Ich fange diesen Artikel mal wieder an, ohne zu wissen, wo er hinführen wird. Es drängt mich, etwas Wichtiges in die Welt zu bringen. Noch ahne ich nur, was das sein könnte. Also schreibe ich und schaue, wo mich meine Worte hinführen, überrasche mich wahrscheinlich am Ende wieder selbst damit.
Die letzten Wochen und Tage sind, hm... mir fehlt das richtige Wort. Seltsam? Auf der einen Seite passiert tiefgehende Heilung. Mir wurde bewusst, dass es nicht nur das innere Kind zu heilen gibt, sondern auch die innere Erwachsene, die noch unbewusst war und sich vielen Zwängen und Pflichten ausgesetzt gefühlt hat. Diese innere Erwachsene zu besuchen und ihr die Wahrheit über das Leben zu erzählen, sie aus unangenehmen Situationen zu holen und ihr nachträglich zu erlauben, dass sie einfach sie sein darf und dass das in Ordnung ist, war unfassbar heilsam. Dann merkte ich, dass das noch tiefer geht. Nicht nur ich mit meinem jetzigen Bewusstsein kann mir rückwirkend helfen. Da ist noch eine größere, tiefere Macht und Kraft. Da ist nämlich meine Seele. Ich habe rückwirkend all die schmerzhaften Situationen, ob als Kind oder als Erwachsene, mit meiner Seele durchdrungen, habe den vielen Ichs von damals meine Seele an die Seite gestellt, ihre Liebe, ihre Güte, ihr Wissen. Das Gefühl dabei war so unendlich erleichternd. Ich habe meine Vergangenheit und all den Schmerz mit dem Licht und der Liebe meiner Seele durchdrungen, die Krusten mit der Energie aufgebrochen und alles weich gemacht. Der Prozess dauert wahrscheinlich noch an...
Dann wurde mir klar, dass ich immer ein Mangelgefühl hatte, wenn ich daran dachte, dass "nur" ich mir helfen kann, wenn es um körperliche Heilung geht. Bei all meinen Krankheiten und Symptomen wurde ich immer wieder auf mich zurückgeworfen, hatte immer wieder das Gefühl, dass ich mir nur selbst helfen kann, aber dass das irgendwie nicht reicht. Ich fühlte mich einsam und irgendwie verlassen. Ich war mir nicht genug. Da traf es mich die Tage wie der Blitz, morgens im Bett, nach einer Nacht voller Träume, in denen ich genau diese Einsamkeit spürte. Plötzlich war sie da die Erkenntnis, dass ich nicht "nur" mich habe, sondern dass ich
Gott sei Dank mich habe. Mich, meine Seele und damit die größte Schöpferkraft und Weisheit, die es gibt. Wenn ich bei mir bin, bin ich nicht einsam und verlassen. Wenn ich bei mir bin, dann hab ich den größten und besten Rückhalt, den man sich wünschen kann. Wenn ich bei mir bin, bin ich in meiner vollen Macht. Dass das nicht genügt und nicht ausreicht, war eine Lüge, die ich irgendwann angefangen habe zu glauben, wenn es um körperliche Heilung geht. Wie wenn ich nicht mächtig genug dafür wäre, so etwas zu vollbringen. Aber das ist nicht wahr. Ich bin in der Macht alles zu tun, was für mich wahr und dran ist, was meine Seele erfahren möchte. Und ich weiß, dass die vollkommene Gesundheit und die komplette Selbstheilung eine Erfahrung ist, die meine Seele machen will. Ich weiß es und fühle es, also gibt es auch den Weg dahin. Er ist in mir angelegt. Es gibt ihn bereits, genauso wie es den Weg zu meinem Buch gab. Daran ist nichts zu rütteln. Diese Erkenntnis, dass ich mit mir alles habe, was ich für die Heilung brauche, tat extrem gut. Und nun kann ich hier wieder gelassener sein und meine Seele machen lassen. Sie kennt den Weg.
Und dann war da die letzten Tage die Frage, was als nächstes dran ist. Mit dem Buch ist etwas Großes zu Ende gegangen. So viele Jahre war es Teil meines Lebens, war es präsent, war im Werden. Und nun ist es fertig und plötzlich ist da leerer Raum, ein leerer Raum, in dem ich stehe und überlege, welche Möbel denn nun wohl reingehören. Gestern dachte ich, dass
meine Sehnsucht der Gesundung meines Körpers gilt, dass das jetzt dran ist. Aber genau wie das Buch braucht diese Heilung ihre Zeit und darf dann passieren, wenn die Zeit reif ist. Da will ich nichts erzwingen.
Heute wurde mir dann klar, nach was ich mich sehne und nun kommen wir an den Punkt, an dem es vielleicht für viele noch interessanter werden könnte. Ich lese und höre in den letzten Tagen immer wieder, dass es vielen ähnlich geht. Dass etwas dabei ist, neu zu werden und dieses Neue aber noch nicht greifbar ist. Deshalb will ich euch erzählen, was das sehr wahrscheinlich bei mir ist. Vielleicht passt es ja für euch gleichermaßen. Ich glaube und fühle, dass diese Geschichte eine kollektive Geschichte ist, die jetzt gelebt werden will.
So viele haben sich in den letzten Jahren auf ihren Weg begeben. Ich bin eine von ihnen. Das meiste habe ich für mich allein gemacht, habe immer wieder für mich geschaut, war eher zurückgezogen, habe für mich gearbeitet, an mir und aber auch mit anderen Menschen. Das war eher im stillen Kämmerlein.
Ich fühle für mich, dass es nun an der Zeit ist, dass sich all diese wunderbaren Menschen, die schon so weit gegangen sind auf ihrem Weg zurück zu sich selbst, zusammenschließen. Mein Gefühl sagt mir, dass die Zeit, in der wir alleine an uns und mit anderen Menschen gearbeitet haben, vorbei ist. Wir dürfen uns finden, uns vereinen und gemeinsam eine neue Art der Arbeit kreieren, eine neue Art unsere Fähigkeiten und Talente gemeinsam in die Welt zu tragen. Wir dürfen uns noch mehr zeigen, hinaus in die Welt gehen und uns verschenken und das gemeinsam. Die Zeit der Einzel"kämpfer" ist vorbei. Die Zeit, in der wir alleine vor uns hingebröttelt haben. Und da fällt mir
meine Vision wieder ein, die ich schon so lange in mir trage. Ich weiß nicht, ob es nun genau so werden soll. Auf jeden Fall darf es so ähnlich werden. Ich möchte hinaus in die Welt und mich mit den Menschen zusammentun, die auch auf ihrem Weg sind und auf ihre Art andere Menschen auf ihrem Weg unterstützen wollen. Und ich will den Menschen begegnen, denen ich etwas geben kann, damit sie weiterkommen, zurück zu sich.
Dieses Frühjahr möchte von uns, dass wir ins Licht der Sonne kommen, raus aus der dunklen Erde, in der wir all die Jahre die Vorbereitungen im Stillen getroffen haben. Wir dürfen erblühen und unsere Blüte zusammen mit all den anderen Blüten erkennen, dieses Gemeinschaftswerk. Eine Blüte alleine ist schön, aber noch schöner ist ein Blütenmeer. Ich glaube, dass vieles, was wir versuchen alleine auf die Beine zu stellen, nicht mehr geht, weil die Gemeinschaft so sehr vom Leben gefordert wird.
Verbinden wir uns, finden wir uns, verschenken wir uns, bilden wir heilsame Gemeinschaften, in denen es einem jeden möglich ist, die höchste und beste Version seiner selbst zu entfalten. DAS ist jetzt dran!
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Foto: Anja Reiche |