Sonntag, 3. November 2019

Das Leben nimmt mich mit Haut und Haaren

Ich spüre eine enorme sexuelle Energie, eine Art Ladung, Spannung, Erregung. Das hat nichts Körperliches. Ganz im Gegenteil. Das ist etwas Universelles, Seelisches, Übergeordnetes, Feinstoffliches.

Es britzelt und prickelt. Da kommen innere Bilder davon, dass mich das Leben nimmt. Leidenschaftlich. Mit Haut und Haaren. In diesen Bildern ist das Leben personifiziert. Und es brennt. Lichterloh. Es ist entflammt. Ich ebenfalls.

Ich bin in der völligen Hingabe, bereit, mich nehmen zu lassen, vollkommen, komplett, total, genieße diese maskuline Kraft, diese Entschlossenheit, die das Leben an den Tag legt. Ich bin bereit, diesen Orkan über mich ergehen zu lassen, durch mich durch fegen zu lassen, mich in dieser Extase aufzulösen, den Verstand zu verlieren in dieser Begegnung.


Es ist ein Schöpfungsakt, es ist eine heilige Vereinigung. So bringt sich das Leben auf die Erde, so wird Kreativität geboren, so kommen Dinge in die Materie. Durch die heilige Vereinigung des Lebensgeistes mit dem Fleisch.

Wie oft habe ich gesagt und diese Wahl getroffen: "Hier bin ich Leben. Nimm mich!" Und das Leben tut es. Ich will nichts mehr kontrollieren. Ich lasse geschehen, lasse ES mit mir geschehen. Lasse mich nehmen und nehme diese diese Power in mich auf. Das Leben ergießt sich in mir und zusammen mit meiner Energie entsteht etwas Neues, etwas Drittes. Immer wieder. Das, was daraus geboren wird, sind meine "Kinder", meine Projekte, meine Kreationen.

Ohne das Buch von Veit Lindau "Seelengevögelt" gelesen zu haben, beschreibt dieser Titel hervorragend das, was ich gerade fühle. So erlebe ich es. Ich fühle mich seelengevögelt. Und es raubt mir den Atem. Es ist so wundervoll. So magisch. So aufregend. So erregend. Jede Zelle meines Körpers vibriert, ist beseelt, pulsiert voller Leben und Leidenschaft.

Das Leben elektrisiert mich, macht mich an, total. Das Leben ist ziemlich sexy. Anders kann ich es gerade gar nicht sagen.

Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche