Freitag, 28. Juni 2024

Es muss egal sein

Gleich gültig. Alles. Gleich gültig.
Es muss passieren dürfen und passiert sein dürfen. Egal in diesem Sinne.

Akzeptanz heißt für mich, grundsätzlich bereit zu sein, alles zu erfahren, all das, was für mich eben wichtig ist und ich kann nicht wissen, was das ist.

Es ist unsinnig, Dinge vermeiden zu wollen. Wenn sie relevant für mich sind, werden sie sein. Wenn nicht, dann nicht. Gottes Wille, meine übergeordnete Wahl, ist nicht aufzuhalten.

Es ist unsinnig, Dinge unbedingt herbeiführen zu wollen. Wenn sie relevant für mich sind, werden sie sein. Wenn nicht, dann nicht. Gottes Wille, meine übergeordnete Wahl, ist nicht aufzuhalten.

Ich spüre direkt in mir, wenn ich mit etwas, was ist oder sein könnte, nicht im Frieden bin. Und ich mag sagen, dass ich mit Unfrieden keine gesunde, sich abgrenzen wollende und müssende Wut meine. Keine natürlichen, adäquaten Reaktionen, wie Ekel und Übelkeit bei missbräuchlichen Situationen. Etc... Das meine ich nicht.

Ich meine den Widerstand, die Urteile darüber, die Ladung, die das Thema oder die Situation für mich hat. Vor allem "davor" oder "danach". Gar nicht so sehr währenddessen. Die Regungen in mir beim Gedanken daran. Dieses "das muss auf jeden Fall" oder "das darf auf keinen Fall".

Es muss egal sein. Den gleichen Wert haben. Gleich viel gelten. Ebenbürtige Erfahrungsmöglichkeiten nebeneinander. Da sein dürfen. Auch existieren und passieren.

Es kann sich fürchterlich scheiße anfühlen währenddessen. Aber es darf grundsätzlich passieren. Grundsätzlich, übergeordnet ist da ein Einverständnis, dass es diese Erfahrung auch gibt, diesen Umstand, diese Eigenschaft, dieses Gefühl.

Wenn es ist, wenn ich es tatsächlich erfahre, ist es aus irgendeinem Grund wichtig für mich, sonst wäre es nicht.

Das kann ich akzeptieren. Und alles, was in mir los ist, bis ich es akzeptieren kann. 😉


 

Donnerstag, 27. Juni 2024

Himmlisches, bittersüßes GAME OVER

Es hat sich ausgespielt.
Es gibt nichts mehr zu sagen,
nichts mehr zu tun.
Kollaps. Erlösender Kollaps.
Ruhe in mir.
Jegliche Überlebensstrategie aufgegeben.
Durchgestorben durch jeden Impuls zur scheinbaren Rettung.
Aufgehört, etwas zu wollen.
Gleich-Gültigkeit.
Atmen.
Es darf passieren.
Was immer das ist und bedeutet.

Die Kinder - einst in der allergrößten Not - sind still.
Stehen da.
Schauen zu mir.
Frieden.
Sie wissen.
Sie fühlen die Wahrheit in meiner Führung, in SEINER Führung durch mich umgesetzt.

Endlich.
Erleichterung in ihren Reihen.
Erinnerung.
Zu Hause sein.
Sicher.
Gesehen. Gehört.
Wahrgenommen.
Für wahr genommen in ihrem Erleben.
Erkannt. Anerkannt.
Behütet durch mich.
Beschützt durch mein Dableiben, mit ihnen sein.
Gehalten.
Versorgt.
Emotional begleitet.
In allem.

Es hat sich ausgespielt, das Überlebensspiel, das verzweifelte Bemühen, etwas vermeiden zu wollen, was längst geschehen ist.

Himmlisches, bittersüßes "game over".

Komme, was sein soll.
🔥🙏🏼🔥




Mittwoch, 26. Juni 2024

Ich bin gewollter als ich dachte

Ich bin gewollter als ich dachte. Von Männern. Vom Männlichen. Vom Leben. Vom Gebenden.

▪️Ich bin nicht zu viel. Ich werde als Bereicherung erfahren.

▪️Ich bin nicht egal. Ich bin von Interesse. Nach mir wird geschaut.

▪️Meine Abwesenheit ist keine Erleichterung. Ich werde vermisst.

▪️Ich bin nicht nur willkommen, wenn ich nützlich bin. Mein DaSein, mein Wesen reichen, um gern gesehen zu sein.

▪️Mein Wohl ist nicht unwichtig. "Sie" wollen, dass es mir gut ergeht.

▪️Meine Gefühle, meine Empfindsamkeit, das, was mich bewegt, sind keine Belastung. All das will gehört werden, darf Raum haben und ist von Belang.

▪️Ich bin nicht schutzlos ausgeliefert. Ich bin behütet und beschützt.

All die aufgezählten Punkte erfahre ich tatsächlich gerade. In Begegnung mit Männern. Einige davon in Träumen. So eindrucksvoll, heilsam und gleichzeitig erschütternd, wie sehr mich die Irrglauben in meinem Lebensgefühl beeinflusst haben.

Erschütternd zu bemerken, wie sehr ich mit Filtern und Verzerrungen auf Männer geschaut habe. Wie schnell Schutzprogramme angesprungen sind und ich glaubte, nicht sicher zu sein.

Beim letzten Punkt mit dem "behütet und beschützt" merke ich sehr wohl, dass ich diese Aussage in vielerlei Hinsicht schon erfahren habe. Das Leben meint es gut mit mir. Gleichzeitig ist es noch nicht in der letzten Zelle angekommen. Gerade was das "vom Männlichen behütet und beschützt sein" angeht, gibt es da noch seeeeeehr wenige bis eigentlich gar keine Erfahrungen und etwas in mir hat da Fragezeichen. Wie sieht das aus? Was macht das aus? Wie fühlt es sich an, wenn das Weibliche den geschützten Raum durch das Männliche hat? Wie ist das Zusammenspiel zwischen Urweiblichkeit und Urmännlichkeit? (All diese Fragen brauchen gerade keine Antwort, schon gar keine theoretische, konzeptionelle, allerhöchstens eine selbst erlebte.)

Naja, ich werde es wohl mitbekommen. 😉 Ich bin ja live und in Farbe dabei. Forschen. Ausprobieren. Intuitiv handeln. Wunden, Schutzmechanismen und Überlebensstrategien liebend erkennen und anerkennen. Filter rausnehmen. Schleier lüften. In Reinheit auf mich und in die Welt schauen. In Reinheit das Männliche, die Männer, meinen Mann wahrnehmen. Fühlend. Neugierig. Offen.

Da fällt mir ein, dass es neulich einen ganz heiligen Moment gab, wo ich in einem inneren Prozess mein Heiligstes, meine Weiblichkeit in die Hand von Christian gelegt habe. Mich ihm anvertraut. In seine Obhut übergeben. Es hat sich als leuchtende Kugel gezeigt und Christian hat sie in sein Herz genommen. So sinnbildlich. Jegliche Angst, verletzt zu werden, ist obsolet. Würde er mir weh tun, würde er sich weh tun.

Seit dieser "Übergabe" - und dem vorausgegangen Sterbeprozess meinerseits - passieren unfassbare Veränderungen und eben all die o. g. Erfahrungen und Träume. Something big is going on. 😊🔥❤️🙏

Ich lass das mal noch weiter wirken und sacken und klickern und klingeln. Das wirkt alles auf so vielen Ebenen und hat ganz viel mit der Krankenkassensache zu tun. Ich bin gewollter als ich dachte. 🥰🙏❤️


PS: In dieser Audio beschreibe ich unter anderem den erwähnten Sterbeprozess, der der Übergabe vorausgegangen ist. Ein Prozess, in dem ich meinem Sicherheitsbeauftragten begegnet bin, der alles und jeden - und vor allem Christian und vorherige Partner - als absolute Gefahr eingestuft hat: https://t.me/AnjaReiche_herzradikal/2046


 

Dienstag, 25. Juni 2024

Vom Anteil, der immer geflohen ist

Ich mag euch mitnehmen auf eine Innenreise. Eine Reise zu einem Anteil von mir, der immer der Vollstreckung ausgesetzt war und sich entschlossen hat, zu fliehen, abzutauchen, Lücken zu finden, unauffindbar zu sein.

Gestern war die Erkenntnis, nicht mehr fliehen zu wollen, stehen zu bleiben und all den "Bedrohungen" ins Gesicht zu schauen.

In dieser Reise hab ich genau das getan. Ich lade euch ein.

Hier geht es zur Audio: https://t.me/AnjaReiche_herzradikal/2048



 

Mittwoch, 19. Juni 2024

Die traumatische Situation ist bereits geschehen

Ihr Lieben, es gab so viele Stränge, Fäden, Erkenntnisse, Begebenheiten, Fragen aus der Gruppe rund um innere Anteile, Gefühle fühlen, Selbstbegleitung, Trauma.

Ich hab das jetzt mal alles zusammengepackt und mit eigenen Erfahrungen der letzten Tage - für meine Begriffe sehr eindrücklich - untermalt.

▪️Es geht im Jetzt um die Gefühle zu Situationen, die bereits geschehen sind
▪️Die Situation jetzt ist stellvertretend und dazu da, das Alte abzuschließen, nicht um im Jetzt gelöst zu werden
▪️Ich wende mich dem Anteil zu, der damals die Situation erlebt hat, die entsprechenden Gefühle hatte, die keinen Raum hatten und jetzt wieder auftauchen. Dieser Anteil wird mir alles sagen, zeigen, was wichtig ist.

Hier geht es zur Audio: https://t.me/AnjaReiche_herzradikal/2046


 

Montag, 17. Juni 2024

Ich will einfach nur heilen

"Ich will einfach nur heilen." Der Satz war heute Mittag dann einfach da. Klar. Kraftvoll. Unumstößlich.

Ich hatte den ganzen Morgen damit zugebracht, mich selbst zu beobachten in einem hin und her zwischen wach und schlafen. Es war diese bleierne Müdigkeit, wie ich sie aus meiner Kindheit kenne und auch aus meinem Leben als junge Erwachsene. Sie ist zäh und klebrig und zieht mich immer wieder hinüber in den Schlaf, der eigentlich eine Flucht ist.

Eine Flucht vor der Welt. Wenn ich wach werde und aufstehe, dann werde ich absorbiert vom Umfeld, muss Dinge tun, die ich nicht will, muss funktionieren. Jeder Schritt ein Stich in meine Innereien. Jede Tat gegen mich selbst, weil ich nicht tun darf, was ich will, was mir wichtig ist. Weil ich nicht seingelassen werde. Weil ich tun muss, was andere von mir wollen. Und selbst wenn ich Dinge für mich tue, weiß ich, dass die Pflicht nur aufgeschoben ist. Sie hängt wie ein Damoklesschwert omnipräsent über mir. Sitzt mir immer im Nacken. Echter Genuss sieht anders aus.

Wach werden und aufstehen hieß damals, ein weiterer Tag ohne mich. Ein weiterer Tag als Hülle, die funktioniert. Ein weiterer Tag, mich selbst verlassen müssen. Einen weiteren Tag irgendwie überleben, möglichst unbeschadet durchkommen und den Abend herbeisehnen. Ein weiterer Tag in Einsamkeit. Mich nicht haben. Keinen anderen haben. Keine Arme, die mich einfach nur halten und behüten, ohne was zu wollen. Die MICH wollen, fördern, unterstützen. Niemand ansprechbar, der wirklich da ist.

Ich hatte unfassbar lange "Probleme" mit dem Aufstehen und Wachwerden. Heute weiß ich, warum. Das hatte mehr als einen guten Grund. Der Schlaf war meine Zuflucht. Das Bett der einzige Ort, an dem ich für mich sein konnte, sicher war. Abends im Bett war es endlich geschafft. Wie schrecklich, wenn dann der nächste Tag kam und alles von vorne losging. Ich hatte doch gerade erst "überlebt".

Nun war ich also heute Morgen mit diesen Gefühlen und meinen Anteilen, die nicht wach werden wollen und sich gegen dieses Leben sträuben. Ich kann sie so gut verstehen. Das Leben war kein Abenteuer, das es zu entdecken gab und für das man freudig aus dem Bett hüpft. Das Leben war lange Zeit gefühlt eine Bürde.

Als ich dann bei Christian lag und ihm davon erzählte, weinte, hatte ich das Gefühl, diese Anteile niemals nach Hause holen zu können.  Und dann sagte ich diesen Satz: "Ich will einfach nur heilen."

Ich will meine Ruhe und das machen können, auf was es gerade wirklich für mich ankommt und das ist Heilung. Ich mag mich voll und ganz darauf konzentrieren. Dafür darf alles da sein. Alles andere ist zweitrangig.

Plötzlich war da Frieden in mir. Ruhe. Klarheit. Kraft. Ausrichtung.

Auf einmal ging es weder ums "Business", noch ums Geld verdienen, nicht darum, anderen zu helfen, Anforderungen von außen zu erfüllen, nicht ums Reisen, nicht um coole Events oder tolle Locations. Völlig irrelevant.

Mein Leben ist gerade der Heilung gewidmet. Sehr intensiv und ich geh nicht mehr weg von mir. Ja, ich begegne Menschen und dann heilen wir gemeinsam. Das mag dann vielleicht aussehen, als hätte ich geholfen, aber in Wahrheit hab ich mir geholfen, heile mit den Menschen zusammen, begegne mir im anderen. Ich bin wie er/sie auf meinem Weg zu mir. Ich bin eine von ihnen, von jenen, die ebenfalls heilen wollen, die sich selbst wieder haben wollen und alles danach ausrichten.

Plötzlich kann ich dem Leben wieder antworten, kann klar Entscheidungen treffen und sagen, was ich will und nicht will, was dran ist und was nicht, gemessen an diesem Richtwert.

Alles, um zurück zu mir zu kommen. Alles, wobei ich mich behalten kann. Das tue ich und das braucht keinen Namen, keine große Überschrift. Das ist mein Ruf. Meine Berufung. Es ruft mich zurück zu mir in meine Urnatur. Das will ich zusammen mit anderen leben und erleben. Mit ihnen reise ich in unsere Innenwelten und erforsche, wo wir stehen, wie das Leben eigentlich gedacht ist, was es bedeutet, unsere Göttlichkeit zum Ausdruck zu bringen, was es heißt in Mitgefühl, Wohlwollen und Liebe miteinander zu sein.
 
Mein Leben und alles, was darin stattfindet, ist ein einziger Heil(ich)raum!

 


 

Donnerstag, 13. Juni 2024

Wie sieht die Lösung FÜR mich aus?

Ich brauche Hilfe. Das ist eine Wahrheit. Dieses Leben ist nicht alleine zu leben. Als Erwachsener nicht und als Kind schon gar nicht. Manche Dinge kann ich nicht. Manche Dinge will ich nicht. Manche Dinge liegen nicht in meinem Einflussbereich. Ich bin angewiesen auf andere, das Umfeld, das Leben selbst.

Das Ding ist, dass meine Hilfsbedürftigkeit als Kind selten prickelnd für mich ausgegangen ist.

Adäquate, angebrachte Unterstützung? *hüstel* Meistens waren es die, die mir hätten helfen sollen, die meine Not erst verursacht haben oder noch größer gemacht haben.

Ich hätte die richtige Hilfe gebraucht, in Angelegenheiten, die ich mit Unterstützung hätte schaffen können.

Ich hätte aber vor allem Hilfe in der Abwendung/Abnahme der „Probleme“ gebraucht, bei denen die Sache an sich schon gar nicht in meiner Verantwortung war oder schlicht zu groß für mich und meine derzeitigen Fähigkeiten, Ressourcen, Mittel. Es gab und gibt tatsächlich für mich unlösbare Dinge.

Mir wurden als Kind oft Aufgaben übertragen, die zu groß für mich waren, zu viel Verantwortung bedeuteten, mich überforderten. Mir wurden viele Aufgaben übertragen. Also war manchmal die Menge das Problem.

Ich wurde in Situationen geworfen, von denen ich die Gesamtsituation und Tragweite nicht überreißen konnte.

Mir hätte es gar nicht erst gegeben werden dürfen oder abgenommen werden müssen.

Überforderung und Überreizung, Anspannung, Erwartungsängste, Unmut waren Dauerzustände für mich.

Ein Nein war undenkbar. Der Laden musste laufen.

Die Folge, ich versuchte mich, wo es nur ging, zu entziehen, zu verweigern.

Die Erfahrung war, dass ich mich ja doch nur kurz entziehen konnte, dann erwischten "sie" mich eh wieder und dann war alles noch schlimmer als vorher. Strafen, ausgeschimpft werden, Zusatzaufgaben, Vorwürfe. Wieder alles überfordernd und unlösbar. Noch unlösbarerer als eh schon. Von den zusätzlichen Gefühlen der Scham, Wut, Ohnmacht, Angst, mit denen ich ebenfalls allein gelassen wurde, mal ganz abgesehen.

Die Erfahrung war also, dass ein mich - berechtigter Weise - entziehen alles nur noch schlimmer macht. Mein Nein zu etwas, was ich nicht will, macht alles nur noch schlimmer. Krasse Erfahrungen. Krasse Gefühle. Krasse Umstände für ein Kind, das in Abhängigkeit ist.

Warum ich das alles erzähle? Weil sich das in meinem Erwachsenenleben wiederholt. Situationen, die genau stellvertretend dafür sind und sich genauso anfühlen wie damals. Die, die mir eigentlich helfen sollen, bringen mich überhaupt erst in „Schwierigkeiten“. Z. B. eine Krankenkasse, die mich zu Beiträgen zwingt, für etwaige Hilfe, die für mich überhaupt nicht adäquat ist. Ein Entziehen – nicht bezahlen – macht es nur noch schlimmer. Sie erwischen mich doch. Vollstreckungsandrohung.

Das Kind in mir, das schlicht Hilfe gebraucht hätte, gibt es noch. Es zeigt sich jetzt. Ich erkenne die Verdrehungen. Sehe, dass meine Überforderung damals total verständlich war. Dass es Dinge gab, die zu groß und komplex für mich waren, die mir hätten abgenommen werden müssen. Die gespeicherten Ableitungen, dass ich mit allem alleine dastehe, es unschaffbar ist, ich eh verliere, letztlich keine andere Wahl habe, als mich zu fügen, stimmten damals, aber heute nicht mehr.

Wichtig ist für mich immer, alles anzuschauen, was die herausfordernde Situation in mir hochspült. Welche Gefühle sind da? Woher kenne ich das? Welche Gedanken kommen? Wie fühlt sich mein Körper in all dem an?

Wäre da nicht ein Geschenk für mich drin, würde sich das Problem nicht als Problem anfühlen. Dann wäre die Situation überhaupt nicht der Rede wert, weil alles in mir klar ist, weil die Erwachsene da ist, die weiß, wer sie ist und wie das Leben gedacht ist.

Meine Wahrheit ist, ich bekomme die richtige Hilfe und Unterstützung zur rechten Zeit. Ich muss nichts machen, was mir total widerstrebt oder mir so gar nicht liegt. Es gibt immer den Menschen, der das vielleicht gerade gerne macht und für mich übernimmt oder das „Problem“ fühlt sich einfach nicht mehr als Problem an und ich kann es doch bewerkstelligen, oder das „Problem“ löst sich auf eine Weise, die ich mir im Leben nicht hätte ausdenken können. Und zwar dann, wenn es nicht mehr zu meinem Wachstum, zu meiner Bewusstwerdung bzw. zum Abschließen von alten Erfahrungen gebraucht wird.

Das „Problem“ bleibt für meine Begriffe so lange, wie es tatsächlich zuträglich und nützlich für mich ist im übergeordneten Sinne. Nämlich im Sinne der Selbsterkenntnis.

Meine Wahrheit ist, das Leben ist für mich. Die Situation ist für mich. Die Erfahrung ist für mich. Alle weiteren Erfahrungen sind für mich. Welche immer das sein mögen.

Eine Auflösung, Klärung, weitere Entwicklung ist FÜR mich, also in meinem Sinne. Und: Das Leben löst es für MICH, übernimmt das Seine, ist der Helfer, den ich brauche. Ich tue das Meine, in dem ich mich mir zuwende, mein Innerstes höre, meinen Impulsen folge, mich „dadurch“ leiten lasse.

Deshalb sind die folgenden Fragen ans Leben einfach nur „logisch“:

Wie sieht die Lösung FÜR mich aus? In meinem Sinne? Zu meinem höchsten Wohl? Meiner Natur und meinem Wesen entsprechend? Was gilt es zu erkennen? Worin liegt das Geschenk? Was braucht es jetzt von mir? Wie sieht die Heilung der gefühlten Bedrohung aus?

Und dann gilt es „zuzuhören“. Phasen der Lösungslosigkeit zu ertragen. Die Wellen zu surfen. Zu Forschen. Zu Beobachten, ohne es zu fixieren. Wahrnehmend sein lassen. Alle Anteile anzuschauen, die es eben nicht sein lassen können, die sich gestört fühlen, etc… Same procedure as every time. You know.

Was Gott nicht will, wird nicht sein. Was Gott will, ist eh schon geschehen. Ergebnisoffen. Bereit alles zu erfahren. Auch eine Kontopfändung.



Mittwoch, 12. Juni 2024

Ich kann nicht machen, dass die anderen mich wollen

„Wenn ich den anderen wichtig wäre, würden sie mir wahrhaft begegnen wollen. Ich bin ihnen egal. Sie verweigern sich mir.“

„Ich kann nicht machen, dass die anderen mich wollen.“

Diese Sätze von inneren Kindern waren die Tage einfach da.

Ich konnte noch nie wirklich was ausrichten. Alle kindlichen Anstrengungen und Versuche Verbindung zu bekommen, den anderen in Kontakt zu bringen, waren von Anfang an chancenlos. Eine Illusion. Die Ohnmacht in dieser Angelegenheit ist wahr und existent. Damals wie heute. Ich habe es nicht in der Hand, ob der andere sich mir wirklich zuwendet und wie er sich mir zuwendet. Ich kann mich nicht liebbar machen, wie Barbara einmal so schön gesagt hat.

Die Idee, etwas tun zu können, war die Überlebensstrategie. Hätte ich damals die Ohnmacht erkannt und anerkannt, wäre ich gestorben oder verrückt geworden, dessen bin ich mir sicher. Lieber hab ich mir erzählt, dass ich es schaffen kann, wenn ich nur genug liebe, brav bin, mich anstrenge, alles so mache, wie es die anderen wollen, mich deutlich genug ausdrücke, die Bedürfnisse der Bezugspersonen schon im Voraus erahne und erfülle, etc.

Das gab wenigstens Hoffnung, auch viel Enttäuschung klar, aber ICH hatte es scheinbar in der Hand.

Diesem Anteil, der denkt, er kann Verbindung "machen", bin ich in den letzten Tagen begegnet. Ich hab ihm die Wahrheit gesagt und wir sind gemeinsam gestorben, haben alles gefühlt, was diese Wahrheit bedeutet.

Eben die Ohnmacht, die Wut, die Leere, das Entsetzen, die Traurigkeit, die Sinnlosigkeit, das nicht mehr leben wollen, das Vakuum der Einsamkeit und Isolation, das stumme Implodieren im Verlorensein, das Ungehörtsein, das emotionale Verhungern und Verdursten, das nicht erreichen können, die Trennung von allem.

Und dann die Erleichterung, nichts mehr tun zu müssen, weil eh nicht können.

Ich kann nicht machen, dass die anderen mich wollen. Das ist wahr. Puh! Ausatmen. Aufatmen.

Ich kann nicht machen, dass die anderen MICH wollen????

Ich kann nicht machen, dass die anderen SICH wollen!!! Das ist ebenfalls wahr, sogar noch wahrer irgendwie.

Wieder Erleichterung. Das hat gar nichts mit mir zu tun. Das ist nicht persönlich zu nehmen. Menschen, die echte, tiefe Begegnung (mit mir) wollen, müssen sich selber wollen, sich selbst begegnen wollen, bei sich sein. Jeder kann mir nur so tief begegnen, wie er sich selbst begegnet ist.

Ich kann immer nur selbst da sein. Mehr geht nicht. So bewusst ich eben in dem Moment bin, bereit in der Begegnung noch bewusster zu werden, mehr über mich zu erfahren, mich zu ergründen, zu hinterfragen und zu beobachten. Den anderen wahrnehmen. Ihm wie mir zuhören. Mich fühlen, während ich ihn fühle. So kann und will ich da sein. Bei mir. Mit mir. Für mich. Bereit für echte Begegnung. Offen. Präsent. Was der andere damit anfängt und ob er überhaupt etwas damit anfängt, liegt nicht in meinem Einflussbereich.

Ich will Vollkontakt. Ja. Absolut. Und gleichzeitig ist ein Nichtwollen oder Nichtkönnen vom anderen keine Verweigerung oder Ablehnung mir gegenüber (und selbst wenn). Kein Kontakt, keine Verbindung haben können, weil der andere "nicht da ist", ist auch nicht lebensbedrohlich, oder sonst wie gefährlich. Auch diese kindliche Wahrheit hat lange in mir gelebt.

Die Bedrohung von damals, gibt es nicht mehr. Diese falschen Schlussfolgerungen jetzt auch nicht mehr. Es gibt allerhöchstens den Schmerz von all dem. Dem kann ich begegnen. Die traumatischen Situationen hab ich schon überlebt. Das Fühlen und Realisieren überlebe ich auch noch. 😉

Was für eine Reise in die Freiheit!

PS: Danke an alle, die diesen Vollkontakt mit sich und mir ebenfalls wollen, leben, zelebrieren, feiern. DANKE!!!!!! Ein wahres Fest und ein Hochgenuss!



Freitag, 7. Juni 2024

Dienstag, 4. Juni 2024

Wut braucht Wirkung

Eine sich abgrenzen wollende Wut, eine Wut über Ungerechtigkeit, eine Wut über erfahrene Missstände, eine Wut wegen Nichterfüllung von Bedürfnissen bräuchte als Kind Wirkung, damit sich das Kind gesund entwickeln kann. Diese Wut ist da und verlangt eigentlich Veränderung, anderes Verhalten der Erwachsenen, der Bezugspersonen. Diese Wut zeigt an, dass da was nicht stimmt in der Versorgung, im System, in der Natur des Miteinander. Dafür ist diese Wut da. Gott gegeben und völlig zweckmäßig und richtig.

Meine Wut hat als Kind keine Wirkung gezeigt. All meine Versuche, auf o. g. Missstände aufmerksam zu machen, verliefen im Sande, prallten ab oder wurden gar verurteilt und bestraft. Ich wurde damit stehengelassen, nicht ernst genommen. Die Wut war aber da, diese Energie, die Wirkung fordert, die vor allem eigentlich Selbstwirksamkeit erfahren lässt und das Erleben ermöglichen sollte, sich wehren zu können, etwas einfordern zu können, etwas bewegen zu können, etwas verändern zu können. Folge war das Gefühl und Erleben von entsetzlicher Ohnmacht.

Ich hab sie gegen mich gerichtet diese Wut (und immer wieder auch gegen andere, gegen die ich mir Chancen ausrechnen konnte), um überhaupt etwas damit zu machen und in irgendeiner Weise Selbstwirksamkeit zu erfahren.

Auch in anderen Situationen von Ohnmacht kam dann diese rasende Wut, die nie Platz hatte an der richtigen Stelle, die nie Wirkung fand, wo sie eine hätte finden müssen und mit der ich nicht umzugehen wusste. Diese krasse Energie, die nicht unverrichteter Dinge bleiben möchte, die bewegen will. Ich hab Fingernägel gekaut, an der Nagelhaut geknippelt bis es blutete, Grinde abgekratzt, später mit Vorliebe Pickel gedrückt. Mit all dem hab ich mich ein Stück abreagiert, diese Wut kanalisiert, verwendet und mich dabei selbst verletzt. Eine sehr schräge Form, Selbstwirksamkeit zu erleben. Damals die einzig mögliche.

Ich bemerke diese Neigung zur Selbstverletzung heute noch. Stück für Stück bekommt die selbstverteidigende, Missstände anzeigende Wut einen konstruktiven Platz in meinem Leben. Da, wo sie hingehört. Wird von mir weg als Schutzschild verwendet, vor mich gestellt, wo sie hingehört, und nicht nach innen gegen mich gerichtet.

Meine Kleine erfährt, dass wir was ausrichten können. Die angestaute Wutladung baut sich ab, der Druck lässt nach. Es kommt mehr und mehr Gelassenheit. Ich hab zwar damals erfahren, dass ich nichts ausrichten kann, aber das ist nicht die letzte Wahrheit über das Leben selbst. Ich habe aus diesen kindlichen Erfahrungen der Ohnmacht die falschen, generalisierten Schlüsse gezogen.

Die Wahrheit ist: Meine Wut hat Wirkung. ICH habe Wirkung. Mein Nein zählt und wird gehört. Ein Stop wird akzeptiert. Das Benennen von Missständen wird gehört und ich erfahre Veränderung im Miteinander. Alles kommt wieder in die Natürlichkeit.

Halleluja! DAS ist die Wahrheit!



Schau hin, so war's!

Es ist, als würde mir das Leben diesen Satz in den letzten Wochen und Monaten dauerhaft zurufen. In den letzten Tagen nochmal um so intensiver.

Schau hin, so war's!!!!!

Situationen, Bemerkungen, Erfahrungen im Jetzt holen Erinnerungen und Gefühle an früher hoch. Wie wenn erkannt werden will, ausgelöst durch eigentliche Fliegenschisse in der Gegenwart, was damals für krasse Sachen erfahren wurden. Realisation deluxe. Oft verbunden mit Entsetzen, Fassungslosigkeit, Trauer, Wut, Schock.

Es ist, als würden jetzt die Gefühle gefühlt werden können, zu denen ich damals nicht in der Lage war. Jetzt, wo ich in Sicherheit bin und es tatsächlich vorbei ist, zeigt sich das wahre Erleben in Gänze. Jetzt brauche ich keine Überlebensstrategien mehr, keine Abspaltung, keine Kompensation, keine Negierung, kein Verdrängen.

Jetzt kann ich hinschauen, weil ich gehalten bin.

Mir kommt es vor, als würden damit die Erfahrungen von damals endlich ihre Vollendung finden. Das, was tatsächlich passiert ist, kann ich nun auch fühlen. Damit ist die Erfahrung abgeschlossen und das Leben muss mir im Außen nicht ständig etwas präsentieren, um mich daran zu erinnern, dass es so was auch in mir gibt und zwar noch unvollendet und ungesehen.

Ich bezeuge mich selbst in dem, was ich in all diesen früheren Situationen erlebt, erfahren, gefühlt habe. Meine Gefühle von Wut, Ohnmacht, Überforderung, Erstarrung, Sinnlosigkeit, Leere, Verzweiflung, Not waren alle komplett richtig und adäquat für die Begebenheiten.

Ich gebe mir recht in meinem Erleben und sage: "Ja, so war es!"

Ja, da war keine passende Unterstützung. Ja, da war kein emotionaler Halt. Ja, da war, was auch immer mir gerade gezeigt wird. So war es wirklich!

Ich habe mir nichts eingebildet. Ich war nicht zu empfindlich. Ich hab mich nicht dumm angestellt. Ich hab mich nicht zu wenig angestrengt. Es waren krasse Situationen, die für ein Kind, eine Jugendliche, einen jungen Erwachsenen, einen älteren Erwachsenen heftig sind, intensivste Gefühle auslösen, die zu Recht da sind, die erstmal gehalten werden wollen, gesehen, verarbeitet, durcherlebt.

Es ist ein Nachverarbeiten, ein Bezeugen, ein Wahrmachen durch Anerkennung dessen. Es ist Heilung pur. Es ist Vollendung. Es ist Ganzwerden und Richtigwerden im Sinne von Erkennen, nie falsch gewesen zu sein. Es ist Gnade pur. Es ist zum Kotzen. Es ist anstrengend, herausfordernd und gleichzeitig so herrlich klärend, erlösend, befreiend und befriedend.

Alter Schwede. Ich ziehe meinen Hut vor all jenen, die gerade auch diesen Pfad beschreiten. Ich kenne einige. Ich verneige mich vor euch, vor uns, vor dieser Courage, vor dieser Selbstbekenntnis, vor dieser Hinwendung zu sich und dem was wirklich war. Danke fürs Hinschauen. Danke für die Entschlossenheit und das Ja zu uns selbst.

Danke an alle, die mich ebenfalls bezeugen, mit mir weinen, da sind, mir zuhören, mich sehen, benennen können, was ist und wirkt. Allen voran Maja und Barbara. Danke an alle, die mir diese herausfordernd heilsamen Situationen im Jetzt schenken, die mich das von damals zu Ende bringen lassen. Manchmal hasse ich euch und am Ende liebe ich euch eh wieder - vielleicht auch dann eher aus der Ferne.

Christian, keiner tickt mich so intensiv an wie du. Keiner wirft mich so sehr rein in die alten Erinnerungen, die noch nicht fertig sind. Und gleichzeitig hält mich keiner so sehr wie du, wenn es mich dann schüttelt. Was für eine Challenge für uns beide. Du willst mich und du willst dich - so sehr. Danke für deinen unerschütterlichen Willen, dir selbst zu begegnen. Danke für deine radikale, so tiefe und ehrliche Selbstreflexion. Danke für all die Erlösung, bei mir, bei dir. Ich verneige mich.