Donnerstag, 22. August 2019

Ich lasse die Situation los, damit ich frei sein kann

Ein wunderbarer Satz, der mich heute Morgen gefunden hat. Eine kraftvolle, entspannende Entscheidung, gerade dann, wenn man vor lauter Bäumen den Wald nicht sieht.

In Sachen Partnerschaft scheint im Moment wieder einiges im Feld zu sein. Alte Verstrickungen zeigen sich, ein Gerangel und Gemenge, um in die neue Form von Beziehung zu kommen.

Freiheit in der Beziehung, in der Partnerschaft ist möglich. Freiheit in der Begegnung ist möglich. Raum für Entfaltung, Platz für Ent-wicklung. All das geht. Wie? Keine Ahnung.

Uns wird nichts andres übrig bleiben, als fröhlich vor uns hin zu experimentieren. Ausprobieren, viel reden, gnadenlos ehrlich zueinander sein, ALLES aussprechen, alle Gefühle zulassen, nicht mehr werten, keine Erwartungen und gleichzeitig auch das sein lassen können. Dann werten wir eben, dann erwarten wir eben manchmal noch, aber wir merken es wenigstens, werden uns bewusster und bewusster. Können immer wieder eine neue Wahl treffen. In jedem Moment. Wie soll es stattdessen sein? Welche Qualitäten will ich wählen und leben?

Kein Kind lernt an einem Tag laufen. Es braucht so einige Versuche. Es braucht Training. Am Anfang ist alles noch wackelig und unsicher. Der kleinste Windstoß bringt es aus dem Gleichgewicht und es fällt hin. Später kann das Gelände noch so unwegsam sein und das Kind springt sicher, vielleicht sogar auf einem Bein, daher.

Wir stecken auch noch in den Kinderschuhen, was das neue Denken angeht und vor allem das neue Handeln. Hinfallen und wieder aufstehen. Versuchen, probieren, üben, Geduld haben, ausflippen, kurz eskalieren und weitermachen. Irgendwann klappt's, dessen bin ich mir sicher. Wir sind Meister, die üben. Let's go on!

Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche