag ich also vor zwei Nächten im Bett und hatte Schmerzen. Die linke Kopfhälfte pochte, die Zähne oben und unten empfindlich wie sonst was. Und dann kam genau dieses tiefe Wissen, dass das jetzt so sein darf, dass ich nichts dagegen machen will, dass ich es einfach so lassen will, es fühlen, es annehmen, mich dem komplett hingeben, mir erlauben, dass es auch so bleiben darf, dass es mich verschlucken darf, dass die Welle mich mitreißen darf.

Ich bin einen Schritt beiseite getreten, hab aufgegeben, bin hineingestorben in all das, hab mich von Karies, Entzündung und Nervenschmerzen "auffressen lassen". Ich lag da und habe mich weit gemacht, habe mich bereit erklärt, alles endlich fließen zu lassen, was zu diesen Symptomen geführt hat, war bereit alles zu fühlen, was blockiert war.

Ich habe mich wieder als das gesehen, was ich bin: Ein Kanal, durch den das Leben fließt in all seiner Fülle, mit all seinen Facetten. Da gibt es kein gut oder schlecht. Leben ist. Gefühle sind. Erst wenn wir etwas nicht haben wollen, ablehnen, verurteilen machen wir uns eng, der Kanal geht zu, Energieblockaden entstehen und daraus Symptome.

Für mich ist die Frage deshalb immer: Was konnte/durfte hier nicht fließen? Was will in Fluss kommen? Und in dieser besagten Nacht war noch nicht mal das wichtig. Es brauchte nichts benannt zu werden, nichts verstanden. Es wollte nur zugelassen werden, da sein dürfen, durch mich durch.

Was passiert ist? Tiefer Frieden! Heilung auf einer Ebene, die mir gefühlt bislang verborgen geblieben war. Die Integration bislang abgelehnter Anteile. Ich bin wieder noch mehr vollständig, vollkommen geworden, in dem ich all das angenommen habe. Heil dadurch, dass auch Krankheit sein darf. Das komplettiert, das macht rund, heil, ganz.

Gefühlt ging es auch mal wieder gleichzeitig um die Ahnen, auch um deren Kampf, der damit beendet wurde und um das Kollektiv. Dieser Prozess findet gerade in so vielen statt. So viele lassen los, lassen zu, geben auf, geben das Bewerten und Kämpfen auf. So viele werden gerade von ihren Körpern, den Umständen an genau diesen Punkt geführt. Und das ist gut so.

Werden wir heil, indem wir krank sein dürfen. Werden wir groß, indem wir klein sein dürfen. Werden wir stark, indem wir schwach sein dürfen. Werden wir reich, indem wir arm sein dürfen. Fangen wir an zu leben, indem wir sterben dürfen. Der Kampf hat ein Ende.

Bild könnte enthalten: Text
Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Mittwoch, 15. November 2017

Inspirationsgespräch Nr. 1 mit Michaela Daxer

TROMMELWIRBEL!!!!!

Die liebe, wunderbare Michaela Daxer hat mein Video von neulich bezüglich Heilung gesehen. Es hat sie einfach nicht mehr losgelassen und sie schrieb mich an. Sie hatte so eine geniale Idee und mich gefragt, ob wir beide uns über das Thema Heilung und Selbstheilung unterhalten wollen, das Gespräch aufzeichnen und dann der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen wollen. Sehr geile Idee, denn wir beide haben das Gefühl, da richtig viel zu sagen zu haben.

Und heute war es tatsächlich so weit. Wir hatten unser Videogespräch und dürfen euch total stolz und kribbelig und euphorisiert unser Ergebnis präsentieren.

Das Gespräch wirkt immer noch nach. Es hat uns beflügelt, inspiriert, berührt, uns selbst beim Reden Klärung gebracht und wir haben eine jede Minute davon genossen, total genossen.

Eins ist klar: Davon gibt's mehr! Auf jeden Fall! Aber hier erstmal unser erstes Werk, unsere Schöpfung von heute! Wir sind soooo gespannt, wie ihr es findet!

(Hab ich schon mal erwähnt, dass ich die Technik von heute liebe?)

Die Inspirationsgespräche sind geboren - was für eine wunderschöne Bezeichnung für diese Art von Austausch. Danke, Michaela, für diese grandiose Wortschöpfung und danke, dass ich sie auch benutzen darf! ♥ Du bist in meinem Herzen! ♥

Mehr von Michaela findet ihr ganz bald auf ihrer Internetseite www.michaela-daxer.com und jetzt schon auf ihrer Facebookseite https://www.facebook.com/Michaela.Daxer.Mutmacherin.Coaching/

Und jetzt wünsche ich euch gaaaaaanz viel Freude beim Anschauen und Mitfühlen und Lauschen.


Mittwoch, 31. Mai 2017

Das Weltbild wankt...

Nun ist er also gegangen mein lieber Freund, hat sich auf die Reise gemacht, aufgemacht in neue Abenteuer. Ich habe neulich schon darüber geschrieben. Ihn gehen zu lassen, fühlt sich für mich gut an. Ich bin damit im Reinen. Wir haben uns verabschiedet und wenn eine Seele gehen möchte, dann kann ich das voll und ganz so sein lassen.

Was mich allerdings sehr beschäftigt ist das, was ich immerzu wahrgenommen habe, seit er vor ca. 2 Jahren diesen Tumor diagnostiziert bekommen hat. Ganz tief in mir habe ich immer gespürt, dass er leben wird. Und es ging nicht nur mir so. Andere äußert spürige Menschen, haben das gleiche empfunden. Auch die letzten Wochen, als es ihm körperlich immer schlechter ging, war diese Gewissheit in mir, dass eine Heilung möglich ist. Bis zur letzten Minute war es da dieses tiefe Gefühl von Stärke, von möglicher Heilung, von möglicher "Auferstehung". Was habe ich da wahrgenommen? Hätte er sich wirklich heilen können, wenn er seine Größe entdeckt und endlich angenommen hätte, wenn er wirklich anerkannt hätte, dass er der Schöpfer seiner Welt ist und den Tumor nicht als Feind gesehen hätte, sondern als sein Werk? Wie großartig sind wir wirklich? Normalerweise habe ich einen unerschütterlichen Glauben an unsere Macht. Gerade wankt er ein wenig. Hildegard von Bingen hat einmal gesagt, dass jede Krankheit geheilt werden kann, aber nicht jeder Mensch. Trifft das hier auch zu? Habe ich seine Größe wahrgenommen, die er nicht sehen konnte?

Es fühlt sich an, als hätte er es nicht geschafft, als wäre sein Tod eine Niederlage, die Niederlage seiner Größe. Macht mir das zu schaffen? Dieses Urteil? Prinzipiell bin ich der Meinung, dass Sterben für die Seele ein Freudenfest ist und dass keine Seele geht, ohne es wirklich zu wollen. Ist sie gegangen, weil er sie nicht gehört hat? Oder wäre sie sowieso gegangen, weil es an der Zeit war? Hätte er wirklich leben können, oder gab es diese Möglichkeit nie? Nur was habe ich dann die ganze Zeit wahrgenommen? Wo bleibt unsere Macht und unser freier Wille, wenn es diese Möglichkeit nie gab? Dass ich die ganze Zeit etwas wahrgenommen habe, diese Kraft und die Macht, ist einfach nicht wegzudiskutieren. Nur was war es wirklich? War es wirklich seine Macht? Hat er es vielleicht gebraucht, dass jemand so felsenfest an ihn glaubt und seine Größe sieht, so wie ich es die ganze Zeit getan habe? War diese Erfahrung vielleicht schon großartig genug für ihn?

Irgendwie scheint mein Weltbild gerade zu wackeln und es gibt mehr Fragezeichen als Ausrufezeichen. Die Antworten werden kommen, wie immer und mit ihr neue Klarheit. Ich bin sehr gespannt, wie sich das alles sortieren wird.

Ich danke euch auf jeden Fall fürs "Zuhören".♥
 
Foto: Anja Reiche

Samstag, 20. Mai 2017

Den Tod gibt es nicht

♥ Für einen ganz besonderen Menschen ♥

Diesen Artikel wollte ich schon ganz lange schreiben. Schon ewig steht auf meiner Ideenliste "Artikel über Tod" und irgendwie war nie der richtige Zeitpunkt. Jetzt endlich ist er dran, aber er wird ganz anders, wie eigentlich gedacht. Das hat auch seinen Grund.

Ein sehr, sehr enger Freund von mir könnte jeden Tag seinen Körper verlassen. Noch nie war ich auf diese Art mit dem Tod beschäftigt. Noch nie ist jemand gegangen, der mir so nahe steht. Und ich möchte euch gerne erzählen, was das mit mir macht.

Ich kenne diesen wunderbaren Menschen nun schon sieben Jahre. Gefunden haben wir uns über XING. Wir haben uns getroffen und alles passte sofort. Es war, wie wenn wir uns ewig kennen würden. Und so ist es auch. Vor ein, zwei Jahren bekam ich immer mehr Einblicke in frühere Leben und eines Tages überrollten mich die unterschiedlichen Sequenzen, die ich mit diesem Freund schon erlebt habe. Wir waren schon öfter beste Freunde, mal Geliebte, mal Bruder und Schwester. Mal trennte uns der Tod, mal ein Streit, mal das Leben, mal blieben wir ein Leben lang zusammen. Uns verbindet so viel, vor allem richtig tiefe Zuneigung und unglaubliche viele gemeinsame Erfahrungen.

Freitag letzte Woche bin ich dann in ein langes Wochenende weggefahren und habe nochmal mit ihm über WhatsApp geschrieben. Wir haben uns verabschiedet, richtig verabschiedet, denn es war nicht klar, ob er noch da sein würde, wenn ich wieder nach Hause kam. Auf diese innige Weise habe ich mich noch nie von jemandem verabschiedet. Uns war beiden klar, dass wir uns wiedersehen, wenn nicht persönlich in diesem Leben, dann auf jeden Fall in einem anderen Leben. Also sagte ich aus tiefstem Herzen "auf Wiedersehen!" und meinte und fühlte es aus tiefstem Herzen. Wir sehen uns auf jeden Fall wieder. 

Während ich das schrieb, kamen mir die Tränen, aber nicht weil ich traurig war, oder weil mich der Abschied schmerzte. Ich weinte, weil ich an all unsere wunderbaren Begegnungen dachte, an all die Gespräche, an all die Momente, in denen wir uns schlapp gelacht haben und wir uns kugelten vor Lachen. Das passierte wirklich oft. Ich dachte an unsere Fotosessions, an unsere kreativen Nachmittage, wenn wir Lieder texteten, oder andere Dinge erschufen. Ich dachte an unsere Abende, in denen wir stundenlang quatschten über Gott und die Welt und uns damals auch manchmal noch betranken. Ich dachte an unseren gemeinsamen Wandel, an die gemeinsame Bewusstwerdung, daran, wie wir uns gemeinsam entwickelt haben und immer mehr zu uns fanden. Was haben wir uns beide verändert. Ich dachte an unsere gemeinsame Energiearbeit, die Bilder, die ich für ihn gemalt habe, an gemeinsame Essen. Unsere gemeinsame Zeit lief vor meinem inneren Auge ab, wie ein Film und all diese wunderbaren Momente reihten sich wie Perlen auf eine Kette und ich war einfach nur dankbar, dass wir all das zusammen erleben durften, so viele innige Stunden zusammen hatten, uns so nahe sein konnten.

Eine solche Freundschaft ist einfach ein riesen Geschenk und dieser Abschied fühlte sich an, wie wenn er einfach woanders hinziehen würde oder auf eine Reise gehen würde und wir uns irgendwann auf jeden Fall wiedersehen. Es ist ok, dass wir erstmal keinen persönlichen Kontakt mehr haben. Unsere Verbundenheit auf Seelenebene wird bleiben. Immer! Er war immer in meinem Herzen und das wird auch immer so bleiben. Auch wenn er vielleicht bald seinen Körper verlässt, so wird das nichts daran ändern, dass wir uns spüren können und dass wir uns wiedersehen - irgendwann, irgendwo - und wir werden uns wiedererkennen.

Im Moment befindet er sich in einem Feld, in dem alles möglich ist. Das "Sterben" genauso wie eine wundersame Heilung. Es ist alles möglich und er hat sich für das entschieden, was seine Seele jetzt am meisten will, hat sich hingegeben an das Leben selbst und losgelassen. Alles darf sein und alles ist richtig.

Sollte seine Seele wirklich gehen wollen, dann ist das kein Tod, sondern der Beginn einer neuen wunderbaren Reise. Sollte seine Seele gehen, dann ist da sehr wahrscheinlich auch immer mal wieder Trauer, aber vorwiegend freue ich mich für ihn, weil er in ein neues Abenteuer aufbricht, eine Reise macht in eine andere Welt, zurück zu seinem Ursprung, zurück ins All-Bewusstsein, nur um dann wiederum neu aufzubrechen, vielleicht wieder in einem Körper auf dieser Erde, vielleicht aber auch im Feinstofflichen oder einer ganz anderen Welt. Wer weiß das schon...

Sein menschlicher Körper mag vielleicht sterben, aber sein unfassbar schönes Bewusstsein wird ewig sein und sich neue Herausforderungen suchen, weiterwachsen und leben und pulsieren. Und das ist wahrlich ein Grund zur Freude! ♥

Den Tod gibt es wirklich nicht!


Das war schon immer "sein" Bild.
Flieg wohin du fliegen willst, mein Lieber.
Ich werde dich immer lieben! ♥
Foto: Anja Reiche