Samstag, 31. Juli 2021

Wir müssen niemanden retten

Spürt ihr auch diese krasse Erschöpfung im Kollektiv? Ich weiß nicht, wie oft ich es in den letzten Monaten gehört habe, dass Menschen sich schlicht danach sehnen, einfach in Ruhe gelassen zu werden, ihre Ruhe haben zu wollen, sein zu dürfen, ihr Leben zu leben.

Auf meinem eigenen Heilungsweg war dieses "einfach in Ruhe gelassen werden wollen" immer wieder Thema. Müssen müssen, das tief in den Zellen abgespeichert war. Kürzlich kam zum persönlichen Aspekt aus meinem ganz eigenen Erleben in diesem und anderen Leben auch noch der Ahnenaspekt dazu - die Überforderung und Überreizung meiner Oma, die ich ebenfalls mitfühlen kann, "mittrage" und erlöse.

Andere wollen immer was. Andere entscheiden über mein Leben. Andere erwarten von mir. Andere reden ständig auf mich ein. Keine eigenen Grenzen haben dürfen. Keine eigenen Bedürfnisse und Gefühle haben dürfen. Keinen Raum haben dürfen. Immer wieder das innere Bild von mir selbst, wie ich mir Augen und Ohren zu halte, den Kopf einziehe, mich verkrieche, strample und trete, alles von mir stoße und mich einfach nur verstecken will. So weit weg wie möglich von äußeren Reizen. Tief in eine Höhle, nichts hören und sehen von der Welt. Mich ausruhen wollen, sein können, nichts machen müssen, GAR NICHTS. Atmen. Sein.

Nicht in Ruhe gelassen zu werden, immer wieder gestört und behelligt zu werden, sind ganz simple Foltermethoden, die sehr schnell in den Wahnsinn treiben, mürbe machen, die Menschen gefügig machen. Es soll einfach nur aufhören. Menschen nicht schlafen lassen, sie ständig mit Geräuschen beschallen, denen sie sich nicht entziehen können, körperliche Reize setzen, wie ständige Wassertropfen auf den Kopf. Es braucht noch nicht mal wirkliche körperliche Gewalt, die psychische Gewalt reicht völlig aus. Sich immerzu ändernde Regeln, Ungewissheit, Willkür, Drohungen.

Nun müssen wir aber nicht Gefangene in einem Kerker sein, weggesperrt und dem Ganzen ausgesetzt. So was kann auch, wie wir sehr gut sehen können, in scheinbarer Freiheit erlebt werden.

Der Clou ist allerdings, dass wir eigentlich den ganzen Folterkram in uns selbst tragen und unser eigener Folterknecht sind. Wir kasteien uns durch inneren Lärm, durch die Belästigung durch eigene Gedanken, durch empfundenen Leistungsdruck, durch Opferbewusstsein, dem Irrglauben, dass da immer eine Macht über uns steht und wenn diese Macht der innere Antreiber ist. Machen müssen, retten müssen, liefern müssen, leisten müssen.

Einer der fiesesten und subtilsten Antreiber und Folterer ist allerdings der innere Gutmensch, der Retter, der Heilige, der Märtyrer und der wirkt natürlich am besten bei den Heilern, Schamanen und Lichtarbeitern dieser Zeit.

Ja, wir haben die Fähigkeiten, die Feinfühligkeit, das alte Wissen. Ja, wir wissen wie Transformation funktioniert. Wir können den Raum halten, Menschen in ihren heftigsten Gefühlen begleiten. Wir sehen rosa Elefanten im Raum stehen, riechen innere Blockaden, Ausreden und Ungereimtheiten fünf Kilometer gegen den Wind. Wir können aufklären, erklären, zuhören, in der Heilung begleiten, Trauma erlösen.

Wir KÖNNEN. Wir MÜSSEN aber nicht. Wir dürfen NEIN sagen und machen uns nicht schuldig. Wir müssen uns nicht übergehen und aufopfern, weil uns vielleicht unsere Gaben und Talente dazu verpflichten. Es ist keine unterlassene Hilfeleistung, wenn wir Menschen ihren Weg gehen lassen, auch wenn wir sehen, dass mit mancher Entscheidung vielleicht unangenehme Erfahrungen auf sie warten. Sie dürfen diese Erfahrung machen und wir dürfen unsere Gefühle fühlen, wenn wir aufhören zu retten.

Ungefragt helfen ist aus meiner Sicht übergriffig. Das ist uns vielleicht allen klar. Das kann ich sehr gut lassen. Nach Hilfe gefragt zu werden, sie eigentlich leisten zu können, rein von den Fähigkeiten her, und dann Nein zu sagen, weil ich mich gerade selbst brauche, ist eine ganz andere Nummer. So schnell kommen die inneren Vorwürfe, dass man den anderen im Stich lässt, dass man egoistisch ist, dass man dann schuld ist, wenn dem anderen etwas "Blödes" passiert.

Ich bin aber nicht der Retter der Nation. Und du bist es auch nicht. Wir dürfen auf unsere Impulse hören, auch und gerade, wenn es um Hilfe für andere geht. Ich muss bei mir sein, im Einklang mit meinem Innersten. Ich muss da sein, wo das Leben mich gerade braucht, wo ich der größte Nutzen bin und wenn das bedeutet, dass ich mich erholen muss, mich um mich kümmere, meine Gefühle fühle, auch wenn um mich die Hölle losbricht und andere meinen, ich müsste da jetzt aber mit anpacken.

Zur falschen Zeit am falschen Ort aus falschen Beweggründen bin ich kein Gewinn für das Leben, für die Menschen, für mich.

Ich darf mich noch mehr hineinentspannen in meine Intuition, gerade bei dem Thema. Ich feier einen jeden, der aus tiefstem Herzen Nein sagen kann und damit Ja zu sich selbst, auch wenn vielleicht ich diejenige bin, die dieses Nein "kassiert". Das ist ehrlich, das ist aufrichtig und ich weiß, dass der andere gut für sich sorgt. Mein Leben geht weiter, auch ohne diese Hilfe. Dann kommt eben Hilfe und Unterstützung von anderer Stelle, so sie denn wirklich "nötig" ist. Das Universum kennt keine Begrenzung der Möglichkeiten und mein Leben ist niemals von einer einzigen Person abhängig.

Wenn nicht das passiert, was wir gerne hätten, passiert das, was besser für uns ist. Niemand ist schuld an dem, was in meinem Leben passiert. Ich bin nicht schuld an dem, was im Leben der anderen passiert. Schuld gibt es in meinem Weltbild nicht.

Es ist ein regelrechter Sport geworden, sich zu übergehen, um andere zu retten. Wenn jeder sich selbst rettet, dann müssen es die anderen nicht tun und keiner muss sich mehr für den anderen aufopfern.

Stell dir vor, du darfst sofort aufhören, zu retten und darfst jeden sich selbst, dem Leben und seiner höheren Führung überlassen. Du darfst jeden mit dem sein lassen, was da gerade in seinem Leben ist und musst es nicht ändern. Du gestehst jedem seine Erfahrungen zu. Du traust jedem seine eigene Wahrnehmung zu und dass das, was er tut oder nicht tut, für ihn richtig ist. Stell dir vor, seine und deine Impulse sind immer richtig. Wie fühlt sich das an?

Wenn du wirklich helfen sollst, willst und kannst, dann wird es sich leicht anfühlen. Wenn du aber das Gefühl hast, helfen zu müssen, aus einer Ideologie heraus, aus alten Überzeugungen, aus Schuld, dann wird es schwer. Dein Innerstes weiß immer, was wann der Fall ist. Wo sollst du JETZT wirklich sein? Was sollst du JETZT wirklich tun? Und wie fühlt es sich an, das Retten zu lassen?



Design: Canva
Text: Anja Reiche

Donnerstag, 29. Juli 2021

Ich transformiere nicht, um zu...

Ich transformiere nicht, um irgendwann Schöpfer sein zu können. Ich heile nicht Wunden, um irgendwann wieder ganz zu sein. Ich bilde mich nicht fort, um dann irgendwann mit einem neuen Angebot starten zu können.

Ich bin immer schon fertig. Ich bin jetzt schon Schöpfer. Ich bin jetzt schon ganz und heil. Ich habe jetzt schon was zu geben.

Ja, ich transformiere viel. Ich schaue immer wieder Ahnenthemen an, innere Kinder, frühere Leben, alte Muster. Der Körper hat Symptome, entlädt Trauma, erlöst auf materieller Ebene die geistigen Erlösungen, die vorher stattgefunden haben. Ich tue das aber nicht, um endlich fertig zu werden, um endlich heil zu sein, um endlich so richtig Schöpfer sein zu können. Ich tue es, weil es sich in dem Moment zeigt. Ich suche nicht danach, ich nehme das, was da ist und lasse geschehen, was dran ist.

Ich bin heil und mir wird im Vorwärtsgehen gezeigt, im aktuellen Leben, im Hier und Jetzt, wo ich noch glaube, dass ich es nicht bin. Ich bin Schöpfer, Geistwesen, reines Bewusstsein und mir wird im Vorwärtsgehen, im Hier und Jetzt gezeigt, wo ich dieses reine Bewusstsein noch nicht zum Ausdruck bringe, wo noch Verstrickungen sind, alte Schwüre, Eide, Versprechen, Themen, die mich klein halten und noch Ausdruck von der Zeit sind, in der ich noch nicht wusste, dass ich reines Bewusstsein bin, das seine Realität erschafft.

Vor einigen Tagen wurde mir nochmal so richtig bewusst, dass so viele Menschen unterwegs sind, die transformieren sich einen Wolf, um endlich dies oder jenes sein zu können, haben zu können, machen zu können. Da geht es ums anders werden, ums besser werden, darum etwas zu sein oder zu haben, was aktuell offensichtlich noch fehlt.

Da wirken Sätze wie:
  • Ich muss mich erst selbst lieben, damit irgendwann ein/der richtige Partner in mein Leben kommen kann.
  • Ich muss erst meine Blockaden lösen, damit ich meine Berufung leben kann.
  • Ich muss erst meine Krankheit loswerden, damit ich heil sein kann.
  • Ich muss erst noch dieses Zertifikat haben, den Titel, die Auszeichnung, damit ich wirken kann.
  • Ich muss erst meine ganzen Schatten wegtransformieren, damit ich Schöpfer sein kann.
  • Ich muss erst erleuchtet sein, um ein gutes Leben zu haben.
  • Die Welt muss erst noch zu einem besseren Ort werden, damit ich in Frieden leben kann.
  • Die anderen müssen erst noch bewusster werden, damit ich ich sein kann.
  • Die anderen müssen mich erstmal verstehen, damit ich mich zeigen kann.
Ich muss erst... Es muss erst... Die anderen müssen erst...

Es ist ein Hinterherlaufen hinter der berühmten Karotte, die dem Esel vor die Nase gehängt wurde. Der Esel wird nie ankommen. Die Karotte ist ewig unerreichbar. Es ist ein einziges Rennen. Ein nie Richtigsein. Ein nie Fertigsein. Ein nie Dasein. Der Moment ist immer falsch, noch nicht richtig. Ich muss immer erst noch irgendwo hinkommen, dann erst ist es/bin ich richtig. Es ist ein Leben in der Zukunft. Die Gegenwart wird gar nicht wahrgenommen oder eben als falsch.

Ich sach euch jetz ma watt: Dat is Quatsch! 😉

Das ist der einzige "Fehler im System" - der Irrglaube, dass es jetzt falsch ist, noch nicht gut genug, dass ich noch nicht richtig bin, noch nicht da.

Ich mag mich wiederholen, aber wir sind immer schon ganz, heil, perfekt, wundervoll, richtig, vollständig. Es geht nicht darum, etwas zu werden, sondern zu bemerken, dass man schon ist. Es geht nicht darum, anzukommen, sondern sich zu erinnern, dass man schon da ist. Es geht nicht darum heil zu werden, sondern zu erkennen, dass man schon heil ist. JETZT! Genau jetzt ist alles richtig. Genau jetzt bin ich richtig, genug.

Kein Zustand im Außen wird auf Dauer ein Gefühl im Inneren erzeugen. Mein Gefühl im Inneren erzeugt aber nachhaltig entsprechende Erfahrungen im Außen. Egal mit welchem Vorzeichen.
Ich lebe von innen nach außen, vom Geist in die Materie. Mein Tun ist Ausdruck von meinem Sein. Mein Erleben ist Ausdruck von meinem Sein. Das ist das Schöpfungsprinzip.

Ich transformiere also nicht, um irgendwo anzukommen. Ich transformiere nicht, um irgendwann Schöpfer sein zu können. Ich transformiere aus dem Schöpferbewusstsein heraus. Wenn ich also transformiere, dann weil es gerade dran ist, weil es da ist, weil ich da bin wo ich bin und weil es das ist, was durch mich geschehen soll, egal, wo es mich hinführt. Das ist für mich ein himmelweiter Unterschied, der irgendwie nochmal benannt werden wollte.


Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Sonntag, 25. Juli 2021

Es ist entscheidend im richtigen Element zu sein

Es ist im Moment so wichtig für mich, einfach zu Hause sein zu können, an meinem Rückzugsort, dem Haus der Heilung. Es ist so wichtig, diesen Raum zu haben, sein zu dürfen. Einer Schnecke gleich, die sich in ihr Haus zurückzieht, wenn es draußen zu rummelig wird.

Die Schnecke an sich ist ein einziges Fühlorgan. Der ganze Körper fühlt, überall Sensoren, nicht nur an den Fühlern selbst. Der Körper empfindsam und leicht zu verletzen. Sie könnte niemals über Scherben kriechen oder über Reißnägel. Die Umgebung, der Untergrund müssen passen für dieses zarte Wesen.

So kann man der Schnecke nicht sagen, sie wäre falsch, nur weil sie eben mit Scherben nichts anfangen kann, mit einem rauen Untergrund und Umfeld. Auch die Scherben sind an sich nicht schlecht. Sie können sogar nützlich sein, kann man sie doch behelfsmäßig zum Schneiden verwenden. Schnecke und Scherben in Kombination sind aber nicht so der Knaller. Beides am richtigen Ort ist wundervoll. Schnecke wie Scherben. So ist also nicht die Schnecke falsch, sondern sie ist lediglich am falschen Platz, einem Platz, an dem sie sich verletzt.

In den letzten Tagen wird es mir nochmal mehr bewusst, wie unfassbar wichtig ein zuträgliches Umfeld ist. Gerade wenn ich an all die Menschen denke, die in eine Situation „hineingeboren“ werden, in der ihre Besonderheiten keinen Platz haben, nicht gesehen werden, nicht sein dürfen. Man denke nur an Menschen, die einen Familienbetrieb, wie z. B. einen Bauernhof, übernehmen sollen – weil sich das nun mal so gehört – und eigentlich sind sie durchweg Philosoph, Müßiggänger, Hochsensible, Dichter und Denker. Da ist das Verkümmern vorprogrammiert.

Dann sieht man da Menschen scheinbar scheitern. Sie bringen nichts zuwege, stellen sich an, haben zwei linke Hände und werden als Trottel und Versager hingestellt. Wenn man allerdings einen Fisch danach beurteilt, ob er auf einen Baum klettern kann, dann wird der Fisch immer der Depp sein. Gib ihm sein Element und er ist brillant.

Ich darf haargenau darauf achten, dass ich in meinem Element bin und bleibe. Vielleicht gilt es auch für so manchen erstmal herauszufinden, was das eigene Element denn überhaupt ist. Bei so vielen war es nämlich nie gefragt, überhaupt eine eigene Meinung zu haben, einen eigenen Willen. So viele wurden noch nie gefragt, haben sich selbst noch nie gefragt, wie sie denn eigentlich leben wollen würden, wenn man die freie Wahl annimmt.

In den letzten Jahren habe ich für mich selbst all das herausgefunden, habe meine Talente und Gaben erkannt, weiß, was mein Element ist, wo ich brillant bin, wo ich erblühe und wie das Umfeld sein muss.
Diese extreme Ruhephase hier zu Hause ist meiner Oma gewidmet, vielleicht überhaupt meiner ganzen Familie, meinen Ahnen, all jenen, die schuften mussten, leisten, ranklotzen, funktionieren, denen nicht vergönnt war, ihr Element zu suchen und zu finden. In so vielen Leben ging es ums nackte Überleben. Da war weder Zeit noch Raum für Selbstfindung. Jetzt schon.

Ich tue es natürlich in erster Linie für mich, keine Frage. Und jetzt gerade tue und zelebriere ich es für sie. Rückwirkend. Dadurch, dass ich mir das so radikal erlaube, ehre ich ihren Weg. Ich verneige mich vor ihrem Leben, vor ihrem Schmerz, vor ihrem Überleben. Bei so vielen ist es ein wahres Wunder, dass sie überhaupt überlebt haben, immer noch leben. Andere sind tatsächlich daran zerbrochen, dass sie eben nicht in ihrem Element waren. Auch vor denen verneige ich mich.

Kein Leben ist je verloren oder vergeudet. Jede Erfahrung richtig und dennoch habe ich das Gefühl, dass all die Ahnen vor mir dafür „vorgearbeitet“ haben, dass ich das jetzt leben kann, was ich lebe. Wir alle zusammen haben das hinbekommen. Jeder hat in seiner Zeit das ihm Mögliche getan und irgendwie kommt es mir so vor, wie wenn ich es jetzt vollende. Freiheit leben. Frei sein. Glücklich sein. Mich erinnern, wer ich bin. Erkennen, dass ich Schöpfer bin. Machtvolles Geistwesen. Das große Ganze schauen und mich über das Spiel hinauserheben.

Ein großer, langer Zyklus ist zu Ende gegangen. 26.000 Jahre wurden 2012 vollendet. Seither ist eine neue Epoche angebrochen. Atlantis ist wieder in greifbarer Nähe. So unfassbar nah, auch wenn es gerade so krass weit weg zu sein scheint. Die dunkelste Stunde ist die vor Sonnenaufgang, heißt es so schön. Die goldene Zeit, ich hab sie in jeder Zelle und für mich ist sie schon da. Ich kann mich leben. Ich erlaube es mir. Ich lasse nichts mehr anderes zu. DAS ist für mich die goldene Zeit.

So bin ich „Schnecke“, ich durch und durch, fühlendes, zartes Wesen, komplett in meinem Element, da wo ich voll und ganz ich sein kann, wo meine Zartheit ihren Platz hat, wo meine Zartheit ein Beitrag ist. Meine ganz persönliche goldene Zeit und für mein Gefühl ganz bald für alle Menschen erfahrbar. Was sind schon 10 Jahre in Anbetracht von 26.000? Was für eine Gnade genau jetzt hier sein zu dürfen.

(Danke Maja, dass du mich nochmal an die Schnecke mit all ihren Besonderheiten erinnert hast. ❤)


Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Es geschieht, was nötig ist

Es geschieht, was nötig ist. Immer und überall! Das Leben macht keine Fehler. Irgendwann kommt der Moment, in dem klar wird, dass es genau so sein musste, so beschissen es auch war.

Und damit meine ich wirklich ALLES. Alles ist richtig. Alles darf sein. Alles hat seine Berechtigung. Alles will als existent anerkannt werden. Alles will einfach nur gesehen werden und da sein dürfen.

Das ist für mich Heilung. Heil sein, ganz sein. Alle Aspekte des Lebens reinnehmen ins Weltbild, in mein System und nicht ausschließen oder bekämpfen.

Ja, ich sehe dich Schmerz. Ja, ich sehe dich Tod. Ja, ich sehe dich Chaos. Ja, ich sehe dich Gewalt. Ja, ich sehe dich Betrug. Ja, ich sehe dich Spaltung. Ja, ich sehe dich Verlust. Ja, ich sehe dich Schwäche. Ja, ich sehe dich Angst. Ja, ich sehe dich Krankheit. Ja, ich sehe dich Manipulation. Ja, ich sehe dich Korruption. Ja, ich sehe dich Ohnmacht. Ja, ich sehe dich Opfer. Ja, ich sehe dich Täter.

Genauso sehe und anerkenne ich das Leben, die Geburt, den Sonnenaufgang, die Liebe, das Vertrauen, das Miteinander, die Hoffnung, den Zusammenhalt, Gesundheit, Freude, Ordnung, Kraft.

Alles ist Teil dieses Seins auf dem Erfahrungsplaneten Erde. Das ist das Geschenk der Schöpfung, dass wir hier alles, wirklich alles erfahren können. Von ganz unten bis ganz oben. Von größter Verzweiflung bis zur größten Extase. Alles da. Alles möglich. Alles richtig und berechtigt.

Wie könnte ich wissen, dass die Dinge anders wahrlich besser wären? Wie könnte ich urteilen, welche Erfahrungen für die Mitmenschen, deren Seelen richtiger wären? Für mich selbst? Ich darf jeden da lassen, wo er ist, mit dem, was gerade da ist. Vor allem mich.


Foto, Text und Gestaltung: Anja Reiche

Samstag, 24. Juli 2021

Aufzeichnung vom Zoooom live #4

Hier die Aufzeichnung vom heutigen Zoooom live als Podcast.

Themen waren:

▪️frühere Leben, inneres Kind, Ahnenthemen, Seelenverabredungen
▪️Was das alles mit Traumaheilung zu tun hat
▪️Zusammenhänge von Traumaheilung und körperlichen Symptomen in Hinblick auf Universalbiologie bzw. Germanische Medizin
▪️Ein Rundumschlag in Sachen geistiger Heilung und Heiler sein auf allen Ebenen durch alle Zeiten

Teilen absolut erwünscht und erlaubt.

(Ein Video gibt es mal wieder nicht, weil ich doch glatt mal wieder vergessen habe bei Zoom auf die Sprecheransicht umzustellen. Somit sind auch die Teilnehmer zu sehen und eigentlich sollte da nur ich zu sehen sein. 😉🙈 Ein Meister beim Üben... kicher)

https://anchor.fm/anja-reiche/episodes/Zoooom-live-4-Frhere-Leben--inneres-Kind--Traumaheilung-e14uq7n



Freitag, 23. Juli 2021

Das einzig Zuverlässige ist der Wandel

Ich bin mal wieder blank. Keine Ahnung was das morgen wird. Auf jeden Fall nicht das Zoooom live wie ich es von den letzten Malen kenne. Es fühlt sich komplett anders an.

Tiefer, weiter, weitreichender, kraftvoller, weiser, monumentaler. Vor allem aber wirklich tiefer. Irgendwie geht es um Urthehmen, ans Eingemachte, ohne dass ich eine Ahnung hätte, was das ist und was das bedeutet.

Ich kann nur auf Sicht fliegen und das machen, was ich am besten kann: Ganz im Moment sein, präsent, hinspüren, aufgreifen was da ist. Da gibt es keinen Plan, kein "Vorgehen wie immer".

Genau das liebe ich. Nichts wird zum neuen Dogma. Alles fließt und verändert sich, darf werden, vergehen, wachsen, mit mir anders werden.

Ja, manchmal frage ich mich schon, warum ich kein kontinuierliches "Angebot" habe. Immer wieder juckt was Neues. Immer wieder will es eben verändert werden. Warum kann ich denn nicht mal bei etwas bleiben? 😉😂 Und gleichzeitig lacht sich bei der Frage meine Seele schlapp.

Veränderung ist nicht aufzuhalten. Ich bin an keinem Tag die Gleiche. Niemand ist das. Wie könnten dann solche Events gleich bleiben? Wie könnte mein Wirken gleich bleiben?

Ja, die Überschrift bleibt die Gleiche: Ich erinnere Menschen an ihre Größe und ihr wahres Sein, helfe in die Freiheit. Dahingehend bin ich seit Jahren seeehr kontinuierlich. 😉 Wie das jeweils aussieht ist allerdings dem steten Wandel unterworfen. Und das ist gut so, auch wenn es da keine "Sicherheit" und keine herkömmliche Komfortzone für mich gibt. Meine Sicherheit und Halt ist mein inneres Navi, meine Intuition und die ist brillant.

Wir kommen also morgen zusammen. Für was auch immer. Die Passenden haben den Ruf gehört, die die da eben zusammen kommen sollen, damit das passieren kann, was da eben passieren soll. Es wird, was es wird, was es jetzt irgendwie schon ist. Im Geiste schon geschehen. Die Verabredungen schon lange vor dieser Zeit getroffen.

So werde ich da sein und das tun, was das Leben von mir will, was unsere Seelen sich da so zurecht gelegt haben, was immer das sein mag. Keine Zensur vom Tagesbewusstsein. Mein Verstand weiß von all den höheren Abmachungen nichts. Mein Herz alles. Das reicht, mehr als dicke.

Ich bin da und stehe zur Verfügung. Im Dienste des Universums. Ergeben dem göttlichen Plan. Voller Hingabe an diese große Intelligenz. Voller Vertrauen in mich und das Leben selbst. Voller Demut all den Wesen gegenüber, die mir da begegnen, dankbar für das Vertrauen, das sie wiederum mir entgegenbringen. Heilige Momente.

Danke, dass ich all das erleben und erfahren darf. 🙏💗💫 Ich liebe meinen Job.😊


Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Donnerstag, 22. Juli 2021

Heilung kennt keine Zeit

Ich muss das Thema für Samstag definitiv erweitern. Die Ahnen sind so präsent gerade und die Erlösungen und Befreiungsschläge sensationell. Meine Oma und ich haben da echt eine mega Verabredung in diesem Leben. Ich durfte ihr früheres Ich aus dem Schmerz holen, aus dem Leistungsdruck, aus dem Müssen, aus all dem Leid und Groll. Wir haben zusammen geweint und den Kampf endlich beendet. Was für eine Erleichterung! Was für ein Frieden! 🙏🏼🙏🏼🙏🏼

In meinen Armen, auf meinem Schoß kann sich die junge Frau von damals erholen und mein Erleben im hier und jetzt verändert sich gleich mit. So viel, was ich manchmal gefühlt habe und irgendwie "unlogisch" war, wird plötzlich klar und löst sich auf. Es waren ihre Gefühle, ihre Ängste, ihre Befürchtungen, ihr Stress, ihre Enge. Hammer!

Ich bin immer wieder erstaunt und fasziniert auf wie viele Arten Heilung passieren kann, was da alles wirken kann und wie magisch die Entwirrung vonstatten geht. Was für eine kosmische Inszenierung. Unfassbar schön und groß, auch wenn es zwischendurch echt krass und heavy ist.

Deswegen will ich für mein Zoooom live die Runde "frühere Leben, inneres Kind, Traumaerlösung" auf jeden Fall noch um die Ahnen ergänzen. Die dürfen auf keinen Fall fehlen, wenn es darum geht, wie geistige Heilung für mich funktioniert, wie Erlösung funktioniert. Auch die Universalbiologie bzw die germanische Medizin wird mit einfließen. So erhellend, gerade in dem Zusammenhang mit der inneren "Arbeit".

Ihr könnt live dabei sein und im zweiten Teil des Zoom-Calls, der nicht aufgezeichnet wird, eure Fragen und Themen direkt an mich richten und in die Runde einbringen. Den Link für die Anmeldung findet ihr hier. Über das Anmeldeformular könnt ihr auch eure Fragen zu dem Thema eintragen.

Wenn du generell wissen willst, was so ein Zoooom live ist, dann schau gerne hier.

Ich freu mich auf jeden Fall auf alles, was sich zeigen mag. Was auch immer ich so erzählen werde. Gefühlt ist auch mal wieder ein Channeling zu dem Thema dran. Lass dich mit mir überraschen.😉✨🔮✨


Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Montag, 19. Juli 2021

Zoooom live - 24.07.2021

Ihr Lieben, es gibt mal wieder ein Zooom Live mit mir. Am Samstag, den 24.07.2021 um 13 Uhr findet das Event online statt.

Thema wird sein "Frühere Leben, inneres Kind, Traumaheilung", weil es im Moment so unfassbar präsent ist und die Erinnerungen an frühere Leben sich zunehmend häufen.

Das Anmeldeformular findet ihr hier: https://www.cognitoforms.com/AnjaReiche/ZoooomLiveMitAnjaReicheFrühereLebenInneresKindTraumaheilung

In dem Formular könnt ihr mir eure Fragen stellen, auf die ich am Samstag eingehen soll.

Alles weitere zum Thema und zum Ablauf erzähle ich euch in einem Video, das ihr auf Facebook und auf meinem Telegram-Kanal findet. ❤

Ich freu mich auf euch!!! ❤️

(Was ein Zooom live genau ist und was da so passiert, könnt ihr hier lesen.)



Samstag, 17. Juli 2021

Der Umgang mit früheren Leben

Ich hab euch mal erzählt, wie ich mit früheren Leben so umgehe, wie ich Trauma erlöse, innere Kinder heile. Der Podcast stand schon länger auf meiner To-Do-Liste und weil das Thema gerade so mega präsent ist und sich die alten Erinnerungen nur so stapeln im Moment, war es jetzt dran, euch mal ein bisschen mehr über mein Vorgehen und meine Sicht der Dinge zu erzählen. Darf selbstverständlich gerne geteilt werden. 😊🎉

Das Ganze gibt es auch auf meinem Telegram Kanal "Anja Reiche - herzradikal" als Audio. Dort teile ich auch immer wieder meine Texte, Bilder und alles, was mich sonst gerade so bewegt.

Und jetzt viel Freude beim Lauschen, wenn du Lust hast. 🎧 Hier der Link zum Podcast:




Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Freitag, 16. Juli 2021

Ich lebe den Phönix

(in Co-Kreation mit Maja Siebel - wie so oft! 😊)


Es war wieder so ein Austausch, bei dem eins das Andere gab. Wir sprachen über Prozesse und Heilung von alten Wunden, über das bereitwillige Annehmen jeder Einladung zum Fühlen und uns erkennen, die uns das Leben schickt.

Wir sprachen über diesen heiligen Moment, in dem sich plötzlich nach langer Zeit ein Traum verwirklicht und man zurückschaut auf diesen Weg dahin. Während man ihn geht, erkennt man nicht immer, ob man richtig ist. Man sagt so oft nein zu anderen Optionen, die irgendwie auch ganz nett wären, aber eben nicht 100% richtig und stimmig sind. In solchen Momenten kommt gerne der Zweifel. Will ich zu viel? Bin ich zu anspruchsvoll? Ist was falsch mit mir? Warum mach ich nie etwas zu Ende? Bin ich wankelmütig? Unzuverlässig? Sprunghaft? Faul? Zu doof?

Und dann ist da der Moment, in dem alles in einem weiß: "Jetzt, ist es perfekt und richtig. So wollte ich es immer." Wie Phönix aus der Asche steigt man plötzlich auf. Erkennt rückblickend den Sinn in allem. Erkennt sich selbst. Dann ist plötzlich klar, warum man an all den anderen Sachen nicht dran bleiben konnte, warum all das andere nicht stimmig war oder man gar nicht erst mit etwas angefangen hat.

Mit einem selbst war immer alles in Ordnung. Die Wahrnehmung hat nicht getrügt. Man war nicht zu anspruchsvoll. Nein, es war halt einfach immer noch nicht richtig und das zu recht. Da war dieses Wissen in einem, dass irgendwann der Moment kommt, in dem man eben aufsteigt, wie Phönix aus der Asche und der war halt noch nicht gegeben. Aber dieses innere Wissen treibt einen an, lässt einen weiter machen und gibt einem den Mut, zu den falschen Sachen eben getrost nein zu sagen.

Bei all diesen Gedanken ist es aus Maja nur so herausgesprudelt, die Groschen sind gefallen, Gänsehaut, vibrieren aller Zellen: Das hört nie auf! Wir SIND der Phönix. Wir LEBEN den Phönix. Das ganze Leben ist ein ständiges Stirb und Werde. Immer wieder. In den unterschiedlichsten Ausprägungen. Hineinsterben, verbrennen, transformieren, neu auferstehen. Wieder noch mehr geläutert und noch freier, reiner, wahrhaftiger. Wieder eine Haut abgestreift. Wieder ein Reifeprozess durchlebt. Auf in einen neuen.

Dieses Wissen gibt Freiheit und Gelassenheit. Das ist nicht EIN Auferstehungsmoment und man ist da. Es sind unzählige. Wir müssen nicht fertig werden. Wir wachsen immer. Es geht nicht ums Ankommen. Es geht um den Weg, den Prozess, den Genuss von Sterben und Werden. DARUM geht es im Leben. Mit uns ist nichts falsch, wenn wir immer wieder sterben. Aus meiner Sicht ist das das einzig Natürliche. Zyklen, Rhythmen. Die Natur macht es vor.

"Ich darf immer wieder verbrennen und neu geboren werden. Was kann mir schon Schlimmeres passieren, als zu verbrennen und wieder aufzuerstehen?" (Zitat Maja)

Ja, was kann mir denn schon passieren? Dann sterb ich halt wieder und stehe noch größer wieder auf. Sterben wird tatsächlich immer einfacher, wenn man erst mal damit angefangen hat. 😉 Finden wir einfach Gefallen daran und hören auf, darauf zu warten, dass das Sterben aufhört.

Foto: Canva
Text: Maja Siebel
Gestaltung: Anja Reiche

Foto: Canva
Text: Maja Siebel
Gestaltung: Anja Reiche

Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche






Donnerstag, 15. Juli 2021

Es geht um deine Gefühle

Ich weiß nicht warum, aber heute hat das nochmal richtig eingehakt. Es geht eigentlich nie um die äußeren Umstände, um die "Fakten". Es geht um das, was dadurch in mir ausgelöst wird.

Es nützt überhaupt nichts, den Menschen zu sagen, dass sie keine Angst haben bräuchten, weil eine bestimmte Krankheit vielleicht gar nicht existiert. Es geht um die Angst an sich. Die ist mit keinem Argument wegzudiskutieren. Sie ist da. Punkt. Und sie will angeschaut und in die Heilung gebracht werden. Will integriert werden, zu Ende gefühlt, die Illusion dahinter durchschaut.

Das auslösende Ereignis dieser Angst liegt meistens weit zurück. Das, was jetzt gerade diese Angst wieder antickt ist lediglich der Fingerzeig darauf, dass diese Angst schon lange da ist.

Auch brauche ich niemanden vor etwas warnen. Ich brauche niemanden retten. Ich darf mir meine Gefühle anschauen. Warum will ich warnen? Warum will ich aufklären? Aufrütteln? Welchen Film fahre ich da gerade? Warum will ich das alles und glaube, es zu brauchen, dass die anderen anders denken, handeln, etc? Was geht da in mir vor? Müssen die anderen wach werden, damit ich meine Freiheit behalte? Müssen die anderen Gefahren erkennen und vermeiden, damit ich keinen Verlust spüren muss, keine Trauer fühlen muss, keine Ohnmacht?

Immer wieder höre ich bei den Aufklärern - die mit der Aufklärung natürlich großartige Arbeit leisten - dass man im Vertrauen bleiben soll. Alles wird gut. Der Wandel kommt. Die Retter sind nah. Die Menschen sind kurz wieder beruhigt und beim nächsten Ereignis, das nicht nach Rettung aussieht, geht der innere Zirkus von vorne los. Dann ist da wieder Angst, Unsicherheit, Ohnmacht, Verzweiflung. Das bringt uns keinen Schritt weiter. Genauso wenig bringt es, zu erklären, dass alles ein Hoax ist, die Erreger Fake, die Politiker Schauspieler. Die Angst ist da irgendwo im eigenen System.

Was wäre, wenn das alles genau so wäre, wie es in den alten Medien erzählt wird? Wir haben die tödlichste Krankheit aller Zeiten. Die Medizin ist noch gefährlicher als die Krankheit. Die Gesetze sind echt. Die BRD existiert und die Retter sind ein Märchen. Und dann? Was kommen da für Gefühle hoch? Was macht das mit dir? Dürfte das alles genau so sein oder fängt da etwas in dir an zu rebellieren und zu kämpfen, zu ertrinken und von Angst und Ohnmacht überwältigt zu werden?

Um diese Gefühle geht es. Um den Film, den Angstporno, der da in dir abgeht. Diese Gefühle sind uralt. Die Geschichte der Entstehung ebenfalls. Deine Befürchtungen, deine Erinnerungen an total beschissene Erfahrungen. Meist ist das aus der Kindheit, oft sogar noch viel älter - aus vergangenen Leben.

Da, an der Wurzel der Entstehung, kann echte Heilung passieren. Da wird der Schalter für Freiheit umgelegt, für Frieden, für Vertrauen und nirgends anders. Schon gar nicht im Außen und von anderen.

In den letzten Wochen ging da auch in mir nochmal so richtig der Punk ab. In meinem Umfeld konnte ich Ähnliches beobachten. So unfassbar viele alte Gefühle und Erinnerungen an frühere Leben, ausgelöst oft durch kleinste Kleinigkeiten.

Hinschauen, ansehen, bewusst machen, ins Scheinwerferlicht holen. So viel Heilung in Minuten. Die alte Illusion erkannt, das Gefühl gefühlt, das Erleben im hier und jetzt sofort befreit und die Wahrnehmung eine ganz andere. Ich habe es IMMER in der Hand. Mein Erleben findet ausschließlich in mir und durch meine Filter statt.

Es geht nicht um die Sache an sich. Es geht um meine Gefühle, die jeweils da sind, um die alten Geschichten, die ich wiederhole. Da, in meinem Bewusstsein, am "Ort" der Entstehung, bewege ich Welten. Mit der Befriedung und Befreiung der Vergangenheit in mir erlebe ich Frieden und Freiheit im Jetzt - auch in mir.


Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Donnerstag, 8. Juli 2021

Ich darf zerbrechlich sein

Ich darf zerbrechlich sein, zart besaitet, empfindsam, sensibel. Ich darf überfordert sein, meine Ruhe wollen, nichts müssen müssen.

Da war vorhin wieder die Fünfjährige, an der nur gezippelt und gezogen wurde. Du musst doch dies. Du darfst das nicht. Du musst doch was essen. Das kannst du doch nicht sagen. Du siehst aber schlecht aus. Du bist aber laut. Du bist aber leise. Du willst doch nicht etwa? Großfamilie. Jeder weiß besser, was gut für mich ist. Ständig ist es laut. Ganz viel wird gestritten. Ständig will jemand was. Ständig ist was los.

Da war diese große Sehnsucht nach einer männlichen Präsenz, die mich in den Arm nimmt, die mich hält, die mich da raus nimmt, die mich freispricht, die mir sagt, dass ich genau so sein darf, dass ich meine Ruhe haben darf, dass ich überhaupt nichts muss, die mir Schutz bietet, die sich vor mich stellt, die mich umringt. Ich will einfach sein gelassen werden in meiner Zerbrechlichkeit. Ich will einfach sitzen und schauen und spüren, beobachten und vor allem meine Grenzen haben dürfen. Sie wollen gewahrt werden, ohne dass ich ständig NEIN schreien oder mich gleich verbiegen muss.

Ich war als Kind so zart. Das war mir überhaupt nicht klar. Ich dachte, dass ich gleich sehr robust zur Welt gekommen bin. Vorbereitet auf den Bauernhof, die Großfamilie, den rauen Umgangston. Aber das war nicht so. Das war schon das Ergebnis meines Schutzpanzers. Was für eine Entdeckung. So ein zartes Wesen...

Und dann war da Vater Gott persönlich, der mich gehalten hat, im Arm gewiegt. An seiner Schulter konnte ich mich anlehnen, konnte zusammenbrechen, aufgeben, der Überforderung nachgeben. Er hat mich tatsächlich freigesprochen, hat mir gesagt, dass es reicht, wenn ich BIN. Was für eine Erleichterung. Kein Kampf mehr, keine Überreizung mehr, kein ständiges Geziehe und Gezerre. Ich werde gelassen. Sein gelassen. Darf Ruhe haben. Darf atmen. Darf zerbrechlich sein. Darf alles sein lassen, was mir zu viel ist.

Er hat mich in mein Haus der Heilung gebracht, in das ich schon so viele innere Kinder gebracht habe. Ein Blockhaus im Wald voller Engel und Geistwesen, die mir beim Heilen helfen. Dort will niemand was von mir. Dort ist Raum und Stille und Natur und der Rhythmus des Lebens, mein eigener Takt.

Ich habe geschluchzt vor Erleichterung. Was hat das gut getan. Die Fünfjährige wieder zart und fein, wieder empfindsam und offen, frei und leicht wie ein Schmetterling. Völlig versunken in den Moment, gebannt von der Schönheit eines Käfers, verwoben mit dem Feinstofflichen.

Und dann war da mein Partner, tatsächlich ganz reell, der mich in den Arm nahm und gehalten hat. Gefühlt hat er das in so einem Prozess noch nie getan. Da war ich immer mit mir alleine. Auch er ist gewachsen in den letzten Wochen und Monaten und da ist er plötzlich und ich darf in seinen Armen zerbrechlich sein. Die Kirsche auf der Sahne. Gott hatte mich sowieso schon aufgefangen.

Ich liebe meine Feinheit, meine Zerbrechlichkeit, meine Empfindsamkeit, meine vielen Antennen. Ich liebe das alles und bin es so gerne. Damit habe ich immer Raum und Ruhe, Platz und Zeit. Ich zelebriere meine Zerbrechlichkeit.


Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Mittwoch, 7. Juli 2021

Alles, was nötig ist

Für mich ist klar, dass ich diesen, meinen Körper komplett beseelen will und werde. Egal, was dafür nötig ist, ich werde es tun. Meine Wahl ist es, mit voller Bewusstheit hier auf dieser Erde anzukommen, zu leben, zu wandeln, zu erschaffen, zu wirken, die Göttlichkeit durch mich hier einfließen zu lassen.

Nun ist es aus meiner Sicht so, dass im Körper, in den Zellen, im Mentalkörper das Trauma sitzt. Alte Erinnerungen, Wunden, verdrängte Gefühle, Blockaden. Wenn ich also komplett in diesen Körper möchte, zurück zu mir, in die Verbindung mit mir, dann bringt das mit sich, das Alte wahrzunehmen, aufzulösen, ins Bewusstsein zu holen, zu erlösen und damit Platz zu machen, dass mein ganzes Bewusstsein Einzug halten kann.

Meine Wahrheit, mein tiefstes Gefühl ist, dass ich mein gesamtes Potential, mein gesamtes Bewusstsein (das Maximum, was im Irdischen geht) dann auf die Welt bringen kann, wenn ich mir eben voll und ganz bewusst bin, allem, was da ist. Allem, was ich in der Vergangenheit nicht sehen wollte und konnte, allem, was ich nicht sein wollte, allem, was ich nicht sein durfte.

Wie könnte ich vollständig sein und in meiner ganzen Kraft, wenn ich etwas verdrängen, ablehnen würde, abgespalten lassen würde?

Und irgendwie ist es gar nicht richtig formuliert, dass Platz gemacht wird. Die Blockaden kommen in Fluss, die Abspaltungen werden integriert. Eher so. Kein Rauswerfen, sondern ein Reinnehmen. Ein Ganzwerden. Eine Einheit mit allem, was ist.

Da gehört Schmerz dazu. Unangenehmste Gefühle. Erkenntnisse alter Muster und damit deren Erlösung, alte Erinnerungen an Unterdrückung, Ängste, Ohnmacht, Ahnenthemen. Da gehört dazu, dass der Körper Symptome zeigt, wenn der "Konflikt" nach Jahrhunderten in den Frieden kommt, das Körper-System sich nicht mehr im Kampf befindet und in die Heilung gehen kann.

Gestern waren da wieder Symptome im Transformationsprozess. Symptome, die ich über Jahre nicht mehr hatte. Ich habe mich gefragt, ob ich jetzt zweifle an meinem Weg, ob ich verunsichert bin, ob da das Gefühl ist, dass ich etwas falsch mache. Nichts davon ist der Fall. Ganz im Gegenteil.

Ich bin mir meiner so sicher wie nie. Da ist eine Gewissheit und ein Selbstverständnis, die für Zweifel schlicht keinen Platz lassen. Alles ist richtig. Ich mache alles richtig, tue zur rechten Zeit die passenden Dinge.

Ich werde alles tun, was nötig ist, diesen Körper komplett zu beseelen. ALLES! Was soll mich schrecken? Ich kann mich an so viele Leben erinnern, an so viel Enge und Leid, an Folter, Tode, Zwänge, Schmerzen. Auch in diesem Leben hab ich schon so manchen Streifen durch. Und? Ich lebe noch (wieder 😉).

So oft war mir kurz vor meinem Tod klar, dass ich wieder und wieder und wieder komme, solange, bis ich mich endlich komplett selbst leben kann. Und das ist in diesem Leben der Fall. Dafür bin ich hier.

Jetzt findet das Leben statt, das ich über Jahrhunderte vorbereitet habe. Ich gebe ganz bestimmt nicht auf. Was nötig ist, wird getan, durchfühlt, durchlebt, durchdrungen, erkannt. Ich weiche nicht aus, nicht ab, nicht mehr vor mir und all meinen Facetten zurück. Ich weiche mir selbst nicht mehr von der Seite. Was immer das bedeutet, ich bin gewillt und entschlossen, dafür voranzugehen.

Da bin ich und da bleibe ich.

Alles, was nötig ist, diesen Körper komplett zu beseelen. ALLES! Ich tue es.



Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Samstag, 3. Juli 2021

Fühlexperiment - Trauma statt Ego

Ich habe mich die letzten Wochen nochmal intensivst mit Trauma befasst, mit alten Verletzungen und Wunden, die Entstehung, die Heilung. Der Film "The Wisdom Of Trauma" hat da nochmal richtig Bestätigung gegeben, bei allem, wobei ich auch rausgekommen bin.

Schon im Februar bin ich auf den Satz gestoßen "Ego besteht aus Trauma". Der hat damals total bei mir eingehakt. Wenn wir aus dem sogenannten Ego heraus handeln, diesem oftmals auch so verpönten Ego, dann handeln wir schlicht aus einer Verletzung heraus, aus Trauma.

So viele sind bestrebt, dieses "scheiß" Ego loszuwerden, es in Zaum zu halten, nur nicht auf es reinzufallen, nicht in die Ego-Falle zu tappen. Würdest du auch so reden, wenn du das Ego als Trauma sehen würdest?

Ersetze mal in allen Sätzen, die du schon über das Ego geäußert hast, das Wort Ego durch das Wort Trauma und spür mal hin, was sich verändert.

Ich übertreibe jetzt mal ganz bewusst und mach die Aussagen krass:

"Der Arsch handelt doch grade voll aus dem Ego."
👉Der Arsch handelt doch grade voll aus dem Trauma.

Schon alleine bei dem einen Beispiel wird sofort der Unterschied deutlich. Niemals würde ich persönlich erstens in einem Satz, in dem ich über Trauma rede, das Wort Arsch verwenden. Und zweitens gehe sofort ins Verständnis, ins Mitgefühl, werde weich und liebevoll, sehe einen Menschen mit seinem Schmerz.

Das heißt nicht, dass ich mir alles gefallen lassen muss, was Menschen aus dem Trauma heraus tun. Ich darf natürlich und nach wie vor super gut für mich sorgen, meine Grenzen klar kommunizieren. Ich muss deswegen kein Mitleid haben und mich selbst übergehen, weil der andere es ja gerade nicht besser kann. Nein, nein, das meine ich damit gar nicht. Nach wie vor ist jeder für sein eigenes Trauma und dessen Heilung verantwortlich. Das kann einem keiner abnehmen.

Mir geht es dabei gerade vor allem um das Mitgefühl für sich selbst, um die Liebe zu sich selbst, die Milde, das Verständnis für seine Wunden und für das "Ego". 😉

"Da kommt schon wieder mein Ego daher und will, dass ich schneller, besser, weiter bin."
👉 Da kommt schon wieder mein Trauma daher und will, dass ich schneller, besser, weiter bin.

Gleich ganz anders, oder?

Das Trauma hat dafür gesorgt, dass wir überlebt haben. Das Trauma versucht uns nach wie vor zu schützen und weiterhin unser Überleben zu sichern, bekannten "Gefahren" auszuweichen, bekannte "Überlebensstrategien" wieder einzusetzen. Diese Strategien sind freilich heute nicht mehr verhältnismäßig und adäquat. Natürlich darf da Veränderung und Heilung rein. Dafür braucht es für meine Begriffe aber diese Milde mit sich selbst und nicht den Widerstand gegen das "Ego".

Wie könnten wir ernsthaft das Ego verteufeln, wenn es sich dabei um Trauma handeln würde? Wie könnten wir auf die Idee kommen, das Ego unterbuttern zu wollen, wenn es dabei um unsere Wunden ginge?


Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche