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Freitag, 12. September 2025

Freude an der Ganzheit

Ich hab so viel Freude, die Ganzheit zu leben, das Menschsein in allen Facetten zu erforschen, immer wieder neue Forschungsfelder zu betreten, lange bewegte Rätsel zu entschlüsseln, Antworten zu bekommen, geschwärzte Stellen im Bild plötzlich in Farbe zu betrachten. Licht ins Dunkel zu bringen und zu begreifen. Ich werde wohl nie fertig, das alles immer wieder aufs Neue zu bestaunen, jedes Puzzleteil mit Ehrfurcht in Händen zu halten, wie einen Schatz zu bewundern.

Das Menschsein, das Irdische, es beschränkt mich nicht. Es ist mir nicht zu eng. Ganz im Gegenteil. Viel mehr habe ich den größten Spaß das Göttliche, das Grenzenlose hierhin zu bringen, auf der Erde Empfangsstation dafür zu sein. Es zu etablieren. Groß und größer zu "denken", tief und tiefer zu fühlen, weit und weiter das Bewusstsein werdend. Alles miteinander zu verbinden und in der Einheit in mir zu erfahren. Mich als das Ganze in voller Kraft zu fühlen. Mich auszudehnen. Immer lichter zu werden, immer aufrechter, immer feiner in der Wahrnehmung, immer menschlicher, immer größer, immer göttlicher, immer feuriger, immer sanfter. Immer mehr in die Natur zu kommen, in meine Urnatur.

Im Anerkennen dessen, wo der Mensch tatsächlich seine Grenzen hat, kann das Göttliche frei fließen und ALLES wird möglich. Durch den Menschen, der sich hingibt und erinnert, wer und was er eigentlich wirklich ist: Gottes Herrlichkeit im Ausdruck, Erfüllungsgehilfe für die Ordnung, verkörpertes Licht, universelle Information in Form. Vollkommen.

Was für ein Fest hier! So ein großes Fest! Was für eine Spielwiese! Wow! 😊❤️🎉


 

Mittwoch, 20. August 2025

Kein "um zu" mehr

Mein Leben hat sich in den letzten 20 Jahren zu einer Konsequenz hin entwickelt, die ich manchmal verteufelt habe. Ich komme keinen Millimeter an meiner innersten Wahrheit vorbei. Ich kann nur tun, was tatsächlich rein ist, 100% in Übereinstimmung mit meinem Innersten und keine Absicht hat. Das war mit Anfang zwanzig natürlich eine andere Hausnummer als jetzt, aber da fing es an, dass das Funktionieren einfach nicht mehr funktionierte, dass es in mir rebellierte, wenn etwas nicht in Übereinstimmung mit meiner Integrität war.

Ich hab mir manchmal gewünscht, dass ich mich eeeetwas mehr fügen oder anpassen könnte, mal einen Schwupps an mir vorbei könnte, um schlicht dazu zu gehören. Es ging nicht. Wenn ich es doch probiert habe, hat mich mein Körper sofort rausgeholt. Er war IMMER spätestens die Notbremse.

Es war also meine Herausforderung und mein Weg, mich selbst darin zu halten, dass ich keine "um zus" mehr ausagieren konnte, andere bedienen oder für mich selbst zweckmäßig handeln konnte. Da kamen die inneren Anteile und verletzten Kinder zum Vorschein, die das tun mussten, was stimmte, dann aber eben mit Konsequenzen zu rechnen hatten, befürchteten nicht mehr dazu zu gehören, ausgestoßen zu werden, beschuldigt zu werden, oder eben unter der Brücke zu landen, weil ich in kein System mehr passte, das zum "Geldverdienen" gut war.

Für viele andere ist es die Challenge, die "um zus" sein zu lassen und die inneren Kinder zu halten, die es so sehr gewohnt sind, absichtsvoll zu handeln, lieb und nett zu sein, zu beeinflussen, zu betteln, weil sie nur so ansatzweise an etwas gekommen sind, was sie so sehr gebraucht hätten. Da ist es die Aufgabe, sich um die inneren Kinder zu kümmern, die liefern wollen, die fordern, die kein Nein dulden, die brauchen und ALLES dafür tun. Es ist die Herausforderung, das bei sich zu behalten, was ein "um zu" hat und die Anteile in der Not zu versorgen.

Das heißt nicht, dass es keine erwachsenen Wünsche und Bedürfnisse mehr gibt. Ganz im Gegenteil, es ist sogar essentiell zu erkennen, dass es erwachsene Wünsche und Bedürfnisse gibt, die berechtigt sind, die menschlich sind, die geäußert werden dürfen. Ob ich damit frei und absichtslos da bin, merke ich daran, ob es ok wäre, wenn der andere Nein sagt. Wenn ich das, was ich brauche genau jetzt von genau der einen Person will und es nicht denkbar ist, dass es nicht stattfindet oder wann anders, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass ein inneres Kind am Start ist, um das ich mich kümmern darf.

Wenn ich mein Bedürfnis äußern kann, weiß, dass es mir grundsätzlich zusteht und ich es haben darf, dass es aber nicht unbedingt jetzt und genau von dieser einen Person zu erfüllen ist, dann bin ich erwachsen da. Frei. Absichtslos. Das ist für mich der große Unterschied zwischen Bedürftigkeit und Bedürfnis. Zwischen Betteln und Wunsch. Ist der andere eingeladen wirklich frei nach seiner Stimmigkeit und Integrität Ja oder Nein zu sagen?

In meinem Leben war es immer eher so, dass ich diejenige war, die bei den "Bedürfnissen" der anderen nicht frei Ja oder Nein sagen durfte, weil es eben emotional aufgeladene Bedürftigkeiten waren, bei denen ein Nein ordentlich Gefühle auslöst. Ich selbst durfte also nicht Nein sagen, hatte aber ohne Murren zu akzeptieren und zu verstehen, dass die anderen fast nur Nein zu mir sagten. Mir fällt es deswegen nicht schwer, nicht zu versuchen, etwas zu bekommen. Es hatte keinen Wert. Selbst nach berechtigten Bedürfnissen fragen, wurde schnell als Betteln bezeichnet.

Ich musste lernen, dass es berechtigte Bedürfnisse überhaupt gibt und dass mir das auch zusteht, wenn ich aus meiner Integrität Nein zu anderen sage, in dem prägenden Fall zu den Eltern. Ich hätte bekommen müssen, ohne geben zu müssen und mein Nein zu ihren Bedürftigkeiten hätte keine negativen Konsequenzen für mich haben dürfen.

Als Erwachsener ist jedes eigene "um zu" im Grund überflüssig. Jede Angst vor negativen Konsequenzen, wenn ich die "um zus" der anderen nicht erfüllen mag, auch. Das Einzige, was es zu tun gibt, ist in beiden Fällen, die inneren Kinder zu versorgen, die da jeweils auf den Plan treten. Die, die was bekommen wollen und die, die Konsequenzen vermeiden wollen.



Samstag, 16. August 2025

Das Leben ist zyklisch

In den meisten Fällen gehen wir davon aus, dass das Leben linear verläuft. Ein Trend setzt sich fort. Meistens ein eher negativer. Sätze wie "wehret den Anfängen" oder "das dürfen wir gar nicht erst einreißen lassen" zeugen von dieser Haltung.

Das "Gute" - so sind viele überzeugt - verschwindet ganz bald wieder, aber das Unangenehme, das Unerwünschte, das bleibt. Das setzt sich fest. Dagegen müssen wir auf jeden Fall was tun. Das können wir so nicht sein lassen. Wenn das erstmal eingerissen ist, dem werden wir nicht mehr Herr...

Körperliche Symptome, unangenehme Gefühle oder Empfindungen, die Tatsache, dass das Geld weniger wird - wie oft habe ich diesbezüglich Äußerungen gehört, wie "wenn ich jetzt schon Rückenschmerzen habe, wie soll das erst mit 80 sein?" oder "wenn ich erst einmal anfange zu weinen, höre ich nie wieder auf" oder "ich muss aufpassen, dass ich nicht in die Depression rutsche, da komm ich nie wieder raus" oder "gegen diese Antriebslosigkeit muss ich was tun" oder "jetzt muss ich mal wieder was tun, das Geld wird knapp".

Da ist die Idee einer linearen Fortsetzung eines momentanen Zustandes. Die Vergangenheit bzw. Gegenwart wird auf die Zukunft übertragen. Es wird die Schlussfolgerung einer notwendigen Gegenbewegung gezogen, dagegen steuern müssen, etwas ändern wollen oder gar nicht erst erfahren wollen und verhindern müssen.

Ich wurde genau so erzogen. Unkenrufe, Warnungen, tun müssen, aufpassen, wissen müssen, nicht leichtsinnig sein, die Kontrolle behalten. Fit sein müssen. Fleißig sein müssen. Immer direkt eingreifen. Nicht krank sein dürfen. Nicht schwach sein dürfen. Nicht ohne Geld sein dürfen. Nicht faul sein dürfen. Nicht nicht wissen dürfen. Etc...

Das ist so elendig anstrengend, so ermüdend, so unnatürlich, so zermürbend und irgendwie auch unmöglich. Zu so vielem wird dadurch Nein gesagt.

Etwas in mir wusste wohl, dass das alles nicht die Wahrheit sein kann. Etwas in mir hat mir gesagt, dass das Leben ganz anders angelegt ist. Etwas in mir hat mich auf die Reise geschickt und es herausfinden lassen. Was passiert denn, wenn ich aufhöre zu kontrollieren, einzugreifen und die Dinge einfach sein lasse, geschehen lasse, mich hingebe?

Überraschung! Das Leben verläuft nicht linear. Das Leben verläuft zyklisch. Jede Phase geht zu Ende. Jedes Gefühl geht vorbei. Jedes Weinen verebbt. Jede Antriebslosigkeit weicht neuer Kraft. Jedes Chaos wird zur Ordnung. Auf jedes Nichtwissen folgt Klarheit. Jedes Symptom, das ich je hatte, ging auch wieder. Wenn das Geld weg ist, kommt neues. Jeder Moment verstreicht und wird neu, anders.

Ich wurde von Menschen gewarnt und erzogen, die es nie selbst ausprobiert haben, was passiert, wenn... Sie haben sich nie eingelassen aufs Leben. Sie haben sich nie vollständig hingegeben. Sie haben kontrolliert und mir von Horrorszenarien erzählt, die nur Scheinriesen in ihrem Inneren waren, teils übernommen von Ahnen, teils angeeignet durch eigenes Trauma, aber nie die Wahrheit über das Leben.

Ich hab's eigenhändig ausprobiert. Ich hab immer wieder den Fuß in die Luft gesetzt und erfahren, dass sie trägt. Ich habe mich jeder Phase voll und ganz hingegeben, ja dazu gesagt, sie voll verkörpert und jeden Widerstand dazu aufgespürt und ebenfalls anerkannt. Nichts bleibt gleich, wenn ich mich voll und ganz hingebe, absichtslos, voll einverstanden.

Das ist Leben. So ist mein Leben. Hingabe. Keine Kontrolle. Nicht eingreifen. Und siehe da die Zyklen offenbaren sich. Der negative Trend setzt sich nicht fort. Das "Gute" muss nicht festgehalten werden.

In diesem Wissen, mit dieser Gewissheit, nehme ich Symptome wahr und lasse sie da sein. Mit dieser Gewissheit geben wir das letzte, jetzt gerade zur Verfügung stehende Geld aus. Mit dieser Gewissheit, lasse ich Menschen sein und los. Mit dieser Gewissheit, fühle ich bereitwillig jedes Gefühl, nehme alles wahr, kann mir alles anschauen.

Um die Erfahrung zu machen, dass das Leben tatsächlich zyklisch ist, muss ich bereit sein, durch das scheinbar Unaushaltbare durchzugehen, muss bereit sein, in jede Erfahrung hineinzugehen und darin zu bleiben, mich ganz drauf einzulassen. Wenn ich nicht reingehe, mache ich nicht die Erfahrung, dass es auf der anderen Seite wieder herausgeht. Diesen Schritt kann mir niemand abnehmen.

Ich bin unendlich froh, dass ich es getan habe. Wieder und wieder. Reingehen. Hingabe. Drinsein. Damit einverstanden sein. Das "Danach" erfahren können. Dieser Frieden, diese Leichtigkeit, diese Gelassenheit, diese Ruhe, diese Erfüllung, dieses Einverstandensein mit allem, was ist, diese Gewissheit, dass es weiter geht, dieses urteilsfreie Daseinkönnen, was sich dadurch automatisch einstellt, ist unbeschreiblich. Das ist für mich die Wahrheit über das Leben. SO fühlt sich das echte Leben an.

Jeder Moment ist richtig. Jede Erfahrung wertvoll. Ich bin tatsächlich sicher und getragen. Wohl behütet und versorgt. Es kommt. Es geht. Keine Phase ist besser oder schlechter als die andere. Der Tod so richtig, wie das Leben. Ein Abschied so wertvoll, wie ein Willkommen. Ein leerer Geldbeutel so korrekt wie ein voller. Erschöpft sein so berechtigt, wie voller Energie sein.

Jede Phase eines Zyklus' ist in der Ordnung. Ich bin die Einzige, die den Zuständen und Umständen eine Bedeutung beimessen könnte. Lasse ich es sein, ist es, wie es ist. Und eins ist sicher: Es wird wieder anders.



Montag, 11. August 2025

Das, was ich fühle und empfinde, KANN niemanden verletzen

Rücksicht auf die Gefühle von anderen nehmen wollen, meint meistens, sie zu vermeiden. Das ist keine reife Empathie, das ist Schmerzvermeidung, Wundenmanagement, falsche Rücksichtnahme, die sehr wahrscheinlich beinhaltet, dass ich mich selbst verbiege, Themen ausspare, nicht meine Wahrheit spreche, nicht sage, was ich tatsächlich empfinde, weil es den anderen "verletzen" könnte.

Das, was ich fühle und empfinde, KANN niemanden verletzen. Es kann Verletzungen berühren, ja, die waren aber vor mir schon da. Ich bin nicht Verursacher der Wunde, ich komm bloß dran.

Will ich Gefühle vermeiden, Rücksicht nehmen, übernehme ich Verantwortung, die nicht meine ist. Bewege mich in Angelegenheiten, die nicht zu meinen gehören und ich bin nicht in meiner Wahrheit da.

Was tatsächlich verletzt ist, wenn jemand seine Gefühle in eine Aussage über den anderen packt, über sein Sein, und derjenige nicht in der Lage ist, zu reflektieren und zu bemerken, dass das nicht die Wahrheit des Moments ist. Wie in der Kindheit tausendfach passiert. Ich bekomme in mein offenes, filterloses Wesen einen Giftstachel nach dem nächsten geschoben mit Unwahrheiten über mich, weil der andere nicht die Verantwortung für seine Gefühle übernimmt. "Du bist anstrengend." Die Wahrheit wäre: "Es ist gerade anstrengend für mich." Ein himmelweiter Unterschied in der Botschaft.

In derlei Aussagen über den anderen, die eigentlich Aussage über mich sein müssten, passieren tatsächlich Verletzungen. Nicht aber, wenn ich meine Gefühle und Empfindungen ausdrücke und eine Aussage über mich treffe.

Auf was will ich also Rücksicht beim anderen nehmen und warum? Und will ich wirklich auf die Gefühle des anderen "Rücksicht nehmen" oder will ich eher auf meine Gefühle "Rücksicht nehmen" und vermeiden, wie ich mich fühle, wenn ich im anderen Gefühle ausgelöst habe?

Was ist die Motivation? Um was geht es dabei wirklich? Und wie sehr bin ich dabei in der Wahrheit über mich selbst, kann bei mir bleiben und das, was es tatsächlich in mir fühlt, ganz und ehrlich zum Ausdruck bringen? Oder tue ich mir bei dem Versuch, Rücksicht auf den anderen zu nehmen, eher selber ordentlich weh?



 

Dienstag, 5. August 2025

Und unter all dem ist meist das Eigentliche

Wenn du als Kind – auf welche Weise auch immer – Gewalt erfahren hast, verbal, emotional, körperlich, Missbrauch, Unterdrückung, Demütigung, Grenzüberschreitung, die Beschneidung des wahren Wesens, Schmerz, der durch andere verursacht wurde, dann kann folgende Dynamik in dir entstehen:

Da gibt es den Anteil, der den Schmerz behalten will. Er will ihn den Tätern vor die Nase halten und sagen: „Seht her, das habt ihr mit mir gemacht! Wegen euch leide ich. Wegen euch bin ich kaputt.“
Würde er den Schmerz hergeben, würde es ihm endlich gut gehen, wäre sein Leben leicht und schön, hätte er das Gefühl, dass die Täter ungeschoren davongekommen sind, dass sein Leid vergebens war. Sein Schmerz ist ein Mahnmal. Ein Monument. Er will Rache. Er will Anerkennung für sein Leid. Er ist wütend.

Dann gibt es den Anteil, der glaubt, dass er all den Schmerz verdient hat, dass etwas an ihm so grundfalsch oder schlecht ist, dass es kein Wunder ist, dass die anderen so mit ihm umgehen. Er fühlt sich unwürdig, nichtig, wie das Letzte, das nichts Gutes verdient hat. Er glaubt, der Fehler läge bei ihm. Er glaubt, dass er auf irgendeine Art an all dem selber schuld ist. Dieses Falsche, das er selbst zwar nicht kennt, das aber da sein muss, weil die anderen es sehen und bestrafen, muss verborgen werden. Sowohl vor sich selbst, als erst recht vor anderen. Der Schmerz um dieses Falschsein ist zu groß. Er muss verdrängt werden. Dieser Anteil neigt zur Selbstbestrafung. Er glaubt an seine Schuld und Schuld fordert Strafe. Er ist voller Scham über seine Unzulänglichkeit.

Gleichzeitig gibt es einen Teil, der genau weiß, dass das Falsche nicht da ist, dass mit ihm alles richtig ist, dass er unschuldig ist und dass er ungerecht behandelt wird, dass hier etwas grundlegend nicht stimmt. Dieser Anteil will, dass der Schmerz aufhört. Er weiß, dass es so hier nicht gedacht ist, dass er Besseres verdient hat. Er strebt nach Leichtigkeit, nach dem Ausdruck von seinem wahren Wesen, danach, das, was er in Wahrheit ist, endlich auch zu erfahren. Er will Gerechtigkeit und das, was ihm zusteht. Er strebt nach der Liebe, die er ist und sucht Wege.

All diese Anteile – und vielleicht noch mehr - sind gleichzeitig aktiv und erzeugen nicht nur eine innere Zerrissenheit, einen Grundkonflikt im Selbst, sondern sie erzeugen auch im Außen ein stetes Hin und Her und Auf und Ab in den Erfahrungen, je nachdem, welcher Anteil gerade im Vordergrund aktiv ist.

Aus meiner Erfahrung beginnt die Heilung mit dem Erkennen der Anteile und der Dynamik, mit dem Erfassen, dass es diese Anteile gibt und zwar alle zu recht. Jeder Anteil hat seine Berechtigung und darf mitfühlend gesehen, anerkannt und bezeugt werden.

Und unter all dem ist meist das Eigentliche: eine große Traurigkeit und ein großer Schmerz darüber, dass es nicht lebbar ist, was möglich wäre. So war es. So ist es vielleicht noch. Das gilt es ebenfalls anzuerkennen und zu fühlen, der Urschmerz: Das wahre Wesen, das nicht gelebt werden kann. Der Schmerz darüber, dass du nicht das erfährst, was deinem Wesen entspräche. Die Integrität, die nicht gewahrt werden kann.

Autsch!
Atmen.
Damit sitzen.

So fühlt sich das an.

(Das Beschriebene beruht sowohl auf eigener Erfahrung als auch einem Mitfühl-Erfahren von wundervollen Mitreisenden. Keine Theorie. Gelebtes, erschlossenes Leben. Kein Anspruch auf Vollständigkeit und wie immer das Bedürfnis, es mit euch zu teilen.)



Das Ding mit den herrenlosen Gefühlen der anderen, dem Ich-losen Fühl-Raum und dem verzerrten Selbstbild

oder ein Freispruch:

Es ist nicht dein Chaos. Du bist ein fühlendes, wahrnehmendes Wesen. Nicht alles, was du fühlst, gehört dir. Du versuchst damit etwas zu handeln, was nicht dir gehört. Was nicht dir gehört, kannst du nicht integrieren. Was nicht dir gehört, darf, ja muss, aus deinem System entlassen werden. Zurück an den wahren Besitzer. Verbannt aus deinem heiligen Raum. Des Platzes verwiesen. Nicht deine Aufgabe.

Die Eindrücke strömen ungefiltert auf einen Anteil ein, der von seinem Ich noch nichts weiß. Grenzenloser Fühl-Raum, in den alles eindringen kann. Herrenlose Gefühle von anderen werden von dir wahrgenommen und in Ermangelung eines Ich-Bewusstseins (von diesem Anteil), hältst du das, was du da fühlst, für dich. Bist dem ausgeliefert. Das ist nicht die Wahrheit. Das bist nicht du. Du nimmst es nur wahr. Du bist der Raum, der das fühlt, was andere abgespalten haben. Die kindliche Ohnmacht darin entspricht heute nicht mehr der Wahrheit.

Dazu kommt sehr wahrscheinlich, dass wieder etwas anderes in dir weiß, dass sich aber doch jemand um diese Gefühle kümmern muss. Niemand sonst, als du nimmt die herrenlosen Gefühle wahr, also nimmst du sie. Macht ja sonst keiner. Als Kind ganz bestimmt notwendig. Als Erwachsener ist das nicht deine Aufgabe. Du darfst herrenlose Gefühle stehen lassen. Unbearbeitet. Du musst nichts damit machen. Nichts. Außer sie als nicht dir zugehörig zu identifizieren.

Dieser nie endende Dauerstress, dieses nicht schaffbare "dem Herr werden wollen", das Sortierenwollen, diese grenzenlose Überflutung, der viele Rückzug zur Erholung, das Besserwerdenwollen im Umgang damit gehören nicht dir, das sind nicht deine Aufgaben. Die Dauerbeschäftigung mit etwas, das nicht deins ist, darf hier und heute enden. Not your business.

Du bist frei. Du darfst deinen Raum selber beanspruchen. Du darfst überhaupt Raum beanspruchen. Dein Raum darf nur dir gehören. Du darfst Grenzen haben und dich als ein abgrenzbares Wesen erleben. Du musst nichts und niemanden hineinlassen. Du musst deinen Raum nicht zur Verfügung stellen.

Du bist Wahrnehmender und das von der Umgebung Wahrzunehmende ist weder in deiner Verantwortung noch definiert es, wer oder was du bist.

(Der Seismograph ist nicht das Erdbeben. Er nimmt es wahr und macht es sichtbar. Er muss sich auch nicht um das Erdbeben kümmern, kann er gar nicht. Er zeigt nur, was wahrnehmbar ist.)



Montag, 28. Juli 2025

Da kommt einer daher und hat ein Problem

Und noch etwas sehr Bemerkenswertes ist passiert. Da kam einer daher und hatte offensichtlich ein Problem. Er glaubte, mein Verhalten wäre für sein Problem verantwortlich und kackte mich an, meckerte rum und ohne eine Antwort oder Reaktion meinerseits abzuwarten, ging er.

Da stand ich also. Die Worte klangen in Dauerschleife in mir nach. Etwas in mir hatte seine Anklage in die Hand genommen, wusste zwar, dass sie nicht stimmte und dennoch hatte dieser Anteil diese Anklage in der Hand. Da der Ankläger schon weg war, konnte dieser Anteil die Anklage auch nicht zurückgeben.

Ich zerlegte die Situation, schaute genau hin, was da eigentlich passiert ist. Der Ankläger wollte keine Lösung. Er wollte nicht wirklich mit mir reden. Er wollte seinen Frust ablassen. Es ging ihm nicht darum, tatsächlich mit mir in Kontakt zu kommen und für alle Beteiligten zu schauen, wie wir mit der Lage umgehen können, damit es für alle stimmt. Ah, ok. Er wollte tatsächlich keinen Kontakt mit mir, keine Verbindung, keine Kommunikation. Es hätte also auch nichts gebracht, wenn ich mit ihm in Verbindung hätte gehen wollen.

Mein Verhalten war nicht wirklich sein Problem. Ich hatte nichts falsch gemacht, ich hatte an diesem öffentlichen Platz gegen keine Regel verstoßen. Ich durfte da sein, wo ich war. Der andere hatte vor allem ein Problem mit sich selbst und ich war jetzt für ihn scheinbar der Grund für seine Gefühle. Er wollte mich zu seinem Problem erklären und nicht anerkennen, dass er das Problem, die Gefühle, den Frust, schon vor der Begegnung mit mir hatte.

Der Anteil in mir, der die Anklage zu sich genommen hatte, hätte jetzt gerne mit dem Erwachsenen im anderen gesprochen. Der Anteil ist wirklich an einer Lösung und vor allem Aufklärung interessiert gewesen, deswegen hat er es genommen. Weil er um die grundsätzliche Lösbarkeit wusste. Nur hatte er die Rechnung ohne den anderen gemacht, der gar nicht klären und lösen wollte. Der war im Film. In seinem eigenen. Unerreichbar für mich.

Dieses Erleben kenne ich millionenfach aus meiner Kindheit. Ich diente als Blitzableiter für die inneren Kinder der anderen und ich hätte gerne mit den Erwachsenen gesprochen, die aber nie ansprechbar waren. So hat sich alles mögliche in meinen Händen angesammelt, was ich irgendwann mal, wenn denn dann die Erwachsenen wieder da sind, mit ihnen besprechen wollen würde. Der Moment kam nie. Die Erwachsenen sind bis heute nicht ansprechbar, weil nicht da. Ich war damals als Kind schon erwachsener als all die Erwachsenen um mich rum zusammen. Und so ist es heute noch.

Ich darf auch hier anerkennen, dass da niemand für mich ansprechbar ist. Ich darf anerkennen, dass ich zwar direkt angesprochen werde, aber nicht gemeint bin. Der andere bekommt mich überhaupt nicht mit. Ich darf mir auch in solchen Situationen erlauben, nichts zu sagen, nicht zu reagieren. Ich darf mir erlauben, den anderen nicht ernst zu nehmen. Kindisches Verhalten eines Erwachsenen kann ich gar nicht ernst nehmen können. Redet der Erwachsene mit mir, bin ich direkt zur Stelle, aber keine Sekunde früher.

Durch dieses Ereignis wurde mir so richtig, richtig deutlich, wie oft ich zum Problem erklärt wurde, obwohl der andere gerade einfach nur ein fettes Problem mit sich selbst hatte. Und etwas in mir hat ihm entweder geglaubt oder wollte zumindest klar stellen, dass das nicht wahr ist.

Ich darf schlicht anerkennen, dass ich in Wahrheit nicht einen Fitzel Teil von seinem Problem bin. Ich darf mich freisprechen. Rückwirkend. Millionenfach. Ich darf die Wahrheit sehen: Ich hatte mit all dem Null zu tun. Sein Frust existierte schon vor mir. Ich lege die Anklage ab.



Freitag, 27. Juni 2025

An der Wahrheit neu ausrichten

Wir sind in Feldern groß geworden, in denen wir nicht adäquat gespiegelt wurden. In denen die Rückmeldungen an uns, über uns nicht sauber waren. Gar nicht. Sie waren verzerrt und getrübt, von den Wunden der Erwachsenen eingefärbt. Die Erwachsenen haben in den meisten Fällen nicht uns wahrgenommen, sondern ein Bild von uns, das mit uns selbst nicht viel zu tun hatte. Uns wurden Verantwortungen rübergeschoben, vor allem für die Gefühle der anderen, die nicht die unseren waren. Uns wurde nicht ehrlich oder gar nicht geantwortet, weil die Erwachsenen viel mehr damit beschäftigt waren, eine Rolle zu erfüllen, als dass sie als Mensch greifbar und erreichbar sein wollten/konnten.

Unser Innengefühl passte nicht mit dem überein, was im Außen tatsächlich passiert ist. Das fühlte sich verdammt falsch an, aber wir wurden darin nicht bestätigt. Uns wurde somit immer wieder vermittelt, dass unsere Wahrnehmung nicht stimmt, dass der Fehler bei uns liegt, der Grund für die Diskrepanz zwischen dem, was in uns wahrnehmbar war und dem, was uns im Außen begegnet ist, was der andere gesagt oder getan hat.

Wir hätten Dinge bewerkstelligen sollen, zu denen die Erwachsenen noch nicht einmal in der Lage waren und wenn wir es nicht konnten, wurde uns wieder gesagt, dass es an uns liegt. Niemand, wirklich niemand hat uns gesagt, wie die Dinge wirklich sind, wer WIR wirklich sind. Niemand hat unser Innenerleben ernst genommen, dem Rechenschaft gezollt, sich mit uns auseinandergesetzt und mit uns versucht rauszufinden, was denn in uns los ist und warum. Räume wurden nicht geklärt, Situationen nicht aufgeklärt und unser Alarmschlagen als Trotzphase ausgelegt.

Es ging nie wirklich um uns, um unser Wesen, um unser wahrliches Wohlgefühl. Wir sollten reinpassen. Wir sollten passen. Es ging darum, dass es für die Erwachsenen passte. Dass keine unangenehmen Gefühle in ihnen ausgelöst wurden, dass ihr Leben funktioniert hat, ihr Funktionieren funktioniert hat, ihre Rolle funktioniert hat, dass ihre Belange befriedigt wurden. Wir waren in den meisten Fällen Beiwerk, das zwar materiell versorgt wurde, aber keinen Raum zur Entfaltung hatte, nicht wirklich begleitet wurde. Wir sind so mitgelaufen, wurden zurechtgestutzt, sollten nützlich sein, einen bestimmten Zweck erfüllen, der mit unserer wahren Bestimmung nichts zu tun hatte oder wurden sogar als Belastung, Zumutung oder Störung empfunden.

Wir hatten keine Chance, die zu sein, die wir sind. Uns zu dem zu entwickeln, als das wir gedacht sind. Stattdessen wurden wir verbogen, verdreht, verwirrt, zerlegt, beschnitten, gebrochen, verformt, gezwungen, bezwungen und in den Grundfesten verunsichert. Wir haben gelernt, dass wir unserem Gefühl nicht vertrauen können und dass, egal was ist, wir das Problem sind. Der Fehler lag immer bei uns.

Wir hätten wissen müssen, können müssen, es anders machen müssen, anders sein müssen. Die Regeln dafür haben sich je nach emotionaler Verfassung der Erwachsenen sekündlich geändert. Und in all dem waren wir alleine. Niemand hat erkannt, was da tatsächlich läuft, weil alle dieses kranke Verhalten gewohnt sind. In einem kranken System führt das gesündeste Element zur größten Störung und wird somit als Problemverursacher identifiziert. In so einer Art Verschwörung sind wir chancenlos.

Wir hatten keine Chance, uns zu behalten und jetzt geht es darum, zu uns zurückzufinden. In die Klarheit, in die Größe, in die reine Wahrnehmung dessen, was tatsächlich da ist.

Wir brauchen uns dazu gegenseitig. Saubere Spiegel. Wahrhaftige Antworten. Ehrliche Rückmeldung. Wir brauchen uns, um uns zu erinnern, um uns aufmerksam zu machen, wenn Verdrehungen aktiv sind, um das Gaslighting zu identifizieren und die innere Unterwanderung der eigenen Wahrnehmung zu bemerken.

Wir brauchen uns gegenseitig, um das Gift zu erkennen, zu benennen, die Giftstachel zu ziehen, das Gift aus den Bisswunden zu saugen. Das Gift der Lüge. Das Gift des Zweifels. Uns wurde immerzu vermittelt, dass wir an uns zu zweifeln hätten. Der Zweifel rinnt uns durch die Adern. Er wirkt immer noch in unserem System, hält uns ab, adäquat auf psychische Gewalt und Missbrauch zu reagieren, auf Grenzüberschreitung, direkt mit der echten Reaktion da zu sein, weil wir damit beschäftigt sind, uns zu fragen, ob das Gefühl denn jetzt wohl richtig ist, ob wir das fühlen dürfen, ob – wie immer – der Fehler bei uns liegt und wo. Diese Verunsicherung in uns, dieser Zweifel an uns lässt uns oft übersehen, was da eigentlich wirklich gerade mit uns passiert.

Was passiert mit einem gesunden Menschen, in dem Gift wirkt? Er scheint „krank“ zu sein. Der Schein trügt. Es sind Auswirkungen von Gift, die uns zu schaffen machen, kranke Systeme, unmenschliche Umfelder. Unsere „Symptome“ sind eine natürliche Reaktion auf Gift.

Wir brauchen gesunden Raum. Wir brauchen ehrliche Rückmeldung. Wir brauchen Menschen in Eigenverantwortung, die sich selbst reflektieren wollen und können, damit unser System sich wieder neu an der Wahrheit kalibrieren kann. Unser inneres Navi braucht Korrektur und zwar von den Richtigen. Wir brauchen wohlwollende Menschen, denen es wirklich um uns geht, die tatsächlich wollen, dass wir uns befreien, wachsen und erblühen. Wir brauchen niemanden, der uns in der nächsten Abhängigkeit halten will, der kontrollieren will, aus Angst vor den eigenen „Nachteilen“ und Untiefen. Wir brauchen niemanden mehr, der uns seine eigenen Themen überstülpt.

Es ist die Zeit, uns gegenseitig wieder und wieder und wieder an die Wahrheit zu erinnern. Diesen Dienst an uns zu tun. Uns nach all der Verdrehung zurückzudrehen in die Wahrheit. Uns an der Wahrheit neu ausrichten und aufrichten. All die Lügen zu ent-decken und zurück in eine saubere Wahrnehmung dessen zu kommen, was wirklich im Raum ist. Uns gegenseitig in die wahre Größe zu verhelfen. Es ist an der Zeit, jeden Raum zu verlassen, der das nicht im Sinn hat. Jede Begegnung, jede Beziehung, jedes Miteinander. Wir stehen nicht mehr alleine und wir stehen auf.




Donnerstag, 26. Juni 2025

Losgelöst von allem außer Gott

Dieses Loslösen von allem Irdischen bedeutet nicht, nichts mehr zu besitzen. Es bedeutet, dass nichts mehr mich besitzt. Ich kann Dinge haben, bin aber frei darin.

Die Dinge definieren mich nicht. Ich definiere mich nicht über sie. Ob sie da sind oder nicht, verändert nichts an meinem Wesen, an meinem Wert. Sie sind keine Aussage über mich.

Loslösen von allem Irdischen bedeutet nicht Askese. Es bedeutet Gleich-Gültigkeit und die Anerkennung meines wahren Seins. Ich „habe“ nur Gott. Das Gewahrsein um diese Verbindung ist alles, was es braucht, um hier mein Leben leben zu können. Und zwar wirklich MEINS. So wie es gedacht ist, wie ich gedacht bin, wie es in der Übereinstimmung mit der universellen, göttlichen Ordnung ist.

ER gibt mir immer alles, was ich wirklich wirklich brauche. Ich habe daher sehr wohl Dinge, aber eher in dem Sinn, dass ich gerade damit Erfahrungen machen darf, dass sie eben gerade Teil meines Lebens sein sollen, dass sie für das, was ich gerade hier vollbringen soll, erkennen soll, begreifen soll, wichtig sind. Die Dinge sind frei. Wenn sie wieder aus meinem Leben verschwinden, hat das einen Sinn und ich kann mir sicher sein, dass ich sie dann nicht wirklich brauche, für das, was für mich relevant ist.

Wie sehr hafte ich an Dingen, Menschen, Umständen? Wer hat wen? Hat Geld mich, oder „habe“ ich Geld? Im Sinne von: Wer führt wen?

Bin ich mit offenen Händen hier, in die mir gelegt wird, von denen auch wieder genommen werden darf? Darf das Leben wogen und fließen, kommen und gehen und seinen ganz eigenen Rhythmus haben? Bin ich bereit, mich auf genau das einzulassen? Dieses Nichtwissen, wann was für wie lange bei mir sein wird? Ob es überhaupt da sein wird?

Dieser höheren Macht und dieser Art von Geben und Nehmen zu vertrauen, war und ist ein Weg. Ich habe früher halt nicht erlebt, dass mir in MEINEM Sinne und zu meinem höchsten Wohle gegeben und genommen wurde.

Natürlich fliegen mir auf diesem Weg all meine kindlichen Verletzungen um die Ohren, alle Nöte, jeder Mangel, jedes unerfüllte Bedürfnis, all die schmerzhaften Erfahrungen mit Machtmissbrauch. Und dennoch oder genau deswegen - in der Begegnung mit den alten Wunden - führt mich dieser Weg der radikalen Hingabe in die maximale Freiheit, in ein Lebensgefühl, das so unfassbar satt, voll und vor allem friedlich ist, wie ich es mir kaum vorstellen konnte.

Ich erlebe es wieder und wieder und wieder wie wohlgesonnen mir das Leben ist. Wie weise mir gegeben oder eben auch nicht gegeben wird. Die Abwesenheit mancher Dinge oder Umstände, von denen ich dachte, dass es aber gut wäre, wenn sie da wären, war im Nachhinein betrachtet immer die bessere Wahl. Darin war immer die größere Weisheit, die tiefere Erfahrung, die größere Reifung, die bessere Ent-wicklung. Und ja, das sind oft krasse Erfahrungen, die ich mir nie und nimmer „selber“ ausgesucht hätte, aber keine davon würde ich missen wollen.

Dieses Loslösen von allem Irdischen bedeutet eben auch Bereitschaft. Die Bereitschaft, das Leben GANZ zu nehmen, alles zu nehmen, was mir gegeben wird und nur das zu nehmen, was mir gegeben wird. Es bedeutet den völligen Kontrollverlust. Es bedeutet all mein kleines Wollen in das große „SEIN Wollen“ zu übergeben. Ich will das, was ER, Gott, für mich will. SEIN Wille zählt und in SEINEM Wollen ist alles für mich drin. ALLES, was ich wirklich brauche. Das ist tatsächlich wahr.

Nichts hat mich je mehr erfüllt, nichts hat mich je mehr gefordert, als in dieser Offenheit das Leben zu empfangen, MEIN Leben zu empfangen. Die totale Ergebung an IHN und damit an mich - in mein wahres Wesen hineinergebend, mich selbst erfüllend, das erfüllend, was zu sein ich gekommen bin. Losgelöst von allem Irdischen und doch tief verbunden mittendrin, verbunden mit Gott.

Losgelöst von allem außer Gott.



Montag, 23. Juni 2025

Ja, so ist es

Diese vier Worte sind für mich magisch. Ich erlebe immer wieder, wie direkt Entspannung in mein System kommt, etwas ausatmet und ich weicher werde.

Sie nehmen den Moment komplett an. Sie bezeugen das Jetzt mit allen Umständen und Zuständen. Sie sehen und sagen ja dazu. Sie verlangen keine Veränderung. Sie haben keine Wertung und kein Urteil. Sie wollen keine Handlung, keine Reaktion.

Jede Idee von "es müsste aber anders sein" stirbt sofort. Etwas in mir hört direkt auf, eine Lösung zu suchen. Ich komme in ein Wahrnehmen dessen, was in mir ist, wenn ich den Umstand und Zustand einfach anerkenne.

Ah, ok. Da ist also Enge. Da ist Unruhe. Da ist Anspannung. Der Lärm, den ich im Außen höre, beeinflusst mein Hören nach innen. Der Lärm ist da. Ich bin da. Ok. So ist es also gerade. Das ist jetzt dieser Moment.

Ah, ok. Da ist gerade Schwindel. Ich sehe anders als sonst. Die Buchstaben vor meinem Auge sind eher ein Klumpen, als dass ich klare Wörter erkennen könnte. Ich kann noch lesen, da sind noch Begriffe, aber mir wird übel dabei. Ah, ok. Da ist das Bedürfnis mich hinzulegen. Die Möglichkeit ist da. Ich bleibe dennoch sitzen. Einfach so. Mir kommen Tränen. Ich mag weinen. Ich weine. Da ist eine Schulter zum Anlehnen. Ich lehne mich an. Weine weiter. Fühle weiter meinen Körper. So ist es gerade. Das ist der Moment.

Ah, ok. Da ist gerade eine unglaubliche Wut, eine Unzufriedenheit, ein Unmut. Ist etwas passiert? Hat es einen Grund? Hab ich an etwas Bestimmtes gedacht? Nein. Ich bin aufgewacht und so war es. Ich kenne den Ursprung nicht. Die Gefühle sind da. Ich lass sie sich in mir bewegen. Eine ganze Zeit lang. Wollen sie Ausdruck? Mag ich anfangen zu schreiben? Nein. Ich mag sie sein lassen. So da sein. Ich mag es erzählen. Sie einfach benennen. Damit in Kontakt gehen. Grummelig mit jemandem da sein. Ok. So ist es gerade. Das ist der Moment.

Ich könnte das jetzt mit unzähligen Beispielen fortführen. Dieses simple "Ja, so ist es" ist für mich Heilung pur.

Und auch ein "Ja, so war es" für alles, was in der Vergangenheit vielleicht an anspruchsvollen, herausfordernden, verletzenden, traumatisierenden Ereignissen war, bringt mir Frieden ins System. Ruhe. Die inneren Kinder werden vielleicht zum ersten Mal bestätigt und müssen nicht mehr darum ringen, etwas anerkannt zu bekommen. Ich gebe ihnen recht. Ja so war es. Du wurdest manipuliert. Du wurdest missbraucht. Du wurdest angelogen. Dir wurde Verantwortung übertragen, die nicht die deine war. Ja, die Erwachsenen waren emotional abwesend. Ja, du wurdest für ihre Zwecke benutzt. Das alles ist wahr.

Das Anerkennen ist für mich der erste und wichtigste Schritt. Dann kann ich fühlen, was das für mich bedeutet, was es für mich bedeutet hat. Ich kann fühlen, was jetzt ist und endlich das, was ich früher nicht in der Lage war zu fühlen. Dann bin ich am Punkt.

Es kann natürlich immer sein, dass es Teile in mir gibt, die wollen und können gerade nicht anerkennen. Die sind im Widerstand. Die wollen das so nicht. Dann kann ich "Ja, so ist es" mantramäßig aufsagen und dennoch ist es nicht gemeint und wahr für mich. In diesem Moment wäre es eine Lüge. Mir gegenüber. Und irgendwie gewalttätig, wenn ich mir selbst im Widerstand sagen würde, dass es jetzt halt einfach so ist.

Ich mag den Widerstand als Wahrheit anerkennen. Er ist gerade da. Dann gehört da das "Ja, so ist es" hin. Das ist gerade wahr für mich. Ah, ok. Etwas in mir will das gerade nicht so, wie es ist. Das kann ich verstehen. So ist es gerade. Das ist der Moment.

Magische Worte:
Ja, so ist es.
Ja, so war es.



Montag, 16. Juni 2025

radikale Selbstbegegnung

die fühlende Rückeroberung des Selbst

Wenn du dich selber willst - unter allen Umständen und VOR allem anderen - deine Essenz, dein pures Wesen, deine Kraft, wenn du dich spüren und erfahren willst, dir bis in den letzten Winkel deiner Seele begegnen willst, fühlend, was immer sich zeigen mag, dann bist du bei mir und in diesem geschützten, urteilsfreien Raum genau richtig. Ich heiße dich willkommen. Gehen wir gemeinsam in die Tiefe, an die Wurzel und zu dir hin.

Ich mag darin unterstützen, tief mit dir in Kontakt zu kommen. Ich bin da mit meiner Wahrnehmung, mit meiner Klarheit, mit den inneren Bildern, die sich mir zeigen, mit dem Erspüren dessen, was mit dir im Raum ist und oft für mich tatsächlich sichtbar, mag teilen von meinen eigenen Erfahrungen, wenn es dran ist, bin da mit meinem ganzen Sein, mit meiner ganzen, allumfassenden Menschlichkeit, als echtes, wahrhaftes, wohlwollendes, präsentes, selbst tiefgetauchtes Gegenüber, das wirklich DICH will und meint. Ich bin da, greifbar, offen, transparent, teile das, was in mir ist, erforsche mich ebenfalls.

Es geht in diesem Raum nicht um Gemeinschaft oder Austausch, sondern um tiefe Selbstbegegnung - jeder für sich.

Es geht ums Erkennen, Aufdecken, Benennen, nach Hause holen. Muster und Wunden im Ursprung, in der Entstehung erkennen und fühlen. Das Unbewusste bewusst machen.

Dazu kann alles dienen. Das Miteinander im Raum, Beziehungen im Umfeld, Alltagssituationen, die anticken. Etwas kommt in Wallung, Emotionen fluten das System. Das ganze Leben, jede Erfahrung kann auslösen und der Selbsterkenntnis und Heilung dienen, wenn es genommen wird, gefühlt und zwar an der Wurzel. Genau da gehen wir hin – an die Wurzel der Entstehung. Was immer du mitbringst an Themen, was immer dich bewegt, wir ergründen es, fächern es auf, durchdringen.

Ich mag mit dir kindliche Trugschlüsse und Traumalügen aufdecken. Ich mag der Wahrheit Raum geben und daran neu ausrichten und aufrichten.

Es geht um den Sprung in die eigene Tiefe, immer wieder, ums Tieffühlen, ums Eintauchen, Verkörpern und Durchtauchen. Es ist eine Einladung, tief zu gehen und noch tiefer, durch den Urgrund hindurch und auf der anderen Seite wieder heraus. Geläuterter. Ganzer. Freier. Erlöster. Durchgestorben. Jedes Mal ein kleiner Tod und eine Wiederauferstehung.

Es geht um nichts. Nichts muss anders werden. Nur gesehen werden, erkannt und fühlend da sein dürfen.

Es geht um ALLES. Dich als Ganzes, selbst-bewusstes Wesen. Dich in deiner Essenz, ohne all das, was du nicht bist, aber für dich gehalten hast. Mit all dem, was du immer warst, aber nicht sein durftest.

Ich mag dich unterstützen, dich wieder ganz zu leben, dich selbst zurückzuerobern, dich selbst voll und ganz zu vereinnahmen, zu erkennen und auszufüllen. Ich mag dich sehen, fühlen und bezeugen. Mit dir in all dem da sein.

Dazu lade ich dich von Herzen ein.
❤ Anja ❤


Anfragen gerne spontan an mail@anja-reiche.de


PS: Wie oft, wie lange und auf welchem Weg wir uns begegnen, wird sich zeigen. Videocall, persönlich, Sprachnachricht, alles im Wechsel oder noch ganz anders. Der Prozess weiß es besser als ich. Was an finanzieller Wertschätzung wann fließt, bitte ich dich im weisen, tiefehrlichen Hinspüren zu ergründen. Die Wahrheit jenseits von Gedanken und Ideen.

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Freitag, 13. Juni 2025

Menschlichkeit rettet Leben

Im Grunde braucht es wenig für Heilung: Menschlichkeit. Und doch scheint genau das Mangelware zu sein. Ich kann mir noch so sehr Heilung auf die Fahne schreiben, wenn ich selbst nicht da bin, nicht mit mir verbunden, nicht in meine eigenen Untiefen hinabgestiegen, kann ich nur bedingt begleiten, Raum halten, und eben nicht in den krassesten Emotionen mit dem anderen da sein. Sie berühren Stellen, die ich selbst noch nicht berührt habe und an dem Punkt bräuchte es dann erst einmal die Selbstbegegnung mit mir. In solchen Momenten bräuchte ich mich selbst und/oder jemanden, der mich unterstützt, begleitet und hält.

Tue ich das nicht, nehme ich mich selbst aus der Gleichung raus als Mensch, dann verwende ich Kontrolle, Konzepte und Methoden, stelle Regeln auf, gebe Anleitung, wie "das" schnell wegzumachen ist und wenn es dem "Patienten" nicht gelingt, dann muss an ihm etwas falsch sein oder er etwas falsch machen.

Ehrlich wäre, in diesem Moment zu sagen, dass ich an meine Grenzen gestoßen bin, dass ich ohnmächtig bin, dass ich nicht weiter weiß, dass ich da noch nicht war und selber erst hin muss.

Die Therapie- und Coaching-Welt ist voll von genau diesem Phänomen: "Helfer", die keine Menschen mehr sind. Unnahbar. Nicht berührbar und sogar dazu angeleitet, unmenschlich zu sein. Distanz ist vorgeschrieben oder sogar selbst gewählt. Nur keine körperliche Berührung. Nur keine Offenheit. Keine Selbstoffenbarung. Keine eigenen Gefühle. Alles, was wirklich heilsam wäre, findet nicht statt oder nur in seltenen Momenten oder Ausnahmesituationen.

Und am besten werden die eigenen Themen und Wunden noch dem "Patienten" hingeschoben und dieser dazu angeleitet, dass der "Helfer" nicht mehr getriggert wird. Halleluja! Die Zustände sind mehr als erschreckend.

Immer wieder erlebe ich selbst, wie simpel es eigentlich ist, tatsächlich ein Leben zu retten. Mit bloßer Menschlichkeit, mit Berührbarkeit, Offenheit, Transparenz, Nahbarkeit, Selbstreflektion und einem Mitgefühl, das tatsächlich mitfühlen kann, weil es die Untiefen des anderen selber kennt oder/und erfassen kann.

Tatsächlich begriffen zu werden, tatsächlich gesehen zu werden, mit allem da sein dürfen, nicht anders sein müssen, nicht verurteilt werden, sondern angenommen sein und verstanden werden, lässt Heilung in kürzester Zeit möglich werden. Alles, was wir als Kind gebraucht hätten, bringt auch als Erwachsener den Segen: Arme, die halten, ein ruhiges Nervensystem, Raum für jede Emotion und jeden Gedanken, ein echtes, erwachsenes, reifes, greifbares, wohlwollendes Gegenüber, das DA ist. Weise handelnd, sich selbst wahrnehmend, das nur agiert, wenn es stimmt und den anderen lässt, weil es um die Größe weiß, das nach Stimmigkeit handelt, den Raum, die Situation und den Moment fühlend erfasst. Ein Gegenüber, das allerdings auch Nein sagt, seine Grenzen wahrt und bemerkt, wenn der andere nicht in der Eigenverantwortung ist, wenn die inneren Kinder ankommen und kein Beobachter mehr zugegen ist.

Es braucht im Grunde nicht viel. "Nur" echte Menschen. Tatsächliche Erwachsene. Emotional, nicht nur körperlich. Und eigentlich ist das in Anbetracht der Zustände verdammt viel und selten.

Mir kommt es vor, dass es für eine mir sehr vertraute, relativ große Gruppe von Menschen nichts anderes zu tun gibt, als nachzureifen, tatsächlich erwachsen zu werden, das selber irgendwie hinzubekommen, um dann für andere die Erwachsenen sein zu können, die wir selbst gebraucht hätten, die diese Welt so dringend braucht. Tiefgetaucht. Auf Herz und Nieren geprüft. Tausendfach durchgestorben. Mensch durch und durch, um diesen tiefliebenden Dienst am Leben zu tun und Menschen mit purer Präsenz zurück ins Leben zu begleiten.

Ich hab den Eindruck, dass wir sehr bald sehr gefragt sind. In Gottes Namen. Unser Job ist Menschlichkeit.


 

Mittwoch, 11. Juni 2025

Die alten Systeme sind am Ende?

Anscheinend nicht. Sie sind noch da. Auch wenn das Ganze energetisch gefühlt keine Substanz mehr hat und mehr denn je Fassade und Farce ist. Es gibt sie noch. Sie agieren und haben Auswirkungen. Jeder ist anders berührt oder involviert.

Alles bleibt so lange, wie es gebraucht wird. Ob mir das passt oder nicht. Es geht, wenn es ausgedient hat, wenn die Erfahrungen damit nicht mehr dem Wachstum und der Erkenntnis dienen. Es wird sich verändern. Ganz von alleine. Wenn der Inside-Job getan ist. Wenn es "noch" da ist, ist es noch dienlich, auch wenn alles in mir schreit, dass ich jetzt echt fertig mit der Erfahrung bin.

Es kann auch sein, dass etwas geht, was ich aber doch unbedingt behalten wollte. Dann ist das Wegfallen wichtiger als das "es haben". Dann liegt da das Wachstumspotential, der Fortschritt und das Geschenk.

Wenn ich mir nun das "alte System" anschaue, dann gibt es die, die es seit Jahren weg haben wollen und denken, darin läge der Segen und alles wäre besser. Und dann gibt es die, die "sterben" würden, wenn die Scheinsicherheiten von jetzt auch gleich weg wären, die "sichere" Rente, das "Gesundheitssystem", das Hamsterrad, in dem ihnen ständig gesagt wird, was sie tun sollen, was sie denken dürfen und wie die Dinge sind.

In beiden Fällen gibt es keine Neutralität. Keine Gleich-Gültigkeit. Und kein Wachstum. Stagnation in beiden Fällen.

Erstere könnten das Noch-Existieren der bisherigen Strukturen hervorragend für Selbsterkenntnis und Heilung nutzen. Zweitere werden, wenn überhaupt, erst Selbstbegegnung erleben, wenn ihnen alles unterm Arsch weggerupft wird.

Diejenigen, die sich wirklich selbst begegnen wollen, also quasi Gruppe drei, nutzen jede Gelegenheit, jeden Umstand. Sie beobachten sich selbst in allen Lebenslagen, nehmen ihre Gefühle wahr, decken alte Muster und Konditionierungen auf, ent-decken ihre Wunden und dafür braucht es zumeist die Reinszenierung des Umfeldes, in dem die Wunden und Muster entstanden sind. Erst dann kommen die Trigger zum Vorschein.

Die Begegnung mit den alten Institutionen kann unglaublich zum Erkennen und zum Heilen beitragen, zum Verstehen und Durchdringen, was in der Kindheit gelaufen ist. Wenn alles, was an Wachstum und Heilung in einer gewissen Situation zu erlangen ist, vollbracht ist, wird sich der Umstand von ganz von alleine ändern. Das Leben behält nichts, was nicht zuträglich ist. Die Evolution geht immer nach vorne. Scheinbare Rückschritte sind zuträglich, das "Alte" noch nützlich.

Ich weiß nicht, ob der große gesellschaftliche Umbruch im Hauruck kommt. Kann sein, dass wir übermorgen in eine komplett andere Welt schauen, dass tatsächlich eine Revolution mit Waffen stattfindet, dass Außerirdische auf einmal eingreifen oder irgendwelche irdischen "Befreier". Kann, kann immer. Ist es für mich und meinen Weg relevant? Wenn es das ist, wird es so sein. Wenn nicht, nicht.

Ich weiß, dass jede Heilreise eine individuelle ist und die Umstände immer perfekt sind. Es kann sein, dass das Alte dennoch existiert und ich aber nichts mehr damit zu tun habe. Es kann sein, dass das Alte im großen Stil wegbricht. Das Leben selbst weiß es am besten. Die Intelligenz, die alles durchdringt, wirkt immer und - ich mag mich wiederholen - sie macht keine Fehler.

Ich kann also nur nehmen, was jetzt gerade in meinem Leben da ist. Die Umstände und mein Erleben damit, mein Umgang damit, das, was es mit mir macht, meine innere Wahrheit, meinen inneren Kompass. Wie stehe ich dazu in Beziehung? Wer bin ich in all dem? Was wird berührt in mir? Ein Moment nach dem nächsten.

Ich kann nichts verkehrt machen und ich habe nichts verkehrt gemacht, wenn vielleicht etwas da ist, was nicht nach Rosen duftet und nach Licht und Liebe aussieht. Es ist das perfekte Setting für diesen einen Wachstumsschritt, der genau JETZT dran ist. Ist er getan, meist in vielen kleinen Schritten auf ganz vielen Ebenen, dann ändert sich das Setting.

Die Dinge ändern sich tatsächlich von ganz von alleine, wenn ich "fertig" damit bin. Die Erfahrung hab ich zuhauf gemacht. Wenn es noch da ist, wird es wohl einen Sinn haben. Mehr musste ich bisher nicht wissen.

Ich muss nicht wissen, wie die Welt sich wann für wen verändern wird. Auch wenn ich es manchmal gerne wüsste und oft nicht verstehen kann, wie es für manche immer noch funktioniert zu funktionieren, oder sich selbst in die Tasche zu lügen. Ich hab genau ein Leben zu verantworten und das ist meines. Ich kann nur nehmen, was tatsächlich mit mir zu tun hat, was für mich dran ist. Mehr war es nie. Mehr wird es nicht sein. Weniger auch nicht. Das ist anspruchsvoll genug.

Sind die alten Systeme am Ende? Dann, wenn sie in mir ein Ende finden. Den Schlüssel zur Freiheit hab ich selbst in der Hand. Er heißt Selbst-Bewusstsein.



Dienstag, 15. April 2025

Ich werde gestorben und geboren

Ich weiß nicht, welchen Tod ich gerade sterbe, aber es ist einer. Irgendwo werde ich durchgequetscht. Erst dachte ich an das Kamel und das Nadelöhr, aber jetzt wo ich schreibe, kommt mir eher der Geburtskanal. Vielleicht ist es Tod und Geburt in einem. Das eine werde ich nicht mehr sein. Das muss sterben. Dafür werde ich etwas anderes sein. Das will zur Welt.

Von beidem habe ich gerade keine Ahnung. Ich kann nur wahrnehmen, was gerade im Körper da ist. Die Sonne belästigt mich regelrecht. Wolken, Wind und Regen sind eine Wohltat. Ich will mich einigeln, fühle mich wund und roh. Nichts ist richtig. Keine Handlungsimpulse. Sinnlosigkeit. Der Körper schmerzt an allen möglichen Stellen. Erschöpfung und Müdigkeit.

Immer wieder tauchen Erinnerungen aus dem Nichts auf, Bilder und Gefühle aus diesem Leben, aus früheren Leben. Ich suche nicht danach. Sie steigen hoch, wie Luftblasen in Wasser. Ich lasse geschehen, nehme wahr, fühle es im ganzen System, verkörpere, bezeuge, verstehe. Die Wellen kommen und gehen.

Es sind wie immer Hingabe und Annahme, die mich da durchgehen lassen. Das Hinsehen als Grundhaltung, nicht als Notfallmaßnahme. (Danke, Barbara, für diesen Satz einst!) Dableiben mit mir in all dem. Ich kann gar nicht anders. Ich kann nichts anderes anfassen, mich mit nichts anderem beschäftigen. Ablenkung funktioniert bei mir seit Jahren nicht mehr. Für mich ist es eine Qual, wenn ich den Schmerzpunkt nicht erwische, wenn ich halbgar im Prozess bin und es scheinbar feststeckt. Die Erlösung ist es, wenn ich endlich den Punkt habe, weinen kann, begreife, um was es geht, wenn sich das volle Ausmaß offenbart, der ganze Schmerz endlich wahrnehmbar wird und vom Unterbewusstsein ins Bewusstsein gelangt, im Körper deutlich fühlbar wird, die Bilder auftauchen, die Anteile greifbar werden.

Was für viele der Horror ist, ist für mich die Erlösung. Ich will die Wunde sehen, berühren und komplett fühlen. Ich will um sie wissen. Mir ihrer bewusst sein, eintauchen und durchtauchen. Auf der anderen Seite vom Urgrund ist Frieden. Für mich schon immer gewesen. Die verletzten Anteile sind dann endlich erkannt, gesehen und zuhause. Endlich gehört und versorgt. Offene Notsituationen zu Ende gebracht. Auf sie muss mich mein System nicht mehr hinweisen. Alles wird ruhiger und ruhiger. Umso länger ich diesen Weg gehe.

Deswegen - Ablenkung ist für mich die Qual. Ich will hin zu mir, zu den Teilen, die mich brauchen. Ich kann mich gar nicht mehr verlassen. Ich lasse automatisch alles andere liegen und stehen. Keine Resonanz. Keine Energie. Keine Anziehung.

Ich bin da, wo ich sein soll - bei mir. Und in diesem Fall bedeutet das Sterbeprozess. Geburtskanal. Schwellenmoment. Höhle. Zerquetscht werden. Ausgepresst. Durchgewalkt. Umgebaut. Auf Links gedreht. Durchgeknetet. Bearbeitet werden vom Leben wie es das eben jetzt braucht. Ich werde gestorben und geboren und bin darin präsent.


 

Freitag, 4. April 2025

Du bist dein gutes Recht

Ich will nicht, dass du irgendetwas für mich tust, was dir nicht gut tut, weil vielleicht etwas in dir glaubt, dass du musst. Und wenn meine Not scheinbar noch so groß ist. Lass mich stehen. Verlass dich nicht für mich.

Ich möchte nichts von dir, für dass du dich verlassen musst. Ich will dich ganz bei dir. Ganz für dich da. Etwas anderes würde ich nie von dir verlangen.

Meine Gefühle sind nicht deine Verantwortung. Meine Bedürfnisse müssen nicht von dir erfüllt werden.

Ich mag dich freisprechen von der Bürde, die dir einst auferlegt wurde, als dir als Kind vermittelt wurde, für die Gefühle und Bedürfnisse der Erwachsenen verantwortlich zu sein. Als dir beigebracht wurde, dich hinten anzustellen, zu liefern, gegen dein Innerstes zu handeln und dir erzählt wurde, dass das Liebe wäre.

Liebe, die will, dass du gegen dich gehst, dass du dich komplett vergisst und es nur darauf ankommt, dass es dem anderen gut geht, ist keine Liebe. Das ist Missbrauch im Deckmantel der Moral. Emotionale Erpressung, die an dein "Menschsein", an dein großes Herz appelliert. Das ist Manipulation von dir für die Zwecke der anderen.

Natürlich willst du als Kind und auch als Erwachsener, dass es dem anderen gut geht. Natürlich! Du bist ein fühlendes Wesen mit einem großen, offenen Herzen. Das darf aber dich nicht vergessen.

Sie haben dir beigebracht, dass du nicht zuerst an dich denken darfst, dass du selbst in deinem Herzen keinen Platz für dich haben darfst, dass das egoistisch ist. Sie wollen, dass du ihnen in dir Platz machst und dass du selbst dafür gehst, aus dir raus.

Das ist eine Lüge. Es braucht dich bei dir, in dir und für dich da.

Ich mag dich heute stellvertretend freisprechen, dich aus dieser falschen, viel zu großen Verantwortung entlassen. Ich mag dich zu dir selbst zurück einladen.

Du darfst dich behalten. Du darfst nach deiner Stimmigkeit handeln. Du darfst Nein sagen, auch und gerade dann, wenn Druck ausgeübt wird, Schuld zugewiesen, Forderungen gestellt werden, dir ein schlechtes Gewissen eingeredet wird.

Ich stell mich neben dich. Ich stell mich hinter dich. Ich stehe dir zur Seite, während du für dich einstehst und deinen eigenen Raum wieder einnimmst, das, was dir immer zugestanden hätte, wieder bewohnst und verteidigst. Das ist dein Recht.

DU bist dein gutes Recht! 



Dienstag, 4. März 2025

Wirkliche Beziehungsarbeit ist Traumaaufarbeitung

Oder frei nach Eckhart Tolle: Beziehungen sind nicht dazu da, um dich glücklich zu machen, sondern bewusster. Wenn du das akzeptiert hast, werden sie dir Erlösung bieten.

Bindungs- und Entwicklungstrauma zeigt sich nun mal nur in Beziehung. In der Reinszenierung der Entstehung. In der Berührung der Wunden, die damals in der Kindheit im Miteinander entstanden sind.

Tatsächlich muss im Erwachsenenleben nicht an der Beziehung an sich gearbeitet werden. An keiner Beziehung muss eigentlich gearbeitet werden. Nicht am Umgang miteinander. Nicht an den Konflikten. Überhaupt nicht. Es gilt in all dem, den Ursprung zu finden. Jeder bei sich. In sich.

Wenn beide sich in der Grundhaltung einig sind, eben dass es um Erlösung und Heilung vom Einzelnen geht, ergibt sich der Rest von alleine. Dem ordnet sich alles unter. Dann ist klar, dass es ein offenes, wohlwollendes Feld braucht, einen sicheren Raum, in dem sich die verletzten Teile zeigen können. Traumasensibel eben und 100% eigenverantwortlich. Unterstützend. Füreinander. Miteinander. Pro Entfaltung und Wachstum. Pro Authentizität und Wahrhaftigkeit.

Und dann geht es ums Beobachten. Was berührt der andere in mir? Was will gesehen werden? An was erinnert mich das Verhalten des Partners? Die Gestik? Die Mimik? Der Wortlaut? Die Situation mit ihm? Wie fühle ich mich? Welcher Anteil ist gerade aktiv? Was ist in mir gerade lebendig? Etc...

Wie oft hab ich mich in Beziehungen gefühlt, wie in einem Flashback in die Kindheit. Es schien so, als würde sich der emotionale Horror von damals eins zu eins wiederholen. Perfekt inszeniert und orchestriert vom Leben. So perfekt hätte ich mir das niemals ausdenken können. Da wird auch der letzte Fitzel an Wunde in mir berührt und gefunden. Nichts wird übersehen und ausgespart.

Was für ein Segen und gleichzeitig unglaublich anspruchsvoll und zeitweise wirklich herausfordernd, zum Haare raufen, vor allem mittendrin, wenn der Punkt noch nicht erwischt ist, die Wurzel noch nicht gefunden und gefühlt. Wenn da Wurschtel ist, Reibung und Verwirrung und Missverständnisse und sich das Ganze erst zuspitzt, damit es dann in die Erlösung eskalieren kann.

Hinterher weiß ich dann, warum alles genau so schräg sein musste. Währenddessen sehe ich das noch nicht. Nicht ansatzweise.

Die Einladung ist immer wieder die gleiche: Da bleiben, durchgehen, wach bleiben, hinschauen, ganz bei und mit mir sein, fühlforschen. Begegnung und Abstand mit dem Partner, wie es sich in jedem Moment stimmig anfühlt. Die Wogen, Wellen und Phasen nehmen, wie sie eben kommen.

Eins weiß ich, wissen wir: Die Erlösung ist gewiss. Wie auch immer sie sich entfaltet, sie wird sich entfalten. Was immer es dafür braucht, wird geschehen. Weil wir DA sind. Wach. Weil wir hinschauen. Weil wir sehen WOLLEN. Weil wir geschehen lassen können. Weil es um nichts anderes geht als um Erlösung. 



Montag, 3. März 2025

Wann ist Wut erwachsen und berechtigt? Fragen und Fühlproben

Ich beobachte immer wieder, dass sich Menschen für eine sehr gesunde, erwachsene, berechtigte Wut verurteilen und tatsächlich der Meinung sind, mit ihnen würde etwas nicht stimmen. Soll heißen, dass da noch was erlöst werden muss.

Im Nachfolgenden mag ich Fragen stellen und Fühlproben zum Miteinander beschreiben, die helfen können, herauszufinden, ob die Wut in dir einfach nur berechtigt und gesund ist und mit dir alles in bester Ordnung, also kein „Thema“ von dir am Start ist.

(Ich erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Absolutheit. Die Aufzählung soll als Orientierung dienen und basiert auf meiner eigenen Forschung und Beobachtung zum heutigen Stand.)

🔥🔥🔥

Selbstüberprüfung:

Grenzensetzende Wut greift nicht an. Grenzensetzende Wut wehrt sich viel mehr gegen „Angriffe“ und Verstrickungen, wahrt die eigene Grenze. Sowohl körperlich als auch emotional. Hier soll es vorwiegend um das Subtilere, Emotionale gehen.

Grenzensetzende Wut sagt „STOPP! Nein! Hör auf! Ich möchte das nicht! Lass das sein! So nicht! Bis hier hin und nicht weiter! Dafür stehe ich nicht zur Verfügung. Diese Verantwortung übernehme ich nicht. Das stimmt so nicht.“

Grenzensetzende Wut wahrt meinen Raum, spricht für mich. Sie wirft nichts vor, sie weist keine Schuld zu, sie weist lediglich zurück, was nicht ihr gehört und was nicht stimmt.

Emotionale Grenzüberschreitung, emotionaler Missbrauch, Verstrickung und emotionale Übergriffigkeiten rufen als gesunde Reaktion sowohl Wut, als auch - meistens schon vor der Wut – Empörung, Ekel und Abscheu, Übelkeit, ein Gefühl von heftiger Abneigung und Widerwärtigkeit hervor. Das sind natürliche, erwachsene, berechtigte Reaktionen. Daran ist ganz und gar nichts verkehrt.

Und um ganz sicher zu gehen, ob nicht doch ein inneres Kind (mit) am Start ist:

Fühle ich mich gerade erwachsen, klar und kraftvoll oder eher kindlich, überfordert, in Not und bedroht?

Sage ich laut, deutlich, klar NEIN oder schlage ich verbal um mich?

(Falls beides für dich stimmt, findest du dazu ganz am Ende eine Ergänzung.)

🔥🔥🔥

Wie ist der andere da:

Werden gerade die Gefühle des anderen an mir ausagiert? Reagiert sich gerade jemand an mir ab?
Werde ich lediglich benutzt, damit sich der andere besser fühlt oder geht es auch um mein Wohlbefinden? Werde ich wahrgenommen?
Spielen ich und mein Standpunkt in dem Ganzen eine Rolle oder geht es nur um das Empfinden, den Blickwinkel, das „Wohl“ des anderen?
Werde ich gehört und wird mir tatsächlich zugehört? Versucht der andere mich wirklich zu verstehen oder hört er nur zu, um zu antworten?

Werden meine Offenheit, meine Verletzlichkeit und meine Gefühle gegen mich verwendet?
Werde ich verbal angegriffen, attackiert?
Kommen Vorwürfe, Schuldzuweisungen, Forderungen?
Erlaubt die „Bitte“ des anderen ein Nein? Fühle ich mich wirklich frei, zu wählen oder ist das Verhalten eher suggestiv und manipulativ?

Werde ich emotional erpresst?
Wird mir Druck gemacht? Werde ich aufgefordert, aus scheinbar gutmenschlichen, moralischen Gründen entgegen meinem Innersten zu handeln, gegen meine Integrität zu gehen?
Wird mir gedroht? Wird mir aufgezeigt, dass mein Handeln irgendwelche „negativen“ Konsequenzen hätte?

Werde ich belächelt, erniedrigt, gedemütigt, abgetan oder anderweitig unwürdig behandelt? Werde ich ständig unterbrochen? Wird oft das Thema gewechselt? Werde ich mit Redeschwällen überschüttet?

Ist der andere gerade dabei, mir die Verantwortung für seine Gefühle und Bedürfnisse zu geben?
Steht der andere mit im Fokus der Aufklärung oder wird alles dafür getan, dass nur bei mir geschaut wird?
Werde ich offenkundig zum alleinigen Problem der Differenzen im Miteinander erklärt?
Ist der andere mit seinem Innenerleben des Momentes da, emotional greifbar, oder werden nur Allgemeinpositionen bezogen, auf Konzepte und Theorien verwiesen?

Ist der andere nachvollziehbar, klar und stringent oder gibt es eher Widersprüche, Verwirrung, Ausflüchte, Begründungen? Ist es eher sehr unlogisch, nicht greifbar? Lässt sich der andere beim Wort nehmen? Kann ich mich auf etwas beziehen, was er gesagt hat, oder ist es eher schwammig und unkonkret?

Bezieht sich der andere auf etwas, was wirklich passiert ist, was ich getan habe und so gemeint war oder ist viel Interpretation und Auslegung dabei?

Ergänzung 1:
Emotionale Unerreichbarkeit, Verweigerung des anderen in echten Kontakt und wirkliche Beziehung zu gehen und für diese Nichtverbindung die Verantwortung dir geben zu wollen, ruft ebenfalls eine natürliche, gerechtfertigte Wut auf den Plan, die abweisen möchte, was nicht dir gehört, nicht stimmt und nicht wahr ist.

Ergänzung 2:
Die gesunde Wut, die in der aktuellen Situation total adäquat und angebracht ist, kann gepaart sein mit einer kindlichen Wut. Es kann also durchaus sein, dass die Wut im gegenwärtigen Moment völlig berechtigt ist und gleichzeitig „zu viel emotionale Ladung hat“. Nämlich eine Ladung, die vielmehr in die Kindheit gehört und in eine ganz andere Beziehung. Wenn du fit im Selbstreflektieren bist, wovon ich jetzt einfach mal ausgehe, dann wirst du schnell merken, ob noch zusätzliche, alte Ladung am Start ist und wo die tatsächlich hingehört, also erlöst werden kann.

Zum Schluss:
Vielleicht war dir etwas davon ein Beitrag. Wenn ja, freue ich mich. Wenn nein, freue ich mich auch, halt über was anderes. 😉



Samstag, 22. Februar 2025

Vergebung ist obsolet, wenn ich mich tatsächlich um mich gekümmert habe

Durch Vergebung entsteht Frieden? Wirklich?

Wenn diese Vergebung meint, dass ich anderen ihre Untaten verzeihen soll und dabei meine eigenen Gefühle, den eigenen Schmerz wegdrücken muss, mich also vergesse, ist es keine Vergebung, sondern ein „scheinheiliger“ Akt auf meine Kosten. Damit ist niemandem gedient.

Wenn diese Vergebung Frieden bringen soll, also eine Absicht hat, gehe ich gegen etwas vor, was stattdessen da ist, nämlich offensichtlich Unfrieden. Sonst müsste ich nicht in den Frieden kommen wollen. Es gilt aber, mich genau dem Unfrieden in mir zuzuwenden. Den Anteilen, die zürnen, die zu Recht wütend sind, weil sie Unrecht erfahren haben. Die noch offene Wunden haben, nicht abgeschlossene, traumatische Erfahrungen. Diese Anteile brauchen mich. Der „Täter“ braucht meine Vergebung nicht. Schon gar nicht, wenn bei ihm kein Einsehen, keine Bewusstwerdung und kein Erkennen stattfindet und das übergriffige, Grenzen verletzende oder missbräuchliche Verhalten weitergeht.

ICH brauch mich. Ganz und gar. In der Selbstbegleitung. Im Mitgefühl. Im Verständnis für mich und mein Erleben. Niemand sonst braucht mich.

Wenn ich ganz in meinen Schuhen stand und alles gefühlt habe, was eine Erfahrung, eine Untat von anderen mit mir gemacht hat, wenn alle inneren Kinder gesehen und versorgt sind, dann brauch ich keine Vergebung mehr. Dann war es wie es war. Die Tat bleibt die Tat, aber ich bin emotional frei und es kann etwas sein, was in der Vergangenheit war und auch wirklich da bleibt. Es ist dann nicht mehr in der Gegenwart in mir lebendig und aktiv. Dann ist da wirklicher, echter, tiefer Frieden.

Dann ist da kein Urteil über den anderen, keine Schuldzuweisung, kein Vorwurf, aber auch kein Gutheißen oder Drüberwegsehen. Es ist gesehen als das, was es war. Es wurde hingeschaut. Es ist benannt. Es ist gefühlt. Es ist gewesen.

Vergebung ist obsolet, wenn ich mich tatsächlich um mich gekümmert habe.



Donnerstag, 20. Februar 2025

Viel Geld haben, ist nicht automatisch ein Indikator dafür, das Leben verstanden zu haben

Gestern hab ich mal wieder das Thema Geld, materielle Fülle und "Erfolg" beleuchtet. Da hab ich noch gesagt, dass ich die höhere Weisheit darin noch nicht verstehe, dass das Bankkonto meinen inneren Reichtum nicht ausdrückt.

Heute morgen im Bett, ich wurde um 4:44 Uhr geweckt, ist mir aufgefallen, dass das ja überhaupt nicht stimmt. Ich verstehe sehr wohl die Weisheit darin und eigentlich ist mir die auch schon länger bewusst. Nur gestern war das irgendwie nicht präsent.

All die Erfahrungen, die ich "mit ohne Geld" 😉 machen durfte, und zusammen mit Christian in den letzten zwei Jahren verstärkt, haben dazu geführt, dass meine Sicherheit nicht im Bankkonto begründet ist. Mein Vertrauen ins Leben, in die Fügung, in die Versorgung durchs Leben ist enorm gewachsen. Ich habe erfahren dürfen, wie Leben wirklich ist und gedacht ist, wie die Natur funktioniert und es tatsächlich eine Versorgung gibt, um die ich mich nicht selbst kümmern muss.

Ich wurde getragen. In jedem Moment. Es gab so unfassbar viele Erfahrungen dahingehend, dass etwas in mir tatsächlich "umgeschaltet" hat. Ich fühle mich sicher hier in dieser Welt. Ich weiß zutiefst, dass ich versorgt bin. Ich weiß, dass es nicht notwendig ist, selbst für die Versorgung zu sorgen. Ja, ich tue immer wieder etwas, aber nicht, um Geld zu verdienen. Ich tue die Dinge, die getan werden wollen in dem Moment, in dem sie dran sind. Frei von Absicht. Also ich habe nicht die Idee, mich selbst um meine Versorgung sorgen zu müssen, sondern ich bewege mich in der Ordnung und das führt dazu, dass just in time immer alles da ist.

Diese Erfahrungen in dieser Deutlichkeit waren nur möglich ohne Netz und doppelten Boden, ohne ein beruhigendes Polster auf dem Konto. Das alles ging nur blank. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Es gab wieder und wieder Momente, da konnten wir über NICHTS verfügen. Kein Bargeld, kein Dispo, keine Reserven irgendwo. BLANK. Und immer wieder durften wir das Wunder Leben bestaunen. Immer wieder war zur rechten Zeit wieder Geld da. Am Morgen noch blitzeblank, abends wieder 500 EUR da. Auf den unterschiedlichsten Wegen...

Ich kann tatsächlich behaupten, dass ich weiß und erfahren habe, wie das Leben funktioniert. Ganz direkt. Ohne Sicherheitsnetz. Nackt. Bloß. Pur. Selbst mit den unterschiedlichsten Bedrohungen von außen, wurden wir sicher durch all das durchgeführt. Uns wurde kein Haar gekrümmt. Diese Erfahrungen wären mir verwehrt geblieben, wenn das Konto voll gewesen wäre. Dann wäre alles möglich gewesen, weil Geld da war. So war klar zu sehen, dass all das auf genau die richtige Art möglich war und genau zur richtigen Zeit mit den allerwertvollsten Erfahrungen. Keine einzige würde ich davon hergeben wollen. Keine.

Das hat so viele alte Themen hochgeholt und in die Erlösung gebracht. Das hat so viel Freiheit ermöglicht. Eine, die ich bis dahin nicht kannte. Eine Sicherheit, die tief verwurzelt ist, mit Erfahrungen genährt und verstärkt. Es ist kein bloßes Gerede, dass das Leben mich trägt und für mich sorgt. Es ist gelebtes Leben. Es findet statt. Es ist Praxis. Keine Theorie.

Ich weiß, dass es unfassbar viele Menschen gibt, die richtig viel Geld haben oder auch immer wieder generieren und die denken, das wäre DAS Merkmal dafür, das Leben verstanden zu haben. Dann hat man es wirklich geschafft. Da muss es hinführen. Das ist DER Beweis. Früher hätte ich dem wahrscheinlich zugestimmt. Mittlerweile ist mein Blick absolut ein anderer.

Ich hab ohne Geld mehr vom Leben verstanden, als mit jemals möglich gewesen wäre. Du kannst mir alles wegnehmen und ich fühle mich trotzdem sicher. Das sag ich nicht so daher. Das wurde wieder und wieder vom Leben geprüft. Ich bin tausend Tode gestorben. Wer schon länger bei mir mitliest und hört, weiß das.

Von allem losgelöst, außer von Gott. Da hat es hingeführt. Da wollte ich auch immer hin. Das ist Freiheit für mich. Nicht erpressbar. Nicht manipulierbar. Von nichts wirklich abhängig außer von der Quelle selbst. In der Führung. Bereit, alles zu erfahren, alles zu fühlen, alles anzuschauen. Darin gehalten, versorgt und sicher.

Jetzt kann Geld da sein oder eben auch nicht. Es ändert nichts an meinem Innengefühl von Reichtum und Sicherheit. Es ändert nichts an meinem Selbstwertgefühl. Es ändert nichts an meinen Schritten.



Dienstag, 18. Februar 2025

Welche Absicht? Welche Haltung?

Sind deine Entscheidungen frei und absichtslos oder an Bedingungen und Ergebnisse geknüpft?

Ist dein Handeln und Sprechen klar und kraftvoll oder emotional aufgeladen?

Ist da kraftvolle Klarheit oder Not und Bedrohung?

Erlaubt deine Bitte auch ein Nein?

Darf es auch anders kommen und werden oder muss etwas ganz Bestimmtes passieren oder vermieden werden?

Darf dein Tun in Frage gestellt werden?

Passt es zu deiner wahren Natur? Entspricht es wirklich deiner gefühlten, reinen Wahrheit?

Meine Absicht und Haltung in allem, was ich tue oder nicht tue, kann ich sehr schnell überprüfen. Auf Reinheit, auf Absichtslosigkeit, auf Freiheit, auf Stimmigkeit, auf die wahren Beweggründe.


(Ich möchte betonen, dass aus meiner Sicht eine sich abgrenzen wollende Wut keine emotionale Aufladung und Not ist, sondern eine gesunde Klarheit bewirkt.)