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Mittwoch, 30. Oktober 2024

Ich steh da nicht mehr alleine.

Ich bin so müde vom alleine da stehen. Eine Müdigkeit, die uralt ist.

In öffentlichen Räumen Klarheit fordern, immer wieder auf den Punkt zurück führen, auf die Wurzel hinweisen. Das Wesentliche fühlen, benennen, aufzeigen.

Als einzige spüren, dass da was nicht stimmt, was da nicht stimmt und als einzige Worte dafür haben. Räume spüren, Dynamiken spüren, Systeme verstehen, den Knackpunkt erkennen, da wo es knatscht und knarzt, wo das Sandkorn im Getriebe ist. Alleine für Klarheit sorgen, weil sie sonst keiner der Anwesenden in dem Maße hat. Das ist die alte Erfahrung. Und sogar noch schlimmer: Die, die keine Klarheit hatten, wollten dann auch noch mich führen. Oh Gott, so lange war ich von Menschen umgeben, die den Takt nicht hören und mir sagen wollten, wo es lang geht.

Ich bin müde und erschöpft. Gefühlt kann sich diese Erschöpfung jetzt zeigen und da sein, weil ich eben nicht mehr alleine bin, weil es vorbei ist. Jetzt merke ich, WIE anstrengend das war.

Mit staunenden, großen Augen sehe ich nun wie andere in öffentlichen Räumen genau diese Klarheit fordern und wollen und selber haben. Führen können im besten Sinne.

Mit Ohren, so groß wie Satellitenschüsseln, höre ich Worte von ihnen, die ich sonst nur von mir kenne. Höre sie Menschen anleiten, sich selbst zu begegnen und zwar wahrhaftig und tief in der Annahme und Akzeptanz eines jeden Aspekts.

Ich weine Sturzbäche der Erleichterung. Es ist vorbei. Der Weg alleine ist vorbei. Sie sind da die Brüder und Schwestern, die tief fühlen und verstehen, leben und vorleben, auf was es in echter Begegnung, im Kontakt mit sich und anderen und vor allem im Kontakt zum Leben, also im Leben und für Leben wirklich ankommt.

Brüder und Schwestern, die in dieser Ganzheit und Klarheit führen und unterstützen können und vor allem benennen, weil sie sehen und fühlen, was im Raum ist. Den Rhythmus wahrnehmen.

Es sind Menschen, die das Schwert der Wahrheit vor allem und zuerst radikal gegen sich selbst gerichtet haben, sich erforscht, durchdrungen, zerlegt und richtig wieder zusammengesetzt haben. Tausend Stunden Hölle und dunkle Nacht der Seele, Verwirrung und Entwirrung, Tränen, schmerzliches Erkennen von der eigenen Verdrehung. Jederzeit wieder bereit, sich selbst bis zum Grund - eben radikal - in Frage zu stellen. Wieder und wieder und wieder.

Lebende Beispiele, Leuchttürme, Orientierungspunkte, Hilfe für Wahrnehmungsabgleiche und Ent-wicklung. Menschen, die sich hören und den Puls der Schöpfung. Im GottesDienst.

Ich hab euch vermisst. So lange. Was waren das für Durststrecken und Dürren.

Danke, dass ihr wieder da seid. Klarheit mitbringt und einfordert. Ich stehe da nicht mehr alleine. Was für eine Erleichterung!


 

Sonntag, 13. Oktober 2024

Die Wahrnehmende kann nichts für das Wahrgenommene

Die Wahrnehmende kann nichts für das Wahrgenommene. Ich fühle es zwar in mir - wo sonst soll meine Wahrnehmung stattfinden - aber es gehört mir deswegen noch lange nicht. 🔥❤️🔥

Wenn ich Unrecht sehe, heißt das noch lange nicht, dass ich das Unrecht bin.

Wenn etwas in mir anfängt, das Wahrgenommene für meins, für mich zu halten, ist das immer mit einer ganz bestimmten Verwirrung verbunden. Der Anteil, der genau weiß, dass das nicht stimmt, ist im Konflikt mit dem Anteil, der es fälschlicherweise zu sich nehmen will.

Da ist das untrügliche Gefühl von "Hier stimmt was nicht" und das hatte bisher immer recht.

(In Ergänzung zu meinem Text von gestern zur Seherin.)

 



Samstag, 12. Oktober 2024

Die Seherin und die Gemeinschaft

Es strömt so viel auf einmal ein. Eigentlich habe ich mich hingesetzt um einen Text über die Seherin zu schreiben. Gleichzeitig pulsiert das Thema der Gemeinschaft, des Miteinanderlebens, was es dafür braucht, unabdingbar braucht.

Und während ich das hier tippe, fließen die zwei Stränge wie selbstverständlich zusammen und etwas rastet ein. Das gehört zusammen. Seherinnen und wahrhafte Gemeinschaft.

„Neue“, also eigentlich sehr alte, aber vergessene, ursprüngliche, echte, tiefe, natürliche, nährende Gemeinschaft braucht Seherinnen. Tatsächlich verwende ich absichtlich nur die weibliche Form, weil etwas in mir sagt, dass das gerade so stimmt. Das soll nicht heißen, dass es keine männlichen Seher gibt. Ich kann allerdings gerade nur aus der weiblichen Perspektive schreiben, weil ich die männliche Seite des Ganzen nun mal nicht kenne.

Was meine ich mit Seherin? Es gibt Menschen, die blicken unfassbar tief, denen bleibt nichts verborgen. Keine Maske, keine Rolle, kein Schauspiel bleibt unerkannt. Sie spüren seismografisch auf, wo Unstimmigkeiten zwischen z. B. Worten und Schwingung ist. Wo das Gesprochene nicht zum Gefühl passt. Sie sehen Dynamiken in Gruppen, in Räumen, in Organisationen, erkennen Widersprüche, Dissonanzen, Ungereimtheiten, Absichten hinter Worten und Taten, Manipulation, Ungerechtigkeiten, Missbrauch, Unreinheiten, Wunden, blinde Flecken, genauso wie die Essenz, Potentiale, das reine Wesen, Sehnsüchte, Gaben.

Ihren „Augen“ bleibt nichts verborgen. Es ist der wahrlich sehende Blick. In ihren Augen spiegelt sich der andere klar und unverzerrt und erkennt sich damit selbst. Das ist nicht immer angenehm. In diesem Spiegel ist wirklich ALLES von sich selbst zu sehen. Licht wie Schatten. Dieser Blick macht manchen gehörig Angst und die bloße Anwesenheit eines solchen Wesens kann unangenehm sein und zu Abwehr führen.

Gleichwohl sind es genau diese Seherinnen, diese Seismografen der Gesellschaft, die so sehr gebraucht werden, wenn es um die Hinbewegung zur wahren Natur gehen soll, zum ureigenen Rhythmus, zum Puls der Schöpfung, zur göttlichen Ordnung. Diese Wesen spüren nicht nur den Puls der Schöpfung, sie sind er. Sie hören und fühlen die Natur, die Ordnung und können sofort rückmelden, wenn etwas aus eben dieser Ordnung fällt. An ihnen ist sofort ablesbar, was in Räumen schwingt und ob es stimmt oder eben nicht.

Wer sich selbst wirklich begegnen möchte, möge ihnen begegnen.

Nun ist es unglaublich wichtig, dass die Seherin keine verletzte ist und dass das, was sie wahrnimmt, nicht zu niederen Zwecken verwendet wird. Während ich das schreibe, kommt Betroffenheit und Mitgefühl. Etwas in mir erinnert sich daran, dass ich all die feine Wahrnehmung selbst schon missbraucht habe. Ich sehe und anerkenne meine Wunden. Ich verneige mich vor den Anteilen, die das getan haben.

Ich bin eine solche Seherin und ich nehme wahr, wie sich eine nach der anderen erhebt, zum Vorschein kommt, oft nach langen Wegen der Selbstreflexion und Innenschau, mit dem Bestreben, rein da sein zu können. Oft nach jahrelangem Schweigen, weil die Angst, wieder dafür zu brennen, wieder bestraft, bekämpft, verkannt zu sein, ausgeschlossen zu werden, allein zu sein, zu groß war.

Über weite Strecken hat es mich schier verrückt gemacht, dass ich anscheinend immer die einzige war, die Ungereimtheiten wahrgenommen hat. Ich habe an mir gezweifelt, an meiner Wahrnehmung, habe Themen zu meinen gemacht, die nicht meine waren. Zutiefst verunsichert darüber, dass das alles sonst keiner merkt. Dieses Alleinesein verändert sich gerade massiv. Wahrnehmungsabgleich findet statt. Die Seherinnen holen sich gegenseitig nach Hause, korrigieren verzerrte Selbstbilder und stehen da plötzlich. Lodernd. Klar. Aufgerichtet. Unverrückbar. Unerpressbar. Selbst-bewusster denn je. Die Angst mag noch da sein, aber sie hindert nicht mehr.

Wir haben uns nun gegenseitig, stehen nicht mehr alleine da. Uns kann nicht mehr weisgemacht werden, dass wir diejenigen sind, die sich täuschen, dass mit uns etwas nicht stimmt.

Mit dieser Selbstsicherheit und mit der Möglichkeit, sich mit anderen abzugleichen und sicher zu gehen, dass die Wahrnehmung wirklich rein ist, können wir für das menschliche Miteinander Großartiges leisten.

Ich ahne, dass der Wandel da ist. Waren wir lange Zeit in Gemeinschaften eher der Störenfried und nicht gerne gesehen, fühlt es sich jetzt so an, als würde ein neuer Wind wehen und unsere Qualitäten wieder gefragt sein. Wohlgemerkt bei denen, die ernsthaft in die Ordnung kommen wollen.

Gerade frage ich mich, warum ich das alles schreibe und habe nur eine Antwort. Das ist das, was mich gerade unter anderem bewegt. Mir kommen manche Passagen seltsam vor, wie nicht wirklich von mir und genau so muss es stehen bleiben.

Nun denn. Hinaus damit in die Welt.

Danke, Sarah, danke Annette fürs Beleuchten, Hinschauen, Sehen, die Inspiration, eure Klarheit.



Mittwoch, 26. April 2023

Die Kindheits-Wunden der Pioniere

Da waren wir mit unseren zarten Wesen, dem erweiterten Bewusstsein. Sind angelandet auf dieser Erde, diesem Erfahrungsplaneten, in unseren Ursprungsfamilien.

Oft waren wir in diesen Gemeinschaften die einzigen, die scheinbar so "anders" waren. Unverstanden, ungesehen, ungehört. Zum Problem erklärt, gemaßregelt, ausgelacht, gezügelt, zum Regulieren und Abregen "missbraucht". Sie wussten nichts mit uns anzufangen. Wir waren eben wirklich anders, sind es noch. Irgendwie schon tatsächlich wirklich Aliens - im wahrsten Sinne des Wortes. Außer-Irdische. Von einem anderen Stern. Sternensaaten. Gesät auf der Erde für diese Zeit. Gewählt platziert und verteilt.

Wir waren von Beginn an weiter, im Sinne von geweiteter, mit einem schon fortgeschrittenen Bewusstsein, einem eher übergeordneten Blick, der eben auch die anderen, die Umwelt, die Welt mit einbezog.

Ich mag uns mal als Pionier-Seelen bezeichnen, die dafür hergekommen sind, um den Wandel mitzugestalten. Wir "mussten" mit diesem erweiterten Bewusstsein starten.

Die Wunden, die entstanden sind, weil wir anfangs fast ausschließlich nicht verstanden wurden, nicht erkannt werden konnten, zeigen sich in den letzten Tagen und Wochen verstärkt. Bei mir, bei meinem Mann, in der Soulfamily.

Da zeigen sich die fälschlicherweise getroffenen Überzeugungen, dass wir zu viel sind, falsch, dass mit uns grundsätzlich etwas nicht stimmt. Da zeigen sich Missbrauchsthemen, die vor allem emotionalen Missbrauch beinhalten.

Wir waren die stabilen Nervensysteme, an denen sich die anderen (Erwachsenen/Eltern) reguliert haben.

Wir waren die Empathen, die von Anfang an die anderen (Erwachsenen/Eltern) beliefert haben, anstatt selbst versorgt zu werden.

Wir waren die Unbequemen, die Fragensteller, die, die die anderen in ihre Themen geschickt haben, ungute Gefühle ausgelöst haben und dafür "bestraft" wurden.

Da die Erwachsenen keinerlei Idee davon hatten, in die Eigenverantwortung zu gehen und sich um sich und ihre Gefühle zu kümmern, wurden wir als Auslöser, gemaßregelt und für falsch erklärt, beschuldigt und beschämt. Emotionaler Missbrauch kann auch dieses Gesicht haben.

Einsamkeit, allein gelassen sein, nicht gesehen sein, nicht erkannt sein im Wesenskern, nicht dazugehören, benutzt werden, Überforderung, Wut, Verzweiflung, Irritation, Schuld und Scham, sind die großen Themen, die dadurch bei uns entstanden sind. Die Kindheits-Wunden der Pioniere, der Hochsensiblen, der alten, weisen Seelen, die in Kinderkörpern hier angekommen sind.

All das ploppt in diesen Tagen verstärkt hoch. So meine Beobachtung. Will gesehen, erkannt, gefühlt, entlassen werden. Es geht schnell. Schlag auf Schlag. In Windeseile findet Erlösung und Befreiung statt.

Für unser Trauma hat es keine "schweren Verbrechen" gebraucht. Kleinste Gesten und Sätze haben bei unserer Zartheit und Offenheit ausgereicht. Das darf und muss anerkannt werden. Wir haben uns das nicht eingebildet. Wir sind nicht zu empfindlich. Wir stellen uns nicht an. Wir müssen uns nicht übergehen und uns der rauen Welt anpassen.

Unsere Zartheit, das Feingefühl haben ihre Berechtigung. All das wird hier jetzt gebraucht. Wir müssen in dieser Zartheit da sein, mit dem Mitgefühl, dem Weitblick, der Offenheit, der Sensibilität. Es braucht uns genau so damit die Welt wieder erfahren kann - an unserem Beispiel - was Menschlichkeit bedeutet, was unsere wahre Natur ist.

DANKE, das DU da bist, du feine Seele. Danke, dass du überlebt hast. Danke für eine jede Überlebensstrategie. Danke für deine Zähigkeit, deine Sensibilität, deine Weichheit, deine Verletzlichkeit, deine Menschlichkeit, dein Beispiel. Von Herzen DANKE für deinen Dienst, deine Heilung, dein Wirken hier.



Mittwoch, 13. April 2022

Ich bin mein Zuhause

 "Und wie ist es bisher so auf deiner Reise?", diese Frage wurde mir kürzlich gestellt. Meine Antwort hat mich selbst überrascht und irgendwie auch wieder nicht.

Ich bin nicht auf Reisen. Ich bin zu Hause. Tatsächlich fühle ich mich so sehr zu Hause wie noch nie. So sehr angekommen. Genährt. Gehalten. Getragen. Frei und total verbunden.

Ich bin unterwegs und gleichzeitig immer mit mir, in mir, eingebettet in der Schöpfung. Verwoben im energetischen Netz meines Tribes. Tief verwurzelt in den Herzen meiner Liebsten. Willkommen im Leben. Unterstützt. Geführt. Bestärkt.

Seit mehr als einer Woche bin ich nicht mehr wirklich alleine gewesen, ganz für mich. Ich bin so vielen Menschen begegnet, hab so viele Erfahrungen gemacht.

Diese Ereignisdichte ist für mich als Hochsensible bisher eher "kritisch" gewesen. Rückzug war immer ein ganz großes Thema, die Angst, nicht genug Raum für mich zu haben.

Ich staune. Ich beobachte mich. Ich erlebe mich bei mir mitten unter Menschen. Ich erlebe mich bei mir in all den vielen Energien der anderen. Ich erlebe mich bei mir, während ich Themen von anderen wahrnehme, selbst wenn ich der Auslöser dafür war. Ich erlebe mich bei mir, während ich "mittransformiere", als Katalysator diene und auch noch eigene Prozesse durchlaufen lasse.

Ich bin mittendrin und doch für mich. Keine Ahnung, wann diese Wandlung genau stattgefunden hat. Keine Ahnung, was "der Schlüssel" dazu war. Ich staune und genieße.

Ich erlebe all das und muss nichts damit machen. Es darf einfach da sein, was da ist. Bei mir und bei anderen. Ich bin mein eigener Raum. Ich bin der Raum, in dem ich immer sein kann, den ich überall dabei habe.

Ich bin mein Zuhause!

Danke Universum für diese geniale Erfahrung. 🙏🏼❤️👑

Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Freitag, 21. Januar 2022

Wo ist dein Element?

"Die anderen schaffen/können es doch auch", genau diesen Satz habe ich in meinem Leben schon so oft zu mir gesagt und mich verurteilt, weil ich mich für zu empfindlich gehalten habe, zu weich, unbrauchbar, untauglich, nicht für diese Welt gemacht.

Nicht dafür gemacht, weiterhin im Büro zu sitzen oder überhaupt einer Festanstellung mit festen Arbeitszeiten nachzugehen. Nicht dafür gemacht, viel Trubel zu vertragen. Nicht gemacht für Smalltalk.

Auf Medikamente, die ich früher noch genommen habe, weil muss ja so, immer heftigste Reaktionen und Nebenwirkungen. Stoffe kratzen schnell. Die Matratze muss perfekt sein. Selbst Zärtlichkeiten überreizen mich total schnell und die Haut brennt. Dauerhafte Hintergrundgeräusche und wenn sie noch so leise sind – unerträglich.

Vieles, was andere als angenehm empfinden, ist für mich der Horror. Vieles, was andere mir nichts, dir nichts ertragen oder noch nicht mal bemerken, ist für mich die Hölle.

Über so manches, was andere schaffen, können, erdulden, verkraften, aushalten, reißen, brauch ich nicht mal nachdenken.

Bei all dem kann ich mich auch gar nicht belügen. Nicht einen Fitzel. Mein Körper lässt mich keinen Millimeter an mir vorbei. Ich MUSS radikal zu meiner Wahrheit stehen. Er fordert es ein. Er ist es immer gewesen, der mich zuverlässig wie ein schweizer Uhrwerk aus Situationen herausgeholt hat, in denen ich mich nicht 100% wohlgefühlt habe, in die ich vielleicht hineinüberredet wurde. Rien ne va plus – nichts geht mehr.

Ich weiß, wie oft ich es zum Kotzen fand, dass ich mich nicht wenigstens ein bisschen verbiegen und fügen kann. Was das für mich im aktuellen Weltgeschehen bedeutet, muss ich wohl nicht extra erwähnen. 😉 Und damit bin ich völlig klar. Ich stehe dazu und dafür ein.

Heute bin ich dankbar für die Vehemenz, mit der ich meinen Weg gehen musste. DER Turbo für komplette Wahrhaftigkeit.

Wo immer du gerade stehst und mit was auch immer du konfrontiert bist, wie immer eine Lösung für dich und deine Situation aussehen mag, ich wünsche dir Weisheit und Mut für dein So-Sein einzutreten.

Mit dir ist alles richtig. Deine Gefühle sind richtig. Deine Reaktion des Körpers ist richtig. Du bist nicht krank oder falsch. Es ist vermutlich eine sehr gesunde Reaktion auf ein sehr krankes System.

Natürlichkeit ist sensibel und kraftvoll zugleich, denn in seiner Natürlichkeit darf jeder so sein, wie er eben gemacht ist. Ich bin so krass leistungsfähig und zäh, wenn ich in meinem Element bin. Wenn etwas für meinen Seelenweg essentiell ist, kann ich plötzlich Dinge, die ich sonst niemals geschafft/ertragen hätte. Sag niemals nie. 😉 Setz mich allerdings an die falsche Position oder verlange etwas von mir, für das ich einfach nicht hier angetreten bin, dann fall ich in Sekunden um, wie eine ausgedörrte Fliege. Das mit dem Schaffen ist halt immer so eine Sache…

Du bist nicht falsch, du bist aller Wahrscheinlichkeit nach nur noch nie am richtigen Platz gewesen. Verlange von einem Fisch, auf einen Baum zu klettern, er wird ewig als der Dumme gelten. Lass ihn ins Wasser und er ist plötzlich ein Meister.

Wo ist dein Element? Wo bist du wie der Fisch im Wasser? Wo darfst du komplett so sein, wie du bist? Dein Körper, das gesamte Universum wird dich mit allem, was zur Verfügung steht, unterstützen, wenn du deine Natur lebst. Ich sprech da aus Erfahrung. 😉 "Die anderen" sind nicht dein Maßstab!


Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Montag, 22. November 2021

Der karmische Ausgleich findet statt

Ich musste immer dafür kämpfen, dass ich gesehen werde. Ich musste immer auf mich aufmerksam machen, auf meine Feinfühligkeit, darauf, dass ich viele Dinge einfach nicht so gut haben kann, wie andere. Hochsensibilität ist das Stichwort. Ich musste immer erst STOP sagen. Mein Umfeld, meine Ursprungsfamilie, Kollegen, Familien von Partnern, Freunde – sie konnten nicht mit meinen Augen die Welt sehen, sie konnten sich nicht in mich hineinversetzen. Deswegen haben sie auch nie von sich aus mal gefragt, ob dies oder jenes für mich in Ordnung ist.

Da war nie Interesse für mich und mein Anderssein. Es hat sich nie jemand die „Mühe gemacht“, sich mal mit meiner Welt, meinen Empfindungen, meinen Ängsten, Herausforderungen, meinem Glauben, meinen Überzeugungen und später auch meinem Wirken zu beschäftigen. Niemand „wollte“ mich verstehen. So zumindest mein subjektives Erleben. 😉 (Heute weiß ich, dass sie nicht können, selbst wenn sie wollten.) Ich musste mich von mir aus erklären, gut für mich sorgen und mich mitteilen, wenn ich nur ansatzweise einen Platz haben wollte in solchen Gemeinschaften von „Normalfühlenden“, wenn ich dabei sein wollte und es erträglich für mich sein sollte.

Ich bin es daher gewohnt, gut für mich zu sorgen, die Komische zu sein, die Anstrengende, die, die immer alle versteht und selbst nicht verstanden wird. Ich komme klar alleine. Ich musste es ja immer. Ich habe gelernt mir selbst genug zu sein und eigentlich ist das auch der Weg für einen jeden: Sich selbst genug sein.

Dennoch sind wir soziale Wesen und die Erleichterung war unfassbar groß, als ich gemerkt habe, dass es da Menschen gibt, die genauso „schräg“ wie ich sind. Meine Soulfamily!!!! Was für ein Aufatmen! So wundervoll, Gemeinschaft ganz neu zu erleben. Da sind auf einmal Menschen, die sich tatsächlich für mich interessieren, weil sie es kennen und können. Sie kennen das tiefe Fühlen, das viele Fühlen, die geistigen Welten, die kosmischen Wahrheiten, die großen Zusammenhänge. Sie kennen sich selbst, wie ihre Westentasche und können deswegen – genau wie ich – anderen mit unfassbar viel Empathie und Verständnis begegnen.

Dadurch wurde noch deutlicher, dass ich weder die Ursprungsfamilie wirklich „brauche“ – im Sinne von „sie müssen mich doch endlich verstehen“, noch dass ich die Familie des Partners brauche, die mich verstehen „müssen“ und ich brauche es auch nicht von meinem Partner. Ich brauche im Prinzip nur mich und meine Herde, in der ich mich selbst noch tiefer verstanden habe. Wir erkennen uns nun mal nur in Beziehung zu anderen.

Jetzt ist etwas passiert, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet habe. Aus diesem Freilassen der Ursprungsfamilie, des Partners und der Familie des Partners, ist es geschehen, dass da plötzlich Achtung und Wertschätzung kam, dass da plötzlich einer stellvertretend für alle auftaucht, der sich für mich und meine Welt interessiert, der sich selbst so tief geschaut hat, dass er mich in der Tiefe erkennen kann und das, was er vielleicht noch nicht ganz versteht, lässt er sich erklären.

Quasi aus dem Nichts heraus, aus dem „komplett mir genug sein“, aus dem Nichtmehrbrauchen kommt nun jemand daher und beschenkt mich so reich. Es fühlt sich nach einem Ausgleich an für so viele Leben und Erfahrungen voller „übersehen werden“, „verkannt werden“, „unterschätzt werden“, „ausgegrenzt werden“. Es ist für mein Gefühl ein karmischer Ausgleich. Ohne dass ich bewusst danach gestrebt habe, ist es einfach passiert.

Die Tränen liefen in Sturzbächen. Die Kleine von früher, die nie gesehen wurde, die nie wirklich erkannt wurde, nach der nie gefragt wurde, wurde nachträglich gesehen. Von einem Familienmitglied meines Partners. Die Frau, die Hexe, die Heilerin aus so vielen alten Leben wurde erkannt und gesehen, nachträglich. Die Tiefe und Weite des Wirkens, das Ausmaß dessen, zu was sie wirklich in der Lage ist.

Plötzlich ist da Achtung wo so lange keine war. Ich hatte irgendwann letztes Jahr schon einmal darüber geschrieben, dass es nun an der Zeit ist, dass aus Verachtung Hochachtung wird und habe genau DAS gemeint. Die Familien, die wir in diesem Leben haben, die Familien unserer Partner - wir kennen einige Mitglieder schon viele Leben lang – sind nicht umsonst in diesem Leben um uns. Wir haben uns wiedergefunden, um genau diesen Ausgleich stattfinden zu lassen.

Die, die uns früher auf den Scheiterhaufen gebracht haben, bringen uns jetzt Hochachtung entgegen. Es muss so sein, damit das Spiel enden kann, zu Ende gespielt ist. Das ist der Ausgleich. Ich für meinen Teil weiß, dass ich es erleben wollte, dass sie dieses Mal nicht damit durchkommen, uns zu beseitigen. Ich bin gekommen, um zu bleiben. Sie sind gekommen, um sich zu verneigen und beiseite zu treten, das Zepter zu übergeben.

Dieses Mal ist es umgekehrt. Auf menschlich irdischer Ebene „scheitern“ nun sie mit ihrem alten Weltbild und nicht wir. Der „Scheiter“haufen der anderen Art. Das Ganze ist für mich nicht mit Groll verbunden. Da ist keine Ladung drauf. Da ist kein Hass, kein Vernichtungsgedanke. Niemand muss ausradiert werden. Überhaupt nicht. Es ist die bloße Erfüllung unserer Verabredung in diesem Leben. Dieses Mal sind die Rollen eben so verteilt, damit jeder noch „zu Ende“ spielen kann.

Es geht um Heilung, um Erlösung, um Vollendung von einem Zyklus, um Befreiung von allen Beteiligten. Es geht darum, dass das geschieht, was uns zurück zu unserer wahren Natur bringt, zurück in die Verbundenheit, zurück in den Geist des All-eins-Seins. Es dürfen die die Führung übernehmen, die sich dieser Natur bewusst sind und das sind die Hexen und Heiler von damals und eben nicht mehr der Klerus und die scheinbar Gelehrten. Hier an dieser Stelle wird die Führung übergeben. Stabsübergabe. Das ist unser Deal. Das ist die Wahl der Schöpfung. Wir sind mittendrin in diesem Übergang.

Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Samstag, 14. August 2021

Hilfreiche Sätze für Hochsensible

In meinem Podcast von gestern habe ich erzählt, dass ich zwar Termine ausmache, am Tag selbst aber nochmal mit demjenigen kurz abspreche, ob es wirklich für beide Seiten bzw alle Beteiligten passt. Anders kann ich es gar nicht mehr. Die Gemüts- und Körperzustände, die Energien insgesamt ändern sich so rasant schnell, dass ich schlicht lügen würde, wenn ich Wochen in voraus versprechen würde, dass ich sicher da bin.

Für mich muss gegeben sein, dass ich jederzeit nein sagen kann. Genau das gleiche gestehe ich anderen zu. Auch mir gegenüber darf jederzeit die Meinung geändert werden. Ich bin es gewohnt, die Wellen zu surfen und weiß, dass immer alles passend und richtig kommt, auch wenn eine Absage vielleicht so einiges durcheinander wirbelt.

Allgemein gibt es als Hochsensible so einige Herausforderungen, die andere im Alltag nicht haben, ja nicht mal auf die Idee kommen, dass jemand DAMIT ein Problem haben könnte.

Da diese meine Art, mit Terminen umzugehen, für einige sehr inspirierend war, habe ich hier noch mehr Sätze zusammengestellt, die ich in meinem Leben immer wieder benutze, um gut für mich zu sorgen und mich anderen mitzuteilen.

Ich gehe davon aus, dass sie selbsterklärend sind und ihr euch die Situationen denken könnt, in denen ich sie verwende. 😉

Und los geht's:

• Lass uns das mal so festhalten und am Tag selbst nochmal schauen, ob es für mich/uns wirklich noch passt.

• Ich bin jetzt fertig mit zuhören. Ich kann nichts mehr aufnehmen.

• Können wir einfach gemeinsam schweigen/still sein?

• Ich brauche mich gerade selbst. Ich muss jetzt alleine sein.

• Ich bin gerade mega wütend (aufgewühlt, angetriggert, irritiert, traurig, enttäuscht, etc) und geh mich jetzt um mich und meine Gefühle kümmern.

• Irgendwas fühlt sich nicht stimmig/nicht rund an. Ich weiß noch nicht was, aber wenn ich es weiß, sag ich es dir.

• Dazu kann ich noch nichts sagen. Dazu habe ich gerade noch keine Meinung.

• Ich nehm das mal mit und fühle drüber nach.

• Dazu habe ich jetzt keinen Impuls. (Wenn jemand z. B. fragt, ob ich vorbei kommen will)

• Das fühlt sich nicht stimmig an. Für mich wäre es so und so stimmiger.

• Jetzt im Moment fühlt es sich stimmig an, kann aber morgen wieder anders sein.

• Da hakt gerade nichts bei mir ein. (Wenn jemand seine Wahrheit/Wahrnehmung schildert und ich das nicht als meine Wahrheit fühle.)

• Da liegt jetzt keine Kraft drauf. Für mich ist etwas anderes dran.

• Ich erzähle dir jetzt, was in mir vorgeht/was das mit mir macht. Das sind meine Gefühle/Themen/Muster. Du musst damit nichts machen. Zuhören reicht. Ich kümmer mich selbst um mich. Das liegt in meiner Verantwortung. Wenn du magst, kannst du mir anschließend erzählen, was in dir vorgeht und ich höre einfach zu.

• Ich will hier einfach sitzen und sein.

• Ich muss erstmal ankommen.

• Das kann/will ich gerade nicht leisten.

• Hier ist meine Grenze.

• Das kann ich gerade nicht denken. Ich bin noch mit anderen Sachen beschäftigt.

• Ich hab Leutekater und brauche Ruhe.

• Hier ist es mir zu wuselig und unruhig. Ich möchte hier weg an einen stilleren Ort.

• Die Energie hier gefällt mir nicht. Hier kann/will ich nicht bleiben.


Und zur Erinnerung am Schluss: NEIN ist ein vollständiger Satz. 😉 Es gibt nichts zu rechtfertigen.


Teilen ausdrücklich erwünscht und erlaubt. 


Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Donnerstag, 8. Juli 2021

Ich darf zerbrechlich sein

Ich darf zerbrechlich sein, zart besaitet, empfindsam, sensibel. Ich darf überfordert sein, meine Ruhe wollen, nichts müssen müssen.

Da war vorhin wieder die Fünfjährige, an der nur gezippelt und gezogen wurde. Du musst doch dies. Du darfst das nicht. Du musst doch was essen. Das kannst du doch nicht sagen. Du siehst aber schlecht aus. Du bist aber laut. Du bist aber leise. Du willst doch nicht etwa? Großfamilie. Jeder weiß besser, was gut für mich ist. Ständig ist es laut. Ganz viel wird gestritten. Ständig will jemand was. Ständig ist was los.

Da war diese große Sehnsucht nach einer männlichen Präsenz, die mich in den Arm nimmt, die mich hält, die mich da raus nimmt, die mich freispricht, die mir sagt, dass ich genau so sein darf, dass ich meine Ruhe haben darf, dass ich überhaupt nichts muss, die mir Schutz bietet, die sich vor mich stellt, die mich umringt. Ich will einfach sein gelassen werden in meiner Zerbrechlichkeit. Ich will einfach sitzen und schauen und spüren, beobachten und vor allem meine Grenzen haben dürfen. Sie wollen gewahrt werden, ohne dass ich ständig NEIN schreien oder mich gleich verbiegen muss.

Ich war als Kind so zart. Das war mir überhaupt nicht klar. Ich dachte, dass ich gleich sehr robust zur Welt gekommen bin. Vorbereitet auf den Bauernhof, die Großfamilie, den rauen Umgangston. Aber das war nicht so. Das war schon das Ergebnis meines Schutzpanzers. Was für eine Entdeckung. So ein zartes Wesen...

Und dann war da Vater Gott persönlich, der mich gehalten hat, im Arm gewiegt. An seiner Schulter konnte ich mich anlehnen, konnte zusammenbrechen, aufgeben, der Überforderung nachgeben. Er hat mich tatsächlich freigesprochen, hat mir gesagt, dass es reicht, wenn ich BIN. Was für eine Erleichterung. Kein Kampf mehr, keine Überreizung mehr, kein ständiges Geziehe und Gezerre. Ich werde gelassen. Sein gelassen. Darf Ruhe haben. Darf atmen. Darf zerbrechlich sein. Darf alles sein lassen, was mir zu viel ist.

Er hat mich in mein Haus der Heilung gebracht, in das ich schon so viele innere Kinder gebracht habe. Ein Blockhaus im Wald voller Engel und Geistwesen, die mir beim Heilen helfen. Dort will niemand was von mir. Dort ist Raum und Stille und Natur und der Rhythmus des Lebens, mein eigener Takt.

Ich habe geschluchzt vor Erleichterung. Was hat das gut getan. Die Fünfjährige wieder zart und fein, wieder empfindsam und offen, frei und leicht wie ein Schmetterling. Völlig versunken in den Moment, gebannt von der Schönheit eines Käfers, verwoben mit dem Feinstofflichen.

Und dann war da mein Partner, tatsächlich ganz reell, der mich in den Arm nahm und gehalten hat. Gefühlt hat er das in so einem Prozess noch nie getan. Da war ich immer mit mir alleine. Auch er ist gewachsen in den letzten Wochen und Monaten und da ist er plötzlich und ich darf in seinen Armen zerbrechlich sein. Die Kirsche auf der Sahne. Gott hatte mich sowieso schon aufgefangen.

Ich liebe meine Feinheit, meine Zerbrechlichkeit, meine Empfindsamkeit, meine vielen Antennen. Ich liebe das alles und bin es so gerne. Damit habe ich immer Raum und Ruhe, Platz und Zeit. Ich zelebriere meine Zerbrechlichkeit.


Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Donnerstag, 3. März 2016

Das Wahrnehmen der geistigen Welt - Fluch oder Segen?

Immer wieder höre und lese ich, dass viele feinfühlige Menschen Angst haben, die geistige Welt wahrzunehmen. Viele Hochsensible, die auch das Feinstoffliche und andere Energien wahrnehmen, fürchten sich davor. Sie fürchten sich davor, dem Ganzen ausgeliefert zu sein, Opfer ihrer Gabe.

Mir ging es früher ganz ähnlich. Darum möchte ich euch gerne erzählen, wie ich dahin kam, all meine sensitiven Gaben und die Begegnungen mit der geistigen Welt als Bereicherung zu erleben.

Wie viele von euch vielleicht wissen, war ich früher alles andere als feinfühlig. Ich würde es eher als extrem verstandesorientiert und völlig verkopft beschreiben. Sämtliche Emotionen und Wahrnehmungen hatte ich verdrängt, den Deckel draufgemacht. Das hat mir wahrscheinlich als Kind das Leben gerettet, denn den emotionalen Schmerz hätte ich wohl kaum verkraftet.

Doch irgendwann drängte das alles wieder nach oben. Sein wahres Wesen kann man eben nicht ewig verdrängen. Ich stellte mir die Sinnfrage, machte mich auf die Suche nach Gott, nach meinem Glauben, fragte mich, was nach dem Tod passiert, warum wir denn überhaupt hier sind, wie das alles zusammenhängt. Vor ziemlich genau 10 Jahren passierte es mir dann, dass mir immer mehr Menschen Geschichten erzählten, dass jemand Tode sehen könnte. Von allen Seiten hörte ich solche Stories und sie machten mir verdammt viel Angst, gruselten mich und ich wollte sie am liebsten einfach wieder vergessen. Zu viele Horrorfilme kamen mir wieder in den Sinn, in denen die Darsteller von paranormalen Erscheinungen in den Wahnsinn getrieben werden, man Dingen und Energien hilflos ausgeliefert ist, verzerrte Fratzen, Zombies. Also wollte ich mich mit all dem gar nicht erst auseinandersetzen.

Aber dieses Verdrängen ging nicht mehr. Die Büchse der Pandora war sozusagen geöffnet. Den letzten Ausschlag gab es dann, als ich damals zum ersten Mal in meinem Leben eine Leiche gesehen habe. Völlig unvorbereitet überforderte mich das ziemlich. Und dann kamen die Panikattacken. Ich hatte schreckliche Angst, dass ich auch Tode sehen könnte, dass sie um mich wären. Überall sah ich im Augenwinkel Bewegungen, hatte ständig das Gefühl, dass da was ist, hatte die Befürchtung, wenn ich nachts aufwache, dass "jemand" neben mir am Bett steht. Eben all das, was in Horrorfilmen immer so grandios und furchteinflößend in Szene gesetzt wird. Es war damals meine größte Angst, dass ich dem ganzen, meinen Wahrnehmungen, die ich vielleicht schon erahnt habe, hilflos ausgeliefert bin, dass ich mich nicht wehren kann, dass sie mich "heimsuchen" können, wann immer sie wollen. Mir ging es echt scheiße! Fast ein Jahr hatte ich immer wieder schreckliche Angst, mal mehr, mal weniger.

Auch damals schon haben mich Globuli gerettet und die Angst ebbte ab. Das Thema verlor an Schrecken und ich begann mich dem ganzen mit Mut zu stellen, forschte weiter nach meiner Wahrheit, wie ich glaubte, dass die Welt funktioniert, wie das alles zusammenhängt, ob es überhaupt möglich ist "Verstorbene" wahrzunehmen und warum manche das "können" und andere nicht.

Vor ca. 5 Jahren war mir dann klar, dass es Engel gibt, Geistwesen, Geistführer, dass es generell eine geistige Welt gibt, dass es Seelen gibt, dass jeder eine hat und dass Seelen, die einen Körper verlassen haben, auch wahrnehmbar sind, für jeden anders, für manche noch nicht. Ich begann mich mit hellfühlen und hellsehen zu beschäftigen und ich wusste instinktiv, dass ich es kann. Die ersten "Gespräche" fanden mit meinem Schutzengel statt und generell der Engelwelt. Die Engel waren schon immer tröstlich für mich, liebevoll, fürsorglich, weit entfernt von den Schrecken der Horrorfilme. Dann fing ich an, mit Schutzengeln von Hilfesuchenden zu kommunizieren, um ihnen besser helfen zu können, zu erfahren, wo genau ich ansetzen kann. Ich öffnete mich dem ganzen immer mehr, die geistige Welt wurde für mich immer größer und ich merkte wie hell und licht sie eigentlich ist und mit den Bildern aus der Filmbranche so gar nichts zu tun hat. Ich suchte und forschte, las viel und zog immer mehr in Erwägung. Das Feinstoffliche hatte mich in seinen Bann gezogen. Gott sei Dank! ;)

Und 2012 habe ich dann zum ersten Mal die Seele eines Verstorbenen wahrgenommen. Das Thema war zu dem Zeitpunkt überhaupt nicht mehr präsent. Der Vater meines Partners war gestorben. Wir Angehörigen saßen schon früher als die restliche Gemeinde in der Kirche zum Beerdigungsgottesdienst. Es war also ein ruhiger, besinnlicher Moment der Stille und da nahm ich sie wahr. Die Seele von diesem Verstorbenen, spürte ihre wundervolle Präsenz, sah sie vor meinem inneren Auge in einem leuchtenden Rot voller Liebe und Wärme und mit diesem Sehen konnte ich sie auch fühlen. Es fand eine Art Kommunikation statt, die mehr ein inneres Verstehen, ein inneres Wissen war. Es flossen mit diesem Fühlen so viele Informationen, Worte waren überflüssig. Es lief auf einer anderen Ebene ab, in der Worte zu begrenzt sind. Ich war so gerührt von diesem Erlebnis, dass ich in Tränen ausbrach und zwar nicht Tränen der Trauer und des Verlustes, sondern Tränen, der Rührung, der Liebe, der Dankbarkeit.

In diesem Moment hab ich all meine Angst und meine Befürchtungen verloren, habe begriffen, dass es absolut nicht schrecklich ist, wenn man Seelen von Verstorbenen wahrnimmt. In dem Moment wurde mir klar, dass es ein riesen Geschenk ist, wenn man diese wunderbaren Wesen spüren, sehen, fühlen kann, weil sie einem so viel mehr über das Leben und die großen Zusammenhänge erzählen können, als jeder Mensch das kann. Diese erste Begegnung rührt mich noch heute zutiefst und ich bin unendlich dankbar, dass mir diese eine wunderbare Seele in diesem Augenblick die Augen geöffnet hat und damit meinen Weg geebnet hat.

Seither bin ich schon vielen Seelen begegnet, meist in Bezug auf meine Arbeit mit Klienten. Ich bin  Seelen begegnet, die im Augenblick hier auf dieser Erde einen Körper haben, Seelen, die ihren Körper schon verlassen haben und gerade in einer Zwischenwelt sind, bevor sie sich neu inkarnieren, Seelen, die bereits wieder wo anders in einem anderen Leben, in einer anderen Welt einen Körper haben und noch eine Botschaft an ihre früheren Mitmenschen aus diesem Leben hatten. Ich "spreche" viel mit meiner Seele, mit Geistführern und auch Gott, mit Mutter Erde und der Natur. Und jede Begegnung hat mich so viel gelehrt und verstehen lassen. Mit jeder Begegnung habe ich das große Ganze noch mehr begriffen, die Zusammenhänge noch tiefer verstanden, Antworten auf Fragen bekommen, die ich mir gestellt habe.

Ich muss sagen, es gab Momente, in denen ich Seelen begegnet bin, die ich nicht "eingeladen" hatte. Ich habe es zugelassen, habe mich dabei beobachtet und dann aber bemerkt, dass ich das nicht möchte. Daher habe ich mich dazu entschieden, dass ich nur solchen Seelen begegnen will, die meinem höheren Wohl dienen, die für meine Entwicklung wichtig sind oder denen, die ich einlade, weil sie für die Arbeit mit meinen Klienten wichtig und hilfreich sind. Ich habe bemerkt, dass ich auch hier Schöpfer bin, dass ich auch in Bezug auf die geistige Welt entscheiden kann, was ich wahrnehmen möchte und was nicht. Ich entscheide, wie sich das alles gestaltet. Und damit habe ich Begriffen, dass auch solche Begegnungen einfach nur spiegeln, in wie weit ich mich noch in der Opferrolle befinde.

Es mag Besetzungen geben, es mag unerfreuliche, bedrohliche Begegnungen geben, aber all das ist ein Konstrukt meiner inneren Überzeugung. Mir geschieht nur das, was ich glaube. Wenn ich glaube, dass ich solchen Energien hilflos ausgeliefert bin, dann wird es so sein. Wenn ich glaube, dass solche Energien dunkel sind und mir schaden können, dann wird es so sein. Wenn ich glaube, dass ich das alles nicht steuern kann und ich Opfer der Umstände bin, Opfer meiner Gabe, dann wird es so sein. Wie innen so außen! Wenn ihr unerfreuliche, ängstigende Erfahrungen gemacht habt, dann sucht die Wurzel in euch und in eurem Denken. Warum um alles in der Welt sollte es Energien in der geistigen Welt geben, die aus purer Liebe besteht, die uns schaden wollen? Warum sollte es etwas geben, das wir als mächtige Schöpfer, nicht selbst kreiert haben?

Ich kann diesen Energien sehr wohl meine Grenzen zeigen und sie wegschicken, ihnen sagen, dass es jetzt nicht passt, oder dass ich die Begegnung gar nicht will. Und dann kann ich mich fragen, was in mir diese "unerfreuliche" Begegnung ausgelöst hat und den Ursprung verändern, mein Denken ändern, schauen welche Gefühle es triggert, welche hinderlichen Überzeugungen sich hier manifestieren. Ich habe es in der Hand! Ich bin die Wurzel meiner Erfahrungen!

Aus meiner Sicht kann ich nur sagen, dass mich die Wahrnehmung der geistigen Welt aufs Äußerste bereichert und erfüllt. Es gibt so viel zu entdecken und zu erfahren. Kein Wesen ist allwissender als eine Seele, kein Wesen ist liebevoller und großartiger, reiner und klarer als eine Seele und so auch meine Seele und deine Seele. Sie weiß alles, sie kennt die Zusammenhänge, sie kann mir alles erklären, was ich nicht verstehe. In ihr sind alle Erfahrungen aus so vielen Leben gespeichert. Eine Seele vergisst nichts. Wen könnte ich also besser zu Rate ziehen als die geistige Welt mit all ihren Geschöpfen und Wesenheiten?

Ich kann jeden verstehen, der sich fürchtet. Ich kann aber auch jedem sagen, dass das nicht nötig ist! Die geistige Welt ist wunderbar, wenn du glaubst, dass es so ist!

Herzensgrüße von mir
Anja


PS: Hier habe ich übrigens vor längerer Zeit schon mal beschrieben, was ich getan habe, damit sich meine Kanäle wieder öffnen und wie ich diesen guten Zugang zu mir wieder erlangt habe.



Foto: Anja Reiche


Mittwoch, 24. Februar 2016

Hochsensibilität - ein wahrer Segen

Im August 2014 habe ich erkannt, dass ich hochsensibel bin, oder hochsensitiv, wie man auch sagt. Das war damals ein wahrer Aha-Moment. Plötzlich machte vieles Sinn, was ich vorher nicht so recht zuordnen konnte. Oft habe ich versucht, mich irgendwie anzupassen, mich nicht so anzustellen, nicht so empfindlich zu sein. Meist ohne Erfolg. Lange dachte ich, dass ich zu weich bin für die Welt, bis ich begriff, dass ich mehr und anders wahrnehme, als die meisten. (Was mir damals durch den Kopf ging, findest du hier!)

Hochsensibilität zeichnet sich im Allgemeinen dadurch aus, dass unsere 5 herkömmlichen Sinne - hören, sehen, fühlen, riechen, schmecken - extrem intensiv wahrnehmen, wie wenn alle Sinne mit einem fetten Verstärker versehen wären. Die Nervenzellen leiten die Reize um ein vielfaches stärker weiter, als für gewöhnlich. Hochsensible nehmen mehr wahr und anders wahr, als andere.

Von mir kann ich sagen, dass ich diese fünf Sinne so extrem ausgeprägt habe, dass ich sogar das ganz Feine wahrnehme, das Immaterielle, das Energetische. Ich spüre und sehe Geistwesen, Seelen, Engel. Weiß Dinge manchmal einfach, die ich gar nicht wissen kann. Wahrscheinlich kann man auch vom sechsten, siebten und achten Sinn sprechen. Hellhören, hellsehen, hellwissen. Aber wie das letztendlich heißt, ist mir ziemlich egal. Fakt ist, dass die Kanäle da sind und dass es wunderbar ist, sie zu nutzen. ;)

Allerdings gleicht kein hochsensibler Mensch dem anderen. Jeder tickt anders, jeder erlebt anders, nimmt anders wahr. Und ich glaube, dass jeder auf seine Art hochsensibel werden kann. Unsere Wahrnehmungskanäle sind wie Muskeln, die man trainieren kann.

Ein Fest der Sinne

Wenn jemand etwas sagt, höre ich zwischen den Zeilen auch das Unausgesprochene, höre weit mehr, als er mit den Worten preisgibt. Wenn Menschen sich unterhalten, kann ich mit schlafwandlerischer Sicherheit sagen, wann es ein Missverständnis gibt und wo dessen Ursprung ist. Wenn ich Musik höre, dann mit dem ganzen Körper. Ich höre nicht nur Töne, ich spüre sie, merke, welche Körperregionen sie anspricht, anfangen zu schwingen, welche Nervenzellen darauf reagieren, spüre, welcher Klang mir gut tut und wo.

Wenn ich jemanden sehe, sehe ich nicht nur das Äußere. Ich sehe seinen seelischen Zustand, sehe sein wahres Wesen, sehe, was er gerade fühlt. Wenn ich Dinge, Pflanzen oder Tiere sehe, dann fühle ich sie gleichzeitig, nehme deren Energie wahr, fühle die Schwingung. Ich sehe nicht nur mit meinen zwei äußeren Augen, sondern auch mit meinen inneren Augen, habe innere Bilder zu Situationen.
Ich kann sofort sagen, welche Farben mir gut tun, welche Bilder mich bereichern. Jeder äußere Eindruck, hinterlässt auch einen inneren Eindruck. Geschichten aus Büchern und Filmen hallen lange in mir nach, Gespräche hallen lange in mir nach. Wenn ich jemandem begegne, dann mit all meinen Sinnen, mit meinem Herzen, mit ganzer Seele.

Auch Gerüche, wie von Obst oder Gewürzen, Blumen oder anderem aus der Natur machen etwas mit mir. Ich rieche es nicht nur, auch hier fühle ich es gleichzeitig. Manches vitalisiert mich, anderes berührt mich oder tut mir einfach gut, löst etwas in mir aus.
Wenn ich etwas oder jemanden anfasse, dann nicht nur mit den Händen. Ich fasse ihn auch mit der Seele an, spüre die Energie, habe nicht nur eine körperliche Verbindung, sondern eine emotionale. Jeder einzelne Tag fühlt sich anders an, jeder Monat, jedes Jahr.

Zusammenfassend kann man sagen: Alles, was meine anderen Sinne wahrnehmen, fühle ich gleichzeitig.

Nun mag sich das anhören, wie wenn tausend Eindrücke gleichzeitig auf mich einprasseln und ich dem hilflos ausgeliefert bin. Aber so empfinde ich nicht. Ich kann steuern, in wie weit ich mich auf die Situationen einlasse, wie weit ich die Kanäle öffne. Ich entscheide ganz bewusst, in was ich mich regelrecht reinfallen lasse und wo ich lieber außen vor bleibe. Ich bin immer noch der Schöpfer meines Lebens. ;)

Ich lese und höre immer wieder, dass es für viele eine Last ist, hochsensibel zu sein. Für mich ist es eine wahre Freude, ein riesen Geschenk, eine einzige Spielwiese. Mir scheint meine Welt so viel größer, als für die meisten. Ich sehe mehr, höre mehr, fühle mehr, ein Ozean an Eindrücken und Erfahrungen, die wahre Fülle. Ich fühle mich durch all diese intensiven Wahrnehmungen so reich beschenkt! Mein Leben ist so bunt, die Vielfalt so unerschöpflich. Ich habe das Gefühl nicht nur dabei zu sein, sondern mittendrin. Durch all diese Antennen fühle ich mich mit allem verbunden, eins mit allem. Die Welt da draußen ist eine Erweiterung meiner selbst. Es ist wie wenn ich noch mehr Erfahrungen machen kann und danach lechzt meine Seele schließlich. Dafür bin ich hier. Das lässt mich wachsen und entwickeln.

Ich darf für mich sorgen

Die Hochsensibilität trägt einen enormen Teil dazu bei, dass ich gut für mich sorge, denn ich muss es. Tue ich es nicht, wirkt sich das sofort auf meinen körperlichen Zustand aus. Bin ich in Situationen, die mir nicht gut tun, rede mit Menschen, mit denen ich eigentlich gar nicht reden will, so schreitet sofort mein Körper ein. Mir wird schlecht, ich bekomme Bauchweh, oder alles in mir zieht sich zusammen. Ich kann gar nicht in unangenehmen Situationen bleiben, weil es mir sofort schlecht geht. Ich bin nicht in der Lage faule Kompromisse zu schließen, mein Körper lässt es nicht zu. Ich darf rigoros für mich sorgen, weil mir alles andere nicht gut tut.

Und damit mein Körper nicht erst eingreifen muss, sorge ich selbst für mich. Tue nur Dinge, die mir wirklich gut tun, treffe nur Menschen, deren Begegnung mich nährt, deren Energie gut für mich ist. Schaue mir nur Dinge an, die mich bereichern, die mich inspirieren, die mich berühren, lese nur Geschichten, die mich auf irgendeine Art nähren, schaue nur Filme, die ein gutes Gefühl hinterlassen, mich begeistern, mir neue Blickwinkel verschaffen, mich wachsen lassen.

Ich höre vehement auf mein Bauchgefühl. Mache Dinge oder lasse sie eben bleiben, "nur" weil ich ein entsprechendes Gefühl habe, auch wenn der Verstand nicht gleich greifen kann, was da los ist. Meine Antennen sind so fein, dass ich sehr gut und schnell sagen kann, was etwas für mich ist und was nicht. Also nutze ich diese  Antennen und entlaste somit meinen Körper, der sonst Rettungsdienst spielen muss. Damit erspare ich mir viel. 

Ich brauche in allem meinen eigenen Rhythmus - essen, schlafen, relaxen, arbeiten, erschaffen, kreativ sein - , brauche viel Schlaf, viel Zeit für mich alleine, um die Eindrücke zu verdauen, viel Ruhe und die Stille. Ich brauche viele Pausen, Zeit, um in die Dinge reinzuspüren, Zeit, um herauszufinden, was ich denn als nächstes möchte. Zeitdruck geht gar nicht, Dinge hoppla hopp mal nebenbei erledigen ist nichts für mich. Ich brauche Zeit und Muse. Entweder ich hab das, oder ich lass es gleich.

Ein klarer Sternenhimmel gibt mir mehr als jede Party. Ich rede lieber mit einem Menschen intensiv und über Gott und die Welt, als in einer großen Gruppe nur an der Oberfläche zu kratzen. Meine Klamotten müssen praktisch sein, nicht der neueste Schrei. Ich will mich wohlfühlen, mir und meinem Körper mit der Kleidung etwas Gutes tun. Meine Nahrung ist vorwiegend vollwertig. Ich esse nach Gefühl, lese aufmerksam Zutatenlisten von Nahrungsmitteln, achte darauf, was ich mir zuführe und das in jeglicher Hinsicht, denn unsere Nahrung besteht nicht nur aus Essen. ;)

Durch die Hochsensibilität hab ich so meine "Eigenarten", aber ich liebe sie und stehe voll und ganz zu ihnen, weil sie mich ausmachen und mein Leben bereichern.

Was schätzt du an deiner Hochsensibilität, an deiner feinen Wahrnehmung?

Herzensgrüße von mir
Anja


Foto: Anja Reiche


Samstag, 30. August 2014

Wow! Und wieder ein "neuer" Aspekt von mir... Hochsensitivität



Unfassbar... Neulich Abend stößt mich Wolfgang (mein Lebensgefährte) auf die Ausprägung der Hochsensitivität. Eigentlich mehr "per Zufall". Nach einiger Recherche war schnell klar, dass ich mich hier durchaus einordnen kann. Bei hochsensitiven Menschen ist es so, dass alle 5 Sinne besonders stark ausgeprägt sind und Reize weit intensiver aufgenommen werden, als bei den meisten anderen Personen. Was natürlich eine enorme Auswirkung auf das Alltagsleben hat. Nun kann ich es mir noch besser erklären, warum ich lieber mit einigen wenigen Menschen rede, als auf Partys mit großen Menschenansammlungen rumzuspringen, denn ich nehme die Emotionen von anderen total wahr. Ich kann nun zuordnen, warum ich auf Gewaltszenen so extrem reagiere, denn der Schmerz kommt 100% bei mir an. Ich kann mir vorstellen, wie es ist zu ertrinken, wie es sich anfühlt, ein Mann zu sein, wie es ist, wenn beim Sterben die Seele den Körper verlässt. Und das kann ich nun auch besser erklären. Irgendwie stehen mir mehr "Kanäle" zur Verfügung.Ich kann mich in alles und jeden reinversetzen. Mir ist jetzt völlig klar, warum ein Bürojob nichts mehr für mich ist, warum ich so viel Ruhe brauche und so viel Freiheit, warum ich mein Bauchgefühl nicht übertöpeln kann. Nun weiß ich auch, warum mir Smalltalk ein Graus ist und ich tiefgreifende Gespräche bevorzuge, denn Hochsensiblen ist es immer wichtig in allem einen tieferen Sinn zu sehen. Alles muss sinnvoll sein. Der größere Zusammenhang ist allgegenwärtig. Mir ist es völlig klar, dass außerhalb von mir noch andere Energien existieren, dass alles eins ist und dass das Leben ein wunderbares System ist, das perfekt funktioniert. Mir ist auch völlig klar, wie es funktioniert. Wie ich den Berichten entnommen habe, denke ich anscheinend umfassender, ja einfach anders als andere. Und ich konnte nie verstehen, wieso denn nicht jedem klar ist, was mir klar ist. Somit hatte ich schon immer hohe Ansprüche an meine Mitmenschen, was mich natürlich schnell zu der Annahme brachte, dass ich viel zu kritisch und kleinkariert bin. Nun weiß ich, dass ich einfach anders denke, mehr sehe und fühle als die meisten und es tut unwahrscheinlich gut, dass das Kind nun einen Namen hat. Viele "Eigenarten" von mir kann ich nun zuordnen und mich noch besser akzeptieren. Ich kann milder mit mir sein und mit meinem Umfeld. DAS tut gut! Wieder ein Schritt näher zu mir, wieder ein Schritt hin zu meinem wahren Wesen! Ich liebe es, dass es immer so weiter gehen wird!

Herzensgrüße von mir!!!

PS: Ich glaube übrigens, dass jeder, der es wirklich will, hochsensibel werden kann und mehr Kanäle für sich öffnen kann! Jeder auf seine Weise...