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Dienstag, 2. September 2025

Wenn der Zweifel das Nein verhindert

Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern, dass er nicht tun muss, was er nicht will. (Jean-Jacques Rousseau)


Das Zitat berührt mich im Herzen. So sehr! Nicht tun müssen, was ich nicht will! Ja!!! Ja zum Nein!!! Mein Nein ist meine Freiheit!

Nein sagen. Ich kann es „eigentlich“ echt gut. Und doch, manchmal hakt es da tatsächlich noch in mir, gerade wenn es ums Zuhören geht. Wenn gesprochen wird, ohne die Verbindung zum Herzen, ohne die eigene Berührtheit, ohne Selbstkontakt und ich der Angesprochene bin, der Empfänger des Ganzen. Wenn es vom anderen nur Worte sind, die er selbst nicht spürt. Ich nicht gespürt werde. Der Moment nicht gespürt wird. Der gemeinsame Raum und was darin JETZT wirklich wesentlich ist, nicht gespürt wird.

In meinen eigenen Räumen, die ich immer wieder für Begegnung aufmache, hab ich mir die Erlaubnis zu meinem Nein erarbeitet. Im wahrsten Sinne des Wortes. Es war ein Weg, brauchte viele Übungsfelder und Herausforderungen. Da ist es mittlerweile selbstverständlich.

In meiner Beziehung mit Christian hab ich mir die Erlaubnis zum Nein erarbeitet. Erarbeitet nicht deswegen, weil er es mir nicht einräumen wollte, sondern erarbeitet deswegen, weil es Teile in mir gab, die nicht durften, denen es als Kind verboten war, ihren Raum zu haben, Grenzen zu haben, sich vor emotionalem Missbrauch zu schützen, die zuhören mussten, herhalten und brav aushalten, bis es vorüber war und der andere mich nicht mehr "brauchte".

In Begegnung mit Menschen "in freier Wildbahn" - also außerhalb von klar vereinbarten Räumen und Beziehungen - die zu Monologen neigen, jede Chance nutzen, um mit ihren Wortschwällen loszulegen, die das Feingefühl einer Dampfwalze haben, mir das Missbräuchliche sofort offensichtlich ist und mein Nein beim anderen eher Angriff und Empörung auslöst, ist meine Erlaubnis zum Nein und sogar zur Unfreundlichkeit und zum kompletten Ignorieren des anderen auch da. Kein Ding. Und ich genieße meine Brummigkeit und mein Knurren, die den anderen automatisch auf Abstand halten, sogar.

Bei mir hängt es, wenn mir der andere wichtig ist, wenn ich spüre, dass da eine Sensibilität und Verletzlichkeit da ist, wenn ich mit meinem Nein und dem "mir geht es gerade nicht gut in unserem Kontakt" einen wunden Punkt treffen würde. Wenn ich das Gefühl in ihm auslösen würde, dass er was falsch gemacht hat oder falsch ist. Wenn ich ein Minderwertigkeitsgefühl auslösen würde. Dann gibt es da wie ein Verbot in mir, Stopp sagen zu dürfen. Dann darf ich nicht für mich sorgen, dann darf ich mich nicht schützen. Dann darf ich nicht unterbrechen. Dann muss ich es über mich ergehen lassen und warten bis es vorbei ist. So zumindest tickt dieser Anteil in mir.

Er bringt mich in eine Handlungsunfähigkeit und ein Ausgeliefertsein. Alles in mir weiß, dass da was nicht stimmt, dass es gerade unwesentlich ist und der andere nicht fühlend präsent, abgetrennt von sich selbst und damit von mir und dem Raum. Da ist Unwohlsein. Da ist Unruhe. Da ist vielleicht sogar Langeweile. Der Bauch ist eng. Ich spann mich an. Beiß die Zähne aufeinander, verziehe das Gesicht. Aber sagen darf ich nichts.

Wenn ich dem weiter nachspüre, dann fühlt es sich an, als dürfte dieser Anteil nicht der Auslöser, der Verursacher von Schmerz sein, mit dem der andere dann nicht umzugehen weiß. Etwas in mir scheint zu spüren, dass der andere sich darin nicht halten könnte und ich deswegen mein Leid in Kauf nehmen muss, weil der andere seinen Schmerz nicht erträgt. Ich fange ihn ab den Schmerz des anderen. Ich trage etwas für den anderen. Ich ERtrage etwas für den anderen. Ich kann es sogar. Ich bin robuster. Das ist wahr. Und dennoch geht es mir schlecht, ich stelle meinen Raum zur Verfügung, damit der andere nicht an seiner Wunde berührt wird, damit er darunter nicht zusammenbricht und damit ich nicht die Enttäuschung in den Augen des anderen sehe, wenn ich seine Erwartungen nicht erfülle. Ein Blick, der mir alle Verantwortung für das Wohlbefinden des anderen und meine Rücksichtslosigkeit vermittelt. Ein Blick, der sagt: „Ich leide und DU könntest das so leicht ändern.“ Dass ich dafür etwas tun müsste, was ich nicht will, wobei ich mich nicht wohl fühle, ist dem anderen völlig egal. SEINE kurzfristige Erleichterung zählt. Ich komme mit meinen Bedürfnissen und meiner Unversehrtheit darin nicht vor. Und alles in mir fühlt, dass ich das alles ertragen könnte, aushalten, von ihm weghalten. Da kommt auch eine Stimme, die sagt: „Ach komm, stell dich doch nicht so an. Es ist doch eigentlich gar nichts. Was du wieder hast?“ Pfui Teufel wird mir schlecht.

Ich hab die ganze Zeit die Beziehung zu meinem Vater sehr präsent. Und da kommt mir wieder der Satz von neulich: „Ich sehe dich (mit deinem Schmerz) und ich trage dich nicht weiter.“ Gleichzeitig merke ich, dass ich den Punkt noch nicht ganz erwischt habe, was diesen Teil nicht Nein sagen lässt. Da ist immer noch Starre, Ausharren, Schweigen, Handlungsunfähigkeit. Wie wenn immer noch ein Verbot wirkt. Oder das Schlimme daran von mir selbst noch nicht anerkannt ist. Wie wenn mein Unwohlsein noch keine Berechtigung zugesprochen bekommen hat. Mhmmm… Der letzte Satz löst Berührung in mir aus. Da kommt etwas in Gang. Die Tränen steigen auf und die Kleine sagt: „Das ist voll schlimm“ und will sich in starke Arme werfen, Arme von jemandem, der sieht und versteht, der das alles auch erkennt und anerkennt.

Jetzt weint es. In warmen Armen. Christians Arme. Fühlend verstanden und begriffen. Gehalten. Schützend umfangen. Erfasst und bestätigt. DAS hat immer gefehlt. Dass da mal jemand von außen drauf schaut und die Verdrehungen erkennt, sie bestätigt. Da war immer der Zweifel. Himmel!!!!! Der Zweifel war das Problem. Jetzt weint es noch mehr. Jetzt fließt es richtig. Der Zweifel hat mich nicht Nein sagen lassen. Ich könnte mich täuschen. Ich könnte dem anderen unrecht tun. Ich könnte unfair sein. Ich könnte das alles einfach nur falsch verstanden haben, mich täuschen mit meinem Unwohlsein. Das Problem könnte bei mir liegen. Keine Möglichkeit für einen Abgleich. Niemand da, der ehrlich reflektiert und Seins zu sich nimmt. Niemand da, der außerhalb von all den Mustern und Dynamiken da ist, mit Feingefühl und die Situation tatsächlich erfasst, die Sachlage erkennt. Kein Referenzpunkt, kein wahrhaftiger Bezugspunkt, kein Wahrnehmungsabgleich möglich. Ich allein mittendrin in all den Verdrehungen und immer die „Gefahr“, dass ich falsch liege mit dem Gefühl, dass da etwas sowas von nicht stimmt. Ich war ja die Einzige damit.

Und jetzt fällt mir etwas ein, was mir heute Morgen so klar wurde. Wir alle waren im Grunde als Kind Opfer einer riesigen Verschwörung. Die Verschwörung der Unmenschlichkeit. Alle waren unmenschlich und abgetrennt da, unnatürlich und haben uns kleinen, fühlenden, berechtigterweise alarmschlagenden Wesen weis machen wollen, dass wir uns täuschen, dass so halt Leben geht und unsere Probleme mit dieser schreienden Unmenschlichkeit nur an uns lägen. Das einzige fühlende, menschliche Wesen weit und breit und der Fehler wurde uns zugeschrieben. Darin waren sich alle einig. Eltern, Schule, Ärzte, Kirche, etc… DAS ist Gaslighting im ganz großen Stil und eine Verschwörung, die sich seit Generationen durchgezogen hat. Möglich gemacht durch Trauma. Halleluja!

Da wird mir wieder bewusst, wie wichtig es ist, uns gegenseitig die Welt wieder vom Kopf auf die Füße zu stellen und uns gegenseitig saubere Spiegel zu sein, die wir als Kind nie hatten. Mit dieser Bestärkung wird das Nein ermöglicht, das es so dringend braucht, um all diesen Missbrauchs-Wahnsinn zu beenden. Donnerwetter! Was für ein Prozess und was für eine Erleichterung, wenn der Punkt getroffen ist. DANKE!!!!!


Dienstag, 19. August 2025

Mit einer übergeordneten Wahrheit wird ganz oft das eigene Feuer gelöscht

Mit einer übergeordneten Wahrheit von den eigenen Gefühlen wegzugehen, ist nicht spirituell und das ist auch nicht reif oder weise. Das ist Gewalt gegen mich selbst. Ich verlasse mich, wenn ich sofort zu dieser höheren Wahrheit gehe und nicht vollumfänglich erfasse, was eigentlich in mir los ist. Damit diskutiere ich mir quasi selbst meine eigenen, echten Gefühle weg, verpasse noch dazu eine Gelegenheit, mir tiefer zu begegnen, noch mehr über mich zu erfahren und - und das ist für mich fast das Schlimmste - ich gehe von meiner gesunden, angebrachten Wut weg, lösche mein eigenes Feuer und nehme mir meine eigene Autorität.

"Oh, er kann es halt gerade nicht besser." Verdammt noch mal. Ich wurde gerade von jemandem innerlich verlassen. Das tut weh. Das macht was mit mir. Und das gilt es wahrzunehmen. Für wahr zu nehmen, anzuerkennen und in mir fühlend bewusst zu haben. DAS bedeutet das gerade für mich. Ich kann den anderen nicht mehr erreichen. Ich bin alleine, obwohl jemand da ist. Es kann gerade keine Verbindung stattfinden und das liegt nicht an mir. Ich bin ohnmächtig und das Ganze ist tatsächlich furchtbar traurig. So richtig, richtig traurig. Und da ist der Wunsch in mir, dass es anders ist. Da ist das grundsätzliche Bedürfnis das so nicht zu wollen. Das ist nicht das, wie ich mir ein Miteinander vorstelle. Ich bin zu Präsenz in der Lage. Ich will mit Menschen sein, die das auch sind. Diese Präsenz ist gerade nicht da. Das ist nicht änderbar. Ich spüre in mir nach, was ich jetzt mit dieser Tatsache anfangen möchte. Ich könnte gehen. Ich könnte all das aussprechen. Ich könnte einfach sitzen bleiben und all das wahrnehmen und fühlen. Anerkennen, dass es jetzt gerade so ist und dass ich das dazu fühle, was ich eben fühle. Ich beobachte meine Gedanken, ohne sie zu zensieren. Ich bin bei mir. Und ja, der andere kann es gerade nicht besser, das heißt aber nicht, dass ich meine Gefühle nicht haben darf, dass ich nichts sagen darf, dass ich es hinnehmen muss und damit klarkommen muss, dass ich keine abweichenden Bedürfnisse haben darf. Auch wenn sie jetzt nicht erfüllbar sind, nehme ich wahr, dass sie da sind und bügel nicht über mich selbst drüber.

"Das sind ja auch Gottes Geschöpfe." Ja, das ist wahr. Aber sie verhalten sich gerade nicht so, als würden sie das wissen. Sie handeln aus der Trennung. Sie befinden sich in der Trennung und deswegen sind sie zu Gewalt in der Lage, ohne es zu bemerken. ICH bemerke diese Gewalt und das macht was mit mir. SO fühlt es sich an, wenn ich Gewalt beobachte, Unrecht, Unterdrückung, Ignoranz, Achtlosigkeit. Das geht nicht spurlos an mir vorüber. Ich bin ein fühlendes Wesen, das voll in der Verbindung ist und ALLES wahrnimmt, wie wenn es mir geschieht. So sind wir eigentlich angelegt und nur wenn ich mich selber abtrenne, verlasse und dumpf mache, von mir weg gehe, bin ich in der Lage zu sagen: Ach, das sind doch auch Gottes Geschöpfe. In dem Moment habe ich mich verlassen, wenn eigentlich Schmerz in mir ist. Wenn Wut in mir ist, die voll berechtigt ist. Seelenwut, die da ist, wenn etwas nicht in der Ordnung ist. Wenn es in mir brodelt und tobt, mir es schier das Herz zerreißt, bei dem Anblick, wenn zum Beispiel ein Vater sein weinendes Kind anschreit und fragt, ob es ihn eigentlich verarschen will. In solchen Momenten bin ich ganz bei mir. Fühle mich, während ich beobachte. Fühle und sehe die Not des Kindes, des Schutzbefohlenen, das hilflos ausgeliefert ist, das nicht verstanden wird, das null erfasst wird und niedergebügelt und dadurch noch mehr in Not kommt und darin wieder nicht erfasst wird. Ich sehe darin das, was mir so oft passiert ist, verstehe mich dadurch noch besser. Mit solchen krassen Situationen war ich tausendfach konfrontiert. DAS ist mir widerfahren. Jetzt sehe ich es von außen, vollziehe nach, begreife mich. Ich sehe dieses Kind. Ich sehe mich. Und ich kenne auch das Fühlen des Erwachsenen. Ich war früher genauso da. Dachte, dass Kinder einfach nur kleine Erwachsene sind und mich testen wollen, verarschen, mit Kalkül foppen und reizen und an der Nase herumführen können. Auch das nehme ich wahr und bin erschüttert, erinnere mich an Situationen mit meinen Nichten, bin betroffen und muss feststellen, ich wusste es nicht besser. Ich konnte es nicht besser. Das war damals meine Wahrheit. Und gleichzeitig bin ich jetzt betroffen darüber, sehe, fühle, was tatsächlich gewesen ist, was die Zwerge gebraucht hätten von mir, was mein Verhalten für sie bedeutet hat, erkenne nachträglich ihre Lage an, sehe meine Verblendung, meine Abtrennung, wie viele Lügen ich über Menschsein geglaubt hatte, erkenne meine Überforderung, meine Ängste, meine Engstirnigkeit, mein Kontrollbedürfnis, meine unfassbare Ohnmacht. Ja, so war es. Und in all dem bin ich in meiner Ganzheit da, ohne auch nur irgendwas von mir abzuschneiden.

Für mich ist es essentiell zu erfassen, was tatsächlich die Wahrheit des Moments ist. Wie geht es mir denn tatsächlich? Und wozu um Gottes Willen braucht es diese spirituelle Phrase wirklich? Wer in mir spricht? Will ich mich selbst beruhigen und meine Wut abmildern? Will ich damit meiner Ohnmacht begegnen?

Ich kann von mir sagen, dass es sau gut tut, voll im Feuer da zu sein. ALLES in mir zu fühlen, was gerade da ist und vor allem BEI mir und IN mir zu sein und zu bleiben, keinen Millimeter von mir wegzugehen. DAS bedeutet das gerade für mich. Verständnis für MICH zu haben. Und eins mag ich in dem Zuge noch ergänzen: So oft sind Trigger keine wahren Trigger, sondern gesunde, adequate Reaktionen auf krankes Verhalten von anderen mir gegenüber. Es gibt nichts zu integrieren oder anzuschauen, es gilt ganz klar Position zu beziehen und MIT dieser Wut FÜR meine Integrität, Würde und Bedürfnisse dazustehen. Ich mag mich nicht mehr abmildern und ich werde fuchsteufelswild, wenn ich bei anderen beobachte, wie sie ihre gesunde Wut wegargumentieren oder darin den Fehler suchen.



Freitag, 8. August 2025

Ich sehe dich, aber ich trage dich nicht

"Ich sehe dich, aber ich trage dich nicht."

Ein Satz, der seit gestern unglaublich viel in mir bewegt. Ein Satz, der mich noch stabiler stehen lässt. Mitfühlen ja, sehen, anerkennen. Übernehmen, nein. Klar abgrenzend, gerade wenn ich merke und so deutlich spüre, dass mir jemand die Verantwortung für seine Gefühle geben will, dass da Erwartungen und Anforderungen sind, Schuldzuweisungen und auch aufrecht erhalten werden. Wenn ich den Schmerz so deutlich spüre, den ich berührt habe, für den ich aber nicht die Ursache bin.

"Ich sehe dich, aber ich trage dich nicht weiter."

So musste ich diesen Satz in mir abwandeln, um die Wahrheit in Bezug auf meinen Vater auszudrücken. Da gab es einen Teil in mir, der dieses Tragenmüssen immer noch als seine Aufgabe sah und bei jedem gesunden Nein meiner Erwachsenen ein schlechtes Gewissen hatte, Schuldgefühle, Zweifel. "Wir können ihm doch mal eben gut tun. Es fällt uns doch so leicht," sagte dann die Kleine zu mir.

Dieser Ausdruck von Mitgefühl in dem Satz, dieses "Ja, ich sehe dich mit deinem Schmerz" an meinen Vater gerichtet, brachte ihr irgendwie die Möglichkeit dann Nein zu sagen. Warum auch immer, kann die Kleine jetzt tatsächlich den Schmerz des Vaters wahrnehmen UND ihn sein lassen. Da ist Ruhe, Klarheit und ein schlichtes Nein.

"Ich sehe dich, aber ich trage dich nicht weiter." An dieser Stelle endet das alte Spiel, die falsche Verantwortung, das schlechte Gewissen wieder einmal mehr noch tiefer.

Ausatmen.
Aufatmen.
Erleichterung.
Wieder mehr Ordnung.
Wieder mehr Ent-wicklung.
Wieder mehr Ich.
Halleluja!


 

Sonntag, 22. Juni 2025

Nicht ich bin fehl, mir hat was gefehlt

Ich liebe es, Barbara zuzuhören. Diese kraftvolle Klarheit. Diese bemerkenswerte Wucht (Danke, Sylvia, für dieses so treffende Wort) in jeder fein erspürten Formulierung. Ein Sprechen aus dem Ergründen in sich, aus dem konkreten Moment, aus dem jetzigen Erleben, aus dem wahrhaftigen, leibhaftigen Punkt.

Manchmal muss ich mitschreiben, aufschreiben, was da aus ihr fließt und - Gott sei Dank - hab ich ihre Erlaubnis davon zu teilen, wenn ich den Impuls habe.

Die folgende Mitschrift wollte ich schon ewig mit euch teilen. Die Worte vibrieren nach wie vor in mir, berühren mich tief und wirken, bewirken, was auch immer. Ein Klingen, ein Summen, ein tiefes JA. Immer wieder kommen mir die Tränen. Mein System meldet Wahrheit. Das Gesprochene verströmt nach meinem Empfinden so eine Wärme, so eine Weisheit, so eine Milde, so viel Liebe und sie bezeugen den Weg der Heilung. Sie erzählen von Quantensprüngen und Befreiungsschlägen, von Paradigmenwechsel und der fühlenden Rückeroberung des Selbst.

Und nun lade ich euch ein. Lest und fühlt selbst:

"Nicht ich bin fehl, sondern das hat immer gefehlt... mich im Wundsein ernst nehmen... jetzt die Wunden für wahr nehmen und da sein lassen in und trotz allem/n... weil ich weiß, dass mit meinem Weich- und Menschlichsein alles in Ordnung ist.

Mich wund wahr und da haben wollen.

Es geht nicht mehr darum "wo ist für die Wunde Platz", sondern ich bin da und da wo ich bin, ist die Wunde.

Manchmal wird die Wunde weggeschickt. Und das ist nicht mehr so schlimm wie emotionale Ablehnung bisher war, weil ich weiß, dass ich meine Wahrheit bin. Und das auch irgendwie nicht mehr so persönlich nehm', sondern die können halt mit Wundsein nicht sein.

Irgendwo ist immer Raum, wo ich atmen kann.

Ich muss meine Begegnung mit mir nicht mehr unterbrechen für andere."

Barbara Klaus

DANKE!!! Danke für dich. Es ist mir eine Ehre, mit dir hier zu sein, Weggefährten, Schwestern. Es ist ein Segen, dich an meiner Seite zu wissen und an deiner Seite sein zu dürfen. ❤️🙏🔥




Samstag, 14. Juni 2025

Bin ich mit meinen Grenzen gewollt?

"Wer dich mit deinen Grenzen nicht liebt, profitiert davon, dass du keine hast." reBliss

"Wem nützt es, wenn du deine Grenze nicht wahrst?" reBliss

Der Satz und die Frage bewegen sich seit heute Morgen in mir. Gelesen habe ich sie in einem Artikel bei Facebook von reBliss. Es ging um starke, echte Beziehung und dass ich darin MIT meinen Grenzen gewollt bin. Menschen, die meine Grenzen nicht wollen bzw. wollen, dass ich sie übergehe, dienen ihren eigenen Zwecken. In solchen Beziehungen spiele ich mit meinem Wohlergehen keine Rolle. In solchen Beziehungen bin ich lediglich als Bedürfniserfüller gedacht.

Nun ist das Thema ja kein neues für mich. Und dennoch rückt es in mir durch den Satz und die Frage noch mal etwas gerade. Nochmal ein klarerer Blick auf bisherige Beziehungen und Begegnungen. Wann musste ich meine Grenzen verteidigen, mich begründen, rechtfertigen und was hatte der andere davon, wenn ich meine Grenzen und Bedürfnisse übergehe? Wann kamen Vorwürfe und Schuldzuweisungen und was hätte der andere in solchen Momenten gerne von mir/durch mich gehabt, was dann nicht stattgefunden hat? Wie wenn ich dadurch nochmal besser überprüfen könnte, was schräg ist, wenn sich etwas schräg anfühlt in Begegnung. Rückblickend und natürlich ab sofort für alles Kommende.

Es erweitert - mal wieder - meinen Blickwinkel. Ich prüfe - mal wieder - nicht nur mich, sondern nehme den anderen und seine Belange mit in den Fokus. Wie wenn es immer wieder erforderlich wäre, die Ursache für Unstimmigkeiten nicht nur in mir zu suchen, sondern alle Beteiligten mit ihren Absichten zu betrachten. Wie wenn es wieder einen Anteil in mir erreicht hätte, der bislang noch nicht den Kopf gehoben hat und mal ins Umfeld geschaut hat, weil er so sehr dabei war, sich selbst zu zerlegen und sich zu fragen, ob er seine Grenzen und Bedürfnisse überhaupt haben darf, dass er gar nicht auf die Idee kam, die Intention des anderen in Frage zu stellen. Wie gesagt - mal wieder.

Mit der Frage nach dem Nutzen und Profit für den anderen, den er hat, wenn ich mich übergehe, wird so schnell so viel deutlich. Ich kann sofort aufhören, mich in Frage zu stellen und mich für meine Grenzen und Bedürfnisse schuldig zu fühlen. Da gibt es einen Anteil in mir, der wirklich denkt, dass er den anderen mit den eigenen Grenzen und Bedürfnissen verletzt und dass ich damit gemein bin. Frage ich nach dem Nutzen für den anderen, wird damit sofort deutlich, dass sich der andere einen Scheiß um mich schert. Er verfolgt schlicht seine Ziele und mein Wohlergehen spielt darin keine Rolle. Die Gedanken, die ich mir um ihn mache, macht er sich nicht für fünf Cent um mich.

Ich will, dass es ihm UND mir gut geht. Er will nur, dass es ihm gut geht. Ich bin egal. Und wenn er seine Haut retten kann, werde ich immer geopfert werden. Es gibt kein Bewusstsein für ein Gemeinwohl oder einfach für einen anderen als eigenständiges Wesen mit eigenen Bedürfnissen.

Jemand, der will, dass ich mich übergehe und dabei noch an meine Solidarität und Güte appelliert, verfolgt vor allem seine Ziele ohne Rücksicht auf Verluste. „Du willst doch, dass es der Mama gut geht, oder?“ Ja, aber ohne, dass ich dabei vor die Hunde gehe und das ist in dieser manipulativen Frage impliziert. Emotionale Erpressung deluxe. Ja, ich will, dass es dem anderen gut geht. Will er auch, dass es mir gut geht? Dass ich integer sein kann? Dass ich meiner Anziehung und Abstoßung folge? Dass ich ehrlich Ja und Nein sage?

In mir wirkt gerade noch der Satz, den ich eben weiter oben geschrieben habe. Die kindliche Idee, dass ich mit meinen Grenzen und Bedürfnissen gemein bin. Dass ich damit andere verletze, dass sie dadurch „zu kurz kommen“. Halleluja. Was für eine perfide Verdrehung. Mal wieder eine „Opfer-Täter-Umkehr“ vom Feinsten, die in der Kindheit entstanden ist und als Erwachsene so subtil greifen kann. Hineinerzogen in den Missbrauch. Leckomio!!! Das darf wieder erstmal wirken und sacken. Eine weitere Runde in dem Spiel „So war es wirklich“. Wieder Schleier, die gehoben werden. Wieder mehr Klarheit und Erwachen. Wieder mehr im Bewusstsein. Wieder mehr durchschaut und erkannt. Korrigiert und richtiggestellt. DANKE!!! So wertvoll und wichtig.



Donnerstag, 12. Juni 2025

Wenn Beziehung wirklich mich meint

Heute weiß ich, wie es sich anfühlt, wenn tatsächlich ich gemeint bin, wie sich Berührungen anfühlen, die mich meinen, Beziehungen, in denen ICH gewollt bin, nicht jemand.

Wie es sich anfühlt, wenn der andere tatsächlich möchte, dass es MIR gut geht, wenn da Wohlwollen ist und ein mich sehen, wahrnehmen, Anteil nehmen wollen, bei mir und mit mir sein können.

Die meiste Zeit meines Lebens haben Beziehung und Berührung etwas von mir gewollt. Ich war für den anderen da. War es so gewohnt, dass ich gebe und nichts in meine Richtung fließt, was tatsächlich mich meint. Es ging um den anderen. Er wollte etwas, etwas haben, sich gut fühlen, hat etwas gebraucht, von jemandem und ich war eben gerade da. Die Auserkorene, die gerade geeignet schien für die Erfüllung der nie gestillten Bedürfnisse oder für die Erfüllung der Abwehrstrategien, des Nichtfühlenwollens von Leere oder das Fühlenwollen von "ich bin ein guter Mensch".

Ich habe oft Dinge bekommen, die angeblich für mich waren. Tatsächlich waren sie für den anderen. Für sein gutes Gefühl. Er wollte sich als Geber gut fühlen. Es ging nicht um mich, nicht in Wahrheit, und es hat sich immer schal angefühlt, ohne dass ich hätte sagen können, warum. Nie passend. Nie genau richtig für mich oder wenn richtig, dann trotzdem mit einem Beigeschmack, wie wenn daran eine Bedingung geknüpft gewesen wäre, unbewusst, es eher ein Deal für den anderen war, eine Erwartung mitschwang, ein Selbstzweck oder sogar Widerwillen dabei war. Nicht frei. Nicht absichtslos. Nicht aus dem Herzen, sondern aus einem Muster oder Müssen. Nicht für mich, sondern für sich.

Wenn tatsächlich ich gemeint bin in der Beziehung, mit einer Berührung, dann ist das für mich so deutlich zu merken. Wie gesagt, heute kenne ich den großen Unterschied. Dafür muss es aber erstmal passiert sein. Die Fühlprobe setzt auf einmal neue Maßstäbe. Wie wenn ich endlich auf das rechte Maß geeicht bin. Bis zu diesen irdischen, physischen, ganz tatsächlichen Erfahrungen hatte ich immer nur das Gefühl, dass etwas nicht stimmt, hätte aber nicht sagen können, was.

Irgendwann vor ungefähr drei Jahren war dann Jesus mein Eichmaß, meine Richtschnur, meine Fühlprobe. Ich erinnerte mich, wie es sich anfühlt, wenn ich mit ihm war/bin. Ich hab so viel Zeit mit ihm verbracht. Damals. Jede Zelle in mir weiß, wie sich seine Präsenz anfühlt. Wie sein sehender Blick aussieht. Wie sich Wohlwollen und Güte anfühlen. Wie ein offenes Herz. Wie es sich anfühlt, wenn ich erfasst werde, durchblickt, begriffen. Diese Erinnerungen waren schon so hilfreich.

Und nun kenne ich - tatsächlich, ganz echt, erlebbar - Arme, in die ich gehöre, die mich wirklich halten wollen. Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn jemand möchte, dass es MIR gut geht. Wenn ich ernsthaft gefragt werde, ob ich etwas brauche, ob der andere für mich da sein kann und tatsächlich auch dazu in der Lage ist. Ich kenne die tiefe Ruhe, die mich einhüllen kann, wenn in mir der Sturm tobt. Liebevolle Gesten und Berührung, die nicht nur meinen Körper berühren und etwas für sich wollen, sondern die nichts wollen, außer mir gut tun und mein Herz berühren, MICH, mein Wesen. Berührungen, die von Liebe sprechen, die Liebe sind.

Ich kenne die Klarheit, die mich wertschätzend, liebevoll und wohlwollend sieht und erfasst, wenn ich innerlich verwurschtelt bin und dabei, mich zu entwirren, die Präsenz, die mir zuhört und mich adäquat spiegelt, mir meine Fallstricke, Haken und Ösen zeigt, in denen ich verheddert bin. Eine Klarheit, die meine Größe will und meine Freiheit.

Ich kenne echte Zuwendung. Ich durfte kennenlernen, wie es sich anfühlt, wenn mich wirklich jemand in seinem Leben haben will und mich auch reinlässt, vor allem in sein Herz, ganz nah. Wenn ich alles sehen darf, alles wissen darf und mir alles gezeigt wird. Wenn ich kein Objekt zur Bedürfniserfüllung bin, sondern als Mensch und eigenes Wesen wahrgenommen werde, das gewollt ist und selbst relevant, als wertvoll und schützenswert erachtet.

Ich weiß jetzt, wie es sich anfühlt, wenn ich als Frau gewählt werde, als Partnerin, als Gefährtin, als Geliebte, wenn jemand - mein Mann - mit mir Leben gestalten will und das in Ausrichtung an der höchsten Ordnung, bereit, konsequent „all in“ zu gehen und dem alles unterzuordnen, bereit, alles loszulassen, jede Erfahrung zu machen, mich darin als Bereicherung sieht und nicht als Bedrohung für das Bestehende, was unbedingt behalten werden soll. Ich darf und soll an allem rütteln, was keine Substanz hat und auf Mustern basiert. Mein ganzes Sein ist voll und ganz gewollt und keine Störung.

Ich darf erleben, dass Menschen die Fühler nach mir ausstrecken, mich vermissen, dass ich fehle, wenn ich weg bin und zwar wirklich ICH, nicht der Nutzen, den ich hatte, sondern mein Wesen. ICH bin tatsächlich gemeint. Sie wollen wissen, wie es mir geht, was mich bewegt. Sie spüren zu mir hin, haben mich auf dem Schirm, auch wenn ich mich lange nicht melde. Da ist echte Verbindung und Verbundenheit – mit MIR. Ich bin kein Objekt. Ich bin ein Wesen.

Mit all diesen neuen Erfahrungen, die immer mehr werden, die bestimmt auch immer wieder ausbaufähig sind, dann noch mal auf mein Leben, auf meine bisherigen Beziehungen und vor allem auf meine Kindheit zu schauen ist mitunter erschreckend. Wieder und wieder realisiere ich, wie die Dinge wirklich gelagert waren, wie viel von der Beziehung tatsächlich echt war, wie viele Momente wirklich gemeint, wie sehr der andere tatsächlich DA. Es rollen immer wieder Tränen. Immer wieder ist da Entsetzen, mit was ich mich zufrieden gegeben habe, für was ich dankbar war, was ich habe mit mir machen lassen, wo ich geblieben bin und welche „Spiele“ ich mitgespielt habe. Ich wusste es nicht besser. Halleluja.

Und wieder – ich sagte es gestern bereits – ist da ein „Ja, so darf es gewesen sein und DAS hat es für mich bedeutet“. Da ist kein Drama. Es ist eine Bewusstwerdung, ein Augenöffnen. Schleier um Schleier fällt. Erkennen auf allen Ebenen. Und fühlen. Fühlend mich in all dem nachträglich verstehen und sehen. Realisieren. Neu einordnen. Neu kalibrieren. Plötzlich wissend, was sich untendrunter immer komisch angefühlt hat, für das ich aber keine Worte hatte. Etwas stimmte nicht. Jetzt weiß ich was. Mit dem Erleben der Stimmigkeiten kommen die Antworten, nach denen ich nicht wirklich gefragt habe. Es ist wohl dran, es zu erkennen. Das Leben macht und ich nehme es bereitwillig an. Geschenke von ganz besonderem Wert. Eine ganz besondere Fülle. Revision.

Danke an alle, die mir diese wunderbaren, neuen, echten Erfahrungen schenken, neue Maßstäbe setzen und mich erfahren lassen, was die Natur der Liebe tatsächlich ist, wie es sich anfühlt, wenn sie wirkt, wenn sie durch einen Menschen am Werk ist und mir begegnet. Wie es ist, wenn ich gemeint bin. DANKE!!!!



Montag, 12. Mai 2025

Ich bin von mir selbst nicht mehr wegzubekommen

Mit uns ist alles im Raum, was sie nicht wollen, was sie nicht wahrhaben wollen, was sie nicht sehen wollen, was sie nicht fühlen wollen, was sie nicht anerkennen wollen. Weil wir bewusst damit da sind.

Auf einmal sind da Schmerz und Verletzlichkeit, Weichheit, Offenheit, Tiefe, Komplexität, Vielschichtigkeit, Nähe, Intimität, Ohnmacht, Endlichkeit, Schwäche, Wunden, Missbrauch, Blut, Hingabe, Annahme, Geschehenlassen, Kontrollverlust, Seinlassen, Einlassen, Trauer, Tod, Vergänglichkeit, Bedürfnisse, Brauchen, Hilflosigkeit, rohe Natur, Wildheit, das Unbezähmbare, das Anschmiegsame, das Sehende, das Sehnende, das Fühlende, Göttlichkeit, brennende, lodernde Herzen. Liebe. Trotz allem. In all dem. Mit all dem. Aus all dem. Durch all das. Liebe zu uns selbst und zum Leben. Zutiefst. Geschliffene Diamanten. Große, reine Wesen, deren Schatten zum Fundament ihrer Kraft geworden sind. Weil gesehen und durchleuchtet. Weil hingeschaut, nicht weggeschaut. Weil gefühlt und integriert, was scheinbar unaushaltbar war.

Sind wir da, bebt die Erde. Rüttelt es an den Grundfesten, bleibt nichts verborgen, nichts ungesehen, nichts unbemerkt. Das Innerste kommt in Wallung. Rollen fallen. Masken bröseln. Institutionen wanken. Verdrängtes kommt zum Vorschein. Abgelehntes steht mitten im Raum. Mit uns. Durch uns. In uns. Fassaden sind nicht aufrechtzuerhalten. Schubladen und Schablonen, Konzepte und Normen versagen, wenn wir als ganzer Mensch da sind, als menschlicher Mensch, berührbar und berührend, im Selbstkontakt und auch beim Gegenüber einen Menschen fordern. Status und Besitz zählen nicht, beeindrucken nicht, zeigen keine Wirkung. Menschlichkeit ist gefragt und nichts anderes. Wir lassen es nicht gelten.

Früher hab ich mich dafür falsch gemacht. War darauf bedacht, niemanden unangenehm zu berühren. Hab mich leicht gemacht. Unkompliziert. Hab geschwiegen. Die anderen reden lassen. Mich versucht anzupassen. Nicht zu stören. Die Begrenzungen und Verbote, die Tabus und Regeln aus Nöten als meine Begrenzung akzeptiert. Mich dafür verraten. Obwohl mir kotzschlecht dabei war.

Heute ist das anders. Ich bleibe bei mir und für mich da, unterbreche Gerede, das gefühllos und wesenlos ist, sage, was ich fühle und was mein Körper zurückmeldet, freundlich, aber bestimmt, klar und deutlich, ohne Abmilderung oder Beschönigung. Ich lächle nicht, wenn ich es nicht fühle. Ich nicke nicht, wenn es nicht meine Wahrheit ist. Ich lache nicht über Dinge, die ich nicht witzig finde. Lasse mich nicht blenden, verwirren oder ablenken. Bleibe am Punkt. Bei dem, was fühlbar da ist. Meine Reaktionen sind direkt und ehrlich. Meine Antworten auch.

Ich gebe meinen Raum und meine Zeit nicht mehr sinnlos her. Halte nicht aus und halte nicht durch. Halte nicht still und bin nicht mehr still, nur damit sich niemand auf den Schlips getreten fühlt, der meterlang und -breit am Boden schleift, bestehend aus dem, was nicht berührt werden darf.

Meine Verantwortung gilt mir. Eine andere übernehme ich nicht mehr. Ich umschiffe keine Wunden mehr. Ich erlaube mir, sie zu berühren, wenn das dadurch geschieht, dass ich in meiner Wahrheit existiere, mein Innenerleben teile, nach meinem Empfinden handle, reinen Impulsen nachgehe, ausspreche, was ich wahrnehme, aufrichtig Ja und Nein sage, bei mir bleibe. Radikal. Unter allen Umständen. Das ist meine Wahl. Das ist mein Wille. DA sein. Gekommen, um zu bleiben. Unverrückbar. Ich bin von mir selbst nicht mehr wegzubekommen. Ich bleibe mit mir da. GANZ.

Danke, Barbara, für dein DaSein, für uns. 🔥❤️🔥




Freitag, 4. April 2025

Du bist dein gutes Recht

Ich will nicht, dass du irgendetwas für mich tust, was dir nicht gut tut, weil vielleicht etwas in dir glaubt, dass du musst. Und wenn meine Not scheinbar noch so groß ist. Lass mich stehen. Verlass dich nicht für mich.

Ich möchte nichts von dir, für dass du dich verlassen musst. Ich will dich ganz bei dir. Ganz für dich da. Etwas anderes würde ich nie von dir verlangen.

Meine Gefühle sind nicht deine Verantwortung. Meine Bedürfnisse müssen nicht von dir erfüllt werden.

Ich mag dich freisprechen von der Bürde, die dir einst auferlegt wurde, als dir als Kind vermittelt wurde, für die Gefühle und Bedürfnisse der Erwachsenen verantwortlich zu sein. Als dir beigebracht wurde, dich hinten anzustellen, zu liefern, gegen dein Innerstes zu handeln und dir erzählt wurde, dass das Liebe wäre.

Liebe, die will, dass du gegen dich gehst, dass du dich komplett vergisst und es nur darauf ankommt, dass es dem anderen gut geht, ist keine Liebe. Das ist Missbrauch im Deckmantel der Moral. Emotionale Erpressung, die an dein "Menschsein", an dein großes Herz appelliert. Das ist Manipulation von dir für die Zwecke der anderen.

Natürlich willst du als Kind und auch als Erwachsener, dass es dem anderen gut geht. Natürlich! Du bist ein fühlendes Wesen mit einem großen, offenen Herzen. Das darf aber dich nicht vergessen.

Sie haben dir beigebracht, dass du nicht zuerst an dich denken darfst, dass du selbst in deinem Herzen keinen Platz für dich haben darfst, dass das egoistisch ist. Sie wollen, dass du ihnen in dir Platz machst und dass du selbst dafür gehst, aus dir raus.

Das ist eine Lüge. Es braucht dich bei dir, in dir und für dich da.

Ich mag dich heute stellvertretend freisprechen, dich aus dieser falschen, viel zu großen Verantwortung entlassen. Ich mag dich zu dir selbst zurück einladen.

Du darfst dich behalten. Du darfst nach deiner Stimmigkeit handeln. Du darfst Nein sagen, auch und gerade dann, wenn Druck ausgeübt wird, Schuld zugewiesen, Forderungen gestellt werden, dir ein schlechtes Gewissen eingeredet wird.

Ich stell mich neben dich. Ich stell mich hinter dich. Ich stehe dir zur Seite, während du für dich einstehst und deinen eigenen Raum wieder einnimmst, das, was dir immer zugestanden hätte, wieder bewohnst und verteidigst. Das ist dein Recht.

DU bist dein gutes Recht! 



Samstag, 28. Oktober 2023

Gilt dein Mitgefühl auch dir?

Aufrichtiges Mitgefühl und Verständnis für andere ist wichtig und heilsam. Gar keine Frage. Allerdings hüpf ich aus der Hose, wenn ich merke, dass dieses Mitgefühl denjenigen selbst nicht mit einschließt, der ach so viel Mitgefühl mit anderen hat und immer das Gute in jedem sieht, wenn vergessen wird, erstmal die eigenen Gefühle zu fühlen, bevor das Mitgefühl und Verständnis für andere kommt.

Da gibt es vielleicht Menschen im Umfeld, die nicht reflektieren, die Vorwürfe machen, die Erwartungen haben, die Schuldzuweisungen aussprechen, die über mich urteilen, ohne dass ich überhaupt auch nur ansatzweise nach meinen Beweggründen, meinem Befinden und Empfinden, meiner Sicht der Dinge gefragt wurde.

Ja, natürlich hab ich Verständnis für solches Verhalten. Ich weiß um die Wunden, Sorgen und Ängste der anderen. Sie schreien mich ja förmlich an. Natürlich kann ich nachvollziehen, warum sie es gerade nicht besser können.

Und was ist mit mir? Hab ich Mitgefühl mit mir? Verständnis, dass das echt doof ist, wenn man so überhaupt nicht verstanden wird, ja sogar völlig verkannt und nicht im Ansatz gesehen wird? Wenn man (vor)verurteilt wird? Wenn da kurzer Prozess gemacht wird und es überhaupt keine Gelegenheit gibt, auch nur einen Piep dazu zu sagen? Das Urteil ist fertig. Das Bild gemalt. Die Rechnung gemacht. Alles mögliche wurde verdreht, verzerrt und falsch verknüpft, Schlüsse gezogen, bei denen mir die Haare zu Berge stehen.

Jetzt sag mir einer, dass sich das geil anfühlt, wenn sowas passiert! Ganz ehrlich? Ich hab erstmal Mitgefühl mit mir. Verständnis für mich. Ich gönn mir die Wut, falls da eine ist, nehme die Ohnmacht wahr, das Gefühl, nicht zum anderen durchzudringen, mit keinem Wort der Welt, den anderen wirklich zu erreichen. Fühle alles, was so eine Erfahrung in mir antickt, auslöst, hervorholt und vor allem gönne ich mir ein gepflegtes STOPP und ein fettes NEIN!

Ja, ich hab Verständnis für die Sicht des anderen, die hab ich ja quasi immer sofort, weil ich mich halt nun mal in so ziemlich alles und jeden reinversetzen kann, aber das heißt noch lange nicht, dass ich das alles mit mir machen lassen muss. Wenn da jemand kommt, der meint mich anscheißen zu müssen, mir sagen zu müssen, was ich alles hätte machen müssen, oder lassen müssen, der direkt mit Vorwürfen das Gespräch eröffnet, dann weiß ich wo der Maurer das Loch gelassen hat. Entweder geh ich da durch oder der andere.

In allererster Linie bin ich für mich da. Begleite mich in meinen Emotionen und wahre meinen Raum. Mein Mitgefühl schließt mich aber definitiv mit ein. Viel zu lange wurde mir genau das abgesprochen. Viel zu lange musste ich immer nur Verständnis für die anderen haben. Ich weiß, wo mich das hingeführt hat. Ich weiß, was das mit meinem Körper gemacht hat. Ich weiß, was ich mir damit selbst angetan habe. Ich vergess mich nicht mehr. Und ich werde jeden daran erinnern, der zurück zu sich selbst möchte, jeden, der viel zu lange, viel zu weit von sich weg war.

Mitgefühl, das dich selbst nicht mit einschließt, ist Krieg gegen dich selbst.

Amen.



Mittwoch, 9. August 2023

Ich lebe DAFÜR

Gerade wieder an dieses Bild, diese Botschaft erinnert worden. Vor Jahren kreiert, immer noch und mehr denn je, meine Wahrheit.

Ich lebe DAFÜR. Ich weiß wofür ich jeden Morgen aufstehe, wofür ich da bin. Ich kenne, fühle, weiß den Sinn meines Daseins. Und dieser Sinn will nicht zweckentfremdet werden und zum Lebensunterhalt degradiert werden.

Dieser Sinn ist. Um seinetwillen.
Ich bin. Um meinetwillen.
Ich lebe um der Liebe am Leben willen.

🔥❤️🔥


 

Donnerstag, 20. Juli 2023

Wahrlich ich stehe hier - Audio

Schon so lange hab ich die Idee, meine Texte vorzulesen. Dieser hat sich die letzten Tage sehr aufgedrängt. Viel Freude beim Lauschen. 🥰🙏🏼💎🔥

Wahrlich, ich stehe hier

"Für das, was ich hier tue, muss ich mich nicht ducken..."

Hier geht es zur Audio: https://t.me/AnjaReiche_herzradikal/1658





Mittwoch, 28. Dezember 2022

Du bist immer ein Kind des Kosmos

Wieso sollte es verkehrt sein, wenn du jetzt gerade nichts tun möchtest?
Weshalb solltest du dich zwingen, auf die Nachricht zu antworten?
Was ist daran verkehrt, müde zu sein?
Was ist an Langeweile verwerflich?

Wieso scheint immer das falsch zu sein, was gerade da ist?
Ist da Wut, müsstest du ruhiger sein.
Bist du ruhig, sollte da mehr Energie sein.
Bist du traurig, solltest du dich mehr freuen.
Freust du dich, willst du nicht zu überschwänglich sein.
Bist du guter Dinge, willst du den Tag nicht vor dem Abend loben. Wer weiß, was da noch kommt.

Unsere inneren Kinder sehnen sich so sehr danach, einfach mit dem da sein zu dürfen, was sie gerade empfinden, ohne dass jemand daherkommt und ihnen erzählt, dass sie sich „falsch“ fühlen, dass ihr Zustand ein anderer sein sollte. Wir haben die Stimmen der Eltern, der Großeltern, der Lehrer zu unserer eigenen gemacht. Das Mahnen, das Zerren, das Ziehen, das Er-Ziehen, das Biegen und Formen und Richtig-Machen.

Was wäre denn, wenn du dich einfach mal in Ruhe lassen würdest?
Was wäre, wenn deine Impulse, Stimmungen, Zustände, Handlungen immer richtig sind?
Was wäre, wenn DU immer richtig bist? IMMER????
Kannst du das denken? Kannst du das in Erwägung ziehen?
Darfst du so sein, wie du bist?
Darfst du das denken, was du denkst?
Darfst das fühlen, was du fühlst, auch wenn alle Welt anders zu fühlen scheint?

Du bist der Schöpfung nicht egal. Du bist nicht nur dann ein Teil der Natur und hast das Beste verdient, wenn du brav bist, wenn du fein Licht und Liebe bist, wenn du fleißig bist und immer schön artig. Wenn du fertig transformiert hast und tolle Affirmationen sprichst, es allen recht machst und mehr gibst, als du bekommst. 

Wenn die universelle Liebe eine bedingungslose ist, dann ist da eben keine Bedingung. Die Versorgung durch das Leben stellt keine Bedingung, auch nicht positives Denken, Manifestieren oder Vision-Boards basteln. Deine Versorgung ist ein Geburtsrecht für das keine Gegenleistung und kein bestimmtes Verhalten gefordert wird.

Du bist immer ein Kind des Kosmos. Eine Tochter der Winde. Ein Sohn des Feuers. IMMER!


Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Freitag, 16. Dezember 2022

Es braucht dich

Die Dinge haben nie
nur einen Grund.
Facetten. Zusammenhänge.
Verwebungen. Goldene Fäden.
Quer durch Raum und Zeit.
In allen Dimensionen.
Gesponnen. Gewoben.
Geflochten. Verknüpft.

Du kannst nicht
an einem Faden ziehen,
ohne dass sich
am anderen Ende der Welt,
etwas bewegt.

Nichts bleibt jemals
ohne Wirkung.
Meine Tat, mein Gedanke
beeinflusst das ganze Universum.

Eine Erfahrung,
die ich mache,
ist nicht nur für mich.
So viel hängt
damit zusammen.
Für so vieles ist es
gut und wichtig.

Unterschätze deine Wirkung nicht.
Rede deine Existenz nicht klein.
Nimm deine Impulse ernst.
Der Kosmos vertraut auf dich.
Die Schöpfung braucht dich.
Einen jeden.
An seinem Platz.
In jeder Sekunde.

Das Wiegen eines Kindes,
kann die Welt bedeuten,
viele nähren.

Dein Schlaf für so viele
erholsam sein.

Deine Erkenntnis
der Schlüssel für andere.

Unterschätze niemals
deine Wichtigkeit.
Die Schöpfung braucht dich.
Gott braucht dich.
Damit das Universum funktioniert,
braucht es dich.

Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

 

Mittwoch, 14. Dezember 2022

Zeitqualität und eigenes Erleben

Mal wieder ein paar Worte zur Zeitqualität allgemein und meinen ganz persönlichen Erfahrungen dazu.

▪️Das Leben fordert im Moment in jeder Sekunde Präsenz, Überprüfung der Beweggründe und eine weise Wahl
▪️Zur richtigen Zeit das Richtige tun, gibt Energie
▪️Das Falsche tun, zieht Energie
▪️Den Rufen im Außen folgen, erschöpft
▪️Mut zum Nein, auch wenn noch nicht klar ist, was stattdessen sein soll

Hier geht es zur Audio


 

Sonntag, 27. November 2022

Du bist das Glück der neuen Zeit

In einer Welt, die nicht mehr weiß, was Leben heißt, versuchst du dich zu finden.
In einer Welt, die blind ist und fast taub, drohst du schlicht zu zerbrechen.

Ungehört, nicht gesehen, verkannt und zum Problem erklärt. Mit dir scheint alles falsch. Um jeden Preis dazugehören ist das erklärte Ziel. Doch mag es nicht gelingen.

Was du auch tust, es bringt nicht viel, du passt nicht in die Lücken.
Dein Herz ist schwer, die Seele weint, einsam und allein. Versucht, dich zu betäuben.

Genau in dieser dunklen Nacht, mag ich dir etwas sagen. Du bist das Glück der neuen Zeit, von einem andern Stern. Was "man" hier tut, das kennst du nicht. Die Dinge sind dir fern.

Du bist das Licht, willst Leichtigkeit, zurück in die Natur. Dein Wesen ist die Göttlichkeit. Bist Liebe durch und durch. Was du hier sollst, das weißt du nicht? Lass es mich dir sagen.

Du trägst das alte Wissen, hörst den Rhythmus des Planet‘n. Das Universum wirkt durch dich, bringst Weisheit und auch Mut. Sprich aus, was deine Wahrheit ist! Es tut der Erde gut. Sei das, wofür du brennst und lebst. Wir brauchen dich so sehr.

Dein Auftrag hier ist Anders-Sein und das ist dir gelungen. Deine Fragen braucht es sehr, dein Stochern und dein Zwicken. Sei dir gewiss und glaub es mir, du tust das nicht alleine. Mit dir sind hier so viele wie das Deine. Lichtfamilie, Geistgeschwister. Gekommen, um zu leuchten.

Du bist nicht falsch. Du bist nur neu, für die Zukunft schon gedacht. Der Zeit voraus und WUNDERbar, aus Sternenstaub gemacht.

Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Mittwoch, 23. November 2022

ES gut sein lassen

ES gut sein lassen.
MICH gut sein lassen.

Ich bin so unfassbar gerne mit mir alleine, genieße mich in vollen Zügen, das Mit-Mir-Sein.

Ich liebe es, mich treiben zu lassen, den Impulsen zu folgen, faul zu sein, lange im Bett zu liegen, den Tag wirklich erst zu beginnen, wenn ich dazu Lust habe. Die Impulse zum Tun kommen genau so, wie die zum Nichttun. Ganz von alleine.

Ich mach es mir gemütlich mit mir, decke den Tisch schön, zünde Kerzen an, koche leckeres Essen, erlaube mir auch Schokolade zum Frühstück und Chips zum Abendessen. Ich zelebriere jede Minute mit mir.

Ich hänge meinen Gedanken nach, höre mir zu, verfolge innere Bilder und Wahrheiten, feiere neue Erkenntnisse.

Ich höre Musik, tanze durch die Wohnung, singe vor mich hin, lache über mich selbst. Lese herzerfrischende Texte, schreibe selber welche, bin immer wieder im Dialog mit der geistigen Welt und auch viel mit wundervollsten Menschen, erspüre mit ihnen die Zeitqualität, das, was gesehen werden will, erforsche Felder und Zusammenhänge, philosophiere über das Leben, gewinne neue Einsichten, spreche aus dem Nichts meine Wahrheit, die ich bis dahin selbst noch nicht wusste. Tränen und Gänsehäute sagen mir, dass es so ist.

Gerade nach den letzten Wochen, in denen ich so gut wie nie alleine war, frohlocke ich regelrecht, mich wieder zu haben. So komplett meinen Tritt, meinen Rhythmus, meinen eigenen Vibe.

Genau diese Schwingung, diese Zufriedenheit zählt. Was ich letztlich "mache", ist irrelevant. Es geht nicht ums Tun, es geht ums Sein, um den Zustand. Ich für meinen Teil, fühle mich tatsächlich erfolgreich so. Genährt, geliebt, verbunden, eins mit allem, erfüllt. Ich bin berührt vom Leben. Liebe mich selbst. Feier das Sein. Scherze mit Gott.

Nichts ist wirklich relevant. Ich bin mit mir in bester Gesellschaft. Ich lass mich gut sein. Ich lass ES gut sein.

Kann ich es mir leisten? Ich mach es einfach. Ich bin es mir wert und ich will es nicht mehr anders. Dafür geh ich. ICH bin meine Wahl. Ich in meinem Frieden bin meine Wahl. Ich im Moment. Im Einklang mit der Schöpfung. Im Puls.

Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

 

Samstag, 13. November 2021

Von toxischen Beziehungen

Es ist immer wieder krass, sich einzugestehen, wenn man sich in so einer Beziehung wiederfindet. Ob Freunde, Partner, erwachsene Kinder oder Eltern, ganz egal. Vorkommen kann es überall. Der Moment, in dem man begreift und wirklich sieht, dass der andere überhaupt keine Verantwortung für sich übernimmt ist immer hart.

Toxische Muster zu erkennen ist manchmal echt tricky und wenn man regelmäßig damit konfrontiert wird, weil man z. B. zusammen wohnt, dann ist es umso schwieriger. Die Tarnung ist meistens großartig und das meine ich gar nicht wertend. Da gibt es die bunteste Vielfalt an emotionaler Erpressung. Der andere braucht ja dringend, dass ich mich bemühe, seine Wunden umschiffe und alle "Schuld" zu mir nehme, warum denn die Beziehung nicht funktioniert oder manchmal unangenehm wird.

Ich soll so sein, dass es für ihn am bequemsten ist. Was mit mir dabei ist, wo ich also bleibe, das ist irrelevant und Gespräche, die das andeuten, enden meistens mit dem Vorwurf des Egoismus, mit  Schuldzuweisungen oder gar mit verdrehten, spirituellen Weisheiten. Klar ist auf jeden Fall, dass ich das Problem bin. Ich bin "schuld", wenn die Kommunikation nicht funktioniert, wenn es Missverständnisse gibt, wenn es anstrengend ist für den anderen.

Beziehungen sind keine Einbahnstraße. Gott sei Dank habe ich mittlerweile genug Referenzerfahrungen mit Menschen, die wirklich in der Eigenverantwortung sind, die sich um ihre Wunden kümmern, die dankbar sind, wenn sie auf einen blinden Fleck aufmerksam gemacht werden.

Gott sei Dank, weiß ich mittlerweile, wie es sich anfühlt, wenn der andere wirklich will, dass es auch mir gut geht und dass Entfaltung und Freiheit von beiden, die wahre Natur leben, das oberste Gebot ist. DANKE dafür!!! ❤️

Und da bin ich wieder bei der Entwicklungspsychologie, über die ich in meinem letzten Podcast geredet habe. Mit Menschen, die in weiten Teilen noch keine Idee von sich selbst haben, kein Gefühl für sich, keine innere Landkarte, kein Wertesystem, können sich auch nicht einfühlen, haben keine Vorstellung davon, wie sich andere bei ihren Handlungen fühlen und das ist ihnen auch nicht wichtig. Da ist keine Empathie. Da geht es lediglich um ganz kurzfristig gedachte, direkte Bedürftigkeitenbefriedigung, zu der sie meist selbst nicht in der Lage sind. Empathie? Fehlanzeige!

Sie fühlen weder sich noch andere. Das hat in dieser Entwicklungsstufe noch nicht stattgefunden. Sie haben kein eigenes Wertesystem und damit kein Gewissen. Sie haben keine Idee von einem weiteren Lebenssinn als das bloße Überleben an sich. Sie haben keine Idee von einem kosmischen Willen, von größeren Zusammenhängen. Da ist kein Weitblick und auch gar kein Interesse daran, mal über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen. Sie wissen noch nicht mal, dass sie sich auf einem Teller befinden, der noch lange nicht das ganze Universum ist.

Überleben und dazu gehören. Mehr ist es nicht und dafür sind die anderen zuständig. Kleinkindverhalten. "Fütter mich! Spiel mit mir!" Kennt ihr noch die Tamagochis?

Hier und jetzt dem Bequemlichkeitsgefühl folgen. Gut muss es sich anfühlen und wehe es wird unbequem mit "doofen" Fragen von anderen über Hintergründe, Werte, Innenleben. Bloß nicht! Und dann ist der andere das Problem. Der soll sich gefälligst anders verhalten, damit es wieder schön bequem ist, damit die Belieferung und Versorgung wieder stattfindet, damit der andere schön weiter die Wunden umschifft und betüttelt. Andersdenkende und Fragensteller sind eine Gefahr und Bedrohung. Das macht unangenehme Gefühle und das muss sofort aufhören.

Das Ding ist, das ist keine Böswilligkeit. Das ist Unvermögen. Die Psyche, das Nervensystem, die Synapsen, sie sind nicht so weit entwickelt, dass da mehr stattfinden könnte. Da sind also Erwachsene, rein körperlich, die aber nie innerlich gereift sind. Ja noch krasser, die wahrscheinlich auch noch traumatisiert und fragmentiert sind.

Wenn ich Erwachsene weiterhin beliefere und versorge, wie ich es bei einem Vierjährigen tun würde, weil ich das toxische Muster nicht erkenne, dann findet diese Reifung niemals statt. Erkennen ist so wichtig. Erkennen, was da läuft und dann das Spielbrett verlassen, die Muster nicht mehr bedienen, den Erwachsenen fordern und vor allem sich selbst nur noch um das kümmern, was wirklich mein Business ist.

Es ist nicht unmenschlich, andere mit sich selbst zu konfrontieren und in ihre eigene Verantwortung zu entlassen. Es ist nicht unmenschlich solche Beziehungen zu beenden, den Kontakt abzubrechen. Es wäre unmenschlich, es nicht zu tun. Und vor allem ist es unmenschlich mir gegenüber, gegen mich selbst zu handeln, um es für andere bequem zu lassen.


(PS: Zu dem Thema empfehle ich wirklich meinen Podcast vom Satsang, in dem es um Eigenverantwortung und Bewusstseinsentwicklung ging, und den Podcast danach zur Vertiefung.)

Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Montag, 8. November 2021

Neuer Preis fürs Seelenlesen

Ihr Lieben, 

seit nun mehr fast 3 Monaten schicke ich die Seelenlesen-Sprachnachrichten in die ganze Welt und die Auswirkungen und Rückmeldungen sind einfach grandios, berührend und magisch. Was da passiert ist nicht in Worte zu fassen. 🙏🏼✨🎉✨ 

In den letzten Tagen ist mal wieder extrem Standortbestimmung bei mir dran. Es arbeitet in mir. Die Dinge sortieren sich neu. Ich darf mal wieder tiefer begreifen, wie ich wirke und wie wertvoll das ist. 

Für ein solches "Produkt" einen Preis zu finden, der stimmig ist, ist ein Prozess, den ich bereits sehr gut kenne. Gerade Sachen, die man eben nicht anfassen kann, die so abstrakt und nicht greifbar sind, kann man eher schwer mit einer Geldsumme ausdrücken. Dennoch darf da eine Zahl stehen, eine Orientierungshilfe, ein Gegenwert. 

Nun war es für mich dran, diesen Wert zu erhöhen. Ab dem 10.11.2021 kostet die Sprachnachricht 75 EUR. Du darfst dich nach wie vor frei fühlen, auch mehr zu überweisen. 😉 Und gleichzeitig kann keine Summe der Welt ausdrücken, was da vor sich geht. 

Alle Anfragen, die bis einschließlich morgen, 09.11.2021 eingehen, werden noch nach dem alten Preismodell abgerechnet. Auch die Bestellungen, die schon länger auf der Warteliste stehen und noch nicht "ausgeliefert" wurden, behalten den alten Preis. Alle weiteren Infos findet ihr hier auf meiner Homepage.

Ich sende euch liebste Grüße 💖

Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Freitag, 25. Juni 2021

Ich will nicht mehr gefallen

Ablehnung, Ausgeschlossen werden, das hätte als Kind den sicheren Tod bedeutet. Es war also sehr ratsam, sich anzupassen, zu gehorchen, zu funktionieren, sich selbst zu verlassen und zu verbiegen, teilweise bis zur Unkenntlichkeit. Ich würde heute nicht hier sitzen. Es hat mein Überleben gesichert. Gut gemacht!

Heute bedeutet Ablehnung allerdings nicht mehr den Tod. Wir können damit aufhören, gefallen zu müssen. Diese gefühlte Bedrohung, die wir durch Ablehnung empfinden, ist eine Reaktion aus kindlicher Erinnerung heraus, aber nicht mehr adäquat im hier und jetzt als Erwachsener. Viel mehr würden wir tatsächlich sterben, wenn das Verbiegen weitergehen würde. Ich habs am eigenen Leib erfahren. Ich weiß, was da im Körper passiert und wie wichtig es ist, sich eben nicht mehr zu verraten und anzupassen.

Wenn es heute darum gehen soll, unser Überleben zu sichern, dann ist tiefer, ehrlicher Selbstausdruck unerlässlich. Auch wenn das Ablehnung bedeuten kann.

Für viele ist genau das ein Kampf, eine Wahl zwischen Pest und Cholera. Sterben an Ausgrenzung und Ablehnung oder Sterben an Selbstaufgabe. Ersteres darf jetzt als unwahr und nicht mehr existente Bedrohung entlarvt werden. An Ablehnung sterben wir nicht mehr. An Selbstaufgabe tatsächlich, wirklich schon.

Die Wahl dürfte jetzt einfach sein. Ablehnung in Kauf zu nehmen, bedeutet "nur" noch einen inneren Tod. Den Tod einer kindlichen "Wahrheit", die als Erwachsener die Gültigkeit verloren hat.

Ablehnung fühlen, alle Gefühle, die damit einhergehen. Nicht von allen gemocht werden. Sogar verurteilt zu werden. Das alles darf sein und bedarf keiner Richtigstellung, keiner Klarstellung. Die Menschen dürfen über mich denken, was sie wollen. Auch die mir Nahestehenden müssen nicht alles gut heißen und dürfen mich scheiße finden.

Mein höchster Wert ist die Treue zu mir. Nicht meinem Ego - das nichts anderes ist als Trauma. Ich meine mit ICH das wache, erlöste Ich. Mit dem will und "muss" ich klar sein, meinem Herzen treu, mit meiner Seele im Einklang, mit meiner Natur, meinem universellen Auftrag, meinem Platz, meiner Wahrheit.

Das sichert mir nicht nur mein körperliches Überleben, das gewährleistet mir auch wirkliches Leben in Form von Lebendigkeit in jeder Zelle, Erfüllung, Frieden und Gemeinschaft. Denn die, die bleiben, sind dann die, die wirklich wegen MIR bleiben und nicht wegen meiner Rolle, die ich für sie spiele.


Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Freitag, 18. Juni 2021

Mitgefühl macht Heilung erst möglich

Mitgefühl ist für mich einer DER Schlüssel für wahre Heilung. Echtes Mitgefühl ist für mich, wahrhaft gesehen zu werden in meinem jeweiligen Zustand. Andere sehen können in ihrem Zustand.

Dass ich mich selbst sehe, ermöglicht mir überhaupt erst, andere zu sehen. Mitgefühl für andere setzt voraus, dass ich mich selbst fühle und wahrnehme, dass ich meinen Schmerz kenne, dass ich Verständnis für mich selbst und meine Wunden habe.

Fühle und sehe ich mich selbst nicht, kann ich anderen nur vor den Kopf schauen, wie man so schön sagt. Ich kann sie anschauen, aber wirklich sehen - mit dem Herzen sehen - kann ich sie nicht.

Das größte Geschenk, dass du anderen also machen kannst, ist dich selbst zu sehen. Ganz. Mit allem. Mit jeder Facette. Mit jedem Gefühl. Mit jedem Bedürfnis. Dann siehst du andere ganz von alleine. Es geht gar nicht anders.

Ich glaube echte Heilung braucht beides. Es braucht, dass ICH MICH komplett sehe und ernst nehme und es braucht nach meinem Dafürhalten ebenfalls die Erfahrung, dass ICH von mindestens einem Menschen komplett GESEHEN WERDE. Von einem, der sich ebenfalls geschaut hat und wirklich "sehen" kann.

Wie viele Menschen können das tatsächlich? Es gibt für meine Begriffe eine große Anzahl von Therapeuten, Coaches und "Heiler", die sich noch nie bis in die Tiefe selbst begegnet sind. Die nicht den Mut hatten oder es gar nicht für nötig halten, ihren größten Dämonen und Schatten zu begegnen, dem heftigsten Schmerz, der fiesesten Wunde. Sie sind beschäftigt damit Methoden und Therapien anzuwenden, das Symptom zu bearbeiten in der Hoffnung, den anderen reparieren zu können, retten zu können, etwas "machen" zu können, in der Hoffnung, durch genug Distanz zum Patienten, ihren Schmerz nicht im anderen zu entdecken.

Das ist kein Vorwurf. Es ist wie es ist. Helfer dieser Art können mich nur nicht wirklich sehen. Wie sollte das gehen? Wie sollten sie Mitgefühl mit mir haben, wenn sie keine eigene Idee davon haben, wie ich gerade fühle, wie ich mich als Kind gefühlt habe in bestimmten Situationen? Wie sollten sie mich in meinen Gefühlen und Zuständen begleiten und einfach da sein, wenn sie das für sich selbst nicht können, nie gemacht haben? Sie könnten mich stundenlang anschauen und würden mich doch nicht sehen. Da wäre keiner DA.

Mir ist es heute nochmal so viel mehr bewusst geworden, was ich tatsächlich zu geben habe und wie unfassbar groß und kostbar dieses Geschenk ist.

Ich bin so unfassbar dankbar für jeden Einzelnen, der wirklich und wahrhaftig in der Lage ist, sich und andere zu sehen! Was für Perlen! Was für Schätze! Und ich weiß, dass ganz viele dieser Schätze hier mitlesen. DANKE! Danke, dass es dich gibt! Danke, dass du dich siehst!!! Danke, dass du Mitgefühl mit dir hast! Danke, dass du Mitgefühl mit mir hast. 🙏💝💎

Mitgefühl ist eins unserer höchsten Güter. Mitgefühl macht den Raum auf, in dem Heilung erst möglich wird. Sehend begleiten in der Emotion. Ich mich. Du dich. Wir uns gegenseitig. So einfach...


Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche