Freitag, 16. Juli 2021

Ich lebe den Phönix

(in Co-Kreation mit Maja Siebel - wie so oft! 😊)


Es war wieder so ein Austausch, bei dem eins das Andere gab. Wir sprachen über Prozesse und Heilung von alten Wunden, über das bereitwillige Annehmen jeder Einladung zum Fühlen und uns erkennen, die uns das Leben schickt.

Wir sprachen über diesen heiligen Moment, in dem sich plötzlich nach langer Zeit ein Traum verwirklicht und man zurückschaut auf diesen Weg dahin. Während man ihn geht, erkennt man nicht immer, ob man richtig ist. Man sagt so oft nein zu anderen Optionen, die irgendwie auch ganz nett wären, aber eben nicht 100% richtig und stimmig sind. In solchen Momenten kommt gerne der Zweifel. Will ich zu viel? Bin ich zu anspruchsvoll? Ist was falsch mit mir? Warum mach ich nie etwas zu Ende? Bin ich wankelmütig? Unzuverlässig? Sprunghaft? Faul? Zu doof?

Und dann ist da der Moment, in dem alles in einem weiß: "Jetzt, ist es perfekt und richtig. So wollte ich es immer." Wie Phönix aus der Asche steigt man plötzlich auf. Erkennt rückblickend den Sinn in allem. Erkennt sich selbst. Dann ist plötzlich klar, warum man an all den anderen Sachen nicht dran bleiben konnte, warum all das andere nicht stimmig war oder man gar nicht erst mit etwas angefangen hat.

Mit einem selbst war immer alles in Ordnung. Die Wahrnehmung hat nicht getrügt. Man war nicht zu anspruchsvoll. Nein, es war halt einfach immer noch nicht richtig und das zu recht. Da war dieses Wissen in einem, dass irgendwann der Moment kommt, in dem man eben aufsteigt, wie Phönix aus der Asche und der war halt noch nicht gegeben. Aber dieses innere Wissen treibt einen an, lässt einen weiter machen und gibt einem den Mut, zu den falschen Sachen eben getrost nein zu sagen.

Bei all diesen Gedanken ist es aus Maja nur so herausgesprudelt, die Groschen sind gefallen, Gänsehaut, vibrieren aller Zellen: Das hört nie auf! Wir SIND der Phönix. Wir LEBEN den Phönix. Das ganze Leben ist ein ständiges Stirb und Werde. Immer wieder. In den unterschiedlichsten Ausprägungen. Hineinsterben, verbrennen, transformieren, neu auferstehen. Wieder noch mehr geläutert und noch freier, reiner, wahrhaftiger. Wieder eine Haut abgestreift. Wieder ein Reifeprozess durchlebt. Auf in einen neuen.

Dieses Wissen gibt Freiheit und Gelassenheit. Das ist nicht EIN Auferstehungsmoment und man ist da. Es sind unzählige. Wir müssen nicht fertig werden. Wir wachsen immer. Es geht nicht ums Ankommen. Es geht um den Weg, den Prozess, den Genuss von Sterben und Werden. DARUM geht es im Leben. Mit uns ist nichts falsch, wenn wir immer wieder sterben. Aus meiner Sicht ist das das einzig Natürliche. Zyklen, Rhythmen. Die Natur macht es vor.

"Ich darf immer wieder verbrennen und neu geboren werden. Was kann mir schon Schlimmeres passieren, als zu verbrennen und wieder aufzuerstehen?" (Zitat Maja)

Ja, was kann mir denn schon passieren? Dann sterb ich halt wieder und stehe noch größer wieder auf. Sterben wird tatsächlich immer einfacher, wenn man erst mal damit angefangen hat. 😉 Finden wir einfach Gefallen daran und hören auf, darauf zu warten, dass das Sterben aufhört.

Foto: Canva
Text: Maja Siebel
Gestaltung: Anja Reiche

Foto: Canva
Text: Maja Siebel
Gestaltung: Anja Reiche

Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche