Mittwoch, 14. Dezember 2022

Phönix aus der Asche

In mir brennt ein Feuer. Lichterloh und hell.
Lodert in mir. Gleichermaßen
stehe ich in ihm.
Verbrenne. Immer wieder.
Komme aus der Asche neu.
Geläutert und durchlichtet.
Echter. Wesentlicher. Näher an mir dran.
Schicht um Schicht wird aufgefressen
von den heißen Flammen.
Werd gehäutet und geschält.
Was übrig bleibt, bin ich.
Klar und rein. Wie ich gedacht bin.
So, wie ES mich will.
Ich muss nichts werden. Bin doch schon.
Alles ist schon da.
Vollkommen, auf den Punkt gebracht,
einzig und speziell.
Jene Schleier, die darüber
waren können weg.
Die, die ich einst überzog.
Alter Glauben, viele Masken,
Rollen noch und noch.
Hab geglaubt, so ginge es,
so hätt ich zu sein.
Rein damit ins heiße Bad,
diese Tode sterbe ich.
Lass es fressen von der Hitze,
stehe da und brenn.
Leuchte immer heller,
weiter, strahle und erblüh.
Stecke damit andre an,
zündel, sprühe Funken.
Ich bin ein Erinner-mich.
Brenne auch für dich. 

Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche