Posts mit dem Label abgelehnte Gefühle annehmen werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label abgelehnte Gefühle annehmen werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Freitag, 12. September 2025

Fühlen ohne Not

Alles fühlen, bedeutet nicht gleich, dass es unangenehm wird oder überfordernd sein muss.

Die meisten haben noch nie ohne Not Gefühle gefühlt. Ohne Alarm im System, ohne kindliche Überforderung, ohne Todesangst. Ohne weg zu wollen, ohne was verändern zu wollen.

Viele wollen Gefühle nur deswegen "fühlen", damit sie endlich irgendwann aufhören. Dabei sind die Gefühle an sich nicht das Problem, sondern die kindliche Erinnerung an die Überforderung damit. Das alles nicht handeln können, weil das kleine Nervensystem dafür überhaupt noch nicht in der Lage ist und kein Erwachsener adäquat begleitet hat. Ganz im Gegenteil. Sie haben meistens unsere Not noch vergrößert.

Diese Not der Überforderung ist es in den meisten Fällen, die eine grundsätzliche Angst vor heftigen Gefühlen aufrecht erhält. Eben nicht vor den Gefühlen an sich, sondern vor dem "damit nicht klar kommen" und nicht wissen wohin mit sich.

Gefühle fühlen ohne Not ist eigentlich unsere Natur. Alles wahrnehmen, was gerade in mir da ist. Es sich in mir bewegen lassen, mich davon bewegen lassen. E-motion. Energie in Bewegung. In mir. Ich fühle. Nehme war. Es kommt. Es geht.

Mich darin ganz zum Ausdruck bringen. Erfassen. Begreifen. DAS bedeutet das jetzt gerade für mich. Ohne Geschichte. Tatsächlich den Moment in der Gegenwart erspürend.

Dennoch Grenzen setzen und Stopp sagen, wo es hingehört. Alles fühlen bedeutet nicht, alles mit mir machen zu lassen.

Mit Bedürfnissen und Werten da sein, fühlwissend wie es gedacht ist, wie es natürlich ist, in der Ordnung.

Satt in mir.

Fühlen ohne Not geht. Fühlen ohne Not ist pure Lebendigkeit und ganz DA sein, ganz im Körper, ganz inkarniert. Nichts mehr in mir will weg, will einen Aspekt des Lebens ausschließen.

Und tatsächlich ist es Freiheit. Weil es nichts mehr zu vermeiden gibt. Weil ich sicher in mir und mit mir bin. Weil ich mich halten kann. Weil mich nichts mehr wegreißt und übernimmt.

Stabil im größten Sturm. Klar in und mit der inneren Bewegung. Ganz bei mir, in mir, mit mir, für mich da. Lebendig. Wach. Bewusst.

 


 

Donnerstag, 3. Juli 2025

Verletzlichkeit ist wahr. Unverwundbarkeit auch.

Verletzlichkeit ist wahr. Dagegen anzukämpfen ist sinnlos. Und doch tun es die meisten. Gefühle, und vor allem die, die als unangenehm empfunden werden, scheinen bedrohlich. Doch das Bedrohliche sind nicht die Gefühle. Das Bedrohliche ist auch nicht die Verletzlichkeit. Verletzlichkeit drückt im Grunde nur aus, dass uns etwas weh tun kann, dass wir seelischen Schmerz empfinden können. Verletzlichkeit beschreibt eigentlich nur die Fähigkeit, tief zu fühlen und wahrzunehmen. Alles. Eben auch das, was etwas in mir macht, was nicht meiner wahren Natur entspricht, was gegen meine Bedürfnisse geht, nicht ausdrückt, wer ich wirklich bin, was nicht in der Ordnung ist.

Das Bedrohliche sind nicht die Gefühle. Wir sind zum Fühlen gemacht. Das Bedrohliche ist, dass wir nie gelernt haben, mit heftigen Gefühlen umzugehen, sicher damit da zu sein. Die Gefühle wurden nicht begleitet. Wir waren damit alleine. Verlassen. Sie konnten als Kind nicht komplett durchlaufen. Sie blieben stecken, weil unsere kleinen, unreifen Nervensysteme keine Hilfe bekommen haben und selbst dazu noch nicht in der Lage waren.

Das Bedrohliche ist die Überforderung damit. Das Bedrohliche ist, die Ohnmacht, die wir deswegen erleben. Das Bedrohliche ist die damit verbundene Einsamkeit. Das Bedrohliche ist die Idee, dass es nie wieder aufhört, dass es wieder für immer so bleibt. Dass wir bleiben müssen, obwohl es so schrecklich ist. Das sind die kindlichen Erfahrungen und Verknüpfungen, die wir mit heftigen Gefühlen haben. Wir wollten uns NIE WIEDER so fühlen. Wir wollten das nie wieder erleben. Schmerzvolle Situationen, die heftigen Gefühle daraus, die Überforderung damit. Deswegen wollen die meisten die Verletzlichkeit nicht wahr haben.

Die Wahrheit ist, wir können Verletzlichkeit nicht vermeiden. Wir SIND schon verletzt. Unsere zarten, schützenswerten und schutzpflichtigen Wesen wurden nicht "sachgemäß" behandelt. Wir waren ausgeliefert und wären darauf angewiesen gewesen, dass die Erwachsenen ihre Pflicht tun und uns erkennen, einen sicheren Raum bieten, in dem wir unversehrt gedeihen können. Doch genau die, die unsere Verletzlichkeit berücksichtigen hätten müssen, haben uns weh getan. Die unfassbaren Gefühle, die das in uns ausgelöst hat, wurden nicht begleitet. Das wäre wiederum ihre Aufgabe gewesen. Doch wie hätten sie können? Sie fühlten sich nicht. Sie fühlten uns nicht. Also war der erste Schock, dass uns die verletzt haben, die uns hätten schützen sollen und der zweite Schock, dass sie uns mit den grausligen Gefühlen daraus dann auch noch alleine lassen. Diese Erlebnisse sind noch offen in uns. Nicht zu Ende gefühlt.

Die Wahrheit ist also, es ist schon geschehen. Es gibt nichts mehr zu vermeiden. Die Katastrophe war schon. Es gilt lediglich sie jetzt komplett zu fühlen und die Wunden nun richtig zu versorgen. Jetzt sind wir dazu in der Lage. Jetzt können wir uns selbst den sicheren Raum geben. Jetzt können wir uns selbst darin begleiten oder uns Unterstützung darin holen.

Jetzt können wir anerkennen, dass es so war. Anerkennen, dass wir verletzlich sind. Den Kampf gegen unsere Sensibilität aufgeben. Nahbar, berührbar und offen sein. Wir sind nicht mehr ausgeliefert. Wir können unsere Grenzen selber wahren. Und heute können uns Gefühle nicht mehr umbringen.

Ja, es kann wieder etwas weh tun. Natürlich. Es darf so sein.

In der Anerkennung dessen, was es heißt vollumfänglich Mensch zu sein und dem Erkennen von unserem wahren, übermenschlichen, göttlichen Wesen gleichzeitig, liegt für mich die größte Freiheit und größte Kraft. Menschliche Begrenzung und göttliche Unbegrenzheit sind gleichzeitig wahr. Das zu verkörpern ist für mich die Meisterschaft. Mich beiden Wahrheiten hingeben.

Das Anerkennen der Verletzung offenbart die Unverwundbarkeit. Das Erkennen der Unverwundbarkeit kann helfen, die Verletzung anerkennen zu können.

Ja, ich bin verletzlich. Ja, ich bin ewiglich unverwundbar. Ja, ich kann wieder etwas erleben, was weh tut und ja, mein Wesen bleibt dennoch unversehrt. Ich bin bei mir. Ich weiß, wer und was ich in Wahrheit bin.


Montag, 23. Juni 2025

Ja, so ist es

Diese vier Worte sind für mich magisch. Ich erlebe immer wieder, wie direkt Entspannung in mein System kommt, etwas ausatmet und ich weicher werde.

Sie nehmen den Moment komplett an. Sie bezeugen das Jetzt mit allen Umständen und Zuständen. Sie sehen und sagen ja dazu. Sie verlangen keine Veränderung. Sie haben keine Wertung und kein Urteil. Sie wollen keine Handlung, keine Reaktion.

Jede Idee von "es müsste aber anders sein" stirbt sofort. Etwas in mir hört direkt auf, eine Lösung zu suchen. Ich komme in ein Wahrnehmen dessen, was in mir ist, wenn ich den Umstand und Zustand einfach anerkenne.

Ah, ok. Da ist also Enge. Da ist Unruhe. Da ist Anspannung. Der Lärm, den ich im Außen höre, beeinflusst mein Hören nach innen. Der Lärm ist da. Ich bin da. Ok. So ist es also gerade. Das ist jetzt dieser Moment.

Ah, ok. Da ist gerade Schwindel. Ich sehe anders als sonst. Die Buchstaben vor meinem Auge sind eher ein Klumpen, als dass ich klare Wörter erkennen könnte. Ich kann noch lesen, da sind noch Begriffe, aber mir wird übel dabei. Ah, ok. Da ist das Bedürfnis mich hinzulegen. Die Möglichkeit ist da. Ich bleibe dennoch sitzen. Einfach so. Mir kommen Tränen. Ich mag weinen. Ich weine. Da ist eine Schulter zum Anlehnen. Ich lehne mich an. Weine weiter. Fühle weiter meinen Körper. So ist es gerade. Das ist der Moment.

Ah, ok. Da ist gerade eine unglaubliche Wut, eine Unzufriedenheit, ein Unmut. Ist etwas passiert? Hat es einen Grund? Hab ich an etwas Bestimmtes gedacht? Nein. Ich bin aufgewacht und so war es. Ich kenne den Ursprung nicht. Die Gefühle sind da. Ich lass sie sich in mir bewegen. Eine ganze Zeit lang. Wollen sie Ausdruck? Mag ich anfangen zu schreiben? Nein. Ich mag sie sein lassen. So da sein. Ich mag es erzählen. Sie einfach benennen. Damit in Kontakt gehen. Grummelig mit jemandem da sein. Ok. So ist es gerade. Das ist der Moment.

Ich könnte das jetzt mit unzähligen Beispielen fortführen. Dieses simple "Ja, so ist es" ist für mich Heilung pur.

Und auch ein "Ja, so war es" für alles, was in der Vergangenheit vielleicht an anspruchsvollen, herausfordernden, verletzenden, traumatisierenden Ereignissen war, bringt mir Frieden ins System. Ruhe. Die inneren Kinder werden vielleicht zum ersten Mal bestätigt und müssen nicht mehr darum ringen, etwas anerkannt zu bekommen. Ich gebe ihnen recht. Ja so war es. Du wurdest manipuliert. Du wurdest missbraucht. Du wurdest angelogen. Dir wurde Verantwortung übertragen, die nicht die deine war. Ja, die Erwachsenen waren emotional abwesend. Ja, du wurdest für ihre Zwecke benutzt. Das alles ist wahr.

Das Anerkennen ist für mich der erste und wichtigste Schritt. Dann kann ich fühlen, was das für mich bedeutet, was es für mich bedeutet hat. Ich kann fühlen, was jetzt ist und endlich das, was ich früher nicht in der Lage war zu fühlen. Dann bin ich am Punkt.

Es kann natürlich immer sein, dass es Teile in mir gibt, die wollen und können gerade nicht anerkennen. Die sind im Widerstand. Die wollen das so nicht. Dann kann ich "Ja, so ist es" mantramäßig aufsagen und dennoch ist es nicht gemeint und wahr für mich. In diesem Moment wäre es eine Lüge. Mir gegenüber. Und irgendwie gewalttätig, wenn ich mir selbst im Widerstand sagen würde, dass es jetzt halt einfach so ist.

Ich mag den Widerstand als Wahrheit anerkennen. Er ist gerade da. Dann gehört da das "Ja, so ist es" hin. Das ist gerade wahr für mich. Ah, ok. Etwas in mir will das gerade nicht so, wie es ist. Das kann ich verstehen. So ist es gerade. Das ist der Moment.

Magische Worte:
Ja, so ist es.
Ja, so war es.



Samstag, 21. Juni 2025

Die Illusion der Kontrolle

Ich kann mich an Zeiten erinnern, da hatte ich furchtbare Angst, in den Sternenhimmel zu schauen. Es hat mich unfassbar geängstigt, was ich da vielleicht sehen könnte. Sternschnuppen haben mich eher erschreckt als fasziniert. Diese unendliche Weite, alles, was da sein könnte, alles, was ich nicht weiß und kenne, hat mich eng gemacht, fast Panik ausgelöst, Starre, die Luft blieb weg.

Der Sternenhimmel war ein Sinnbild für alles, was ich nicht in der Hand habe, für Ungewissheit, Unvorhersehbarkeit, für Unbekanntes, für Kontrollverlust und Ohnmacht. Mit diesem ALLes war auch alles im Raum, was ich nicht wahrhaben wollte und konnte. Es hätte mich damals schier zerrissen. Ich war nicht in der Lage, das ALLES anzuerkennen und JA dazu zu sagen. Ich war nicht in der Lage anzuerkennen, was das Anerkennen des "es gibt ALLES" für mich bedeutet hätte.

Der Blick ins Universum hat mich bedroht. Es fühlte sich an, wie plötzlich den Boden unter den Füßen verlieren, ins Haltlose fallen, allein, überfordert. Das war alles zu groß für mich, nicht handelbar, überwältigend auf unangenehme Art und Weise. Konfrontiert mit etwas, was zu viel für mich war, in dem ich gefühlt nicht bestehen konnte. Grenzenlose Überforderung mit den Gefühlen, die ausgelöst worden wären, wenn ich hingeschaut hätte. Das trifft es wirklich am besten. Das hätte ich damals aber niemals in Worte fassen können. Das kann ich heute sagen.

Ich brauchte seinerzeit die Illusion der Kontrolle und ich wollte nichts hören oder sehen, was das ins Wanken gebracht hätte. Naja, Überraschung. Mir lief es ständig über den Weg. Das Mystische. Das Feinstoffliche. Geistergeschichten. Krankheiten. Eben das Unkontrollierbare. Ich kam nicht daran vorbei. Und irgendwann hab ich es genommen und fing an zu forschen. Wie verdammt nochmal ist dieses Leben denn eigentlich wirklich gedacht? Wie hängt alles zusammen? Warum sind wir hier? Was hat das alles für einen Sinn? Was ist Gott? Was geschieht nach dem Tod? Ich fing an, meine eigenen Antworten zu finden.

Schaue ich heute in den Sternenhimmel, sehe ich da nur Schönheit. Ich kann nicht genug davon bekommen, mich nicht sattsehen und Stunde um Stunde da sitzen, um nur ja nichts zu verpassen. Ich sehe Möglichkeiten. Ich liebe die unendliche Weite. Das Unbekannte. Die Rätsel. Das Nichtwissen. Die Mystik. Das ALLes.

Ich fühle mich darin zu Hause, getragen, geborgen, fühle Liebe. Von mir zum Leben und vom Leben zu mir. Ich höre das Nichts. Bin fasziniert von dieser Intelligenz und dem, was sie alles hervorbringen kann. Ich fühle mich sicher. So sicher darin. In mir. In dieser Unendlichkeit. In Gott. Ich fühle mich wesentlich und gewollt. Ich liebe meine Ohnmacht darin, dieses mich von all dem leben lassen, mich führen lassen und darin die größte Macht zu finden, die es nur geben kann. Ich bin nichts und ich bin alles gleichzeitig. Ich kann das „Unmögliche“ bewirken, wenn es durch mich sein soll. Ich kann nichts bewirken, wenn es durch mich nicht sein soll. Und das ist in Ordnung.

Es nicht in der Hand zu haben, war damals mein größter Horror. Es nicht in der Hand zu haben, ist heute meine größte Freiheit, die mächtigste Erleichterung, die ich je erlebt habe. Ich muss es nicht wissen. Ich muss es nicht können. Ich muss es nicht machen. Ich darf mich hingeben. Ich bin froh, wenn ich ins Ungewisse gehen kann, wenn ich keine Ahnung und keinen Plan haben muss, wenn ich einfach nur der inneren Navigation folge, die um das große Ganze weiß, mir aber lediglich den einen nächsten Schritt übermittelt.

Die Bereitschaft, alles zu fühlen, jede Erfahrung zu machen, urteilsfrei und bereitwillig, das zu nehmen, was das Leben mir gibt, weil ich weiß, dass das einen Sinn hat, dass ich nichts bekomme, was mich von mir weg führt, dass ich immer nur das bekomme, was mich zu mir hinführt, dass es der Kosmos gut mit mir meint und übergeordnet nichts zu meinem Schaden passieren kann, dass ich, was auch immer geschieht, reif dafür bin und alles in mir trage, es zu bewältigen, diese Bereitschaft und all diese Gewissheit sind der große Unterschied zu damals. Das alles habe ich über die Jahre in mir gefunden.

Kontrolle ist die größte Illusion überhaupt. Und gefühlt die, an der die meisten am stärksten festhalten. So wie ich damals. Dass ich das Ungewisse mal so genießen würde, war unvorstellbar, ja, es kam gar nicht in meinem Weltbild vor, dass Ungewissheit sein darf. Hätte mir da jemand erzählt, wie ich heute lebe, weiß ich nicht, ob ich gelacht oder geweint hätte oder schreiend weggelaufen wäre. Heute bin ich der Mensch, der mich damals am meisten abgeschreckt hat. Ich wollte in Ruhe gelassen werden und mit nichts in Berührung kommen, was an meiner Scheinsicherheit gerüttelt hätte. Da konnte ich niemanden gebrauchen, der, wie ich heute, überall seine Nase reinsteckt, in jeden Winkel schaut, sich bereitwillig mit Dingen befasst, die jenseits der eigenen „Kontrolle“ liegen, der kein Tabu kennt und keine Sicherheit braucht, der das „ich bin ALLES und es gibt ALLES“ verkörpert.

Ich kann verstehen, dass Menschen Angst vor mir haben. Hätte ich damals auch gehabt. Im Grunde bin ich der Kontrollverlust in Person. Mit mir ist er im Raum. Ich zerstöre die Illusion durch meine bloße Existenz. Es gibt einen Teil in mir, der ist voller Mitgefühl. Es gibt einen Teil in mir, der grinst spitzbübisch und liebt die Provokation. Und der Großteil von mir genießt einfach nur dieses Lebensgefühl. Dass ich mal so da bin, dass sich Leben so anfühlen kann, hab ich nicht für möglich gehalten. Was für eine Gnade! Was für ein Segen!

Jenseits vom Kontrollverlust liegt mein persönliches Paradies.

Mal wieder danke, Barbara, dein Gemälde vom Universum haben all diese Reflexionen in Gang gesetzt und mich zu diesem Text bewegt.



Montag, 16. Juni 2025

radikale Selbstbegegnung

die fühlende Rückeroberung des Selbst

Wenn du dich selber willst - unter allen Umständen und VOR allem anderen - deine Essenz, dein pures Wesen, deine Kraft, wenn du dich spüren und erfahren willst, dir bis in den letzten Winkel deiner Seele begegnen willst, fühlend, was immer sich zeigen mag, dann bist du bei mir und in diesem geschützten, urteilsfreien Raum genau richtig. Ich heiße dich willkommen. Gehen wir gemeinsam in die Tiefe, an die Wurzel und zu dir hin.

Ich mag darin unterstützen, tief mit dir in Kontakt zu kommen. Ich bin da mit meiner Wahrnehmung, mit meiner Klarheit, mit den inneren Bildern, die sich mir zeigen, mit dem Erspüren dessen, was mit dir im Raum ist und oft für mich tatsächlich sichtbar, mag teilen von meinen eigenen Erfahrungen, wenn es dran ist, bin da mit meinem ganzen Sein, mit meiner ganzen, allumfassenden Menschlichkeit, als echtes, wahrhaftes, wohlwollendes, präsentes, selbst tiefgetauchtes Gegenüber, das wirklich DICH will und meint. Ich bin da, greifbar, offen, transparent, teile das, was in mir ist, erforsche mich ebenfalls.

Es geht in diesem Raum nicht um Gemeinschaft oder Austausch, sondern um tiefe Selbstbegegnung - jeder für sich.

Es geht ums Erkennen, Aufdecken, Benennen, nach Hause holen. Muster und Wunden im Ursprung, in der Entstehung erkennen und fühlen. Das Unbewusste bewusst machen.

Dazu kann alles dienen. Das Miteinander im Raum, Beziehungen im Umfeld, Alltagssituationen, die anticken. Etwas kommt in Wallung, Emotionen fluten das System. Das ganze Leben, jede Erfahrung kann auslösen und der Selbsterkenntnis und Heilung dienen, wenn es genommen wird, gefühlt und zwar an der Wurzel. Genau da gehen wir hin – an die Wurzel der Entstehung. Was immer du mitbringst an Themen, was immer dich bewegt, wir ergründen es, fächern es auf, durchdringen.

Ich mag mit dir kindliche Trugschlüsse und Traumalügen aufdecken. Ich mag der Wahrheit Raum geben und daran neu ausrichten und aufrichten.

Es geht um den Sprung in die eigene Tiefe, immer wieder, ums Tieffühlen, ums Eintauchen, Verkörpern und Durchtauchen. Es ist eine Einladung, tief zu gehen und noch tiefer, durch den Urgrund hindurch und auf der anderen Seite wieder heraus. Geläuterter. Ganzer. Freier. Erlöster. Durchgestorben. Jedes Mal ein kleiner Tod und eine Wiederauferstehung.

Es geht um nichts. Nichts muss anders werden. Nur gesehen werden, erkannt und fühlend da sein dürfen.

Es geht um ALLES. Dich als Ganzes, selbst-bewusstes Wesen. Dich in deiner Essenz, ohne all das, was du nicht bist, aber für dich gehalten hast. Mit all dem, was du immer warst, aber nicht sein durftest.

Ich mag dich unterstützen, dich wieder ganz zu leben, dich selbst zurückzuerobern, dich selbst voll und ganz zu vereinnahmen, zu erkennen und auszufüllen. Ich mag dich sehen, fühlen und bezeugen. Mit dir in all dem da sein.

Dazu lade ich dich von Herzen ein.
❤ Anja ❤


Anfragen gerne spontan an mail@anja-reiche.de


PS: Wie oft, wie lange und auf welchem Weg wir uns begegnen, wird sich zeigen. Videocall, persönlich, Sprachnachricht, alles im Wechsel oder noch ganz anders. Der Prozess weiß es besser als ich. Was an finanzieller Wertschätzung wann fließt, bitte ich dich im weisen, tiefehrlichen Hinspüren zu ergründen. Die Wahrheit jenseits von Gedanken und Ideen.

www.paypal.me/AnjaReiche

oder

Bankverbindung:
Raiffeisenbank Thurnauer Land eG
IBAN: DE48 7706 9739 0000 4163 80
BIC: GENODEF1THA


Sonntag, 23. März 2025

Die Masse ist vergiftet

Es nimmt mir schier den Atem, wenn Gefühle im Allgemeinen, Berührbarkeit und gesunde, vielleicht mitunter heftige Reaktionen auf Unmenschlichkeit als Drama bezeichnet werden. Wenn das Befassen mit Trauma und das Durchleben, Benennen, Begreifen, Anerkennen und Besitzen der eigenen Gefühle und Wunden als belanglos, nicht zielführend oder eben abwertend als das unnötige Aufhalten im Drama betitelt werden.

Wenn das Aufdecken von Verdrehungen und Traumalügen, das Begreifen wollen dessen, was damals schief gelaufen ist, als Verstandes-Ego-Getue abgetan wird. Als unnütz.

Wenn es das ausgemachte Ziel zu sein scheint, keine Gefühlsausschläge mehr zu haben und in Dauergelassenheit "in der Mitte zu sein".

Größer könnte die Trennung von der Menschlichkeit, vom Körper und von sich selbst nicht sein. Die Trennung von der Wahrheit über uns als Mensch. Die Vergewaltigung von sich selbst. Und die Ohrfeige für denjenigen, der gerade mit heftigen Gefühlen anzeigt, dass hier etwas nicht stimmt oder sich vielleicht gerade einfach "nur" verletzlich zeigt und mit dem Wesentlichen befasst: mit dem, was gerade wirklich in ihm lebendig ist.

Wohl mit die größten satanischen Umkehrungen: Trauma als Drama zu bezeichnen. Gefühle als Mangel und unbedingt zu vermeidend zu definieren. Begreifen wollen als Ego-Allüre hinzustellen. Schmerz, der anzeigt, dass hier Missbrauch stattfindet, als "das gilt es noch zu transformieren" zu etikettieren.

Herzlichen Glückwunsch zur Unmenschlichkeit!

Meine Fassungslosigkeit, meine Empörung darüber, meine sehr gesunden Reaktionen darauf, werden so lange bleiben wie es das alles noch im Übermaß gibt. Menschliche Reaktionen auf Unmenschlichkeit. Sie zeigen mir, dass ich noch am Leben bin und weiterhin für das Leben selbst aufstehe. Wenn ich keine Regung mehr in mir spüre, wenn ich Gewalt sehe, ist mit mir etwas grundsätzlich nicht in Ordnung.

Ich werde nicht aufhören, Gewalt als das zu benennen, was es ist: Gewalt. Ich werde nicht aufhören, Gift als das zu benennen, was es ist: Gift! Auch wenn es anscheinend von der Masse als normal empfunden wird. Die Masse ist vergiftet.

Ich werde nicht aufhören, mich selbst zu entgiften und mich selbst wieder zu rehabilitieren. Dafür muss ich begreifen, was in mir wirkt. Dafür muss ich verstehen. Benennen. Dem Worte und Ausdruck geben. Dafür muss ich fühlen, was es für mich bedeutet, diese Lügen geglaubt zu haben.

Ich werde nicht aufhören, vollumfänglich, und immer bewusster Mensch zu sein. Das, als was ich gedacht und gemacht bin, wieder sein zu lassen. Das hat mit Drama so ziemlich gar nichts zu tun. Das ist das Einzige, was es tatsächlich zu tun gibt. 



Montag, 3. März 2025

Lieber lebendig #1 - Wut und Lebensenergie

Ich sitze hier und versuche Worte für das zu finden, was in der Begegnung mit Michael geschehen ist. Versuche, zu beschreiben, was "Inhalt" des Videos ist. Ich kann gerade nur mehr ausdrücken, was ich fühle: Da ist unglaubliche Freude, ein Kribbeln, ich muss schelmisch grinsen. Da ist tiefe Berührung und sehr große Dankbarkeit. Demut und größte Wertschätzung für das Geschenk, das wir füreinander sind. Mein Herz ist weit und warm UND ich fühle mich unfassbar lebendig, belebt, beseelt, genährt, inspiriert, beflügelt.

Unser gemeinsamer Raum fühlt sich für mich soooo groß an. Da hat alles Platz. Da darf alles sein. Da ist Mitgefühl. Da ist Klarheit. Da ist Weite. Da ist Tiefe. Da ist der Moment. Da ist Präsenz. Dafür stell ich mir den Wecker. Dafür steh ich früh auf (für meine Verhältnisse😂 🙈). So kann der Tag starten. Aber sowas von... 😊

Heute haben wir den Raum der Wut geschenkt. Dieser Kraft, die eigentlich pure Lebensenergie ist. Die so elementar ist. Dieser Kraft, die eigentlich nur zur Wut wird, wenn sie unterdrückt oder beschnitten werden will.

Wir laden euch ein, mitzukommen auf unsere Reise mit der Wut, in unser Miteinander in und mit dieser heiligen Kraft.

Gefühlt ist das der Start einer Reihe. Wir werden es wieder tun. Uns begegnen, das aufzeichnen und mit euch teilen. Da muss ich schon wieder grinsen und mich tierisch freuen. 😊 😊 😊 🔥 🔥 🔥 Diese Reihe könnte "lieber lebendig" heißen und wird das vermutlich auch. 😉 Wir pfeifen nämlich beide drauf, was "man" könnte, müsste, sollte, dürfte. Pfeifen auf wenn und aber. Pfeifen auf Selbstzensur und Kontrolle und sind LIEBER LEBENDIG und echt und ganz.

Also los. Here we go! Herzlich willkommen bei uns. 😊

Hier geht es zum Video-Podcast: https://creators.spotify.com/pod/show/anja-reiche/episodes/Lieber-lebendig-1---Wut-und-Lebensenergie-e2vkksv


(PS: Das Video startet mitten im Satz. Es ist dennoch der Anfang. Ich hatte nur gesagt: "Also nehmen wir auf" und währenddessen auf den Aufnahmebutton gedrückt. 😉

PSS: Am Donnerstag gibt es unseren ersten gemeinsamen, gemeinschaftlichen Wut-Raum, online, mit euch zusammen, wenn ihr mögt. Weiteres folgt im Laufe des Tages. 😍 🔥)




Dienstag, 25. Februar 2025

WUT Heil(ich)Raum

Mittwoch | 26.02.2025 | 19 Uhr
via Zoom


Ich wollte das schon immer mal machen: Einen Wut-Raum aufmachen. Einen Raum, in den die Wut ausdrücklich eingeladen ist, in dem sie Ausdruck finden kann. Urteilsfrei. Sicher. In Eigenverantwortung. Total bei sich behaltend, bewusst, alles fließen lassen, alles sprechen dürfen, den Körper mitgehen lassen.

Jetzt mach ich das. Ich hab keine Ahnung, was da tatsächlich geschieht. Vielleicht sind wir morgen Abend alle lammfromm. Wer weiß das schon.

Allerdings brodelt es gerade in so vielen. Ich höre es an allen Ecken und Enden. Wut braucht Raum. Definitiv. Wut muss sein dürfen. Ihre ganzen Geschwister ebenfalls: Hass, Jähzorn, Abscheu, Ekel und dergleichen mehr.

Ich bin neugierig. Ich will wissen, was passiert. Ich hab Respekt. Ich will hin. Ich will weg. Heißkalt.

Ich lade euch ein, mit mir dieses Experiment zu wagen.

Hier der Link zur Anmeldung: https://us06web.zoom.us/meeting/register/uElQmEa2R1yPQPiWUTHxLw

Wenn du mir für deine Teilnahme Geld zufließen lassen willst oder generell mein Wirken finanziell unterstützen möchtest, kannst du das über die folgenden Möglichkeiten tun. Danke schon jetzt für dein Handeln nach Herzimpuls, Intuition und Stimmigkeit. 😊🔥❤️✨

Raiffeisenbank Thurnauer Land eG
IBAN: DE48 7706 9739 0000 4163 80
BIC: GENODEF1THA

www.paypal.me/AnjaReiche



Donnerstag, 6. Februar 2025

Der unsägliche Schmerz der Nichtexistenz

Unter all dem, was ich gestern zur Projektion geteilt habe, liegt der Schmerz, des nicht verstanden werdens. Wenn ich durch Filter gesehen werde, wird mein Wesen nicht erkannt. Ich werde in der Projektion überhaupt nicht erfasst, das, wie ich wirklich gerade da bin, was ich meine, fühle, um was es mir tatsächlich geht.

Unter der Wut über die Projektion ist kindliches Entsetzen und Fassungslosigkeit und natürlich dieser unendlich große Schmerz. Das nicht gesehen werden, nicht erkannt werden und das nicht gefühlt werden, ist das eigentlich Schreckliche daran. Das war als Kind der Overkill.

Daraus resultiert eigentlich erst das erklären wollen und "rechtfertigen". Ich hätte es als Kind gebraucht, in meinem Wesen und in meinen Gefühlswelten verstanden zu sein.

Dass das nicht so war, erzeugte ein ganz besonderes Gefühl der Einsamkeit, der Verbindungslosigkeit, der Not. Da gibt es keine Meinesgleichen. Da bin ich der Alien und alle anderen scheinen sich zu verstehen und einig zu sein. Zumindest kam es mir als Kind so vor. Jeder einzelne von ihnen war im Grunde so einsam wie ich. Nur hab ich das nicht gewusst. Es sah anders aus. Fühlte sich anders an. Ich war anders. Ich wurde nicht verstanden. Ich wurde nicht gesehen. Ich wurde nicht gefühlt. Ich wurde nicht begriffen und erfasst.

Natürlich will alles in mir verstanden werden. Natürlich erkläre ich mich. Natürlich suche ich auch den Fehler bei mir, weil wenn ich ihn finde, kann ich ihn beheben und kann endlich dazu gehören. Und wenn der Fehler nicht bei mir ist, versuche ich das den anderen begreiflich zu machen. ICH BRAUCHE ES ALS KIND, VERSTANDEN ZU WERDEN.

Was alles selbstverständlich nie funktioniert hat. Aber ich hatte immer die Aussicht, dass ich was machen kann und dann vielleicht doch irgendwann Verbindung und Zugehörigkeit erlebt werden kann. Dass ich irgendwann begriffen werde, gesehen werde, gefühlt werde, erfasst werde, erkannt werde. Dass da irgendwann Meinesgleichen sind und diese Einsamkeit aufhört. Diese Nichtexistenz, weil es mich schlicht nicht gibt, wenn ich nicht gesehen werde.

Jedes Wesen braucht es, gesehen zu werden, um überhaupt wirklich da zu sein.

Und an all das werde ich erinnert, wenn jemand auf mich projiziert. An den Schmerz der Nichtexistenz. Er ist schlimmer als Sterben. Er ist die Hölle auf Erden! Um den kann ich mich jetzt kümmern.

Halleluja! Danke fürs Hinführen! 🙏🏼🔥❤️‍🩹



Donnerstag, 28. November 2024

Der eigentliche Umweg ist, die Abkürzung zu suchen

Neulich bekam ich mal wieder eine Einladung als Speaker zu einem Kongress. Gefragt waren all meine Tools und Methoden und vor allem meine Abkürzungen auf dem Weg, "mein Ding" zu machen. 🙈🙈🙈 Hätte der Veranstalter sich nur ansatzweise mit meinem Sein und Wirken befasst, wüsste er, dass er genau DAS von MIR nicht bekommt.

Dieser Weg, dieses Sein hat keine Abkürzung. Jeder Versuch, diese Abkürzung zu finden und gewisse Dinge, Ereignisse, Erfahrungen und Gefühle zu umschiffen, ist für mich der eigentliche Umweg, den ich mir getrost sparen kann.

Sein mit dem, was ist. Erforschen, wer in mir denn hier die Abkürzung will. Was will ich mit der Abkürzung, dem Tool, der Methode tatsächlich erreichen oder vermeiden? Wer in mir ist mit dem JETZT nicht einverstanden? Wer in mir hat Angst vor welchen künftigen Ereignissen? Was wäre das Verlockende an der scheinbaren Abkürzung? Wo wünsche ich mich hin und warum will ich weg von dem, wie es jetzt ist?

Das sind für mich die Fragen, die es da eigentlich zu beantworten gibt. Und denen widme ich mich. Natürlich. Das ist der Weg, der für mich stimmt. Da, wo ich bin, bin ich richtig. Denen in mir zuhören, die da gerade nicht sein wollen, ist meine Aufgabe. Das Jetzt birgt die größten Schätze. Wir haben auch gar nichts anderes als das Jetzt.

Stefan Hiene schrieb heute morgen den folgenden Satz: "Der Umweg ist der eigentliche Weg der Erkenntnis" und meinte damit, dass eben das Scheitern, das, was wir vermeiden wollen, die wichtigsten Erkenntnisse birgt.

Vermutlich meinen wir das Gleiche und dennoch ist für mich der Weg der Erkenntnis eben genau kein Umweg. Das vermeintliche Scheitern würde ich niemals als Umweg bezeichnen. Und ich würde das, was da passiert schon gar nicht Scheitern nennen. Es ist wie es ist und ich habe die Chance mit diesem "so ist es gerade" da zu sein. Der Weg der Erkenntnis ist für mich das wahre Sein im Jetzt. Bewusstwerdung darüber, was da ob der Umstände in mir passiert. Ganz ohne Abkürzung. Ganz ohne irgendwo hin zu wollen. Ganz ohne Ausschau danach zu halten, ob das Gras auf der anderen Seite vielleicht grüner ist. Und wenn in mir etwas die Fühler nach "woanders" ausstreckt, dann bin ich mit diesem Etwas. Genau da. Das könnte man dann "ich mach mein Ding" nennen. 😁😉



Montag, 14. Oktober 2024

Vom fiesen Aufwachgefühl

Ich wollte schon die ganze Zeit zum "Aufwachgefühl" am Morgen was sagen. Jetzt hab ich es endlich gemacht, weil mir dieses Thema in den letzten Tagen vermehrt begegnet ist.

Meine Erkenntnisse und Erfahrungen zu einem fiesen Gefühl am Morgen, nicht hochzukommen, nicht aufstehen wollen und/oder sich direkt wieder aufs Bett am Abend freuen, verstimmt sein, sehr gedrückt, obwohl eigentlich nichts passiert ist.

Hier geht es zur Audio: https://t.me/AnjaReiche_herzradikal/2158


 

Sonntag, 6. Oktober 2024

Ich mag diese Leichtigkeit, die auch Schwere kennt

Ich mag diese Leichtigkeit, die auch Schwere kennt, die so viel leichter ist, weil sie Tiefe hat. Diese Leichtigkeit hat Substanz, ist echt und muss nichts verdrängen oder negieren. Diese Leichtigkeit muss nicht künstlich die Energie hoch halten oder in die Freude gehen. Sie muss nicht raus aus der Angst. Sie kennt die Angst. Beinhaltet sie.

Diese Leichtigkeit liebe ich sehr. Sie ist. Ganz von alleine. Sie ist satt und süß und schmetterlingsleicht, gerade weil sie zu jeder Zeit gerne der Schwere Platz macht, wenn diese auftaucht und Raum braucht.

Diese Leichtigkeit ist stabil. Sie kommt nicht bei einem "falschen Gedanken" ins Wanken und muss sich dann wieder mit aller Disziplin in die Mitte atmen. Diese Leichtigkeit ist irgendwie das Resultat davon, dass alles sein darf, die Summe aller Zustände, das Ergebnis von Annahme.

Und vielleicht ist es gar keine Leichtigkeit, sondern schlicht meine bloße Natur, das Sein, mein Michseinlassen. Das Gefühl, wenn ich so bin, wie ich gedacht bin. Liebe in allen Facetten und Schattierungen. Kanal. Rein. Ohne Verfärbung. Eine Ekstase, die daraus entsteht, das durchfließen zu lassen, was halt gerade fließen will.

Für mich ein Genuss. Ich mag das Wogen und Mitgehen. Und ich liebe es, mit Menschen zu sein, die das Leben genauso satt nehmen, voll reingehen und diese Art der Fülle feiern.

Danke für jeden einzelnen. Danke, Maike, für das Freudenfest im Miteinander. 🥰🥰🥰


 

Dienstag, 20. August 2024

Wenn mich Nichtwissen unruhig macht, darf ich hinschauen

"Urvertrauen ist Glücklichsein im Nichtwissen" hat Maja mal so weise gesagt. Ein sehr wahrer Satz. Und wenn ich Nichtwissen in manchen Angelegenheiten nicht gut aushalten kann, dann gibt es aus meiner Erfahrung genau das zu fühlen, was sich eben "unangenehm" anfühlt.

Wenn mich Nichtwissen unruhig macht, darf ich hinschauen.

Wer in mir möchte mehr wissen oder machen können und warum? Was soll bezweckt oder vermieden werden? Welche Gefühle sind da? Welche Anteile haben welche Ideen? Welche Erinnerungen an frühere Situationen kommen hoch? Welche Geschichten, Sorgen, Befürchtungen oder gar Horrorszenarien spielen sich in mir ab?

Es gibt Begebenheiten da kann ich super sein mit Nichtwissen. Da kommt ein bloßes Schulterzucken, wenn ich dran denke. Anfang September z. B. geht mein heißgeliebtes Autolein zurück. Luna. Der Leasingvertrag läuft aus. Rückgabe in der Lüneburger Heide. Christian und ich werden da hinfahren und dann wissen wir bislang nichts. Stand jetzt sind wir dann da am Autohaus. Ohne Auto. Ohne Plan.

Wir wissen weder, ob wir da in der Umgebung bleiben, ob und wie es zurück geht, ob und wie es für mich dran ist, wieder ein Auto zu haben. Nichts. Gar nichts. Und tatsächlich kommt bei mir nicht mehr, als ein gelassenes, leicht amüsiertes Schulterzucken.

Dann gibt es Situationen, die sind eigentlich weit harmloser und etwas in mir dreht durch. Ich denke da z. B. an die Tatsache, dass ich letztes Jahr mit eben diesem Auto nicht beim Service war und nicht wusste, ob ich hätte müssen und wie sich das evtl. auf die Leasingrückgabe auswirkt. Monatelang hat mich das umgetrieben und wieder und wieder in meine Themen gebracht. Was ich da alles anschauen durfte. Halleluja.

Naja und so bleibt die schlichte Tatsache für mich, dass Nichtwissen an sich eigentlich nie das Problem ist. Es geht nicht ums Nichtwissen an sich, sondern darum, ob und wenn ja, was es in mir hochholt. Wenn's nichts hochholt, ist Nichtwissen völlig geschmeidig auszuhalten. Dann kann ich voll gut glücklich darin sein. Voll im Vertrauen.


Freitag, 28. Juni 2024

Es muss egal sein

Gleich gültig. Alles. Gleich gültig.
Es muss passieren dürfen und passiert sein dürfen. Egal in diesem Sinne.

Akzeptanz heißt für mich, grundsätzlich bereit zu sein, alles zu erfahren, all das, was für mich eben wichtig ist und ich kann nicht wissen, was das ist.

Es ist unsinnig, Dinge vermeiden zu wollen. Wenn sie relevant für mich sind, werden sie sein. Wenn nicht, dann nicht. Gottes Wille, meine übergeordnete Wahl, ist nicht aufzuhalten.

Es ist unsinnig, Dinge unbedingt herbeiführen zu wollen. Wenn sie relevant für mich sind, werden sie sein. Wenn nicht, dann nicht. Gottes Wille, meine übergeordnete Wahl, ist nicht aufzuhalten.

Ich spüre direkt in mir, wenn ich mit etwas, was ist oder sein könnte, nicht im Frieden bin. Und ich mag sagen, dass ich mit Unfrieden keine gesunde, sich abgrenzen wollende und müssende Wut meine. Keine natürlichen, adäquaten Reaktionen, wie Ekel und Übelkeit bei missbräuchlichen Situationen. Etc... Das meine ich nicht.

Ich meine den Widerstand, die Urteile darüber, die Ladung, die das Thema oder die Situation für mich hat. Vor allem "davor" oder "danach". Gar nicht so sehr währenddessen. Die Regungen in mir beim Gedanken daran. Dieses "das muss auf jeden Fall" oder "das darf auf keinen Fall".

Es muss egal sein. Den gleichen Wert haben. Gleich viel gelten. Ebenbürtige Erfahrungsmöglichkeiten nebeneinander. Da sein dürfen. Auch existieren und passieren.

Es kann sich fürchterlich scheiße anfühlen währenddessen. Aber es darf grundsätzlich passieren. Grundsätzlich, übergeordnet ist da ein Einverständnis, dass es diese Erfahrung auch gibt, diesen Umstand, diese Eigenschaft, dieses Gefühl.

Wenn es ist, wenn ich es tatsächlich erfahre, ist es aus irgendeinem Grund wichtig für mich, sonst wäre es nicht.

Das kann ich akzeptieren. Und alles, was in mir los ist, bis ich es akzeptieren kann. 😉


 

Donnerstag, 13. Juni 2024

Wie sieht die Lösung FÜR mich aus?

Ich brauche Hilfe. Das ist eine Wahrheit. Dieses Leben ist nicht alleine zu leben. Als Erwachsener nicht und als Kind schon gar nicht. Manche Dinge kann ich nicht. Manche Dinge will ich nicht. Manche Dinge liegen nicht in meinem Einflussbereich. Ich bin angewiesen auf andere, das Umfeld, das Leben selbst.

Das Ding ist, dass meine Hilfsbedürftigkeit als Kind selten prickelnd für mich ausgegangen ist.

Adäquate, angebrachte Unterstützung? *hüstel* Meistens waren es die, die mir hätten helfen sollen, die meine Not erst verursacht haben oder noch größer gemacht haben.

Ich hätte die richtige Hilfe gebraucht, in Angelegenheiten, die ich mit Unterstützung hätte schaffen können.

Ich hätte aber vor allem Hilfe in der Abwendung/Abnahme der „Probleme“ gebraucht, bei denen die Sache an sich schon gar nicht in meiner Verantwortung war oder schlicht zu groß für mich und meine derzeitigen Fähigkeiten, Ressourcen, Mittel. Es gab und gibt tatsächlich für mich unlösbare Dinge.

Mir wurden als Kind oft Aufgaben übertragen, die zu groß für mich waren, zu viel Verantwortung bedeuteten, mich überforderten. Mir wurden viele Aufgaben übertragen. Also war manchmal die Menge das Problem.

Ich wurde in Situationen geworfen, von denen ich die Gesamtsituation und Tragweite nicht überreißen konnte.

Mir hätte es gar nicht erst gegeben werden dürfen oder abgenommen werden müssen.

Überforderung und Überreizung, Anspannung, Erwartungsängste, Unmut waren Dauerzustände für mich.

Ein Nein war undenkbar. Der Laden musste laufen.

Die Folge, ich versuchte mich, wo es nur ging, zu entziehen, zu verweigern.

Die Erfahrung war, dass ich mich ja doch nur kurz entziehen konnte, dann erwischten "sie" mich eh wieder und dann war alles noch schlimmer als vorher. Strafen, ausgeschimpft werden, Zusatzaufgaben, Vorwürfe. Wieder alles überfordernd und unlösbar. Noch unlösbarerer als eh schon. Von den zusätzlichen Gefühlen der Scham, Wut, Ohnmacht, Angst, mit denen ich ebenfalls allein gelassen wurde, mal ganz abgesehen.

Die Erfahrung war also, dass ein mich - berechtigter Weise - entziehen alles nur noch schlimmer macht. Mein Nein zu etwas, was ich nicht will, macht alles nur noch schlimmer. Krasse Erfahrungen. Krasse Gefühle. Krasse Umstände für ein Kind, das in Abhängigkeit ist.

Warum ich das alles erzähle? Weil sich das in meinem Erwachsenenleben wiederholt. Situationen, die genau stellvertretend dafür sind und sich genauso anfühlen wie damals. Die, die mir eigentlich helfen sollen, bringen mich überhaupt erst in „Schwierigkeiten“. Z. B. eine Krankenkasse, die mich zu Beiträgen zwingt, für etwaige Hilfe, die für mich überhaupt nicht adäquat ist. Ein Entziehen – nicht bezahlen – macht es nur noch schlimmer. Sie erwischen mich doch. Vollstreckungsandrohung.

Das Kind in mir, das schlicht Hilfe gebraucht hätte, gibt es noch. Es zeigt sich jetzt. Ich erkenne die Verdrehungen. Sehe, dass meine Überforderung damals total verständlich war. Dass es Dinge gab, die zu groß und komplex für mich waren, die mir hätten abgenommen werden müssen. Die gespeicherten Ableitungen, dass ich mit allem alleine dastehe, es unschaffbar ist, ich eh verliere, letztlich keine andere Wahl habe, als mich zu fügen, stimmten damals, aber heute nicht mehr.

Wichtig ist für mich immer, alles anzuschauen, was die herausfordernde Situation in mir hochspült. Welche Gefühle sind da? Woher kenne ich das? Welche Gedanken kommen? Wie fühlt sich mein Körper in all dem an?

Wäre da nicht ein Geschenk für mich drin, würde sich das Problem nicht als Problem anfühlen. Dann wäre die Situation überhaupt nicht der Rede wert, weil alles in mir klar ist, weil die Erwachsene da ist, die weiß, wer sie ist und wie das Leben gedacht ist.

Meine Wahrheit ist, ich bekomme die richtige Hilfe und Unterstützung zur rechten Zeit. Ich muss nichts machen, was mir total widerstrebt oder mir so gar nicht liegt. Es gibt immer den Menschen, der das vielleicht gerade gerne macht und für mich übernimmt oder das „Problem“ fühlt sich einfach nicht mehr als Problem an und ich kann es doch bewerkstelligen, oder das „Problem“ löst sich auf eine Weise, die ich mir im Leben nicht hätte ausdenken können. Und zwar dann, wenn es nicht mehr zu meinem Wachstum, zu meiner Bewusstwerdung bzw. zum Abschließen von alten Erfahrungen gebraucht wird.

Das „Problem“ bleibt für meine Begriffe so lange, wie es tatsächlich zuträglich und nützlich für mich ist im übergeordneten Sinne. Nämlich im Sinne der Selbsterkenntnis.

Meine Wahrheit ist, das Leben ist für mich. Die Situation ist für mich. Die Erfahrung ist für mich. Alle weiteren Erfahrungen sind für mich. Welche immer das sein mögen.

Eine Auflösung, Klärung, weitere Entwicklung ist FÜR mich, also in meinem Sinne. Und: Das Leben löst es für MICH, übernimmt das Seine, ist der Helfer, den ich brauche. Ich tue das Meine, in dem ich mich mir zuwende, mein Innerstes höre, meinen Impulsen folge, mich „dadurch“ leiten lasse.

Deshalb sind die folgenden Fragen ans Leben einfach nur „logisch“:

Wie sieht die Lösung FÜR mich aus? In meinem Sinne? Zu meinem höchsten Wohl? Meiner Natur und meinem Wesen entsprechend? Was gilt es zu erkennen? Worin liegt das Geschenk? Was braucht es jetzt von mir? Wie sieht die Heilung der gefühlten Bedrohung aus?

Und dann gilt es „zuzuhören“. Phasen der Lösungslosigkeit zu ertragen. Die Wellen zu surfen. Zu Forschen. Zu Beobachten, ohne es zu fixieren. Wahrnehmend sein lassen. Alle Anteile anzuschauen, die es eben nicht sein lassen können, die sich gestört fühlen, etc… Same procedure as every time. You know.

Was Gott nicht will, wird nicht sein. Was Gott will, ist eh schon geschehen. Ergebnisoffen. Bereit alles zu erfahren. Auch eine Kontopfändung.



Dienstag, 4. Juni 2024

Wut braucht Wirkung

Eine sich abgrenzen wollende Wut, eine Wut über Ungerechtigkeit, eine Wut über erfahrene Missstände, eine Wut wegen Nichterfüllung von Bedürfnissen bräuchte als Kind Wirkung, damit sich das Kind gesund entwickeln kann. Diese Wut ist da und verlangt eigentlich Veränderung, anderes Verhalten der Erwachsenen, der Bezugspersonen. Diese Wut zeigt an, dass da was nicht stimmt in der Versorgung, im System, in der Natur des Miteinander. Dafür ist diese Wut da. Gott gegeben und völlig zweckmäßig und richtig.

Meine Wut hat als Kind keine Wirkung gezeigt. All meine Versuche, auf o. g. Missstände aufmerksam zu machen, verliefen im Sande, prallten ab oder wurden gar verurteilt und bestraft. Ich wurde damit stehengelassen, nicht ernst genommen. Die Wut war aber da, diese Energie, die Wirkung fordert, die vor allem eigentlich Selbstwirksamkeit erfahren lässt und das Erleben ermöglichen sollte, sich wehren zu können, etwas einfordern zu können, etwas bewegen zu können, etwas verändern zu können. Folge war das Gefühl und Erleben von entsetzlicher Ohnmacht.

Ich hab sie gegen mich gerichtet diese Wut (und immer wieder auch gegen andere, gegen die ich mir Chancen ausrechnen konnte), um überhaupt etwas damit zu machen und in irgendeiner Weise Selbstwirksamkeit zu erfahren.

Auch in anderen Situationen von Ohnmacht kam dann diese rasende Wut, die nie Platz hatte an der richtigen Stelle, die nie Wirkung fand, wo sie eine hätte finden müssen und mit der ich nicht umzugehen wusste. Diese krasse Energie, die nicht unverrichteter Dinge bleiben möchte, die bewegen will. Ich hab Fingernägel gekaut, an der Nagelhaut geknippelt bis es blutete, Grinde abgekratzt, später mit Vorliebe Pickel gedrückt. Mit all dem hab ich mich ein Stück abreagiert, diese Wut kanalisiert, verwendet und mich dabei selbst verletzt. Eine sehr schräge Form, Selbstwirksamkeit zu erleben. Damals die einzig mögliche.

Ich bemerke diese Neigung zur Selbstverletzung heute noch. Stück für Stück bekommt die selbstverteidigende, Missstände anzeigende Wut einen konstruktiven Platz in meinem Leben. Da, wo sie hingehört. Wird von mir weg als Schutzschild verwendet, vor mich gestellt, wo sie hingehört, und nicht nach innen gegen mich gerichtet.

Meine Kleine erfährt, dass wir was ausrichten können. Die angestaute Wutladung baut sich ab, der Druck lässt nach. Es kommt mehr und mehr Gelassenheit. Ich hab zwar damals erfahren, dass ich nichts ausrichten kann, aber das ist nicht die letzte Wahrheit über das Leben selbst. Ich habe aus diesen kindlichen Erfahrungen der Ohnmacht die falschen, generalisierten Schlüsse gezogen.

Die Wahrheit ist: Meine Wut hat Wirkung. ICH habe Wirkung. Mein Nein zählt und wird gehört. Ein Stop wird akzeptiert. Das Benennen von Missständen wird gehört und ich erfahre Veränderung im Miteinander. Alles kommt wieder in die Natürlichkeit.

Halleluja! DAS ist die Wahrheit!



Samstag, 18. Mai 2024

Nichts unter Kontrolle

Mhmmm... 🥰🥰🥰 Ich mag die Frage von mir sehr. 

"Willst du Schöpfer sein, um die Dinge zu kontrollieren oder willst du Schöpfer sein um die Schöpfung durch dich geschehen zu lassen, frei von Kontrolle?"

Was für ein rohes, pures, forderndes und gleichzeitig leichtes (von einfach war nie die Rede) Leben. Lebendigkeit in Reinstform. Keine Kontrolle oder Beeinflussung. Keine Vermeidung oder ausschließliche Zielsetzung.

Offen. Weit.

Jede Antwort vom Leben, jede Ansage darf sein. Jeder Ruf, was jetzt stimmt und in der Ordnung ist, wird gehört und umgesetzt bzw. wird ganz oft etwas sein gelassen, weil es eben nicht stimmt. Da ist öfter Gefühle fühlen angesagt und das ist gut so. Her damit! Da geht's lang.

Es zeigt sich, was in mir, in uns, noch schlummert. Anteile, die es lieber anders hätten, als es ist. Überlebensstrategien, die einst dienlich waren. Hinderliche Glaubenssätze. Und eben abgelehnte, weggepackte Gefühle. Das alles darf und soll ins Bewusstsein. Darf ins Licht geholt und geschaut werden. Heilige Heilung und Ganzwerdung! Frei und rein werden.

So viele Momente gibt es, in denen tatsächlich das leere Blatt da vor mir liegt, vor uns liegt, und das wirklich lange. Kein Impuls für den ersten Pinselstrich. Eindeutige Aufforderung, die Füße still zu halten. So it is.

Ich will dem Leben nicht erzählen, was ich jetzt angeblich brauche oder richtiger wäre. Ich mag viel mehr dem Leben zuhören und mir sagen lassen, was tatsächlich richtig ist für mich, stimmig, in der Ordnung und das dann durch mich in die Welt bringen, das verkörpern, damit da sein, was ist.

Erfolg ist jeder präsente Moment. Einer reiht sich an den nächsten - Erfolg wie Moment 😉. Mehr als den jeweiligen Moment habe ich nicht. Da will ich sein. Ganz. Mit jeder Faser.

Das ist für mich erfolgreiches, lebenswertes, sinnvolles, tiefes, wahrhaftes, wesentliches, nährendes Leben. Für alles andere stehe ich nicht zur Verfügung. 🔥❤️🔥

Christian, mein Herz, mein Gefährte, mein Mann. So wesentlich und präsent, so sehr bei dir, so sehr bei Gott, so sehr genau so an meiner Seite, so sehr DA. So fein im Spüren, so bereit durchzutauchen, hinzuschauen, hinzuhören, auszuführen, sein zu lassen. So sehr bereit für dieses wesentliche, lebenswerte L(i)eben. DANKE! 🙏🏼🔥❤️ Es gibt keine Worte für meine Dankbarkeit dafür. Heilung pur! Auf so vielen Ebenen!

 


 

 







 

 

Dienstag, 20. Februar 2024

Wer in mir fühlt sich denn gerade so?

Eigentlich, glaube ich, dass es reicht, zu fühlen und zu bemerken, was in mir gerade los ist, ohne dem groß Namen zu geben, ohne wissen zu wollen, ohne einzusortieren. Mit dem sein, was da ist. Wahrnehmen, mich darin begleiten.

Gleichzeitig weiß ich wie essentiell es für mich ganz, ganz oft war und ist, zu realisieren, WER in mir sich gerade so fühlt, das denkt, was es in mir denkt. Zu bemerken, welcher Anteil da gerade aktiv ist, um ihn zu sehen, ganz konkret zu begleiten und für ihn/mich auf diese Weise da zu sein.

Einmal ist es eine ganz andere Tiefe der Bewusstwerdung und zum anderen, brauchten es so viele Anteile eben endlich wirklich gesehen und angenommen zu werden. Da hätte ein anonymes Fühlen nicht den gleichen Effekt. Diese Anteile wurden so lange übersehen, gar nicht gesehen und eben nicht benannt, dass die "Heilung" - im Sinne von ganz werden/sein - darin liegt, dass sie vollumfänglich erkannt werden, um endlich nach Hause kommen zu können. In mein Herz.

Meine Anteile zeigen sich, wenn sie so weit sind. Ich dränge nicht. Ich sitze und fühle "anonym", bin parallel auf Empfang, in der Achtsamkeit und beobachte in mir, ob etwas zum Vorschein kommt.

Die Frage "Wer in mir fühlt sich denn gerade so?" schwingt eigentlich unausgesprochen immer mit in der Selbstbegegnung. So selbstverständlich mittlerweile, dass ich es jetzt nur so konkret formulieren kann, weil es im Austausch mit Maja zutage trat. Die Frage öffnet mir einen wunderbaren Erfahrungsraum, einen Raum der inneren Begegnung. Er lädt ein, wen oder was auch immer in mir, sichtbar zu werden.

Diese Frage hat einen weiteren wunderbaren Effekt. Es wird total schnell klar, dass das Gefühl in mir schon länger da ist und in der aktuellen Situation nur "auftaucht". Heißt, dass das Gefühl zu einem hohen Prozentsatz in eine andere Situation und zum Kontakt mit einer anderen Person gehört, in einen anderen Erfahrungshorizont. Meist in die Kindheit, manchmal aber auch ins Ahnenfeld, zu einer früheren Inkarnation oder gar ins Kollektiv. Manchmal stimmt auch alles auf einmal. Wir sind halt nun mal multidimensionale Wesen und hier zeigt es sich besonders deutlich, was das heißt. 😉

Es können sich auch mehrere Anteile mit ganz unterschiedlichsten Gefühlen und Gedanken gleichzeitig zeigen. Auch eine "nette" Variante und ähnlich anspruchsvoll in der Begleitung für mich. Wenn der Wust in mir zu groß ist und ich zu verheddert bin in all dem, dann hol ich mir Unterstützung und Sortierungshilfe.

Das klingt jetzt irgendwie alles ziemlich abgeklärt und einfach. Das sind manchmal ganz schön raue Nummern und ich weiß im wahrsten Sinne des Wortes wirklich nicht mehr, wer ich bin, wenn ja wie viele und warum überhaupt. Ein Teil stellt dann alles in Frage und andere sind sich total sicher, dass das schon alles passt.

Irgendwie auch cool, so viele gleichzeitig zu sein. Intrinsisches Schwarmwissen sozusagen und ich treff ständig neue Leute. 😂

Ihr Lieben, ich weiß nicht warum, aber irgendwie wollte das gerade mal gesagt werden. Das ist ja dann hiermit erledigt. 😉

Liebste Grüße zu euch und euren Vielen. 😎



Samstag, 10. Februar 2024

Die Monster sind FÜR uns

Dass uns etwas fehlt, ist nicht unser Verschulden. Unsere Wunden und Bedürftigkeiten, unsere "Unarten" und "Endgegner" sind keine Unzulänglichkeiten von uns. Wir stellen uns nicht dumm an und wir sind auch nicht "selber schuld". Dass da Defizite sind und dass wir deswegen etwas brauchen, ist tatsächlich berechtigt. Die Lücken gibt es wirklich. Rein biologisch logisch und immer noch da, weil in den meisten Fällen keine Nachnährung stattgefunden hat.

Wir sind nicht verkorkst auf die Welt gekommen. Wir wurden vom Umfeld geformt, verformt und verbogen, (v)erzogen und verzerrt. Das haben nicht wir gemacht. Das wurde erstmal MIT uns gemacht.

Die wenigsten wurden ausreichend genährt und gesehen. Haben genug emotionales Futter, Zuwendung, Aufmerksamkeit, Körperkontakt bekommen. Die wenigsten durften in ihrer Ganzheit da sein. Da war immer etwas, was wir nicht durften und da war immer etwas, was wir unbedingt sollten.

Und diese Messlatten haben wir in uns aufgenommen, zu unseren eigenen Richtschnüren gemacht. Was anfangs von anderen mit uns gemacht wurde, haben wir irgendwann selber mit uns gemacht. Aus gutem Grund. Wir mussten irgendwie überleben. Das war alles richtig clever von uns.

Im Prinzip können wir uns für all das danken und anerkennen, was wir da geleistet haben. Jede Abspaltung, jede Kompensation, jede Ausweichstrategie, jede Flucht, jede Sucht, jede Auffälligkeit, jede Störung. Alles total (bio)logisch und sinnvoll. Weise und bemerkenswert.

Und da sind wir nun mit all den unterschiedlichen Stimmen in uns, die oft genug Krieg gegen einander und manchmal scheinbar auch gegen uns selbst führen. Da sind wir nun mit den Lücken und auch den anerzogenen Wucherungen, die gar nicht zu uns gehören, mit den Verbiegungen und Verziehungen. Da sind wir mit den Monstern und Dämonen in uns, mit dem Engel links und dem Teufel rechts auf der Schulter.

Jetzt ist es an uns, damit zu sein. Uns zu erforschen und zu begleiten, die inneren Stimmen zu hören, egal, welchen Ursprung sie haben. Es ist an uns, zu bezeugen, was da gerade ist und DASS es da ist. Es ist okay. So wie es jetzt gerade ist, ist es okay.

Wir müssen nicht anders werden und dürfen doch. Wir müssen nirgends hinkommen, außer da, wo wir eh gerade sind. Da dürfen wir sein. Mit uns. Egal in welchem Zustand.

Ich liebe diese Art der Liebe. Die Liebe, die mich sein lässt. Eine Liebe, die mich nicht anders haben will. Eine Liebe, die mich nimmt, wie ich bin. Sie wohnt in mir (neben all den anderen Geschöpfen 😉). Sie ist auch da. Immer schon gewesen. Sie sitzt immer mit am Tisch, wenn ich mal wieder mit einem meiner "Monster" Tee trinke und Kekse esse, ihm lausche und höre, was es mir zu sagen hat. Sie ist da und bezeugt, wenn ich mal wieder einen völlig verwahrlosten oder zutiefst verletzten, wütenden Anteil in mir finde. Sie ist da, wenn ich keinen Bock mehr habe. Sie ist da, wenn ich mich selbst vergesse. Sie ist da und bleibt, egal wie ich bin.

Die Liebe liebt. Fertig. Ob ich es merke oder nicht. Und irgendwie füllt diese Art des mit mir Seins meine Lücken von damals. Lässt die Wucherungen abfallen, die nicht zu mir gehören. Lässt all die bunten Anteile in mir nebeneinander da sein und holt die nach Hause, die ich fortschicken musste.

Ich liebe mich zurück ins Leben und irgendwie liebt ES mich zurück ins Leben, indem ich nichts mehr anders haben will, selbst wenn ich etwas anders haben will.

Danke an all die Zauberwesen, die sich begegnen und erforschen, die sich lassen und damit alles verändern.

Danke, dass du mit deinem Monster sitzt und dass du's lässt, wenn du's hasst.



Freitag, 26. Januar 2024

Geliebte Schatten

"Mein Herz schlägt so sehr für die Anteile, die niemand haben möchte."


Als ich diesen Satz von Maria Sanchez in einem Interview gehört habe, hat alles in mir ganz laut: "Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa, meins auch", gerufen. "Das bin ich durch und durch".

Immer wieder staune ich über mich selbst, um wie viel sanfter, weicher und mitfühlender ich geworden bin. Mein Herz steht sperrangelweit offen für all die Anteile und Stimmen in mir und in anderen, die Angst haben, mutlos sind, lieber schweigen, etwas weg haben wollen, wütend sind, trotzig, widerständig, kratzbürstig, gehässig usw. Eben all die Schattenanteile, die so gerne wegoptimiert werden oder im Sammelbegriff "Ego" zusammengefasst werden und damit per se besiegt werden müssen.

Mir tut es in der Seele weh, wenn ich Menschen sehe, die auf diese Art Krieg gegen sich selbst führen und gleichzeitig kann ich auch diesen Krieg verstehen. Da ist eben wieder ein Anteil aktiv, der etwas weg haben will und der damit einfach nur beschützen will, das Weiterleben sichern, das Überleben, das Dazugehören.

Diese Anteile und Stimmen in uns gehören meistens zu verletzten, verzweifelten Wesensteilen, inneren Kindern, die früher schon kein Gehör fanden, die früher schon niedergebügelt wurden von unseren Bezugspersonen. Ich mag heute als Erwachsene nicht wieder drauf hauen. Das haben andere, und später ich selber, ausführlich und lange genug getan.

Ich mag diese Stimmen hören. Ich mag den Anteilen lauschen, denen, die Angst haben, denen, die sich nicht trauen, denen, die hassen. Ich mag sie sehen. Ich mag ihnen begegnen. Ich will wissen, was sie zu sagen haben und vor allem will ich sie ernst nehmen. Sie hatten immer recht. Damals in den jeweiligen Situationen, in denen sie entstanden sind. Es stimmt, dass sie da sind.

Ich mag sie nach Hause holen. Zu mir. In mich. Ins Bewusstsein. Da wo sie hingehören. Raus aus dem Schattendasein. Rein ins Licht. Rein ins Herz. Rein in die Mitte, in den Kreis der Brüder und Schwestern.

Mein Herz schlägt so sehr für die Anteile, die niemand haben möchte. Ich heiße sie willkommen. In mir. In dir. In unserem Miteinander. ❤️