Eine leere Seite vor mir.
Leere im Kopf.
Müdigkeit.
Bleierne Schwere.
Und doch - es will was gesagt werden.
Da sind Ruhe und Frieden.
Staunen und Dankbarkeit.
"Mission completed" hab ich am Mittwoch geschrieben.
So ist es.
Wir sind wieder zurück in Leipzig.
Alles, was wir unterwegs erfahren sollten, haben wir erfahren.
Es ist getan.
Die letzten zwei Wochen waren ein Nadelöhr.
Ein großes, zusammengesetzt aus vielen kleinen.
Ich bin so dankbar, dass wir da durch sind,
dass wir dageblieben sind.
Die Erlösung danach, die neu gewonnene Freiheit,
das noch tiefere Vertrauen, die noch tiefere Verbindung zu uns und zum Leben, sind immer wieder erstaunlich.
Jeder Moment, in dem wir uns dem alten Schmerz gestellt haben, wenn er eben hochkam, so wertvoll, so kostbar, so lohnenswert, so heilsam, so heilig.
Versteht mich nicht falsch. Es ist nicht so, dass wir auf der Suche nach Schmerz wären, dass wir in der Vergangenheit bohren und stochern und etwas erzwingen wollen.
Es ist das vorwärts gelebte Leben, es sind Alltagssituationen, Kleinigkeiten, die alte Verletzungen aufdecken. Und dann schauen wir hin. Sind damit da. Erkennen an, achten und ehren.
Die Uhrzeit - egal.
Der Ort - egal.
Die Umstände - egal.
Was dran ist, ist dran, da wo wir sind.
Manchmal rutschen wir ins Drama, spielen das altbekannte Ping-Pong von Schuldzuweisungen. Allerdings nur kurz. Wir wissen beide, dass es darum nicht geht, dass das nicht zielführend ist und schon gar nicht heilsam.
Einer schafft den Ausstieg. Mindestens. Immer. Wir kriegen uns wieder ein. Kommen wieder bei uns an. Jeder bei sich. Teilen uns mit. Glauben die Geschichten nicht (mehr). Erkennen, dass der andere nur Stellvertreter ist, dass wir die Gefühle, die gerade aktiv sind, schon von anderen Situationen kennen, lange bevor es diese Beziehung gab.
Es kehrt wieder Ruhe ein. Der Schmerz fließt ohne Story. Wir sind mit uns. Sind da. Im Mitgefühl. Da ist Raum. Es wird gesehen. Und dann ist's gut. Im Lichte der Bewusstheit erkannt und erlöst. Mehr braucht es nicht. Es ist im Grunde so einfach. So einfach und gleichzeitig nicht immer leicht.
Meine Dankbarkeit wird wohl nie enden, dass das alles mit einem Mann möglich ist, mit meinem Mann. Dass wir beide bleiben. Dass wir beide dieses Grundverständnis haben. Dass wir beide um die Wichtigkeit wissen, um die Relevanz. Dass wir beide in die finstersten Ecken schauen, dass da eben nichts ausgespart wird, auch wenn es noch so verführerisch ist, den anderen zu zwicken und anzugreifen. Letztlich schaut jeder bei sich.
Ich liebe die Geschwindigkeit, die Intensität, die Radikalität, die Wesentlichkeit, das Pure, Rohe, die Urgewalt, die Urnatur, den Frieden, die Freiheit und eben endlich dieses Commitment, diese Verbindlichkeit, das Dableiben, das finale Durchgehen. Jeder nimmt seins.
Die Früchte des tiefen Fühlens sind einfach wirklich unfassbar süß, zuckersüß und unbeschreiblich wundervoll. Ich staune, was alles möglich ist, wenn das zwischen Mann und Frau geschieht. Miteinander. In der Begegnung. Die Verbindung wird immer noch inniger, die Anziehung noch größer. Die Magnete in uns immer stärker. Krasses Pferd sag ich da nur... Krasses Pferd.
Christian, DANKE, einfach nur DANKE. Danke, dass wir das zusammen erfahren, dass wir bezeugen, dass wir es TUN, dass wir der lebende Beweis dafür sind, dass es geht. Ich liebe dich. Ich liebe uns. Ich liebe. ❤
(Danke Kathi für diesen Satz, der schon vor so langer Zeit von dir gesprochen wurde. Ich werde mich wohl ewig dran erfreuen.🥰)