Meine Wahrheit spreche ich mittlerweile schon fast selbstverständlich. Manchmal bemerke ich noch ein kleines Zucken, ein mildes Zögern. Aber wirklich abbringen lasse ich mich nicht mehr. Manchmal kostet es mich noch ein wenig Überwindung, aber ich tue es trotzdem, bereit einen etwaigen Sturm auszuhalten. Ich weiß, dass dieser Sturm nicht wirklich etwas mit mir zu tun hat. Es sei denn, der Sturm "trifft mich", macht mich betroffen. Dann betrifft er mich. Dann darf ich hinschauen. Wenn das alles nichts mit mir macht, ist er nicht meine Angelegenheit.
Ich habe vielleicht jemanden ent-täuscht oder vermeintlich verletzt, habe ihn in seine Prozesse gestürzt. Und das ist ok. Wir können und müssen die anderen nicht vor ihren Gefühlen bewahren. Das ist nicht meine Aufgabe. Wenn ich in völliger Achtsamkeit und Wertschätzung mir gegenüber, meine Wahrheit spreche, ist das alles, was ich für den Moment tun kann. Was damit beim anderen passiert, liegt nicht in meiner Hand.
Diese Ruhe in mir festzustellen, diese Selbstverständlichkeit ist großartig. Ich bin wieder noch mehr in meiner eigenen Verantwortung angekommen, noch mehr im Frieden mit mir. Genau dafür sind diese Schleifen nötig. Immer mal wieder kommen wir am gleichen Thema vorbei und jedes Mal können wir wieder mit ganz anderen Augen drauf schauen. In jeder neuen Runde sind wir weiser, reifer, heiler, standhafter.
Dafür sind diese Schleifen. Wir dürfen unseren eigenen Prozess bestaunen und bemerken wie sehr wir uns ent-wickelt haben.
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