Posts mit dem Label Ernährung werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Ernährung werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Sonntag, 6. April 2025

Bewusstsein urteilt nicht

"Das ist ein ganz bewusster Mensch", höre ich oft. Gemeint ist damit meistens jemand, der sowas macht wie Müll trennen, vegan essen, Baumwolle tragen, meditieren, Insekten aus dem Haus tragen, oder Ähnliches, ohne bei diesem bloßen Tun dieser Dinge auch anwesend in sich zu sein und zu prüfen, ob das wirklich gerade seine Wahrheit ist.

Das bloße Tun von bestimmten Sachen ist noch lange keine Bewusstheit. Die meisten "bewussten" Menschen sind voller Urteile und innerer Gebote und Verbote, Einteilung zwischen "gut" und "schlecht".

Das ist für mich kein bewusster Mensch. Das ist für mich ein bloßes Befolgen von ungeschriebenen Regeln, folgen einer Ideologie und bedeutet meistens Krieg gegen das, was tatsächlich in mir da ist, Unterdrückung und Selbstverleugnung innerer Stimmen und Anteile, ignorieren von tatsächlichen Gefühlen und Regungen. Das macht eng. Verursacht Druck und Stress. Ist total unfrei.

Bewusst sein heißt nicht, nur noch "Gutes" zu tun. Das ist nicht bewusst. Das ist urteilend und wertend.

Bewusst sein heißt, sich selbst beobachten, sich selbst bewusst zu sein, was ich tue, was es denkt, wie sich das anfühlt, was ich tue und denke und was dabei in mir los ist.

Radikale Ehrlichkeit. Radikale Selbstbegegnung. Mich selbst realisieren. Bei mir sein. In mir sein. Wach.

"Wenn ich bewusster wäre, würde ich keine Süßigkeiten mehr essen." Was??? Wenn ich bewusst bin, bin ich da, bemerke, dass ein Verlangen nach Süßigkeiten da ist. Was es in mir dazu denkt und fühlt. Ich beobachte. Ich spüre nach, ob es eine reine Absicht hat oder ob es eine Kompensation ist, eine Übersprungshandlung, was dem Verlangen vielleicht zu Grunde liegt. Will ich etwas nicht fühlen? Braucht mein Körper tatsächlich Zucker? Ich kann die Süßigkeiten essen. Egal ob mit Absicht oder ohne und mich darin erfahren. Voll und ganz. Ich kann es sein lassen, also nicht machen und mich darin beobachten und erfahren. Völlig gleich-gültig.

Ich bin nicht automatisch ein bewusster Mensch, nur weil ich mich "gesund" ernähre.

Ich bin ein bewusster Mensch, wenn ich DA bin, egal was ich esse. Ehrlich mit mir selbst. Mich beobachtend, in Kontakt mit mir selbst, freigebend, erlaubend, seinlassend, wohlwollend demgegenüber, was tatsächlich gerade in mir los ist. Bejahend zu dem, was da ist.

Bewusstsein wertet nicht. Bewusstsein beobachtet und nimmt wahr. Ohne Urteil. Auch das Urteilen kann dann beobachtet werden. Ohne mich dafür zu verurteilen, dass ich urteile.

Bewusstsein verursacht eine Pause zwischen Reiz und Reaktion. Bewusstsein handelt nicht aus Affekt. Bewusstsein darf jede Erfahrung machen. JEDE! Und ist dabei wach und präsent.

Bewusstsein sagt nicht, was sein darf und was nicht. Bewusstsein sagt: "Es ist."


 

Montag, 3. April 2023

Kurvig, weich, weiblich

Mir geht es so unfassbar gut. Gefühlt war mein Leben nie lebendiger und erfüllender als in den letzten Wochen. Und meine Reise bis hierhin war schon alles andere als "unlebendig", wie ihr wisst. 😉

Das Leben ist so erfüllend, so voller Genuss, das drückt sich tatsächlich im Gewicht aus. Ich hab zugenommen. Bin kurviger. Irgendwie passend zur Weiblichkeit, zum Vollweib.

Manchmal ziept's mich. Das Gewicht, die Kurven, die neue Weichheit des Körpers, der "Speck". Und zum Großteil finde ich es irgendwie cool. So eine ganz neue Erfahrung mit neuem Bewusstsein, mit neuen Lebensumständen. Ich schau mich im Spiegel an und sehe eine Frau. Sehe Rundungen, Sanftheit, Wärme, Liebe, Güte. Finde mich tatsächlich sexy.

Dass ich überhaupt zunehmen kann, mehr essen kann, ist so ein Geschenk. Viele von euch kennen meinen Weg, wissen um die damalige Erkrankung der Galle, den jahrelangen Heilungsweg. Ich konnte fast nichts mehr essen, hatte jeden Tag Schmerzen. Von Genuss keine Spur. Nicht im Ansatz.

Dann - im Zuge dessen - der Konflikt mit Zucker, Schokolade, Weißmehl, etc. Da war kein Frieden. Da war Krieg.

Und jetzt? Die Reise des letzten Jahres hat mich auch dahingehend aufgeknackt. Vollwertkost war nicht immer möglich und auch gar nicht dran. Die Prozesse verlangten Zucker, Fleisch und manchmal einen Schnaps. 😂🙈

Stand heute kann ich all das mit so großer Freude essen. Genuss. Frieden. Ich pfeif mir das rein. Schlemme. Fülle pur.

Das ist nur ein Aspekt von so vielen, ein Ausdruck dieses wundervollen, zauberhaften Lebens. Übermorgen geht der Flieger nach Santorini. Heute in einer Woche bin ich ganz faktisch verheiratet. 😍😇🙏🏼❤️

Ich fass es nicht. 🥰 Gut, dass nichts zu schön ist, um wahr zu sein. 🪄🎉🚀 Liebes Leben, ich liebe dich. Danke, dass du mich auch liebst. 🙏🏼🥰❤️

Foto: Christiane Zimmermann

 

Montag, 21. Februar 2022

Essen, um mich selbst zu spüren

Essen, um mich selbst zu spüren

Einsam unter Menschen.
Ich spüre die anderen nicht.
Ich spüre mich nicht.
Keine Verbindung.
Nicht zu mir.
Nicht zu ihnen.
Unerreichbar.
Ich.
Die anderen.

Essen! Ich muss essen.
Wenn ich esse, fühle ich mich.
Wenn ich esse, gibt es mich.
Wenn ich esse, sind da auch die anderen.
Sie sitzen mit mir am Tisch.

Essen! Essen hilft.
Essen ist die Brücke.
Essen versammelt.
Verbindet.

Und dann.
Stehen alle auf.
Und gehen.
Zurück bleibt Leere.
Wieder.

Wieder keine Verbindung.
Wieder alle weg.
Ich wieder weg.
Allein. Einsam.
Ohne sie.
Ohne mich.

Schmerz.
Haltlosigkeit.
Vakuum.
Distanz.
Verloren.
Vergessen.
Übersehen.
Übergangen.
Ignoriert.
Nicht erkannt.

Der Bauch ist voll.
Aber ich bin nicht satt.
Ich habe gegessen.
Aber nicht genossen.
Da war Nahrung.
Aber ich bin nicht genährt.

Die anderen, sie sehen mich nicht.
Es gibt mich nicht.
Einsam unter Menschen.
Abgeschnitten.
Isoliert.

Erkennt mich keiner?
Sieht mich keiner?

Ich muss was essen.
Damit ich mich spüre.
Damit es mich gibt.

Ist das wahr?

Wo bin ICH?
Wer bin ICH?

Ich brauche mich.
So sehr.
So sehr.

Ich suche mich.
Ich finde mich.
Jeden Tag.
Ein bisschen mehr.

Ich spüre mich.
Nach und nach.

Ich wende mich mir zu.
Begegne mir.
Allem in mir.
Ich erkunde mich.

Kontakt mit mir.
Tastend.
Forschend.
Vorsichtig.
Nachsichtig.

Ängste.
Schmerzen.
Not.

Ich bleibe.
Bei mir.

Verbundenheit mit mir.
Erkennen.
Anerkennen.
Schatten, Monster und Dämonen.
Abgründe.
Fratzen. Meine hässlichsten.

Erkennen.
Anerkennen.
Sein lassen.
Mich.

Ich bleibe.
Bei mir.

Mich spüren.
In der Gesamtheit.
Verbindung mit mir.
In mir sein.
Mich beseelen.
Ausfüllen.
Erfüllen.

Satt sein, ohne Essen.
Genährt sein, ohne Essen.
Kontakt mit anderen, ohne Essen.

Kontakt mit mir.
Endlich.
Ich bin da.
Es gibt mich.
Ohne Essen.

Verbindung aus mir selbst heraus.
Da sein.
Offen sein.
Weite.
Einladend.
Genährte Nähe.
Ohne Essen.


Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Donnerstag, 7. Oktober 2021

Meine Liebe ist das Salz in der Suppe

Ich weiß gar nicht mit welchen Worten ich beschreiben könnte, wie es mir geht. Kosmisch durchgenudelt? Universell mit Downloads überschüttet? Geschüttelt und gerührt? Synapsen neu verdrahtet? Alles gleichzeitig?

Also eigentlich gehts mir gut. Nur wuselt es so richtig in mir. Tausend Ideen und Impulse gleichzeitig. So viel gäbe es zu sagen, zu schreiben und doch bin ich redefaul, beobachte, bin.

Die letzten Tage hab ich unglaublich viel gekocht und gebacken. Ich liebe dieses vor mich hin Wurschteln in der Küche, das Kreieren, Probieren, Genießen, Schlemmen. Zwetschgen wollten verarbeitet werden, Äpfel, ein Römertopf getestet werden und der Thermomix lockt mich eh immer mit leiser Stimme. 😉

Kuchen, Muffins, Brötchen, Kompott, Mus, Fruchtsoße, Aufläufe, Eintöpfe, Grillgemüse, Aufstriche. Die ganze Palette.

Wenn ich koche und backe, bin ich so dermaßen bei mir, in Meditation, ganz präsent. Ich spiele mit Rezepten, kombiniere Zutaten, variiere, modifiziere, rieche, koste. Kein Rezept bleibt je im Original. Ich verschmelze damit, spüre hin, was da noch so rein will in den Topf. Ich bin mittlerweile eine absolut intuitive Köchin. Früher undenkbar...

Und dann das Essen. Ich LIEBE Essen!!! Noch mehr liebe ich es, wenn jemand mit mir isst, mit mir Geschmacksorgasmen hat und die Speisen genauso zelebriert wie ich. Nicht nur reinschaufeln und fertig werden, weil das Sattwerden im Vordergrund steht. Nein! Das Schmecken und Genießen - darum geht es.

Ich esse nicht, um satt zu werden. Ich esse um des Essens willen. Genussmomente auf diese Art zu verschenken, andere mit meinen Kreationen beglücken - ein absolutes Highlight. Schlemmerschwestern der ersten Güte: Silvia, Maja, Christiane. Wie oft werden Sätze unterbrochen, weil uns hingebungsvolles Stöhnen und Seufzen entfährt. Einfach wundervoll.

Anscheinend wollte heute über die Köchin in mir geschrieben werden. Ich bin selbst ganz erstaunt, dass ich nun da gelandet bin mit diesem Text. Mich kann man so unglaublich einfach glücklich machen. Gib mir eine gut ausgestattete Küche und natürliche Zutaten und ich verzauber dich mit liebesdurchtränkten Gerichten. Überhaupt ist meine Liebe und Hingabe die wichtigste Zutat in all meinen Rezepten. Liebe im Essen kann durch nichts ersetzt werden. Wenn die Hingabe beim Kochen fehlt, ist das direkt zu schmecken. Liebe ist das Salz in der Suppe. Präsenz. Freude. Sich selbst komplett mit hineingeben. Und das gilt für ALLES, nicht nur fürs Kochen.

Egal, was wir tun, die Leidenschaft beim Wirken ist der eigentliche Mehrwert, den andere direkt spüren. Die Freude an der Sache an sich. Keine Ausrichtung auf ein Ergebnis. Kein um zu... Keine Fließbandproduktion. Mich dem Leben hingeben und als Werkzeug dienen. Dinge auf die Welt bringen, etwas gebären, mich selbst mit hineingebären.

Ich hatte es schon mal gesagt: Die hohe Schwingung, in der ich bin, wenn ich wirke, ist die größte Belohnung. Für mich und andere. Diese hohe Schwingung ist fühlbar, schmeckbar und nachhaltig. Sie bleibt. Solche Produkte und Angebote haben Substanz, sind beseelt und von Dauer. Das ist Nachhaltigkeit und wirklicher Mehrwert - Wirken in Hingabe.


Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Samstag, 27. Januar 2018

Eigentlich brauchen wir nur so wenig

Wenn ich eines ganz deutlich merke, seit ich die Fastenkur gemacht habe, dann das, dass der Körper weit weniger an Nahrung braucht, als wir ihm hier in der westlichen Welt gemeinhin zuführen.

Nachdem sich ja mein Ausschlag nach nur zwei Fastentagen komplett verabschiedet hatte und wieder kam, als ich wieder anfing zu essen (in alter Gewohnheit und Häufigkeit - so mit Apfelsaft im Tee und mal hier eine Weintraube und mal da eine Mandarine und vielleicht abends auf der Couch noch einen Joghurt oder Flips), wurde ich doch sehr nachdenklich. Meinem Körper schien diese Ruhephase, in der er nichts verdauen musste, sondern sich mit Entschlackung und Entgiftung beschäftigen konnte, echt gut zu tun.

Ich habe recherchiert und gelesen und ausprobiert was Ernährung und gerade Fasten angeht. Nun habe ich ganz intuitiv noch mehr meinen eigenen Rhythmus gefunden. Mein Körper hat nun jeden Tag diese Erholungsphasen, in denen ich keine Kalorien zuführe. Ich esse nur noch, wenn ich wirklich Hunger habe. Also nicht irgendwelche Gelüste oder Appetit, sondern wirklich HUNGER. Das führt dazu, dass ich gegen Mittag mein "Frühstück" zu mir nehme und da ist mir nach wie vor extrem nach Vollwert. Vollkornbrot, also so richtiges Vollkornbrot, kein Pseydovollkorn, in dem dann doch Weißmehl und Zucker enthalten ist. Dazu Butter, Käse, Schnittlauch drauf und manchmal noch Salatblätter. Vielleicht gibt es auch noch etwas Obst. Bananen, Weintrauben und Äpfel stehen gerade hoch im Kurs. Gestern waren es dann auch Trockenpflaumen und Trockenaprikosen. Manchmal gibt es auch Porridge mit gemahlenen Nüssen, geriebenem Apfel, Kokosöl, Erdnussmus, gemahlenen Mandeln und Agavendicksaft. Je nachdem, nach was mir gerade ist. Dazu stilles Wasser oder ungesüßten Kräutertee.

Dann bin ich erstmal richtig satt und zwar den ganzen Nachmittag. Der kleine Snack zwischendurch an Obst oder Smoothie oder auch mal einem Stück Kuchen kann getrost entfallen. Das wäre eine bloße Laune, ein Appetit, aber kein Hunger. Der Körper braucht das nicht wirklich, also brauchen, um zu leben.

Gegen 18 Uhr koch ich dann etwas mit viiiieeel Gemüse. Gestern ein Risotto aus Naturreis mit frischen Champignons, Zwiebeln, Karotten, Rosenkohl, Lauch und Kurkuma. Und das war es dann für den Tag. Ab da gönn ich meinem Körper wirklich Ruhe. Also keine Süßigkeit mehr auf der Couch, kein Schuss Apfelsaft im Tee, kein Wein, einfach keine Kalorie.

Dadurch, dass ich so selten esse, will ich dann natürlich, wenn ich esse auch wirklich gute Nährstoffe zuführen. Das sorgt automatisch dafür, dass ich zu hochwertigen Lebensmitteln greife und genau hinspüre, was mein Körper jetzt wirklich will. 

Was mir auffällt?
  • Der Ausschlag ist wieder weg. Mein Gefühl sagt mir, dass er auch hier eine Überreizung, ein Zuviel angezeigt hat. Zuviel Zufuhr an Nahrung, an Kalorien, die ich eigentlich nicht brauche.
  • Ich schlafe extrem gut. Also viel besser, als vor der Fastenkur, als es abends gegen 21, 22 Uhr eigentlich regelmäßig noch irgendwas zu Mampfen gab, was es natürlich nicht gebraucht hätte und ich dazu noch Tee mit Apfelsaft getrunken habe.
  •  Ich fühle mich klarer und vitaler. Wie wenn mein Körper jetzt endlich genügend Zeit hat, um sich um all die anderen Sachen zu kümmern und nicht nur darum, meine Zufuhr an Essen, das ich eigentlich nicht brauche, einzusortieren. Ich habe dieses Bild von einem Tetris-Spiel. Die Bausteine kommen und kommen und das immer schneller und der Körper lagert einfach alles immerzu nur irgendwo ein, damit es halt weg ist. Aber es liegt dann vielleicht nicht an der richtigen Stelle. Und zum Müllrausbringen bleibt überhaupt keine Zeit mehr. Was liegt, liegt. Rein intuitiv würde ich sagen, dass genau so Schlacken entstehen, Ablagerungen in der Blutbahn, etc. (Wie gesagt, das ist mein Gefühl, ich hab hier keine "Beweise".) Mit meinem neuen Essrhythmus und dem neuen Bewusstsein habe ich das Gefühl, dass der Körper auch endlich mal aufräumen darf, neu sortieren, endlich Luft zum Atmen hat.
  • Für irgendwelche Naschereien, ungesunden Sachen, Süßigkeiten, Kuchen, Joghurt (also "Fruchtjoghurt"), etc. bleibt überhaupt keine Zeit mehr. Es gibt kein Zeitfenster mehr, in das diese Sachen passen würden. Wann sollte ich die schon essen? Wenn ich esse, dann mit Hunger und hochwertig und zwischendurch bin ich schlichtweg satt und respektiere das endlich. Nach dem Abendessen ist Ruhephase angesagt. Da passt also auch nichts mehr rein. Und schwupps erledigt sich so vieles so einfach.
  • Mir fällt es ungemein schwer, aufzuhören zu essen, wenn ich satt bin. Vor allem, wenn der Tisch reich gedeckt ist, wenn das "Angebot" da ist. Nehme ich mir nur das aus dem Kühlschrank, was ich wirklich auch jetzt essen will und lass alles andere drin, dann ist das alles einfach. Wenn aber, wie jetzt am Wochenende, der Tisch voller leckerer Sachen steht, dann finde ich nur schwer ein Ende. Fakt ist aber, dass alles, was über die Sättigung hinausgeht, einfach zu viel für mich ist. Es tut mir nicht gut, wenn ich es doch esse. Der Körper BRAUCHT es NICHT. 
Generell habe ich nicht das Gefühl, dass ich auf irgendwas verzichten müsste. Ich verkneife mir nichts und ich bin mir sicher, dass ich zwischendurch bestimmt auch gerne mal wieder ein Stück Kuchen esse, weil ich einfach Bock drauf habe. Aber das ist dann wirklich die Ausnahme.

Ich bin entschlossen und gewillt, noch mehr auf meinen Körper zu hören, mein Sättigungsgefühl zu respektieren, meinen Hunger ernst zu nehmen und ganz klar von Appetit zu unterscheiden. Und zwar weil genau das mir gut tut, weil ich merke, wie alles in mir aufatmet, weil mir ganz tief bewusst geworden ist, wie wenig der Körper wirklich BRAUCHT.

Wir leben in einer Überflussgesellschaft. Das Nahrungsangebot ist fast überall und fast rund um die Uhr vorhanden. Das ist total unnatürlich, wenn wir mal an unsere Vorfahren denken. Überall Gerüche und visuelle Reize von Nahrung, Restaurants, Supermärkte, Cafés, Imbissbuden, Auslagen in Supermärkten und Schaufenstern. Wer raus geht - und damit meine ich nicht in die Natur - wird fast unweigerlich damit konfrontiert. Dann nein zu sagen, auf seinen Körper zu hören und wirklich nur zu essen, wenn wir Hunger haben und aufzuhören, wenn wir satt sind, ist wirklich eine Challenge. Und dann auch noch hochwertige Lebensmittel, natürliche, nicht verarbeitete... eine wahre Herausforderung. Und dennoch will ich genau das, war mir dessen noch nie so bewusst wie jetzt.

Passend zu meinen eigenen Erlebnissen und Erkenntnissen habe ich gestern einen sehr interessanten Artikel über ein Urvolk in Pakistan gefunden, das als das gesündeste Volk der Erde gilt. Hier geht es zu diesem Artikel. Er bestätigt mich total in meinem Denken und Fühlen:

Eigentlich brauchen wir nur so wenig...


Foto: pixabay


Sonntag, 21. Januar 2018

Nachbericht zum Fastenexperiment

So nun endlich ein Nachbericht. Einige haben schon danach gefragt. Wie geht es mir seit dem Fastenbrechen letzten Montag? Was hat sich getan? Was ist neu?

Auf jeden Fall hat mir das Fasten ganz viel Klarheit gebracht (erst im Nachhinein - während des Fastens war von Klarheit keine Spur!). Und letztlich bin ich jetzt beim intermittierenden Fasten gelandet, von dem ich vor einer Woche noch gar nichts wusste. Kurz: Ich esse einfach ganz anders und noch bewusster als vorher schon. DAS tut mir gerade richtig gut. 

Ich bin total froh, dass ich diese Hauruck-Aktion "Fasten" gemacht habe.

So und jetzt viel Spaß beim Video!

Montag, 15. Januar 2018

2. Bericht Heilfasten und unerwartetes Fastenbrechen


Ihr Lieben, hier nun wieder ein Bericht von meinen Erfahrungen der letzten Tage bezüglich Heilfasten. Was für ein krasses Erlebnis. Tatsächlich habe ich heute schon das Fasten gebrochen und wieder angefangen zu essen, obwohl ich mindestens eine Woche durchhalten wollte. Aber Entscheidungen sind nun mal dazu da, um über den Haufen geworfen zu werden. ;) Ich weiß für mich, wann es einfach gut ist. Wie es dazu kam und was mein Körper alles mit mir gemacht hat, erfahrt ihr im Video.

Habt ihr auch schon mal gefastet und wenn ja wie und wie lange und mit welchen Erfahrungen? Das würde mich total interessieren!

Samstag, 13. Januar 2018

1. Zwischenbericht vom Heilfasten

Meine Güte, was hat man plötzlich viel Zeit, wenn das Essen und Kochen und Einkaufen wegfällt... Und was der Körper alles so für interessante Sachen macht... Spannend, sehr spannend.
Aber seht und hört selbst:

Donnerstag, 11. Januar 2018

Experiment Heilfasten

Sodalla, wie der Frrranke sagt. Jetzt geht's los. Ich starte heute mein Experiment "Heilfasten". Gestern wusste ich davon noch nichts. Doch dann hat mich ein Video über Heilfasten gefunden und mir war sofort klar, dass das jetzt genau das Richtige ist. Warum, wie das alles genau kam und was mich an der Doku über Heilfasten so fasziniert hat, erzähl ich euch im Video. Viiiieeel Spaß beim Anschauen!


Freitag, 17. Februar 2017

Was ist eigentlich wirklich gesunde Ernährung?

Gesunde Ernährung heißt für mich vor allem bewusste Ernährung, intuitives Essen und Genuss. Es gibt so viele Theorien darüber, was gesund ist und was nicht. Einige sprechen klar für Fleisch die anderen dagegen. Dann gibt es die Theorie, dass tierische Produkte generell ungesund sind und nur Pflanzliches gut ist. Andere sagen, dass auch Getreide nicht gut für unseren Körper ist, obwohl das ja klar zur pflanzlichen Ernährung zählen würde. Es gibt basische Ernährungsmodelle, Vollwertkost, Low-Carb und was weiß ich noch nicht alles. Alle basieren darauf, dass dies oder jenes gut für uns ist und anderes dagegen nicht.

Bei all dem Wirrwarr muss klar sein, dass ein jeder von uns ein Individuum ist. Was für den einen richtig ist und damit auch gesund, muss für den anderen noch lange nicht passen. Nicht für jeden ist basisch gut, nicht für jeden ein Fleischverzicht. Es gibt in allen Sparten von Ernährungsstilen kranke und gesunde Menschen. Es gibt nicht DAS Richtige für alle. 

Die Medien sind voll davon. Iss jeden Tag 5 Bananen und mit deinem Körper wird ein Wunder geschehen. Iss jeden Tag 2 Avocados und du wirst nie wieder das und das haben. Iss nie wieder Zucker und du bist frei von dem und dem. Das alles hat mit Individualität nichts zu tun und mit Genuss schon gar nichts. Das Essen wird zum Instrument für gewünschte körperliche Ergebnisse.
Dazu kommt, dass Ernährung EIN Baustein von vielen ist. Ich glaube und fühle, dass keine Krankheit ausschließlich von falscher Ernährung kommt. Dazu ist das Wesen Mensch viel zu komplex. Die Psyche mit all ihren Schichten spielt ebenso eine Rolle bei Krankheiten und körperlichen Symptomen, genauso wie unser gesamtes Energiesystem.

Ich habe mich schon vor längerem einmal mit einer Französin unterhalten, die seit einigen Jahren in Deutschland wohnt. Sie wunderte sich sehr, dass es trotz der vorwiegend gesunden Ernährung der Deutschen, die so akribisch auf alles Mögliche achten, Diäten machen und Kalorien zählen, so viele Übergewichtige und Kranke gibt. Die Franzosen dagegen, denen ihr Baguette aus Weißmehl, das fettige Croissant ebenfalls aus Weißmehl, Olivenöl, Kaffee und vieles mehr, was hierzulande als ungesund gilt, heilig ist, sind dagegen eher schlanker und gesünder. So ihre Beobachtungen und Einschätzungen. Sie bemerkte einen ganz wesentlichen Unterschied. Der Franzose genießt nach ihrer Auffassung das alles. Er zelebriert das morgendliche Croissant mit Kaffee als Frühstück regelrecht. Es ist Teil einer Kultur und Lebensphilosophie. Sicherlich gibt es auch hier Ausnahmen und ich möchte das nicht auf alle Deutschen und alle Franzosen gleichermaßen ausweiten. Aber ein wesentlicher Unterschied in der allgemeinen Esskultur scheint wohl dennoch zu bestehen. 

Ich glaube das Genuss und Liebe zum Essen ganz enorme Faktoren sind. Ich glaube, dass alles, was wir mit Hingabe und Liebe verzehren, uns einfach nur guttun kann, dass wir damit auch die Qualität der Speisen erhöhen, einfach in dem wir es uns schmecken lassen, ganz beim Essen sind, ganz bei uns sind und mit jeder Faser unseres Körpers das genießen, nach was uns gerade ist.

Pflanzen haben Bewusstsein. Das hat Cleve Backster in seinen Versuchen ganz hervorragend deutlich gemacht. Sie reagieren auf ihre Umwelt, können die Gedanken und Absichten von Menschen erkennen und reagieren sofort.[1] Dass sich Liebe und Aufmerksamkeit also positiv auf Pflanzen auswirkt, ihr Wachstum und auch ihren Ertrag, ist also bewiesen. Pflanzen haben ein Bewusstsein, Nahrung hat ein Bewusstsein, alles hat ein Bewusstsein.  Für mich ist es daher auch wahr, dass sich diese Zuwendung auch auf den Nährstoffgehalt auswirkt und die Bekömmlichkeit für den Körper. Meiner Ansicht nach wirkt diese Aufmerksamkeit und Liebe auch noch nach der Ernte. Nämlich wenn wir entsprechend mit Liebe und Zuwendung kochen und auch essen. Eine Mahlzeit, die mit Liebe gekocht wurde, schmeckt einfach anders, als das gleiche Gericht, das in Massenproduktion lieblos zubereitet wurde, auch wenn es genau die gleichen Zutaten enthält. 

Durch meine Krankheit habe ich gelernt extrem auf meinen Körper zu hören. Ich bemerkte, dass mir manche Nahrungsmittel einfach nicht mehr gutgetan haben und andere dagegen sehr. Früher habe ich gerne Wein und Bier getrunken, auch mal einen Schnaps. Das ging quasi von heute auf morgen nicht mehr. Ich konnte es nicht mehr haben und hatte eine regelrechte Abneigung. Gerade die Leber und die Galle müssen Überstunden machen, wenn Alkohol zu verdauen ist. Mein Körper hatte in der Zeit mit sich schon genug zu tun und konnte Alkohol nicht auch noch gebrauchen. Das Ganze war aber keine Kopfentscheidung, weil es bei der Erkrankung der Galle eben vernünftig ist, nichts mehr zu trinken, sondern es war eine komplette Bauchentscheidung. Mir war einfach nicht mehr danach und ich ließ es ganz von alleine, musste mich nicht dazu zwingen. 

Auch hatte ich z. B. plötzlich ein großes Verlangen nach Walnüssen. Ich mochte Walnüsse bis dahin nicht wirklich und auf einmal aß ich sie regelmäßig und mit Genuss. Irgendwann las ich dann mal, dass Walnüsse total gut für die Leber sind. Auch hier wieder eine Bauchentscheidung. Seither hat es sich bei mir eingebürgert, dass ich vor jeder Mahlzeit oder besser immer dann, wenn ich Hunger habe, genau reinspüre, nach was mir ist und was meinem Körper jetzt guttut. Ich stelle mir vor, wie es sich anfühlt, das Nahrungsmittel jetzt zu essen. Mein Körper reagiert sofort und sendet mir klare Signale, ob es passt oder nicht. Kaffee habe ich z. B. eine Zeit lang auch nicht vertragen. Ich hatte zwar unheimlich Lust darauf, aber beim Gedanken, einen Kaffee zu trinken, zog sich mir der Magen zusammen. Also habe ich es meistens gelassen. Habe ich mich dann doch mal zu einem Kaffee hinreißen lassen, habe ich tatsächlich Bauchweh bekommen. Mein Körper sagt mir also ganz klar schon vor dem Verzehr, ob es mir bekommt oder nicht. 

Für mich passt die Vollwertkost richtig gut. Vollkornprodukte, möglichst naturbelassene Nahrung, wenig bis keine Zusatzstoffe. Selbst kochen, ohne Fertigprodukte ist mir wichtig. Auf Fleisch verzichte ich weitestgehend. Allerdings gibt es immer wieder Phasen, in denen es mich total an ein Steak zieht oder an Wurst. Wenn gegrillt wird, komme ich daran nicht vorbei. Und dann esse ich das auch, ganz bewusst. Ich genieße es und bedanke mich innerlich bei dem Tier, das dafür sein Leben gelassen hat. 

Ich achte darauf, dass Eier aus Freilandhaltung sind, dass die Milch von Weidekühen kommt. Aber nicht, weil ich glaube, dass das der einzig richtige Weg ist. Sicher gibt es auch ganz viele Gründe, die dafür sprechen, gar keine tierischen Produkte zu essen. Ich tue es, weil es für mich passt und stimmig ist, weil ich z. B. Milchprodukte total mag und immer das Gefühl habe, dass ich damit MEINEM Körper etwas Gutes tue. Und alles, was ich zu mir nehme, soll so natürlich wie möglich sein und zu mir passen, für mich passen, für die Bedürfnisse, die mein Körper gerade hat. Aus Vernunft will ich nicht essen, sondern aus Liebe zu mir und zur Welt. 

Feste Essenszeiten gibt es bei mir auch nicht mehr. Ich bin mit dem Modell groß geworden „aufstehen, sofort frühstücken, warmes Mittagessen zwischen 12 und 13 Uhr, kaltes Abendessen gegen 18 Uhr“. Umso bewusster ich mir meiner Bedürfnisse und meines Rhythmus‘ wurde, umso deutlicher merkte ich, dass das so gar nicht zu mir passt. Eine Zeit lang habe ich mich noch gezwungen, daran festzuhalten, weil man das ja so macht. ;) Aber irgendwann ging es dann gar nicht mehr. 

Heute sieht mein Rhythmus ganz anders aus. Wenn ich aufgestanden bin, gibt es erstmal in aller Ruhe einen Tee, Wasser oder manchmal auch einen Kaffee. Je nachdem, nach was mir gerade ist. Dann werde ich erstmal aktiv, mache dies und jenes und wenn ich dann irgendwann mal Hunger bekomme, was meist erst gegen Mittag ist, dann „frühstücke“ ich genüsslich. Frühstücksbrei mit Früchten, Vollkornbrot mit Käse oder auch mal ein total leckeres Croissant mit Butter. Je nach Belieben und Appetit, immer das, auf was ich am allermeisten Lust habe. Nachmittags gibt es dann einen Snack oder einen Smoothie. Und abends, manchmal auch erst um halb neun, wird dann gekocht und warm gegessen, meistens mit ganz viel Gemüse. Wenn ich mal Chips möchte, dann esse ich welche und zwar mit ganz viel Genuss. Wenn mir nach Kuchen ist, esse ich auch den und richtig – mit ganz viel Genuss! Ich wiege mich nicht, ich zähle keine Kalorien, ich lebe und spüre mich und meine Bedürfnisse.

So passt das für mich am besten. Essen immer dann, wenn ich wirklich Hunger habe und das, was mir mein Körper signalisiert, was mir gerade guttut. Mir nichts verbieten und alles in vollem Bewusstsein genießen.

Ich glaube, das Schlimmste, was wir tun können, ist Dinge mit schlechtem Gewissen zu tun. Schokolade essen und dabei denken, dass man das jetzt eigentlich nicht tun sollte, weil es dick macht oder weil es schlecht für die Zähne ist, ist absoluter Humbug. Entweder ich esse die Schokolade aus Überzeugung und mit vollem Bewusstsein und mit Genuss, oder ich lasse es ganz, weil richtig schmecken tut sie mit dem schlechten Gewissen ja auch nicht. Ich kann sie nicht genießen. Mit schlechtem Gewissen in den Discounter zu gehen, weil man ja eigentlich besser zum Biobauern fahren sollte, ist auch Quatsch. Du tust es ja trotzdem, ich übrigens auch, also tue es mit erhobenem Kopf, weil DU deine Gründe dafür hast oder auch eben nur, weil es bequemer für dich ist. Punkt! Sei einfach du und mach das, was für DICH passt. Niemand anders muss das verstehen oder gutheißen. Jeder darf so sein, wie er ist und das tun, was er für richtig hält. Wenn das jeder jedem und vor allem sich selbst zugesteht, ist die Welt schon um einiges friedlicher. Und man wird ja nun wirklich nicht nur vom Essen dick...

Nehmen wir mal das Argument, man sollte lieber vegan essen, weil es nicht sein kann, dass für meine Nahrung Tiere sterben müssen. Das Ding ist doch, dass ja nicht nur dann Tiere sterben müssen, wenn wir Fleisch essen wollen. Selbst für die Nahrung eines Veganers sterben Tiere. Wer denkt denn an all die Tiere, die im und auf dem Boden leben, auf dem z. B. das Getreide angebaut und geerntet wird? Würmer, Larven, Käfer, Maulwürfe, Mäuse… Davon sterben so viele. Manche behaupten sogar, dass in der Masse für ein einziges Brot mehr Tiere sterben als für ein Steak. Könnte sein, oder?

Ein weiteres Beispiel der zwei Seiten ist, dass im Allgemeinen von Gegnern der Milchprodukte angeführt wird, dass es unnatürlich wäre, die Kuh weiter zu melken, wenn das Kalb keine Milch mehr braucht und diese Milch für den Menschen zu verwenden. In dem Buch „Unterwegs in die nächste Dimension – meine Reise zu Heilern und Schamanen“ von Clemens Kuby erzählt der Autor, dass er ein Volk besucht hat, das so engen und liebevollen Kontakt zur Natur hat, dass wildlebende Rinder freiwillig ins Dorf des Volkes kommen, um sich melken zu lassen. Zwischen Dorfbewohnern und Tieren besteht eine innige geistige Verbindung, die auf gegenseitigem Respekt beruht und so funktioniert das Ganze. Hier ist es also natürlich, dass die Kühe gemolken werden. Kann es dann „schlecht“ sein, diese Milch zu verzehren? 

Es gibt zu allem, immer zwei Seiten, für alles ein Für und Wider. Deswegen mach doch einfach das, was sich für dich am besten anfühlt. Die Welt mit ihren Systemen und Zusammenhängen ist so vielschichtig und komplex, dass wir meist nur einen Bruchteil davon wahrnehmen und in unseren Überlegungen in Betracht ziehen können. Der beste Indikator für das „Richtige“ ist deshalb immer das Bauchgefühl, die Intuition. Sie liegt immer richtig. Für jeden Einzelnen gibt es in jedem Moment genau das Richtige an Nahrung und das, was am besten in sein derzeitiges Energie- und Wertesystem passt.

Ich wünsche dir einen guten Appetit! ;)

Herzensgrüße
Anja


Donnerstag, 1. Dezember 2016

Man wird nicht nur vom Essen dick

Eine Diät ist genauso nur eine Symptombehandlung wie z. B. Tabletten gegen hohen Blutdruck zu nehmen. Die Ursache an sich wird nicht gelöst. Das ist so, wie wenn am Auto die Kontrollleuchte für die Motorsteuerung aufleuchtet und wir einfach das Birnchen rausschrauben. Damit ist man keinen Schritt weiter und der Motorschaden vorprogrammiert.

Auch "Übergewicht" hat meist seine Ursache nur teilweise bei der Ernährung. Schauen wir das Thema auf seelischer Ebene an, finden sich verschiedenste Hintergründe:

1. alles in sich reinfressen
Diese Redewendung spricht für sich. Das Körpergewicht kann dir zeigen, dass du etwas in dich reinfrisst, dass du etwas mit dir alleine ausmachst, mit niemandem drüber sprichst. Etwas auszusprechen und sich Luft zu machen, kann erleichtern. Im wahrsten Sinne des Wortes. Was du rauslässt, musst du nicht mehr mit dir herumtragen. Externalisiere deine Sorgen, deine Probleme, deine Bedenken, deine Pläne, deine Wünsche, deine Hoffnung. Du musst nicht alles alleine stemmen und manche Dinge lösen sich schon von ganz alleine, wenn man drüber spricht.

2. ein dickes Fell brauchen
Manchmal brauchen wir das dicke Fell auch als Schutzschild. Gerade wenn wir oft Verletzungen und Grenzüberschreitungen erlebt haben, besonders in der Kindheit, kann Übergewicht eine Art Schutz sein, ein Wall, der andere auf Abstand hält. Wenn dann jemand deine Grenzen überschreitet, verletzt er dich nicht so schnell, weil eine dicke Schicht Schutz bietet. Schau dir also an, ob du glaubst, dich vor irgendetwas schützen zu müssen, ob du dir als Kind ein dickes Fell zulegen musstest, um zu überleben, weil die emotionalen Verletzungen dich sonst umgebracht hätten. Heilst du diese Wunden, wird die Schutzschicht überflüssig.

3. Gefühle oder Bemerkungen runterschlucken
Die meisten von uns haben gelernt, brav zu sein. Bei vielen hat z. B. Wut keinen Platz. Wie oft verkneifen wir uns eine bissige Bemerkung und schlucken sie stattdessen runter, weil wir meinen, das wir so nicht sein dürfen. Wie oft kommen Emotionen oder Tränen hoch und wir schlucken sie runter, weil wir glauben, dass es unangebracht ist, den Dingen freien Lauf zu lassen. Doch was wir runterschlucken sammelt sich unweigerlich in uns an, verklumpt und verhärtet und zeigt sich nicht selten auf der Waage. Die Emotionen wollen fließen, genau wie Tränen. All das rauszulassen, erleichtert ebenfalls ungemein. Und jede Emotion hat ihre Berechtigung und ihren Platz. Was du rauslässt statt runterschluckst, erschwert dich schon nicht.

4. dick sein verurteilen
Nicht selten werden Dicke verurteilt. Es wird als falsch dargestellt, nicht schlank zu sein. Wie ist deine Familie Dicken gegenüber eingestellt? Werden sie verlacht oder verachtet? Verspottet oder als Versager dargestellt, als undiszipliniert, schwach und unfähig? Oft ist es so, dass gerade in solchen Familien einer "der Dicke" ist, um diese Ablehnung sichtbar zu machen, um dieses Urteil vor Augen zu führen. Wenn du als Kind gelernt hast, dass es falsch ist, dick zu sein, dann kann es gut sein, dass du diese Verurteilung unbewusst übernommen hast und das eigene Übergewicht dich damit konfrontiert. Hier kann es helfen, die eigenen Verurteilungen zurückzunehmen und dich so zu lieben, wie du bist, mit jedem einzelnen Gramm. Es gibt eben immer zwei Seiten. Dick und dünn, groß und klein, leise und laut. Wenn ich nur eine Seite da haben will und die andere ablehne, wird sich die abgelehnte Seite so lange in dein Leben drängen, bis du sie auch liebst. Erst dann kann sie gehen.

5. verzerrtes Selbstbild/hinderliche Überzeugung
Auch kann es sein, dass dir als Kind eingeredet wurde, dass du zu dick bist, weil du z. B. viel Babyspeck hattest. Die Eltern mochten das nicht böse gemeint haben. Sie haben dich liebevoll als Pummelchen bezeichnet, als Dickbacke, Pausbäckchen oder Mobbelchen. Es könnte sein, dass du diese Bezeichnungen als dein Selbstbild angenommen hast und angefangen hast zu glauben, dass du wirklich dick bist. Diese hinderliche Überzeugung von damals könnte heute dazu führen, dass du tatsächlich füllig bist. Hast du als Kind angefangen, etwas derartiges über dich zu denken?

Weitere Denkanstöße
-Brauchst du die Masse, um deinen Worten mehr Gewicht zu verleihen?
-Würdest du dich lieber verstecken und unscheinbar sein, aber deine Fülle lässt es nicht zu?
-Hast du viel im Leben zu stemmen und brauchst es, stämmig zu sein?
-Welchen Nutzen könnte dein Gewicht haben?
-Welche Emotionen holt dein Gewicht in dir hoch? Scham? Schuld? Das Gefühl zu versagen? Das Gefühl falsch zu sein? Schwach? Undiszipliniert?
-Wie würde dein Körper aussehen, wenn du sein dürftest wie du bist, ohne verurteilt zu werden? Wie würdest aussehen, wenn du ganz alleine auf einer einsamen Inseln wohnen würdest und niemand dich sehen und bewerten kann?
-Mit welchem Gewicht fühlst du dich wohl, unabhängig davon, was andere denken könnten?

Eigene Erfahrungen
"Übergewicht" kann zeigen, dass etwas nicht im Fluss ist, dass sich etwas staut, anstaut. Lösen wir all die ungeklärten Themen, kommt auch unser Stoffwechsel wieder in Schwung, unser Energielevel steigt an, wir können "schwere Kost" leichter verdauen und wir haben dann auch nur noch Hunger auf Dinge, die dieser Schwingung entsprechen, also höher schwingenden Lebensmitteln. Erhöhen wir unsere eigene Schwingung, wenn wir alten Ballast loswerden, Gefühle wieder fließen lassen, unsere Schutzmauern einreißen, dann nehmen wir automatisch höher schwingende Nahrung zu uns, weil sie zu uns passt, weil wir dann Hunger darauf haben, weil unser Körper danach verlangt. Wir müssen uns dann nicht dazu zwingen, Salat zu essen, Vollkornprodukte zu essen oder Süßigkeiten wegzulassen. Das passiert dann wie von alleine, weil es uns besser entspricht.

Im Laufe meiner Bewusstwerdung und Heilung hat sich mein Essverhalten total gewandelt. Ich trinke keinen Alkohol mehr, ich esse viel Gemüse und Obst, Vollwertprodukte, die so naturbelassen wie möglich sind. Industriezucker und damit Süßigkeiten reizen mich gar nicht mehr. Meine Schokolade stelle ich selbst her und süße vieles mit Honig oder Vollrohrzucker. Um nur einen kleinen Einblick zu geben. All meine Veränderungen in der Ernährung kamen wie von selbst. Ich musste mich zu nichts zwingen. Ich habe mein Essverhalten verändert, weil ich mich innerlich verändert habe.

Wir alle haben eigentlich ein ganz natürliches Navigationssystem. Unser Körper spricht mit uns und signalisiert uns ganz klar, was uns gerade gut tut und was wir brauchen. Mein Essen wähle ich im wahrsten Sinne des Wortes nur noch mit dem Bauch. Schon beim Gedanken an die Lebensmittel reagiert der Körper und ich spüre deutlich, was ich jetzt zu mir nehmen will, weil da gerade alles drin ist, was wichtig ist. Und ich spüre auch ganz deutlich, was nicht geht und passt.

Ich gestehe mir alles zu
Wenn mir nach einer Portion Chips ist, dann esse ich die auch und zwar mit gutem Gewissen. Es gibt nichts Schlimmeres, als etwas zu essen, nur um hinterher ein schlechtes Gefühl zu haben. Wenn ich Schokolade esse und dann denke: "Man das hättest du mal besser bleiben lassen. Das geht direkt auf die Hüften.", dann wird das auch so sein und von Genuss kann hier keine Rede sein. Ich verbiete mir nichts. Verbotene Sachen haben schon bei kleinen Kindern eine magische Wirkung. Bei uns Erwachsenen ist das nicht anders. Das Verbotene reizt. Erlaube ich mir alles, dann kann das schon mal nicht passieren. Es gibt nichts für mich, was ein Tabu darstellt. Es gibt nichts, was ich verteufele. Wenn ich unsäglichen Appetit auf Fleisch habe, dann esse ich es auch. Neulich hatte ich so eine Phase, in der ich mir fast ausschließlich niedrig schwingende Dinge reingespachtelt habe: Wurst, Weißmehlprodukte, Süßes, Fastfood. Das war in einer Phase, in der ich einen enormen inneren Reinigungsprozess durchlaufen habe, in denen die hohen Energien, die auf die Erde einströmten, förmlich für mich zu spüren waren. Ich hatte den Eindruck, dass ich diese Lebensmittel brauchte, um mich zu erden und das ganze zu überstehen. Mittlerweile esse ich wieder Obst und Gemüse und vollwertige Sachen. Diese Phase hat mir nicht geschadet.

Du stehst da, wo du stehst. Dir schmeckt, was dir schmeckt. Du wiegst, was du wiegst. Übergewicht ist Ansichtssache und niemand sagt, dass jeder schlank und rank sein muss. Nimm dich an wie du bist und lass dich sein. Wenn sich am Gewicht und der Ernährung etwas verändern soll, dann tut es das von ganz alleine in dem Maße, in dem wir uns innerlich verändern. Nimm dir den Stress und den Druck, dringend etwas am Essen und am Umfang verändern zu müssen. Frage dich lieber, ob ein Thema dahinter steckt und wenn nicht, dann genieße dein SEIN und deine Fülle!

Herzensgrüße von mir
Anja

Foto und Torte: Anja Reiche