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Dienstag, 18. Februar 2025

Ich hab mich - das reicht

Stille.
Schweigen.
Mit mir sein.
In mir.
Mich fühlen.
Mich hören.
Mich sehen.
Reflektieren.
Realisieren.
Verstehen.

Höchstens etwas rausgeben.
Nichts aufnehmen.
Kommunikation und Austausch auf Null.

Keine Impulse für Handlungen.
Nichts zeichnet sich ab, keine Tendenz wie und wo es weitergeht.

Da, wo ich bin, ganz sein.
Bis es fertig ist.
Dieses scheinbare Nichts.
Ohne ein Morgen.
Nur jetzt.
Abgetaucht.
Füße still halten.
Geschehen lassen.

Ich werde wissen, wann es abgeschlossen ist und etwas anderes sein soll. Bis dahin muss ich nichts anderes wissen. Kein Stück.

Ich verkörpere meine gefühlte Wahrheit.
In jedem Moment.

Jetzt gerade heißt diese Wahrheit vom Schweigen zu schreiben, von der Leere, die so voll ist, aus der heraus es aber nichts zu tun gibt.

Ich bin da.
Sehr wach.
Beobachtend.
Lassend.
Gleich-gültig.
Schweigsam.
Annehmend.
Nicht wissend und doch verstehend.
Tief sehend.
Zustimmend.

Ja, so ist es gerade.

Ich hab mich.
Ganz.
Nah.

Das reicht.
Voll. 



Sonntag, 22. September 2024

Aus der Ruhe heraus in die Stille gehen

Ich brauche die Stille und das Alleinsein nicht (mehr), um mich endlich wieder zu haben. Es ist kein Not-wendiger Schritt mehr, weil ich mich in Begegnung zu lange verlassen musste, mich nicht hören konnte, mich im Außen, im Tun, im Lärm verloren habe.

In den Begegnungen der letzten Tage konnte ich mich behalten. Miteinander sein und jeder bei sich. Kein Impuls muss übergangen werden, jedes Gefühl hat Platz. Wir sortieren uns so wie es jeweils stimmt.

Natürlich ist da manchmal das Bedürfnis nach Stille, aber ohne Not, ohne dass es einen inneren Druck gäbe, wie früher, der sich mehr und mehr aufbaut, weil ich das, was in mir gerade lebendig ist, nicht mit in das Miteinander nehmen kann. Es ist komplett anders.

Aus der Ruhe heraus in die Stille gehen.

Der Satz war gerade einfach da und er stimmt total für mich. Und wenn ich dann aus der Stille und dem Mitmirsein wieder in Kontakt gehe, dann behalte ich mich weiterhin.

Ich muss in der Stille nicht mehr Kraft sammeln, um mich wieder für einige Zeit übergehen zu können. Gott sei Dank!

Mir wird gerade bewusst, WAS das für eine Erleichterung und große Veränderung in meinem Leben ist. Ich hab mich nicht mehr nur kurz in den kostbaren Momenten des Alleineseins. Ich hab mich auch in Begegnung. Dafür musste ich wirklich lange üben, Bindungstrauma heilen, inneren Kindern die Traumalügen korrigieren, Muster erkennen und verändern.

Das macht mich sehr dankbar und demütig. Vor allem bin ich dankbar für die Menschen, mit denen das geht, die sich spüren, die sich mitteilen, mit denen gemeinsam ein Raum in Harmonie gestaltbar ist. Die genauso da sein wollen und können.

Heilsamste, wundersamste Erfahrungen, was auf engstem Raum möglich ist. Wie groß und weit sich eine Einraumwohnung mit drei Personen anfühlen kann. Und wie eng im Gegensatz dazu ein ganzes Haus, wenn die Mitmenschen sich nicht spüren und leben und ich unverstanden bin, nicht die gleiche Basis da ist, keine wirkliche Verbindung.

Im Miteinander bei mir sein. Alleinsein, das einfach geschieht, weil sich jeder in Leichtigkeit dahinsortiert, wo er gerade hin will. Leben in Harmonie. Leben in der Ordnung. Das ist echt in Ordnung. 😉❤️🎉🔥


 

Dienstag, 28. November 2023

Auf was kommt es wirklich an?

Schneerieselnd still ist es in mir. Ich höre diesen und jenen Gedanken, ganz leise. Der fallende Schnee ist lauter. Die schneeflockengedämpfte Stille größer.

Kerzen flackern. Ruhiges Atmen. Da sein. Den Körper spüren. Wärme im Herzen. Der Blick aus dem Fenster. Blätter wiegen sich im Wind mit und ohne weiße Häubchen.

Auf was kommt es wirklich an? Was braucht es tatsächlich?

Berührung. Berührbar sein. Berühren lassen. Berühren können. Ein offenes Herz, das gibt und empfangen kann. Augen, die Wunder sehen. In allem. In jedem Moment. In jedem Gefühl.

Einverstanden sein mit dem, was ist, mit dem, wie ich gerade bin, wie die Welt gerade ist.


 

Montag, 10. Juli 2023

Wir müssen es nicht wissen

So viel könnte, sollte, müsste getan werden. So viele Impulse sind da. Gleichzeitig eine Angst, das Falsche zu tun, nicht wesentlich zu sein, es vermasseln zu können, von der Versorgung des Lebens abgeschnitten zu sein, wenn ich nicht den richtigen Impulsen folge.

Was will ich? Was will Christian (https://t.me/Christian_Milbradt)? Was wollen wir?

In all dem Stagnation. Zeitfenster gehen auf und zu. Gelegenheiten kommen und gehen.

Wir reden. Wir weinen. Wir teilen uns mit. Wir wissen nicht weiter.

Wir beten.

"Ich weiß nicht, um was ich bitten soll. Zeig uns den nächsten Schritt", sind Christians Worte an Gott gerichtet.

Eine Welle der Erleichterung durchströmt mich. DAS war der entscheidende Satz.

Ich wüsste tatsächlich nicht, um was ich bitten soll. Ich weiß gerade nicht, was richtig ist. Da war wieder die Idee, es wissen zu müssen. Alleine bzw. mit Christian. Aber ohne Gott.

Was ist es jetzt? Sag es uns! Zeig es uns deutlich, Gott!

Wo gehören wir hin?
Was will durch uns geschehen?
Wo müssen wir sein, um gut da sein zu können?
Um in unserer Kraft sein zu können?

Eigentlich sind die Antworten fast schon egal. Wichtig war erstmal, uns wieder zu erinnern:

▪️Wir müssen es nicht wissen.
▪️Wir dürfen es uns zeigen lassen.
▪️Wir brauchen nichts wünschen, nur folgen.
▪️Es gibt das für mich/uns Bestimmte.
▪️Wir können es nicht verkehrt machen.
▪️Stagnation ist genauso in Ordnung.
▪️Die Liebe Gottes ist bedingungslos.
▪️Seine Versorgung damit ebenfalls.
▪️ES kommt zu uns. Impulse. Wissen. Gaben. Das Leben an sich.
▪️Wir brauchen nur empfangen.

Das Leben ist erst empfangen, dann handeln.

"O Sohn des Geistes!
Erbitte nicht von Mir, was Wir nicht für dich wünschen. Sei darum zufrieden mit dem, was Wir für dich bestimmt haben, denn das ist, was dir nützt, wenn du dich damit begnügst." - Bahá'u'lláh

"Ich will heute keine Wünsche äußern, weil Gott den Gesamtblick hat auf alles, was ich brauche. Ich will heute seine Gaben annehmen." - Brigitte Annette Rieger



Donnerstag, 8. Juli 2021

Ich darf zerbrechlich sein

Ich darf zerbrechlich sein, zart besaitet, empfindsam, sensibel. Ich darf überfordert sein, meine Ruhe wollen, nichts müssen müssen.

Da war vorhin wieder die Fünfjährige, an der nur gezippelt und gezogen wurde. Du musst doch dies. Du darfst das nicht. Du musst doch was essen. Das kannst du doch nicht sagen. Du siehst aber schlecht aus. Du bist aber laut. Du bist aber leise. Du willst doch nicht etwa? Großfamilie. Jeder weiß besser, was gut für mich ist. Ständig ist es laut. Ganz viel wird gestritten. Ständig will jemand was. Ständig ist was los.

Da war diese große Sehnsucht nach einer männlichen Präsenz, die mich in den Arm nimmt, die mich hält, die mich da raus nimmt, die mich freispricht, die mir sagt, dass ich genau so sein darf, dass ich meine Ruhe haben darf, dass ich überhaupt nichts muss, die mir Schutz bietet, die sich vor mich stellt, die mich umringt. Ich will einfach sein gelassen werden in meiner Zerbrechlichkeit. Ich will einfach sitzen und schauen und spüren, beobachten und vor allem meine Grenzen haben dürfen. Sie wollen gewahrt werden, ohne dass ich ständig NEIN schreien oder mich gleich verbiegen muss.

Ich war als Kind so zart. Das war mir überhaupt nicht klar. Ich dachte, dass ich gleich sehr robust zur Welt gekommen bin. Vorbereitet auf den Bauernhof, die Großfamilie, den rauen Umgangston. Aber das war nicht so. Das war schon das Ergebnis meines Schutzpanzers. Was für eine Entdeckung. So ein zartes Wesen...

Und dann war da Vater Gott persönlich, der mich gehalten hat, im Arm gewiegt. An seiner Schulter konnte ich mich anlehnen, konnte zusammenbrechen, aufgeben, der Überforderung nachgeben. Er hat mich tatsächlich freigesprochen, hat mir gesagt, dass es reicht, wenn ich BIN. Was für eine Erleichterung. Kein Kampf mehr, keine Überreizung mehr, kein ständiges Geziehe und Gezerre. Ich werde gelassen. Sein gelassen. Darf Ruhe haben. Darf atmen. Darf zerbrechlich sein. Darf alles sein lassen, was mir zu viel ist.

Er hat mich in mein Haus der Heilung gebracht, in das ich schon so viele innere Kinder gebracht habe. Ein Blockhaus im Wald voller Engel und Geistwesen, die mir beim Heilen helfen. Dort will niemand was von mir. Dort ist Raum und Stille und Natur und der Rhythmus des Lebens, mein eigener Takt.

Ich habe geschluchzt vor Erleichterung. Was hat das gut getan. Die Fünfjährige wieder zart und fein, wieder empfindsam und offen, frei und leicht wie ein Schmetterling. Völlig versunken in den Moment, gebannt von der Schönheit eines Käfers, verwoben mit dem Feinstofflichen.

Und dann war da mein Partner, tatsächlich ganz reell, der mich in den Arm nahm und gehalten hat. Gefühlt hat er das in so einem Prozess noch nie getan. Da war ich immer mit mir alleine. Auch er ist gewachsen in den letzten Wochen und Monaten und da ist er plötzlich und ich darf in seinen Armen zerbrechlich sein. Die Kirsche auf der Sahne. Gott hatte mich sowieso schon aufgefangen.

Ich liebe meine Feinheit, meine Zerbrechlichkeit, meine Empfindsamkeit, meine vielen Antennen. Ich liebe das alles und bin es so gerne. Damit habe ich immer Raum und Ruhe, Platz und Zeit. Ich zelebriere meine Zerbrechlichkeit.


Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Freitag, 11. September 2020

Das Paradies ist uns sicher

Puh! Es wuselt in mir... Die letzten Tage spüre ich enorm die hohen Schwingungen, die regelrecht "reindrücken" ins Erdfeld. Der Körper ist platt und erschöpft, die Nächte sind trotzdem irgendwie kurz. Symptome der vielfältigsten Art und Gefühle in der kompletten Bandbreite.

Ich bin unfassbar froh immer wieder die Unterstützung aus dem Feinstofflichen zu spüren, zu sehen/hören/lesen, dass uns universell so sehr geholfen wird, dieses Aufwachen, den Aufstieg zu vollziehen. Energetisch ist extrem viel los. Es schwingt und vibriert, durchlichtet und flirrt. Das mag man manchmal gar nicht glauben, wenn man dann die eher "schwere" 3D-Realität betrachtet, die sich so zeigt.

Eins wurde mir gestern wieder so klar. Das Dichte, Schwere hat ausgedient. Es kann sich immer weniger halten, demontiert sich selbst, kürzt sich eigenhändig raus aus der Gleichung. Dieser "Warntag" war das beste Beispiel. Er ist verpufft wie ein lauwarmer Furz. Sorry für den Vergleich, der hat sich gerade irgendwie von selbst geschrieben. 😉

Mein Gefühl sagt mir, dass wir es hier nur noch mit Scheinriesen zu tun haben, die wir noch als solches erkennen dürfen. All die Drohgebärden sind nur noch heiße Luft. Da ist keine Substanz mehr dahinter. Über kurz oder lang erledigt sich der ganze Spuk von alleine, weil das Universum gewählt hat, weil so viele Menschen gewählt haben. Innerlich bin ich total ruhig und gelassen. Alles geht seinen Gang, ganz von selbst.

Für mich gibt es gerade nicht viel zu tun:

✨ Ich fühle, was gefühlt werden will, ohne mir eine Geschichte über die Gefühle oder die Situation, die sie hochgeholt hat, zu erzählen. Der Zirkus im Außen ist nur der Auslöser, damit die Gefühle angetickt werden. Heute sind es zum Beispiel Schuldgefühle, weil ich für mich sorge, weil es mir gut geht, besser als anderen, weil ich mich weigere, mitzuleiden. (Ich hatte kürzlich schon darüber geschrieben - Mitleid(en) ist falsche Solidarität)

✨ Ich empfange die hohen Schwingungen und nehme sie in mein System. Das ist nichts, was ich direkt tue. Es ist ein Geschehenlassen. Gefühlt installieren somit die "Lichtarbeiter" die neuen Frequenzen hier, lassen sie einfließen in Mutter Erde.

✨ Ich sorge gut für mich, gehe viel in die Natur, bin viel still und einfach bei mir, tue Dinge, die mir richtig gut tun, umgebe mich mit Menschen, mit denen nährende, bereichernde Begegnungen möglich sind.

✨ Ich informiere mich ganz nach Gefühl über die aktuellen Geschehnisse, manchmal punktuell und eher selten, manchmal total viel und breit gefächert. Je nachdem, nach was mir ist und was mir gut tut. Es gibt Phasen, da habe ich das Gefühl, dass ich eine ganz bestimmte Info "brauche", die ich dann auch finde oder eher sie mich. 😉

✨ Ich bin Teil des Geschehens und irgendwie auch nicht. Ich bin mittendrin und gleichzeitig Beobachter, immer auf mehreren Ebenen gleichzeitig, in jeder Sekunde weise entscheidend, wo gerade mein Platz ist. Kein blinder Aktionismus sondern in steter Rückkopplung mit meinem höheren Selbst.


Dieser Wandel geschieht und er ist nicht zu stoppen. Wir können es nicht falsch machen und wir können ihn auch nicht verfehlen. Das entspannt mich total, weil es "nur" noch drum geht, ihn geschehen zu lassen. Hingabe an das, was ist, in dem Wissen, dass alles richtig und notwendig ist. Jeder tut in jedem Moment genau das Richtige, auch wenn es teilweise absurd anmutet.

Ich hatte vor kurzem das Bild, dass wir in einer Achterbahn sitzen. Ja, die Fahrt ist rasant, aber der Wagen fährt bekanntermaßen auf Schienen, total geführt und sicher und er wird ankommen. Nicht mehr an dem Punkt, an dem wir losgefahren sind, wie das sonst bei Achterbahnen so üblich ist. Nein, diesmal hält der Wagen ganz wo anders - nämlich in der neuen Welt.

Wann wir da ankommen? Keine Ahnung. Was es dafür noch alles für Hochs und Tiefs, Loopings und Spiralen braucht? Keine Ahnung. Wird jemand unterwegs kotzen? Könnte schon sein. 😉 Auf jeden Fall haben wir alle das Ticket gebucht für diese wilde Fahrt und die Ankunft am Zielbahnhof auch. Ankommen zugesichert. All inclusive sozusagen mit allen Special Effects unterwegs und Zufriedenheitsgarantie "danach". 😉

Genießen wir also die Reise. Das Paradies ist uns sicher. Es ist ja schon in uns. Das Außen folgt nach. 100%!

Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

 

Mittwoch, 26. August 2020

Licht kann nicht ausgelöscht werden

4:44 Uhr - draußen stürmt es und ich bin hellwach. Es ist still in mir. Friedlich. Der äußere Sturm ist tatsächlich nur im Außen. In mir ist der glasklare, spiegelglatte Bergsee.

Ich schaue gedanklich auf die Welt wie sie gerade ist und die Stille bleibt, der Frieden. Ich sehe, was ich sehe und es regt sich nichts. Es regt sich nichts auf. Es zieht sich nichts zusammen. Da wird nichts eng oder beklemmend. Da ist einfach nur Frieden und Neutralität. Es ist wie es ist. Frei von Wertung.

"Liebe sein im Angesicht der Spaltung." Diesen Satz hab ich vor ein paar Tagen gehört und mir direkt aufgeschrieben. Er macht was mit mir. Macht weit und ruhig. Es geht nicht darum, das zu erzwingen und vielleicht eine heftige Wut zu negieren, zu übertünchen und einen auf Licht und Liebe zu machen, obwohl es untendrunter ganz anders aussieht. Nein, nein.

Die letzten Wochen hab ich so oft gekocht, bin explodiert, habe gebebt, geschimpft, getobt, bin für mich eingetreten. Ich habe auch geweint, fühlte mich klein und hilflos, ohnmächtig und war voller Schmerz. Ich hab die ganze Palette durch. Ich habe alles angenommen, durchgefühlt, zu Ende gefühlt, was ich einst verdrängt oder "abgebrochen" hatte. Ich habe jeden Zustand, jeden Gedanken und jede Emotion einfach sein lassen, da sein lassen. Völlige Hingabe und Aufgabe.

Irgendwann kommt unweigerlich die Stille. Irgendwann ist es fertig. Getan. Irgendwann hat eine Situation ihren Zweck erfüllt, ist der Wachstumsprozess erledigt, die Befreiung geschehen, sind alle Geschenke gefunden und ausgepackt. Die Erlösung. Die Umstände haben ihren Sinn erfüllt und sind damit hinfällig, überflüssig, entlassen, erlöst. Keine Ladung mehr drauf. Neutralisiert.

So hat es in meinem Leben, auf meinem Weg zurück zu mir, in meine Größe und Kraft immer funktioniert. Schicht für Schicht erlöst. Jedwede auferlegte Begrenzung abgeschmolzen, aufgelöst, manchmal regelrecht weggesprengt. Ich wurde klarer, authentischer, aufrichtiger, aufgerichteter, größer, freier, leichter, weiter, gesünder, direkter, tiefer, feiner, spüriger, sehender, angebundener mit jeder Schicht ein wenig mehr.

Diese Herausforderungen der letzten Monate waren gefühlt die Meisterprüfung. Abschlussarbeit. Alles individuell "Gelernte" und Erkannte anwenden "im Ernstfall". Ich registriere selbst erstaunt, dass ich in der Vergangenheit spreche, wie wenn es "erledigt" wäre. Interessant. Tatsächlich fühlt es sich in mir auch so an. Jetzt. In diesem Moment. Ob das stimmt? Ob das Gefühl bleibt? Ich werde es sehen. Kann sein, dass es in fünf Minuten schon wieder ganz anders ist.

Auch so ein Phänomen der letzten Zeit. Alles kann sekündlich schon wieder ganz anders sein. Und es ist okay. Die Wellen reiten wie sie kommen. Fertig. Mehr ist nicht zu tun. Es geht immer nur um den einen nächsten Schritt. Was ist jetzt stimmig? Was sagt mein Herz? Wo bin ich richtig? Wo bin ich gerade die größte Hilfe für das Leben? Was will jetzt durch mich geschehen? Was will jetzt durch mich in die Welt? Worauf liegt die Kraft? Um mehr geht es nicht. So kommt man durch den größten Sturm. So meistert man die größte Herausforderung. So funktioniert Leben. Komplizierter wird es nicht.

Ja, die Dinge scheinen dramatisch zu sein und gleichzeitig kann das Drama genau jetzt in dir enden. Nichts von all dem, was da passiert ist persönlich zu nehmen. Nichts kann dir wirklich etwas anhaben. Deine Essenz bleibt von all dem unberührt. Das, was du wirklich bist, kann gar keinen Schaden nehmen.

Du bist Licht. Ich bin Licht. Ich bin alles. Ich bin nichts. Ich bin Göttlichkeit in menschlichem Ausdruck. Mit jeder Erfahrung von mir erfährt sich Gott. Frei von Wertung. Jede Erfahrung ein Geschenk. Alles richtig und wichtig.

Ich bin Licht. Immer. Ewiglich. Nichts kann mich auslöschen. Man kann mich mir selbst nicht wegnehmen. Wer sollte das tun? Auf irdischer Ebene mag es manchmal so aussehen, als ob es dunkel wäre und es fühlt sich dann auch so an. Aber Leben und Licht setzt sich immer durch. Wahrheit und Wahrhaftigkeit setzen sich immer durch. Licht setzt sich immer durch. Vor allem jetzt, in diesem Leben, weil das so viele gewählt haben. Dieses Leben ist ein Leben, in dem das Licht auch irdisch zum Ausdruck kommen wird. Ganz bald, in echt, zum Anfassen. Und vielleicht jetzt in diesem Moment schon IN dir.

 

Foto: Canva
Text: Karin Haider
Gestaltung: Anja Reiche


Mittwoch, 10. Juni 2020

Ich bin die Leere, in der alles geschieht.

Ein Wirksatz, angeregt durch Christiane. Mal wieder danke dafür. <3

Darum geht es gerade für mich. Still sein, leer sein, geschehen lassen, DURCH mich geschehen lassen, beobachten, staunen, entdecken, mich beim Geschehenlassen beobachten und das bestaunen, was da in die Welt will und kommt.

Aktivierung des Lichtkörpers, für die ich nichts tun muss, nur wählen und erlauben. Das Übernatürliche entfalten - ebenfalls eine Wahl und dann geschehen lassen. Mir der Tore und Portale in andere Galaxien und Dimensionen bewusst sein. Das Tor zum Kosmos in mir wissen. Offen sein, all die Türen zu nutzen, zu durchschreiten, wenn es dran ist. Räume schließen, die ich nicht mehr bin.

Göttlicher Mensch sein hier auf dieser Erde, mit diesem Körper all das entdecken und erfahren. Die Leere sein, aus der sich alles entfaltet. Ewig, immer während pulsierend und lebendig. Ein stetes Vergehen und Werden. Rhythmus, Welle, alles, nichts, ausdehnend, zerfallend. In jedem Moment neu und doch im Kern gleich.

Entdecken, was ich noch alles bin und kann, mich anschauen, als hätte ich mich noch nie gesehen. Mich selbst immer wieder neu auf die Welt bringend. In mir explodiert die Göttlichkeit. Ich explodiere ins Universum. Die Schöpfung explodiert durch mich, weil ich es geschehen lasse.

Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Dienstag, 2. Juni 2020

Komm in den Moment!

"Komm in den Moment", sagt mir meine innere Stimme. "Sei ganz bei dir, in diesem JETZT. Ruhe in dir und von da aus handle, in jedem Augenblick."

Mit diesem Impuls bin ich heute morgen aufgewacht. Die letzten Tage war es laut in mir. Ich war wuselig und gefühlt mit tausend Dingen gleichzeitig beschäftigt, irgendwie. Impulse, Gespräche, Austausch, Videos, Meinungen, Nachrichten, Coachings, der TiefenTalk, Infos, imaginäre Dialoge im Kopf. So richtig präsent war ich nicht. Es flirrte nur so in mir.


κσмм ıɴ ᴅᴇɴ мσмᴇɴт!


Dieser Satz ist bei mir verbunden mit einem inneren Bild. Schon ganz lange. Es ist, wie wenn ich innerlich meinen Blick, mein Bewusstsein, immer wieder weit in die Ferne schweifen lasse. Mit der Erinnerung, meine Aufmerksamkeit zurück zu mir zu holen, zieht sich mein "Seh-Radius", meine Energie, mein Fokus komplett zusammen, wird zentriert. Meine Welt schrumpft in meinen Mini-Kosmos. Dann gibt es nur noch mich und mein Gefühl. Mein Bewusstsein ist wieder da, wo mein Körper ist. Wie wenn ich mich verstreut hätte und mich wieder einsammle. Wie wenn ich meine geistigen Tentakel einziehe und in mich zurückhole. Mich zurückhole. Sofort bin ich bei mir, in mir, mit mir.

Ich spüre mich. Ich nehme mich wahr. Meinen Körper. Meinen Atem. Jetzt. Nichts anderes ist mehr wichtig. Das Außen verstummt. Was ist jetzt dran? Was will ich jetzt? Welcher Impuls ist da? Unabhängig von den äußeren Einflüssen und Anforderungen.

Aus dieser inneren Position heraus, aus dieser Ruhe, werde ich plötzlich wieder in aller Reinheit handlungsfähig. Dann tue ich wirklich das, was für MICH jetzt stimmig ist, im Einklang mit dem großen Ganzen. Dann bin ich in der Lage, aus mir heraus zu agieren. Ich nehme mich wahr und damit auch wieder die anderen, diesmal aber aus meinem Heimathafen heraus. Ich bin verankert, verlasse mich nicht dafür, um das Außen wahrzunehmen. Das ist der große Unterschied. Ich bin zu Hause. Da ist jemand bei mir zu Hause. Da ist jemand, der in Kontakt treten kann. Ich bin bei mir.

Meine Wahrheit ist, dass es nicht mehr zu tun gibt, als in diesem State of mind zu sein. In diesem Zustand bin ich in Harmonie mit der Schöpfung, im Einklang mit meiner Seele und ihrem Plan, bin in Herzkohärenz und das Leben kann das durch mich in die Welt fließen lassen, was durch mich in die Welt möchte. Was übrigens meine Hauptüberschrift ist in diesem Leben:


ıcн ʟᴀssᴇ ᴅᴀs ᴅυʀcн мıcн ıɴ ᴅıᴇ ωᴇʟт ғʟıᴇßᴇɴ, ωᴀs ᴅυʀcн мıcн ıɴ ᴅıᴇ ωᴇʟт ғʟıᴇßᴇɴ мöcнтᴇ.


Das ist alles. Ich bin Kanal. Universelles Werkzeug. Ich diene. Ich bin da. Ich bin. In mir. Im Moment. Und damit in meiner Kraft, Weisheit und Brillanz. Von da aus wird es gut. ;)


Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Freitag, 20. März 2020

Ich bin ALLES

Ich liebe diese Stille. Nicht nur die in mir, sondern tatsächlich den extrem verlangstem Puls des Lebens. Die Welt wurde runtergefahren. Das Treiben, das stete Tun hört plötzlich auf. Die Menschen können ausatmen.

Ja, da ist ganz viel Unsicherheit, Unwissen. Keiner weiß, was noch kommt und wie sich die Dinge weiterentwickeln. Und gleichzeitig nehme ich wahr, wie vielen es einfach nur gut tut, mal ausatmen zu können.

Es gibt Menschen, die erleben gerade ihre persönliche Hölle und werden gefühlt mit allem auf einmal konfrontiert, was ihre größten Ängste und Sorgen angeht, die schlimmsten Befürchtungen sind plötzlich wieder da und präsent. Dafür habe ich vollstes Verständnis und Mitgefühl.

Gleichzeitig gibt es Menschen, die in keiner Weise ins Drama einsteigen. Sie sehen all das, nehmen es wahr und sehen darin schlicht das Leben an sich. Ein stetes Stirb und Werde. Sie werten nicht. Sie teilen nicht ein in gut und schlecht. Sie sagen nicht, dass es so aber nicht sein sollte. Sie sind in völligem Einverständnis mit dem, was da gerade passiert und wissen in all der Unwissenheit, dass es gut ist. Sie wissen im Unwissen, weil da die eine innere Verbindung zum Kosmos ist.

Diese Menschen, die diesen neutralen Raum halten, in dem ALLES sein darf, sind für meine Begriffe gerade extrem wichtig. Es ist der Raum, in dem das Leben passieren kann, in dem dieser Wandel passieren kann. Es sieht vor meinem geistigen Auge wie ein Lichtnetz aus, das sich über die Welt spannt. Diese Menschen sind gut verteilt, stehen da einfach und sind. Es gibt nicht mehr zu tun, als zu sein in diesem weiten, wertfreien Raum.

Wir befinden uns in dem Nichts zwischen Ausatmen und Einatmen. Nullpunkt. Das einzige was sicher ist, ist, dass der nächste Atmenzug sich von ganz alleine tut. Wir können das Atmen nicht machen. Das Atmen passiert. Diese Welt atmet auch, in ihrem ganz eigenen Rhythmus. Die Welt wird den nächsten Atemzug tun. Wie er aussieht? Keine Ahnung. Wie die Welt dann aussieht? Keine Ahnung. Wie eine neue Weltordnung aussieht? Keine Ahnung.

Wir alle können das nicht denken. Wir alle haben so etwas noch nie erlebt. Deswegen bleibt gar nichts anderes übrig, als diese unfassbar große, weise Intelligenz wirken zu lassen, die da am Werk ist. Wir können aufhören, zu werten und uns zu sagen, dass es anders sein sollte. Es ist genau so gut wie es ist. Hier wirkt eine wunderbare große Weisheit und die weiß, was sie tut.

Für mich geht nur noch totale Hingabe, mich komplett in das hingeben, hineinbegeben, was hier gerade stattfinden will. Absolute, vollumfassende Aufgabe, sein lassen, geschehen lassen. ES durch mich, in mir geschehen lassen. Mehr gibt es nicht zu tun. Vollumfängliche Annahme dessen, was da ist. Auflösen im Nichts und gleichzeitig ALLES sein. Auflösen in ALLEM und nichts sein. Das ALLES in mir auflösen und mich im All-Sein erfahren.

Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Donnerstag, 12. März 2020

ICH bin mein Platz im Leben

Nichts mehr müssen, alles können.
Das nicht nur wissen, sondern auch tatsächlich fühlen.
Ganz tief drin.

Sicher gebettet in mir selbst,
auch wenn der Sturm im Außen noch so tobt.
Sicher in der Unwissenheit.
Sicher im Nichtwissen.

In mir ist es still. Herrlich still.
Getragen, gehalten, geliebt vom Leben.
Geborgen in dieser Welt, wie sie gerade ist.

Angekommen, in mir, bei mir.

Grenzenlose, unfassbare Liebe.
Frieden mit allem.

Sein lassen.
Mich.
Die anderen.
Die Veränderung.
Den Fluss des Lebens.
Den Wandel der Dinge.

Empfangen.
Die Schöpfung durch mich geschehen lassen.
Was immer das ist.
Was immer das bedeutet.
Hingabe.
Ergeben der höheren Weisheit.
Wunder kreierend, staunend mich erleben.

Das Leben hält das Leben selbst am Leben.
Immer.
Das Leben hält mich am Leben.
Das Leben will mich.
Es gibt meinen Platz.
Ich hab ihn gefunden.
In mir.

ICH bin mein Platz im Leben.

©️ Anja Reiche
12.03.2020

Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Sonntag, 3. November 2019

Den leeren Raum aushalten

Der Herbst macht es vor. Loslassen ist angesagt. Nackt machen. Pause. Erholung. Rückzug. Dunkelheit. Heute morgen auf meinem Spaziergang im Wald ist dazu eine neue Podcast Folge entstanden - Nr. 7 übrigens😊 - mit Vogelgezwitscher und wunderbarer Energie.

"Den leeren Raum aushalten - die Pause zwischen ausatmen und einatmen"

Hier geht es zum Podcast: https://anchor.fm/anja-reiche/episodes/Den-leeren-Raum-aushalten---die-Pause-zwischen-ausatmen-und-einatmen-e8l5rl

Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Mittwoch, 9. Oktober 2019

Ist das noch dienlich oder kann das weg?

Ach, watt schön! Ich liebe diese Essenzen. Ich liebe die Klarheit nach solchen Prozessen.

Heute morgen habe ich euch von meinen Gefühlen der Kleinheit, der Verunsicherung, des Zweifelns erzählt. Und natürlich kam die Frage auf: Ja, ist das denn alles noch nötig? Ist das nicht überflüssig? Kann das nicht einfach weg, weil überholt?

Die Frage kann ich sehr schnell beantworten. Das war komplett richtig und da ist auch nichts überholt. Es war sogar ein mega heiliger Prozess. Da war Wachstum drin. Er war mir dienlich. Er hat mich größer und stärker gemacht. Und das ist das Einzige, was hier zählt.

Ja, manchmal drehen wir sinnlose und unnütze Schleifen in alten Gefühlen, die uns nichts mehr bringen. Sie bringen uns wirklich nichts mehr. Sie lassen uns nicht wachsen. Sie halten uns im alten Schlamassel fest, in alten Mustern. Sowas ist tatsächlich überflüssig und wir können uns sofort dafür entscheiden, dass das aufhört. Wir können sofort wählen, wie wir es stattdessen haben wollen und es wird funktionieren.

Wenn wir mit einem Thema wirklich durch sind, wenn da so gar nichts mehr für uns drin ist, dann dürfen wir die Szenerie verlassen und können es auch. Wir mögen 10 Jahre in einer seltsamen Beziehung gewesen sein und konnten uns nicht lösen. Aber eines Tages geht es plötzlich. Eines Tages wissen wir, dass da nichts mehr für uns drin ist, dass jeder weitere Tag vertane Zeit ist. Bis dahin war jeder Tag absolut Gold wert, auch wenn er noch so skurril war und deswegen konnten wir uns auch nicht lösen. Wir waren noch nicht fertig. Aber wenn fertig, dann wirklich fertig. Und dann klappt auch der Absprung.

Deswegen brauchen wir uns gar nicht verrückt machen, irgendeinen Zustand oder Umstand unbedingt loswerden zu wollen. Wenn da noch Wachstum für unsere Seele drin ist, Reifemöglichkeit, dann dürfen wir da gerne bleiben.

Ich war in manch absurder Situation und habe mich gefragt, was das alles soll, was ich da soll. Gehen konnte ich aber auch nicht. Es war einfach klar, dass da noch was für mich drin ist. Also bleibe ich immer, bis ich das Geschenk entdeckt habe.

Das, was da gestern bei mir los war, war Wachstum pur. Keine Sekunde dieser Kleinheit, dieser Verunsicherung war umsonst, war überflüssig. Weit gefehlt. Es war großartig, wichtig, wertvoll.

Es hat mich wieder noch mehr ins Urvertrauen rutschen lassen. Ich bin wieder noch mehr in diesem ICH-BIN angekommen, noch mehr reingerutscht in diesen Frieden, der da sowieso schon drunter lag.

Ja, es reicht völlig, einfach ich zu sein. Ja, ich darf in jedem Moment das machen, was sich stimmig anfühlt. Ja, ich darf mich einmummeln und mich erholen. Ja, ich darf schlafen. Ja, ich weiß, wo ich stehe. Ja, ich weiß, dass alles richtig ist. Ja, dieses Ich-Sein ist alles, was das Leben von uns will. Es will einfach nur, dass wir radikal wir selbst sind. RADIKAL!!!

Und dazu gehört, dass ich mich radikal reinfallen lasse. Dass ich mich radikal hingebe. Dass ich radikal die Führung abgebe, jegliche Kontrolle aufgebe. Dass ich alles radikal fließen lasse. Radikal in jeder Sekunde meinen Impulsen folge. Und dazu hat gehört, dass ich das nochmal in Frage stelle, um anschließend wieder mit einem noch tieferen und klareren JA zu antworten. Einem riesigen JA zum Leben, zu meiner Natur, zu mir.

Also egal, was bei dir gerade los ist: Ist es noch dienlich oder kann es weg? Und diese Frage können wir in Millisekunden beantworten.

Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Samstag, 14. September 2019

Mit allen Sinnen im Hier und Jetzt

Die letzten Tage war total viel los. Viele Ereignisse, viele Impulse, Ideen für neue Projekte, Erkenntnisse, Anfragen, Nachrichten und zwischendurch Gefühle, die gefühlt werden wollten.

Die Zettel auf meinem Schreibtisch, der eigentlich ein Esstisch ist, wurden immer mehr, die To-Do-Liste länger, der Kopf ratterte zunehmend lauter. An dies denken, jenes nicht vergessen wollen. Ich fühlte mich getrieben, gehetzt.

Ich sehnte mich nach Stille, suchte sie in der Natur, ohne sie wirklich zu finden. Von irgendwoher kam immer Lärm, eine Straße, eine Landmaschine, irgendwas war immer zu hören.

Gestern Abend traf ich eine Entscheidung. Ich entschied mich für Stille in mir, für Präsenz im Moment, dafür, dass ich für alles genügend Zeit habe, dass ich komplett DA bin, egal, wo ich bin, egal, was ich tue, ich will dann da auch SEIN, mit allen Sinnen. Damit hat der Stress ein Ende. Sofort.

Diese Entscheidung tat gut. Seeeehr gut. So bewusst ich auch bin und lebe, mit zunehmenden Einflüssen, Ansprüchen und Reizen von außen darf ich auch zunehmend noch achtsamer werden, mich noch klarer ausrichten und fokussieren auf das, was jetzt wirklich wichtig ist, was wirklich dran ist, auf was ich tatsächlich Lust habe und vor allem, darf ich DA sein. Was auch immer noch alles "getan" werden will, ich bin jetzt hier bei dieser einen Sache und das reicht.

Mit meinen Gedanken, mit meiner Aufmerksamkeit komplett im Hier und Jetzt zu sein, macht sofort Frieden. Es lässt mich einsinken in mich selbst und in den Moment. Da ist Ruhe, Zufriedenheit, Stille, Gelassenheit. Ich schaffe nicht mehr, nur weil ich beim Kochen schon an den Friseurtermin denke. Ich bin kein besserer Gesprächspartner, wenn ich parallel an das nächste Meeting denke. Mir tut es nicht gut und den anderen auch nicht.

Heute ist es still, in mir und - Überraschung - auch um mich herum. Es braucht eben klare Entscheidungen. Das reicht völlig. Wir sind von jedem neuen Erfahrungshorizont immer nur eine Entscheidung entfernt.

Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche



Montag, 19. August 2019

Das Leben ist eine Reise zu uns selbst und weit über uns hinaus

Kann man immer noch tiefer in sich einsinken, noch mehr in sich ruhen, noch tiefer verwurzeln in diesem Leben, ankommen in sich selbst?

Man kann... Ich kann. Es passiert immer wieder. Die letzten Tage wieder extrem. Was für ein Frieden. Was für eine Stille in mir. Was für eine tiefe Ruhe. Und gleichzeitig eine Kraft, eine Klarheit und Reinheit. Ein Wissen um mich, meinen Weg, den Sinn meines Lebens. Wer bin ich. Wo bin ich. Warum bin ich. Was bin ich. Wie bin ich. Alles klar. Einfach klar. Völlig schlüssig.

Ich fühle mich wie ein klarer Bergsee. Er liegt da einfach. Die Oberfläche spiegelglatt. Tief. Kraftvoll. In ihm ist alles enthalten. Ohne jegliche Bewegung pulsiert er. Es scheint nichts zu passieren und gleichzeitig alles. Es ist alles da. Schon passiert. Schon fertig. Bereit erfahren zu werden. Da muss nichts mehr werden. Es ist. Ich kann eintauchen, wieder auftauchen. Ich bin der See und diejenige, die den See erfährt gleichzeitig. Wasser und Schwimmer zugleich.

Über so viele Jahre waren da Fragezeichen um Fragezeichen. Da war Unruhe, Unzufriedenheit, Unwissen, Ungeduld. Ich hab gehadert, gezweifelt und gleichzeitig immer wieder gehofft und vertraut. Bin hingefallen und wieder aufgestanden. Hab geglaubt, mich gefunden zu haben und just im nächsten Moment wieder verloren. Ein Aspekt nach dem anderen hat sich gezeigt. Ein Puzzleteil nach dem nächsten sortiert. Dann wieder ein Wirbelsturm und alles war von neuem durcheinander. Aufgebaut, wieder eingeworfen, hingestellt, wieder umgedreht. Tausend mal und noch öfter hab ich mich wieder auf die Beine gestellt, an den Haaren aus dem Sumpf gezogen, mich wieder in meine Mitte geatmet, mich immer wieder für mich selbst entschieden. Hab mich zig mal verlassen und bin wieder zu mir zurückgekehrt.

Jede Heimkehr ist inniger. Jede Entscheidung für mich selbst noch stärker. Meine Wurzeln wachsen immer tiefer in die Erde, die Äste immer weiter in den Himmel. Der Stamm ist mittlerweile so kräftig und stabil. So sehr ist alles gereift. So sehr bin ich gereift. Begreife mich und das Leben mit einer Selbstverständlichkeit, nach der ich so lange gesucht habe, mich gesehnt habe.

Die Reise geht weiter, immer weiter. Es geht immer noch tiefer und noch höher. Weder nach innen noch nach außen gibt es Grenzen. Ich kann immer noch weiter in mich vordringen und mich immer noch weiter ausdehnen. Noch mehr erforschen, entdecken, erleben, erfahren. Was für ein Geschenk. Was für ein Abenteuer.

Prädikat "äußerst empfehlenswert"!

Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Donnerstag, 4. April 2019

Was, wenn erstmal du dran bist?

So viele scheinen gerade in den Startlöchern zu stehen. So viele wollen sich und ihre Gabe in die Welt bringen und gleichzeitig will es manchmal nicht so richtig laufen. Alles, was man anfasst, wird erstmal nichts, verläuft sich im Sande, es kommt nicht zustande.

Da fragt man sich manchmal schon, ob man sich vielleicht in seiner Vision und dem, was man tun will, seiner Herzensangelegenheit getäuscht hat. Gerade wenn man dafür vielleicht eine Festanstellung gekündigt hat, kommt man schnell in die Versuchung, das Ganze als Himmelfahrtskommando abzutun und sich wieder einen Job suchen zu wollen. Läuft ja doch nicht.

Doch auch eine neue Stelle fühlt sich eventuell voll schräg an. Also zurück ins alte Leben geht es nicht mehr. Das neue Leben mag sich aber noch nicht so richtig entfalten. Die neue Tätigkeit nicht auftun, nicht anlaufen. Vertrackte Situation!

Was, wenn du aber einfach an dem Punkt bist, dass vielleicht erstmal du dran bist? Nicht du mit deinem Herzensprojekt, sondern du als Wesen. Vielleicht darfst du dich erstmal ordentlich um dich kümmern? Heilen? Erstmal verschnaufen? Dich zurückziehen? Gut für dich sorgen? Wieder zu atem kommen nach all den Jahren des Funktionierens? Vielleicht läuft dein Herzensbusiness deswegen nicht, weil es noch gar nicht wieder dran ist, wieder ins Tun zu kommen? Vielleicht ist erstmal SEIN dran?

Aus meiner eigenen Geschichte kann ich sagen, bei mir war es genau so. 2009 hab ich gekündigt und wollte selbstverständlich nahtlos, direkt durchstarten. Sofort den großen Erfolg auf MEINE Weise. Ich wollte sofort den ganz großen Wurf. Ich wollte direkt abheben, weitermachen. Von wegen besinnen und Luft holen. Pf... Ich doch nicht.

Das Leben wollte es anders. Das Leben hat mir mal so eine richtig fette, grooooße, ganz laaaange Pause verschrieben. Jahre!!! Und wie oft hab ich versucht diese Pause abzukürzen, weil das geht ja wohl gar nicht, dass ich so lange "nichts" mache. Wobei das natürlich nicht stimmte, mit dem nichts machen. Ich hab halt Innenschau betrieben, mich erforscht, 24/7.

Alles, was ich anfangen wollte, hat einfach nicht funktioniert. Ich konnte es drehen und wenden wie ich wollte, es wurde nichts. Noch nicht mal als die Vernunft kam und mir sagte, dass ich mir jetzt doch wieder einen Job suchen sollte, hab ich einen bekommen.

Warum kann ich heute ganz genau sagen. Ich brauchte Zeit für meine Heilung. Ich brauchte Zeit, überhaupt erstmal zu begreifen und zu erfassen, wer ich denn eigentlich wirklich bin. Ich brauchte Zeit für Häutung, fürs Herausschälen. Ich brauchte Zeit, um all das abzulegen, was ich nicht bin. Wenn nur ein Projekt geklappt hätte, wenn ich nur einen Job bekommen hätte, wäre ich in den alten Mustern weitergelaufen, ich hätte NICHTS verstanden, weiterfunktioniert und wäre dann später vielleicht noch härter aufgeschlagen. Es war genau richtig, dass das alles nichts wurde.

Diese Zeit, die ich hatte - und ich hab diese Zeit so oft verflucht, weil ich ja "nichts" getan habe - die war so extrem nötig und richtig. Ich hab erstmal richtig begriffen, wer ich eigentlich bin und was ich wirklich wirklich brauche. Ich habe meinen Rhythmus gefunden in jeglicher Hinsicht. Ich habe herausgefunden, wie mein Tag sein muss, damit es mir gut geht. Wie mein Business sein muss, damit es mir gut geht. Ich hab ein Puzzleteil, ein Steinchen nach dem anderen gefunden und zusammengesetzt. Nach und nach und ganz in Ruhe.

Manchmal braucht es ein Vakuum, eine Stille, ein Nichtstun, einfach SEIN, um Platz zu machen für das, was da kommen will. Nur in den seltensten Fällen klappt das nahtlos vom herkömmlichen Leben auszusteigen und direkt in die Selbstverwirklichung überzugehen und sofort auch davon leben zu können.

In der Zeit, in der ich eben nicht "davon" leben konnte und dennoch daran festgehalten habe, ist mir noch etwas Entscheidendes klar geworden. Ich will nicht einfach "davon" leben können. Ich will vor allem "dafür" leben und das Geld wurde erstmal zweitrangig. Als mir das Geld auch noch egal war und ich mir trotzdem treu geblieben bin, hat auch das funktioniert. Welch Überraschung.
Also, was ist, wenn jetzt einfach du dran bist? Wenn du dich erholen darfst? Heilen? Dich um dich selbst kümmern darfst und auch das Geld dich daran nicht hindern kann? Was wäre, wenn?

Mittwoch, 29. August 2018

Mein innerer Mann ist erschöpft


So viele Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte hat er gemacht und getan, sich abgerackert und ständig versucht, alles unter Kontrolle zu behalten, dafür zu sorgen, dass ich versorgt bin, dass Geld reinkommt, dass ich funktioniere, dass ich leiste.

Er hat sich in all der Zeit keinen schwachen Moment erlaubt. Er hat die Zähne zusammen gebissen und weitergemacht, auch wenn er mehr als einmal an seinen Grenzen war, ja sogar schon weit darüber hinaus. Schwach sein, krank sein, sich ausruhen, Stunden der Muße, Genuss, Leichtigkeit, das kennt er alles nicht. Er kennt es nicht, dass er getragen wird. Er trägt und das ziemlich schwer.
Alles lastet auf seinen Schultern, die drohende Gefahr sitzt ständig im Nacken. Er alleine hat alles zu stemmen, alles zu bewältigen, alles zu analysieren und immer den "sichersten" nächsten Schritt zu wählen. Er kennt es nicht, versorgt zu werden. Er kennt es nicht, weich zu sein, nachlässig, naiv, gutgläubig, voller Vertrauen ins Leben. Dem einzigen, dem er vertraut, ist sich selbst.

Diese Härte, diese Last, dieses stete Tun und kontrollieren wollen, das Zähne zusammenbeißen und Durchhalten um jeden Preis hinterlässt Spuren. Der Körper ächzt, er wird hart im wahrsten Sinne des Wortes. Verspannungen in Schultern und Nacken, Ablagerungen in den Gelenken und Blutgefäßen. Die Zähne werden porös, weil total überfordert. Karies entsteht aufgrund der vielen faulen Kompromisse. Das ständige Zusammenbeißen und Durchbeißen schwächt die Zähne zusätzlich, weil die Energie nicht mehr fließen kann. Entzündungen können im ganzen Körper auftreten, weil wir ständig kämpfen - gegen uns selbst, gegen das Leben, gegen die Leichtigkeit, die Freude, den Genuss.

Wie ich auf all das komme? Ich saß gerade im Wald und habe meditiert. Da kam dieses Gefühl der Sinnlosigkeit, dass alles Tun und Machen ja doch zu nichts führt und Selbstheilung wohl doch eine Farce ist. Tief in mir weiß ich, dass es anders ist und ich habe ja schon erlebt, daß Selbstheilung und die Art wie ich meinen Weg gehe, hervorragend funktionieren und dennoch war da dieses Gefühl. Es war sein Gefühl. Mein innerer Mann fühlt sich so. Das ständige Rackern ist so sinnlos.

Ich habe in den letzten Tagen unfassbar viel geschlafen, war total erschöpft. Ich habe auch wieder gefastet aus einem plötzlichen Impuls heraus. Das hat nochmal mehr zu meiner Schwäche beigetragen. Beim letzten Mal Fasten sind ganz viele Symptome verschwunden, dieses Mal nicht.

Also sitze ich da vorhin im Wald an meinem Kraftplatz und spüre hin, stelle mir vor, ich wäre mein rechtes Knie, das immer noch nicht längere Strecken gehen mag. Und plötzlich sehe ich all die Ecken und Kanten, die Verhärtungen. Da fehlte das Weiche. Ich sehe meine innere Frau, das weibliche Prinzip, das sich in Demut verneigt, vor dem Leben in tiefer Dankbarkeit in die Knie geht. Und dann sehe ich meinen inneren Mann, der stocksteif dasteht und auch nach mehrmaligem Bitten nicht nachgibt. Er kann und will es sich nicht erlauben, in die Knie zu gehen, sich hinzugeben, demütig zu sein. Er muss ja schließlich leisten und aufpassen und kontrollieren.

Tatsächlich bin ich über diese Bilder überrascht. Ich gebe dem Weiblichen, Weichen, der Hingabe und dem Vertrauen so viel Platz und Raum und das schon seit einiger Zeit. Und während ich das tippe, muss ich echt grinsen. Meine Güte, was sind ein paar Monate, in denen ich das tatsächlich tue, im Vergleich zu Jahrhunderten???

Natürlich ist mein innerer Mann erschöpft. Natürlich braucht es immer wieder extreme Ruhephasen. Natürlich braucht mein Körper noch Zeit für die Regeneration. Ich darf milde mit mir sein. Ich darf Geduld haben. Ich darf mich wieder und wieder ganz extrem ausruhen.

Dieser Mann in mir, er darf zusammenbrechen, er darf sich erholen, er darf Schwäche zeigen, er darf nicht mehr können. Und da sehe ich sie nun sitzen. Meine innere Frau sitzt am Boden, der Mann liegt bei ihr, erschöpft und schon am Einschlafen, den Kopf auf ihrem Schoß. Sie streichelt ihn und versichert ihm, so lange bei ihm zu sitzen, bis er wieder aufwacht. Das darf jetzt so sein. Die Frau ist sich ihrer Sache so sicher, dass der Mann sich darauf einlassen kann. Er spürt, dass sie recht hat. Er spürt, dass sie weiß, was sie tut. Er spürt, dass sie mehr weiß als er. Sie trägt das alte Wissen in sich.
Ich lasse ihn ruhn. Ich lasse ihn in ihrer Obhut. Sie weiß, was zu tun ist. Sie kennt den Weg in die Heilung. Und er darf sich entspannen, ausruhen, regenerieren. So sei es!

Foto: Canva
Gestaltung und Text: Anja Reiche


Sonntag, 19. August 2018

Zeit mit mir - Zeit für mich

Genau das ist in den letzten Tagen ganz extrem dran. Innenschau, Hinspüren, für mich da sein, mit mir sein, mich ganz extrem spüren und wahrnehmen, mich immer wieder in der Natur auftanken, anbinden und spüren, wie sehr ich Teil vom großen Ganzen bin, wie sehr mit allem verbunden.

Es ging weniger ums Tun, sondern ums SEIN, ums Verdauen, ums Nachspüren. Die letzten Monate waren so "wild", so voller neuer Eindrücke und Erfahrungen, dass jetzt wirklich mal wieder ganz extrem nichts tun angesagt ist. Viel mehr habe ich den Drang, nach innen zu lauschen und neue Impulse zu empfangen, mein Leben zu fragen, wo ich jetzt am besten wirken kann, was als nächstes dran ist. Was ist das Beste, was ich der Welt gerade zu bieten habe? Wo will mich mein Leben jetzt haben?

Ich liebe dieses Wechselspiel zwischen dem männlichen und dem weiblichen Prinzip. Erst empfange ich weiblichen, weichen Prinzip die Impulse, die Ideen, gehe mit Visionen schwanger und wenn es an der Zeit ist, dann kommt das männliche Prinzip und es geht ums Ausagieren, ums "in die Welt bringen", ums Gebären, ums Tun und das machen, was ich vorher in der Stille, im Rückzug empfangen habe.

Dieses stete Hin und Her ist einfach großartig und ich woge bereitwillig mit, lass mich treiben und spüre immer genau hin, was jetzt wirklich dran ist. So zum Beispiel war der Ausbildungstag in Goslar gestern nicht dran. Denn ich habe die Ruhe gebraucht, den Rückzug. Ich habe mich selbst gebraucht. Das Leben hat großartig für mich gesorgt und es hat sich tatsächlich niemand angemeldet. Und so bin ich völlig klar damit, dass eine Veranstaltung von mir ausgefallen ist. Das ist absolut stimmig und richtig, weil es einfach nicht dran war.

Freitag war ich den ganzen Tag in der Sauna, habe mir die Sonne auf die nackte Haut scheinen lassen, habe den Wind genossen, wie er mir über den Körper strich, habe mich der wohltuenden Wärme der unterschiedlichen Saunen hingegeben, das Schwimmen im Außenpool zelebriert, nackt und frei. Gestern dann war es wieder etwas unruhig in mir. Im Kollektiv schien viel losgewesen zu sein. Die Nerven schmerzten, der Körper war bleiern. Auch da gab es viel Zeit mit mir alleine, schon morgens im erstmals herbstlich frischen Wald, auftanken, erden, anbinden. Und auch heute feier ich mein All-Ein-Sein. Bin liebevoll mit mir, gönne mir alles, nach dem mir ist, fühle eine tiefe, innige Liebe zu mir, genieße meine Freiheit und Lebendigkeit, die Stille um mich und in mir und vor allem die Zeit mit mir. Ich genieße sie, wie mit der allerbesten Freundin.

Hier passt er wieder, der Spruch, der mir neulich so in den Sinn kam: Mit mir an meiner Seite bin ich in bester Begleitung!

Fühlt euch von Herzen umarmt! 
 
 
Foto: Canva
Gestaltung: Anja Reiche

Samstag, 27. Januar 2018

Eigentlich brauchen wir nur so wenig

Wenn ich eines ganz deutlich merke, seit ich die Fastenkur gemacht habe, dann das, dass der Körper weit weniger an Nahrung braucht, als wir ihm hier in der westlichen Welt gemeinhin zuführen.

Nachdem sich ja mein Ausschlag nach nur zwei Fastentagen komplett verabschiedet hatte und wieder kam, als ich wieder anfing zu essen (in alter Gewohnheit und Häufigkeit - so mit Apfelsaft im Tee und mal hier eine Weintraube und mal da eine Mandarine und vielleicht abends auf der Couch noch einen Joghurt oder Flips), wurde ich doch sehr nachdenklich. Meinem Körper schien diese Ruhephase, in der er nichts verdauen musste, sondern sich mit Entschlackung und Entgiftung beschäftigen konnte, echt gut zu tun.

Ich habe recherchiert und gelesen und ausprobiert was Ernährung und gerade Fasten angeht. Nun habe ich ganz intuitiv noch mehr meinen eigenen Rhythmus gefunden. Mein Körper hat nun jeden Tag diese Erholungsphasen, in denen ich keine Kalorien zuführe. Ich esse nur noch, wenn ich wirklich Hunger habe. Also nicht irgendwelche Gelüste oder Appetit, sondern wirklich HUNGER. Das führt dazu, dass ich gegen Mittag mein "Frühstück" zu mir nehme und da ist mir nach wie vor extrem nach Vollwert. Vollkornbrot, also so richtiges Vollkornbrot, kein Pseydovollkorn, in dem dann doch Weißmehl und Zucker enthalten ist. Dazu Butter, Käse, Schnittlauch drauf und manchmal noch Salatblätter. Vielleicht gibt es auch noch etwas Obst. Bananen, Weintrauben und Äpfel stehen gerade hoch im Kurs. Gestern waren es dann auch Trockenpflaumen und Trockenaprikosen. Manchmal gibt es auch Porridge mit gemahlenen Nüssen, geriebenem Apfel, Kokosöl, Erdnussmus, gemahlenen Mandeln und Agavendicksaft. Je nachdem, nach was mir gerade ist. Dazu stilles Wasser oder ungesüßten Kräutertee.

Dann bin ich erstmal richtig satt und zwar den ganzen Nachmittag. Der kleine Snack zwischendurch an Obst oder Smoothie oder auch mal einem Stück Kuchen kann getrost entfallen. Das wäre eine bloße Laune, ein Appetit, aber kein Hunger. Der Körper braucht das nicht wirklich, also brauchen, um zu leben.

Gegen 18 Uhr koch ich dann etwas mit viiiieeel Gemüse. Gestern ein Risotto aus Naturreis mit frischen Champignons, Zwiebeln, Karotten, Rosenkohl, Lauch und Kurkuma. Und das war es dann für den Tag. Ab da gönn ich meinem Körper wirklich Ruhe. Also keine Süßigkeit mehr auf der Couch, kein Schuss Apfelsaft im Tee, kein Wein, einfach keine Kalorie.

Dadurch, dass ich so selten esse, will ich dann natürlich, wenn ich esse auch wirklich gute Nährstoffe zuführen. Das sorgt automatisch dafür, dass ich zu hochwertigen Lebensmitteln greife und genau hinspüre, was mein Körper jetzt wirklich will. 

Was mir auffällt?
  • Der Ausschlag ist wieder weg. Mein Gefühl sagt mir, dass er auch hier eine Überreizung, ein Zuviel angezeigt hat. Zuviel Zufuhr an Nahrung, an Kalorien, die ich eigentlich nicht brauche.
  • Ich schlafe extrem gut. Also viel besser, als vor der Fastenkur, als es abends gegen 21, 22 Uhr eigentlich regelmäßig noch irgendwas zu Mampfen gab, was es natürlich nicht gebraucht hätte und ich dazu noch Tee mit Apfelsaft getrunken habe.
  •  Ich fühle mich klarer und vitaler. Wie wenn mein Körper jetzt endlich genügend Zeit hat, um sich um all die anderen Sachen zu kümmern und nicht nur darum, meine Zufuhr an Essen, das ich eigentlich nicht brauche, einzusortieren. Ich habe dieses Bild von einem Tetris-Spiel. Die Bausteine kommen und kommen und das immer schneller und der Körper lagert einfach alles immerzu nur irgendwo ein, damit es halt weg ist. Aber es liegt dann vielleicht nicht an der richtigen Stelle. Und zum Müllrausbringen bleibt überhaupt keine Zeit mehr. Was liegt, liegt. Rein intuitiv würde ich sagen, dass genau so Schlacken entstehen, Ablagerungen in der Blutbahn, etc. (Wie gesagt, das ist mein Gefühl, ich hab hier keine "Beweise".) Mit meinem neuen Essrhythmus und dem neuen Bewusstsein habe ich das Gefühl, dass der Körper auch endlich mal aufräumen darf, neu sortieren, endlich Luft zum Atmen hat.
  • Für irgendwelche Naschereien, ungesunden Sachen, Süßigkeiten, Kuchen, Joghurt (also "Fruchtjoghurt"), etc. bleibt überhaupt keine Zeit mehr. Es gibt kein Zeitfenster mehr, in das diese Sachen passen würden. Wann sollte ich die schon essen? Wenn ich esse, dann mit Hunger und hochwertig und zwischendurch bin ich schlichtweg satt und respektiere das endlich. Nach dem Abendessen ist Ruhephase angesagt. Da passt also auch nichts mehr rein. Und schwupps erledigt sich so vieles so einfach.
  • Mir fällt es ungemein schwer, aufzuhören zu essen, wenn ich satt bin. Vor allem, wenn der Tisch reich gedeckt ist, wenn das "Angebot" da ist. Nehme ich mir nur das aus dem Kühlschrank, was ich wirklich auch jetzt essen will und lass alles andere drin, dann ist das alles einfach. Wenn aber, wie jetzt am Wochenende, der Tisch voller leckerer Sachen steht, dann finde ich nur schwer ein Ende. Fakt ist aber, dass alles, was über die Sättigung hinausgeht, einfach zu viel für mich ist. Es tut mir nicht gut, wenn ich es doch esse. Der Körper BRAUCHT es NICHT. 
Generell habe ich nicht das Gefühl, dass ich auf irgendwas verzichten müsste. Ich verkneife mir nichts und ich bin mir sicher, dass ich zwischendurch bestimmt auch gerne mal wieder ein Stück Kuchen esse, weil ich einfach Bock drauf habe. Aber das ist dann wirklich die Ausnahme.

Ich bin entschlossen und gewillt, noch mehr auf meinen Körper zu hören, mein Sättigungsgefühl zu respektieren, meinen Hunger ernst zu nehmen und ganz klar von Appetit zu unterscheiden. Und zwar weil genau das mir gut tut, weil ich merke, wie alles in mir aufatmet, weil mir ganz tief bewusst geworden ist, wie wenig der Körper wirklich BRAUCHT.

Wir leben in einer Überflussgesellschaft. Das Nahrungsangebot ist fast überall und fast rund um die Uhr vorhanden. Das ist total unnatürlich, wenn wir mal an unsere Vorfahren denken. Überall Gerüche und visuelle Reize von Nahrung, Restaurants, Supermärkte, Cafés, Imbissbuden, Auslagen in Supermärkten und Schaufenstern. Wer raus geht - und damit meine ich nicht in die Natur - wird fast unweigerlich damit konfrontiert. Dann nein zu sagen, auf seinen Körper zu hören und wirklich nur zu essen, wenn wir Hunger haben und aufzuhören, wenn wir satt sind, ist wirklich eine Challenge. Und dann auch noch hochwertige Lebensmittel, natürliche, nicht verarbeitete... eine wahre Herausforderung. Und dennoch will ich genau das, war mir dessen noch nie so bewusst wie jetzt.

Passend zu meinen eigenen Erlebnissen und Erkenntnissen habe ich gestern einen sehr interessanten Artikel über ein Urvolk in Pakistan gefunden, das als das gesündeste Volk der Erde gilt. Hier geht es zu diesem Artikel. Er bestätigt mich total in meinem Denken und Fühlen:

Eigentlich brauchen wir nur so wenig...


Foto: pixabay


Donnerstag, 9. Februar 2017

Bei mir sein

bei mir sein
mich selbst in den Arm nehmen
mir all die Liebe und Geborgenheit geben, die ich heute brauche
heilsame Nähe mit mir selbst
Sanftheit
Wärme
Güte
von mir für mich
wattig weich
weil ich mich achte

Anja ♥ 
 
Foto: Anja Reiche