Anerkennen, was überlebt ist. Das verlassen, was nicht mehr zuträglich ist.
Wissen, spüren und erlauben, wo es für mich WEITER geht/wird, wo ich weiter wachsen kann und wo es mich daran hindern würde.
Darf ich gehen? Aus Beziehungen? Aus Situationen? Aus Umfeldern? Aus Gemeinschaften? Kann ich mir eingestehen, dass es mir zu eng ist, zu langweilig, nicht relevant für mich, nicht wesentlich?
Deswegen muss ich keinen Groll auf das Bisherige haben. Nein, bis hierhin war es gut und wichtig und ab jetzt darf es anders sein, darf ich wo anders sein.
Irgendwann ist es nicht mehr zuträglich für ein Baby im Bauch zu bleiben. Es muss das bisher nährende, gewohnte, zuträgliche Umfeld verlassen, wenn es sich weiter gesund entwickeln will. Die Nabelschnur ist nach gewisser Zeit überflüssig. Es wäre nicht hilfreich sie zu behalten, weil sie ja mal gedient hat.
Überlebtes, Überdauertes muss weichen dürfen. Trennung ist real und existent und essentiell. Wenn ich mich gesund entwickeln will, mein Wesen weiter entfalten will, dann braucht es immer wieder Veränderung und die Anpassung der Umstände und Menschen.
Diese Dynamik nennt sich für meine Begriffe Leben. Der Baum muss seine Blätter abwerfen, um den Winter zu überleben. Wenn es den Baum weiter geben soll, muss er die Blätter abstoßen.
Trennung ist real und existent. Ja! Sie darf nicht nur sein. Sie muss sein.
Es liegt an mir, zu erspüren, was weg darf, was bleiben darf, wo es hingehen darf. Das eine vom anderen zu unterscheiden und sich jede Antwort des Lebens zu erlauben, ist für mich gerade die Kunst.
Darf mein Nein sein, wo so lange ein Ja war? Darf Abstoßung da sein, obwohl etwas so lange richtig war?
Ich segne was war. Es war so wichtig.
Ich segne was ist. Es ist so heilig.
Ich segne was kommt. Ich werde es brauchen.