Sonntag, 29. Dezember 2019

Freiheit ist eine Wahl

Freiheit da erleben, wo ich gerade bin
Freiheit erleben, egal, wem ich begegne

Diese Thematik ist bei mir gerade sehr präsent. In meinem letzten Podcast "Für deine Freiheit braucht es nur dich" geht es genau darum. Freiheit erleben in der Partnerschaft. Freiheit erleben in den Familien. Freiheit überhaupt in Beziehungen erleben.

In den letzten Tagen habe ich dahingehend unfassbar viele, kraftvolle Entscheidungen getroffen. Ich will Freiheit in JEDER Beziehung erleben, in jeder Begegnung. Das ist meine Wahl. Ich wähle es, überall meinen Raum zu haben, überall in meiner Größe sein zu können. Ich weiche nicht mehr zurück. Ich verstecke mich nicht. Ich nehme meinen Raum wieder komplett ein und zwar auch denn, wenn ich von anderen umgeben bin, von "Nichtgleichgesinnten". Die anderen müssen nicht anders sein, sich nicht anders verhalten, damit das möglich ist. Ich brauche nichts von anderen, damit das geht. Ich brauche nur mich.

Mir wurde das nochmal soooo deutlich. Es braucht tatsächlich nur mich und die Tatsache, dass ich das erkenne. Die Freiheit ist immer schon da. Sie ist nie nicht da. Selbst wenn ich mich unfrei und klein fühle, eingeengt und ausgeliefert, ist die Freiheit gleichzeitig da. Die Freiheit, eine neue Wahl zu treffen. Die Freiheit zu erkennen, dass das alles nur in mir stattfindet. Es sind MEINE Gefühle. Es ist MEIN Empfinden und nicht DIE allumfassende Wahrheit.

Wenn Gedanken eng machen, darf ich mich auf die Suche nach der übergeordneten Wahrheit machen.

Ich will es hier auch nochmal schreiben, was ich in meinem Podcast schon gesprochen habe. In Situationen, in denen ich mich klein, ohnmächtig, eingeengt, ausgeliefert, verheddert und verstrickt fühle, treffe ich folgende Entscheidungen:

🔸Ich enscheide mich dafür, die Situation loszulassen.
🔸Ich entscheide mich dafür, die Wahrheit außerhalb dieser Verstrickungen und Illusionen zu sehen.
🔸Ich entscheide mich dafür, frei zu sein.
🔸Ich entscheide mich dafür, meine Größe zu erfahren und zwar IN der Begegnung.
🔸Ich entscheide mich dafür meine Freiheit IN der Begegnung zu erfahren.
🔸Ich entscheide mich dafür, meinen Raum IN der Begegnung zu haben, genug Platz für mich und mein Sein.
🔸Ich nehme meine Macht zu mir zurück, die ich dem anderen über mich gegeben habe, denn nichts anderes hat unwissentlich stattgefunden. Ich habe Macht abgegeben. Nur so kann ich Ohnmacht, Enge und Kleinheit überhaupt erfahren.

Egal, wo ich jemals das Gefühl hatte, keinen Platz zu haben, falsch zu sein, keine Luft zum Atmen zu haben, ich gehe da wieder hin und diesmal treffe ich vorher diese ganzen Entscheidungen.

An Weihnachten hab ich damit schon Großartiges in Begegnung mit der Familie meines Partners erlebt. Nun fahren wir über Silvester in meine alte Heimat und es wird Begegnungen mit meiner Ursprungsfamilie geben. Ich weiß, dass es diesmal ganz anders sein wird, weil ich nochmal ganz anders schwinge, einen ganz anderen Blick habe und vor allem, weil ich neu gewählt habe.

Witzigerweise fällt mir ein, dass ich dieses Jahr in der Vorweihnachtszeit extrem oft im Trubel unterwegs war. Große Kaufhäuser, Märkte, Menschenmassen. Lange Zeit konnte man mich mit sowas jagen. Dieses Jahr hab ich das richtig gut haben können und es sogar genossen, weil ich es wollte. Ich hatte die Wahl getroffen, mich davon nicht mehr beeindrucken oder beeinflussen zu lassen. Freiheit in der Begegnung eben. Frei in der Menge. Frei, egal wo ich bin.

Freiheit unter Gleichgesinnten zu erfahren, ist relativ einfach. Freiheit, Raum und Wohlgefühl da zu erfahren, wo ganz viele anders sind, anders ticken, ist ein Meisterstück und ich glaube, dass genau das jetzt dran ist. Das Gefühl der Freiheit findet nur in uns statt. Freiheit ist eine Wahl.

Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Freitag, 27. Dezember 2019

Für deine Freiheit braucht es nur dich

Was für eine Erkenntnisdichte in den letzten Tagen! Was für Befreiungsschläge! Gerade was das Thema Familie, Partnerschaft, Beziehungen angeht hab ich noch einmal richtig, richtig aufgeräumt. So viel wurde hochgespült, was sowas von überholt ist. Passend zu Weihnachten und den vielen Begegnungen in den Familien...

Das Gefühl keinen Platz zu haben, nicht gesehen zu werden, nicht verstanden zu werden, keinen Raum zu haben, nicht gewollt zu sein, dass sich niemand für mich interessiert, eine Zumutung zu sein, sich fügen zu müssen, etc... Himmel!!!! Der Körper hat auch so richtig ausgemistet und gefühlt fand eine Explosion nach der nächsten statt. Energetisches Kotzen quasi.

Ich nehme euch mit auf meine Reise und schildere euch die letzten Tage dieser rasanten Fahrt. Rausgekommen bin ich in meiner Freiheit und zwar ganz ohne, dass jemand in meinem Umfeld irgendwas anders gemacht hat. Es hat ALLES nur in mir stattgefunden. Immer wieder habe ich meine Macht zu mir zurück genommen und mich für die Wahrheit entschieden, fernab jeglicher Schleier und Illusionen, habe Freiheit gewählt.

Hört also gerne rein in meine neueste Podcast-Folge. 💗 Teilen absolut erlaubt und erwünscht! 💗

Donnerstag, 26. Dezember 2019

Ehrlichkeit ist ein Geschenk

"Wenn ich immer ehrlich bin, bin ich anstrengend."

Auf diese Überzeugung bin ich die Tage gestoßen. Ich kam mir ganz oft vor, wie wenn ich ständig nur am Meckern wäre. Immer was auszusetzen. Immer Extrawünsche. Nie zufrieden. Besserwisserisch. Immer eine Meinung. Zu allem was zu sagen. Für die anderen eine Zumutung.

Bei näherer Betrachtung ist mir aufgefallen, dass ich einfach nur ehrlich bin. Immer sage, was ich wirklich denke. Tatsächlich eine Meinung habe, weil ich mich schon mit so Vielem auseinandergesetzt habe.

Mein Eindruck, dass mich das anstrengend macht, wurde dadurch verstärkt, dass so viele anders sind. So viele halten die ehrliche Meinung zurück. Mal aus Angst. Mal aus falscher Rücksichtnahme. Mal deswegen, weil sie selbst gar nicht wissen, was ihre Meinung überhaupt ist.

Wenn ich dann also zu allem eine Meinung habe und eigentlich immer weiß, was ich will und was ich nicht will, dann richten sich meistens die nach mir, die keine Meinung haben. Ich komme mir vor, wie wenn ich dann die anderen übergehe, ständig bestimme, alles kontrolliere.

Dabei stimmt das kein Stück. Ich denke und fühle meistens sogar noch für die anderen mit, bin viel zu vorsichtig und voll oft deswegen in den Angelegenheiten der anderen unterwegs, die mich eigentlich gar nichts angehen, weil ich keinen übergehen möchte. Ich will niemanden bedrängen oder zu etwas überreden. Ich will nicht einfach meinen Willen durchdrücken und die Meinungslosigkeit der anderen ausnutzen. Um so schrecklicher komme ich mir vor, wenn ich ständig weiß, was ich will, andere sagen "ist mir egal" und dann das passiert, was mir am besten passt. Ich komme mir herrisch vor.

Dabei kann ich nichts dafür, wenn andere keine Meinung haben. Ich kann nichts dafür, wenn andere Angst haben, ehrlich zu sein. Ich kann nichts dafür, wenn sich andere nach mir richten, aus welchen Gründen auch immer. Ich kann nichts dafür, wenn mir der andere nicht die Stirn bietet.

Ich selbst schätze selbst-bewusste Menschen sehr, Menschen, die ganz klar wissen, was sie brauchen, wollen, die zu allem eine Meinung haben bzw finden und reflektiert sind. Sie sind mir sogar die liebsten. Ich will ungefiltert hören, was andere denken. Mich muss keiner schonen. Ich will vor allem auch hören, was sie über mich denken. Ganz aufrichtig die ehrliche Meinung.

Mein Fazit?

▪️Mir bleibt nichts anderes übrig, als ehrlich zu sein. Das ist ein Wert, den ich lebe und weiterhin leben werde.

▪️Ich darf aufhören für andere mitzudenken. Jeder ist für sich verantwortlich. Jeder hat die gleiche Chance, seine Meinung zu sagen. Tut es jemand nicht, ist es nicht meine Schuld. Ich lade immer dazu ein, lasse den Raum, biete die Möglichkeit. Was der andere damit anfängt, liegt nicht in meiner Hand.

▪️Nur weil ich weiß, was ich will und andere sich anpassen, bin ich noch lange nicht herrisch. Und gleichzeitig darf ich es mir erlauben, herrisch zu sein. Ich bin immer alles.

▪️Ich persönlich empfinde es tatsächlich als anstrengend, wenn jemand NICHT weiß, was er will. Also genau das Gegenteil von meiner überholten Ausgangsüberzeugung. Also bin ich wohl ein Geschenk, wenn ich immer ehrlich bin. 😉 Die Ansicht gefällt mir auch viel besser. Die nehm ich. 😁

Meine Ehrlichkeit ist ein Geschenk. Meine Ehrlichkeit ist eine Erleichterung für andere. Dass ich weiß, was ich will, dass ich gut für mich sorge, ist eine Erleichterung für andere.

PS: Bevor jetzt wieder die ganzen Abers kommen, dass ich ja nicht immer einfach alles sagen muss, was ich ehrlich denke und dass Taktgefühl und Klappe halten ja auch mal ganz gut ist - um diesen Aspekt geht es mir erstens gerade nicht, zweitens hab ich da ein sehr gutes Gefühl dafür und drittens heißt immer ehrlich sein nicht, dass ich alles sage, was ich wahrnehme. Wenn ich aber etwas sage, bin ich ehrlich.

Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Freitag, 20. Dezember 2019

Das Leben führt uns in die Liebe zu uns selbst

Erkenntnis des Tages: "Ich erschaffe es mir, nicht gesehen zu werden."

Himmel hat es mich heute gebeutelt. Was für eine krasse Zeit. Ich glaube wirklich, dass gerade nochmal ganz krass alter Mist aus unserem System katapultiert wird. Mein Körper machte sich und mir heute mit heftigsten Entladungen Luft. Wut ohne Ende, Krämpfe, Weinen.

Es fühlt sich nach einer explosionsartigen Befreiung an und die Erkenntnisse purzeln.

Das Leben hat mich mal wieder zu einem inneren Kind von mir geführt. Zu dem Kind, das immer Verständnis für die anderen haben musste. Wie oft habe ich den Satz von meinem Papa gehört "Du weißt doch wie sie ist. Die änderst du nicht mehr." Gemeint war meine Mutter und die Aussage kam immer dann von meinem Vater, wenn ich mich mit ihr gestritten hatte, wenn ich lautstark auf Ungerechtigkeit hingewiesen habe, wenn ich wie so oft kund getan habe, dass da etwas verdammt schief läuft. (Über Narzissmus und emotionalen Missbrauch habe ich schon öfter geschrieben.)

Doch ich machte die Erfahrung, vor eine Wand zu laufen. Erst bei meiner Mutter und im Nachgang auch noch bei meinem Vater. Ich musste immer Verständnis für die Unzulänglichkeiten der anderen haben. Ich musste immer die Klügere sein, alles hinnehmen. Meine Bedürfnisse zählten nicht. Keiner fragte, wie es mir dabei geht. Was ich bräuchte. Ich war quasi unsichtbar. Wurde übersehen oder nur dann gesehen, wenn ich für die Bedürfniserfüllung der anderen wichtig war.

Dieser Schmerz hat sich heute Bahn gebrochen. Über Jahre hatte ich immer wieder heftige Koliken, schneidende Schmerzen im Bauchraum. Es fühlte sich an, wie wenn Steine in mir explodieren. Heute wieder. Doch heute war es ein Befreiungsschlag. Heute habe ich zum ersten Mal verstanden, dass das der Schmerz von früher ist. Der stumme Schrei des kleinen Mädchens nach innen gerichtet, weil es im Außen sowieso keiner hörte. Ich hatte all die Wut über diese Ungerechtigkeit gegen mich gerichtet.

Tatsächlich erlebte ich es immer wieder, noch bis vor wenigen Tagen, dass ich in Beziehungen einfach nicht gesehen werde, dass Menschen, Freunde, Familie immer nur dann Kontakt zu mir aufnehmen, wenn sie etwas von mir brauchen. Dass mich keiner fragt wie es mir geht oder nur als kurze, rhetorische Einleitung, um dann ihr Anliegen loszuwerden.

Und ich? Ich hatte immer Verständnis, hab mir gedacht, dass sie es eben nicht besser können. Ich hatte Mitgefühl und dennoch einen faden Beigeschmack. Wo blieb das Mitgefühl und Verständnis für mich? Ja, natürlich verstehe ich, dass es manche nicht besser können. Im Verstehen der anderen bin ich Meister. Ich musste es ja, um zu überleben. ICH musste immer alles tun, um die Beziehung zu meinen Eltern zu erhalten. ICH musste zurückstecken, mich verbiegen, schweigen, obwohl mir zum Schreien war. Ja, im Verständnis für andere haben bin ich super. Da lief tatsächlich das unbewusste Programm, dass ich die Beziehung am Laufen halten muss.

Heute wurde mir klar, dass ich vor allem Mitgefühl und Verständnis für mich haben darf. Es tut scheiße weh, nicht gesehen zu werden, wenn es um Menschen geht, die einem eigentlich nahe stehen. Das darf ich anerkennen. Ich darf gut für mich sorgen und muss in solchen Beziehungen nicht bleiben, so wie früher. Beziehung ist keine Einbahnstraße. Ich bin nicht alleine dafür zuständig, dass sie funktioniert.

Ich habe auch begriffen, dass die anderen nicht anders sein müssen. Ich darf mich erstens umdrehen und gehen und zweitens darf ich aufhören, mir solche Erfahrungen zu erschaffen. Das ist echt überholt und hat ausgedient. Das Mädchen von damals hatte angefangen eine Lüge zu glauben. Nun wurde sie erkannt und muss nicht mehr in Dauerschleife wiederholt werden. Ich habe mir das kreiert. Nun treffe ich eine neue Wahl.

Ich wähle Wertschätzung in meinen Beziehungen. Ich wähle es, gesehen zu werden. Ich wähle es, geachtet zu werden. In erster Linie selbstverständlich von mir und gleichzeitig auch von anderen. Ich bin es mir wert.

Alles dient immer noch mehr Freiheit und Leichtigkeit, Frieden und Bewusstheit. Das Leben führt uns zuverlässig in die Liebe zu uns selbst. (Danke, Edda, für diesen geilen Satz!)

Foto: Canva
Text: Edda Ullrich
Gestaltung: Anja Reiche

Donnerstag, 19. Dezember 2019

Alles ist nur eine Momentaufnahme


Gestern habe ich ja schon darüber geschrieben, dass es unsinnig ist, das Gestern auf morgen zu projizieren. Vorwiegend habe ich Beispiele gemacht, die die Gesundheit betreffen oder Geld.

Inge Elsen kam mit der wunderbaren Ergänzung ums Eck, dass das Gleiche für Beziehungen gilt. Auch da ist es unfassbar heilsam, wieder im Moment anzukommen, in diesem einen JETZT und den Menschen zu begegnen, als hätte es kein gestern gegeben. Welch wunderbare Chance, wenn da keine fertigen Meinungen über den anderen im Raum stehen, wenn man sich eben nicht sagt "Ja, der ist so und so". Es gilt mehr denn je keine generellen Aussagen zu treffen, sondern einzig und allein den Moment zu nehmen. Mehr nicht.

Wie sollte es anders sein, als dass ich genau diese Erfahrung gestern machen durfte. Es ist nochmal so viel tiefer gerutscht, welche Freiheit in dieser Haltung wartet, gerade auch die Freiheit für das Gegenüber. Das hat Potential für Wunder und Magie.

Was das Ganze für mich in der Partnerschaft bedeutet und dass für Gefühle, die gerade da sind, nichts anderes gilt, erzähle ich euch in meinem neuen Podcast. Ich bin selbst noch ganz fasziniert von diesen Ansichten. Da passiert richtig was.

Fühlt euch eingeladen!!!! 💗 Teilen selbstverständlich erlaubt und erwünscht. 😉

Mittwoch, 18. Dezember 2019

Es zählt nur das JETZT

Nie war es mir klarer, was es bedeutet ausschließlich im Moment zu leben. Nie war mir klarer, wie ich jahrelang immer wieder mein Gestern auf morgen übertragen habe. Wie ich immer wieder hingegangen bin und meine alten Erfahrungen als Grundlage für meine neuen Erfahrungen genommen habe. Immer davon ausgehend, dass das, was da ist, fortgeführt wird und wie in unserer sorgenvollen Art üblich, selbstverständlich alles immer schlechter wird.

So viele, inklusive mir, wurden darauf getrimmt.

"Du bist krank? Du musst sofort Medikamente nehmen, sonst wird es nur noch schlimmer."

"Wenn es dir mit 40 körperlich schon so schlecht geht, wie soll es dann erst mit 80 sein?"

"Was, das Geld wird weniger auf dem Konto? Wenn das so weitergeht, bin ich in einem Monat pleite."

"Oh Gott, ich bin jetzt schon seit Tagen antriebslos. Wenn sich das nicht bald ändert, dann rutsche ich bestimmt in eine Depression."

"Mann, ich kann nicht einschlafen. Wenn ich jetzt nicht bald schlafen kann, dann bin ich morgen den ganzen Tag hundemüde."

Uns wurde eingetrichert, dass wir die Dinge nicht ihrem Lauf überlassen können, schon gar nicht, wenn es sich um etwas handelt, dass wir nicht so gerne haben. Wir müssen sofort was dagegen tun. Wir müssen dem Einhalt gebieten. Wehret den Anfängen, wie der Deutsche so gerne sagt. Lass das bloß nicht einreißen.

Wenn wir uns einfach dem Leben überlassen, dann nimmt es ein schlimmes Ende. Geht ja gar nicht anders. Wenn da ein Symptom ist, dann müssen wir was tun, damit es weggeht. Wenn es Phasen gibt, in denen der Kontostand sinkt, müssen wir was tun, damit das wieder anders wird. Das können wir doch nicht einfach so sein lassen. Und im Kopf malen wir uns fleißig alle schrecklichen Folgen aus.

Das Ganze resultiert aus einem Denkfehler. Wir schreiben die Geschichte in Gedanken fort. Wenn wir uns das Symptom oder den Kontostand als eine Grafik vorstellen, eine Kurve, dann gehen wir davon aus, dass die Kurve weiterhin nach unten geht, wenn wir nicht eingreifen. Schließlich spricht die Tendenz ja dafür, dass der Verlauf so sein wird. Gestern war es ja auch schon so.

Was, wenn das aber so nicht stimmt? Was, wenn es nicht mehr ist, als eine Momentaufnahme? Ja, hier und heute, ist da ein Symptom. Wer sagt, dass das morgen immer noch da sein muss, nur weil es gestern auch schon da war? Wer sagt, dass der Kontostand morgen weiter nach unten geht, nur weil er das gestern getan hat? Hier, jetzt, in diesem Moment, ist Stand x. Lasse ich die Vergangenheit, das Gestern und meine bisherigen Erfahrungen außen vor und nehme nur HEUTE, dieses JETZT, dann ist da einfach ein gewisser Umstand, Zustand. Der kann im nächsten Moment wieder ganz anders sein. Wieso sollte ich mit meinem Erbsenverstand wissen, was das Universum morgen leistet?

Ach ja, da war ja was. Wenn wir zu optimistisch an die Sache rangehen, dann sind wir blauäugig und naiv. Wenn wir positive Prognosen abgeben, dann wird sofort gefragt, wie das denn bitteschön gehen soll. Merkt ihr was? Finde den Fehler.

Wenn ich ganz neutral das wahrnehme, was JETZT gerade da ist und mir keine Geschichte dazu erzähle, wie gruselig das weitergehen wird, dann gibt es keinen Grund für Drama und Sorge. Ja, die Dinge sind gerade so. Das ist in Ordnung. Es sagt allerdings überhaupt nichts darüber aus, wie sie morgen sein werden.

Vor allem darf uns wieder klar werden, dass die Dinge stetig im Wandel sind. Alles bewegt sich in Wellen. Auf und ab. Nichts bleibt für die Ewigkeit und keine Welle geht nur nach unten. In diesem einen JETZT darf einfach alles so sein, wie es gerade ist. Frei von Prognosen. Wir dürfen aufhören, uns seltsame Geschichten über die Zukunft zu erzählen. Schon gar nicht mit dem Verstand.

In diesem einen JETZT ist unsere Welt meistens ins Ordnung. JETZT gerade sitze ich am PC. Ich habe ein Dach über dem Kopf. Es ist warm. Der Kühlschrank ist voll. Diese Worte wollen jetzt getippt werden. Der Kontostand ist völlig unwichtig. Gerade JETZT geht es meinem Körper gut. Gerade jetzt hier in diesem Moment ist ALLES in Ordnung.

Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Montag, 16. Dezember 2019

Sei du das Präsent

Mehr braucht es nicht und was immer aus dieser Präsenz heraus entsteht, ist wahrhaftig, echt, aus der Liebe geboren, aus dem Moment. Gelebte Schöpfung. So kann sich das Leben durch dich entfalten. So kannst du dich der Welt schenken. 💗 

Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Samstag, 14. Dezember 2019

Ich bin nicht hier, um mich in Wohlgefallen aufzulösen

Ich stehe ja voll auf dieses Erdenleben!! All das "wir haben kein Ich", "wir müssen unser Ego loswerden" oder "wer ist dieses Ich?" kommt mir sowas von zum Hals raus. Wir sind für meine Begriffe göttliche Individuen, die es gewählt haben, ein Selbst zu haben. Deswegen haben wir uns den Erfahrungsplaneten Erde ausgesucht. Wir wollten uns individualisieren. Wir wollten einen Körper, alle Sinne, damit wir Sinnlichkeit erfahren können.

Also ich bin hier, um dieses Leben zu rocken, zu feiern, zu genießen. Ich liebe die Materie, das Materielle und es zu erfahren, zu erleben wie sich Dinge materialisieren. Ich liebe es, damit zu spielen und mich auszuprobieren, mich als Schöpfer zu erleben. Sensationell! Einfach sensationell! Ich geh jetzt die Materie feiern und ihr?

Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Ich kann um Hilfe bitten und dennoch König sein

Heute Morgen habe ich bei Facebook dieses Bild gepostet:

Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche
Und eigentlich wollte ich nichts weiter dazu sagen und es wirken lassen. Nach den ersten Kommentaren war aber klar, dass ich das nicht kann. 😉

Deswegen ist nun dieser Artikel entstanden:

Sich auf andere verlassen, ohne sich dabei selbst zu verlassen

Nur weil ich mich auf andere verlasse, heißt das nicht automatisch, dass ich mich damit selbst verlasse. Ich sehe da einen enormen Spielraum. Es ist so wichtig, Hilfe anzunehmen und auch mal etwas abzugeben. Sich fallenzulassen, sich auf das Leben zu verlassen, auf all die Unterstützung, die uns immer zur Verfügung steht. Wir müssen nicht alles alleine schaffen. Dabei finde ich es wichtig, in der Eigenverantwortung zu bleiben. Hilfe anzunehmen, ohne die Verantwortung für sich selbst abzugeben.

Eigenverantwortung hat bei Weitem nichts damit zu tun, alles alleine bewältigen zu müssen, voller Anstrengung und Mühe, immer stark zu sein und zu lächeln, obwohl man eigentlich gerne zusammenbrechen möchte.

Eigenverantwortung hat damit zu tun, dass wir uns unseres Tuns und Seins komplett bewusst sind, dass wir wissen, dass alles in unserem Leben Teil unserer Schöpfung ist, unsere Kreation. Eigenverantwortung hat für meine Begriffe ganz viel damit zu tun, zu wissen, wer ich bin, in einem höheren Sinne. Wie ich eingebunden bin in dieses Universum, welche Rolle ich darin spiele. Die Spielregeln dieses Erfahrungsplaneten zu kennen. Zu wissen, dass ich Schöpfer bin. Zu wissen, dass ich vom Leben geliebt bin. Zu wissen, dass alles immer nur zu meinem höchsten Wohl passiert. Zu wissen, dass ich getragen bin, Teil der Natur und ich ein Geburtsrecht auf Freude, Leichtigkeit und Wohlstand habe, auf Fülle und Genuss, auf das bunte, pralle Leben.

Wir sind hier in Sicherheit. Daran dürfen wir uns wieder erinnern. Das Leben ist sicher, wenn wir uns selbst haben, unsere eigene göttliche Anbindung und diese nicht verlassen, uns nicht verlassen. Wenn wir in dieser göttlichen Anbindung sind, dann können wir uns auf andere verlassen, Hilfe annehmen, uns tragen lassen, weil wir eben wissen, dass wir sicher sind. Dann ist das keine Hilfe aus einer Opferhaltung heraus, sondern Hilfe aus der Stärke heraus. Die Stärke, die wir auch dann in schwachen Momenten haben, weil wir uns unserer Göttlichkeit bewusst sind, weil wir uns dessen gewahr sind, dass wir empfangen dürfen als Teil dieser Natur. Die Stärke, Macht und Größe, die es uns erlaubt, demütig zu empfangen.

Wenn ich sage, dass ich mich nur auf andere verlasse, wenn ich mich damit nicht selbst verlasse, dann nehme ich sehr wohl Hilfe an. Sehr gerne sogar. Ich lebe in Leichtigkeit und weiß genau, wo ich einen Auftrag habe und wo nicht. Was von mir gemacht werden will und was nicht. Ich gebe meine Macht nicht an andere ab. Wenn ich Hilfe annehme, dann immer aus meiner Größe heraus und nicht als Opfer. Ich kann um Hilfe bitten und dennoch König sein. Ich kann mich auf andere verlassen und gleichzeitig in meiner Eigenverantwortung bleiben. Das eine widerspricht nicht dem anderen.

Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Donnerstag, 12. Dezember 2019

Wenn jeder nur noch das macht, was er will...

Bock auf eine Challenge? 😉

Da war sie heute wieder, diese eine Frage, die so oft kommt, wenn es darum geht, seinen Impulsen zu folgen, echt zu sein, nur noch der Freude zu folgen.

"Ja, geht das denn? Ich hab Familie. Da kann doch nicht jeder einfach machen, was er will."

So viele befürchten das heillose Chaos, nicht nur in der Familie, sondern auch in der Gesellschaft. Man geht davon aus, dass das öffentliche Leben zusammenbrechen würde, dass niemand mehr den Müll abholen will, keiner mehr eine öffentliche Toilette putzen will, wenn er nicht durch einen Vertrag dazu verpflichtet wird. Man geht davon aus, dass alles verdreckt, keiner mehr was arbeiten will, jeder Verkäufer im Supermarkt sofort zu Hause bleiben würde, sich niemand mehr ans Fließband in einer Fabrik stellen würde. Es wird befürchtet, dass wir verhungern müssen, im Dreck ersticken, dass nichts mehr funktioniert.

Und auch im Kleinen, in den Familien geht man davon aus, dass das gleiche passiert. Niemand räumt mehr die Spülmaschine ein oder aus, niemand bringt den Müll weg, niemand kümmert sich ums Haustier. Alles kommt zum Erliegen, wenn da nicht einer ist, der die Oberaufsicht hat, alles unter Kontrolle und jeden an seine Pflichten erinnert.

Aber stimmt das denn? Ist der Mensch wirklich so gestrickt? Oder besser, sind die anderen wirklich so gestrickt? Weil wir selber würden ja alles prima in Ordnung halten. Aber die anderen... tststs... 😉

Ich glaube ja, dass sich alles neu sortiert und wunderbar fügt. Ich glaube, dass von ganz alleine eine wunderbare Harmonie entsteht. Sicherlich mag es beim Übergang ruckeln, wie immer wenn sich etwas neu sortiert, aber es wird sich fügen. Das ist meine Wahrheit. In der Natur muss auch keiner dem Gras sagen, dass es jetzt bitte wachsen soll, weil es sonst zu spät ist.

Um das Ganze mal zu testen, hab ich folgenden Vorschlag. Probiert es doch einfach mal im kleinen Rahmen aus. Als Experiment, als Challenge, als Spiel. In der Familie. Mit dem Partner. In der Wohngemeinschaft. Jeder soll mal eine oder zwei Wochen wirklich nur noch das machen, worauf er wirklich wirklich Lust hat, was jetzt dran ist, was ihm leicht von der Hand geht, wo die Energie drauf liegt und dann schaut einfach mal was passiert.

Ich für meinen Teil lebe mit meinem Partner tatsächlich so. In unserem Haushalt macht keiner etwas, wozu er keine Lust hat. Und Überraschung: Wir ersticken nicht im Dreck. 😉 Irgendwann ist es nämlich immer dran, dass einer von uns beiden freiwillig und liebend gerne den Staubsauger in die Hand nimmt, weil es einfach dran ist. Irgendwann hat einer Lust das Klo zu putzen. Irgendwann räumt einer die Spülmaschine ein oder aus. Und bis der Impuls kommt, ist es völlig in Ordnung, dass es nicht gemacht ist. Wir können es liegen sehen. Es ist in Ordnung, dass Dinge schmutzig sind und nicht soooofort sauber gemacht werden.

Es ist wie mit allem. Beide Seiten sind gleich-gültig. Es ist ok, wenn die Dinge sauber und ordentlich im Schrank stehen. Es ist aber auch ok, wenn sie benutzt sind und schmutzig. Es gehört dazu. Das eine ist nicht besser als das andere. Wir leben in diesem Haus. Es ist normal, dass wir Geschirr benutzen, dass die Dusche nicht jeden Tag aussieht wie aus dem Ei gepellt. Für alles gibt es die richtige Zeit und dann geht es leicht und ist in fünf Minuten passiert und keiner muss zu irgendwas gezwungen werden.

Unser oberstes Gebot ist, dass keiner etwas tut, worauf er nicht wirklich absolut Lust hast und es funktioniert herrlich, einfach herrlich. Also eine Einladung an euch, wenn ihr mögt: Wo kommen wir denn hin, wenn jeder nur noch das macht, was er will? Challenge accepted? 😉


Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Mittwoch, 11. Dezember 2019

Ich bin nichts für schwache Nerven

Ich glaube wirklich, dass ich für manche ziemlich erschreckend, ja sogar abschreckend bin. Ich glaube, dass manche sogar Angst vor mir haben, Angst vor meiner krassen Ehrlichkeit.

Ehrlichkeit sind viele noch nicht gewöhnt. Aufrichtige Worte direkt ins Gesicht gesagt zu bekommen, gerade wenn diese Wahrheit nicht beinhaltet, dass ich den anderen super gut finde, muss man erstmal aushalten können. Da kommen Gefühle hoch, die vielleicht erstmal nicht so prickelnd sind.

Ich bin wirklich nichts für schwache Nerven und mir ist das vollkommen bewusst. Bei mir muss man immer damit rechnen, dass ich etwas ausspreche, was lieber nicht auf den Tisch sollte, was noch nicht angeschaut werden will. Die Schatten, die so lange verdrängt wurden, werden in meiner Nähe nur allzu schnell sichtbar. Die meisten spüren, dass ich mehr sehe und fühle als andere. Dass ich tiefer blicke, dass man mir nichts vormachen braucht. Sie fühlen sich durchschaut und dadurch bedroht. Viele weichen mir deswegen aus und ich kann es nur allzu gut verstehen.

Früher war ich selber eine von jenen, die die schonungslose Wahrheit nicht hören wollen. Ich wollte mir nicht begegnen. Ich wollte nicht von anderen hören, was sie wirklich über mich denken, wie sie mich finden. Ich wollte keine ehrliche Meinung. Ich fühlte mich klein, unfähig, schämte mich für mich, hatte null Selbstbewusstsein, konnte fast niemandem in die Augen schauen. Wenn jemand dagegen sehr selbstbewusst war, direkt, offen, frei, dann bin ich ausgewichen, hab mich noch unsichtbarer gemacht, als ich eh schon war. Ich wollte mit diesen Menschen keinen Kontakt, weil es so gefährlich war. Und gleichzeitig wollte ich nichts mehr, als von diesen Menschen gut gefunden zu werden. Ich wollte doch eigentlich genauso taff sein wie sie, so selbstbewusst, so beliebt, so offen. Eine Zerreißprobe.

Da ich mit mir so gar nicht zufrieden war, hab ich natürlich alles als Angriff erlebt, als Bedrohung. Ich habe alles persönlich genommen und auf mich bezogen. Jeder andere Mensch war eine potentielle Gefahr. Ich hätte mich ja in ihm wiedererkennen können, in dem, was er mir spiegelt und das wollte ich lieber nicht sehen.

Deswegen kann ich einen jeden verstehen, der mir ausweicht, der mich meidet, der nicht direkt mit mir sprechen will, sondern sich lieber über fünf Ecken über mich erkundigt, wenn überhaupt. Ich bin für viele eine tickende Zeitbombe. Ich trigger. Ich polarisiere. Ich nehme kein Blatt vor den Mund. Ich hab krasse Ansichten und ich dulde keine Ausreden. Nie. Ich bin rhethorisch geschickt, kann jedes Scheinargument zerlegen, die größeren Zusammenhänge in Sekunden erfassen. Ich rieche Unwahrheiten fünf Kilometer gegen den Wind. Ich weiß sofort, wenn sich jemand selbst in die Tasche lügt und meistens weiß ich mehr über den anderen als er selbst über sich. Das kann verdammt unangenehm sein.

Das alles ist mir bewusst. Ich bin nichts für schwache Nerven. Gar nichts. Ich bin für Fortgeschrittene. ;)


Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Ich bin das Beste, was ich je hervorgebracht habe

Eigenlob stinkt? Eigenlob ist unabdingbar, notwendig und heilsam. Anzuerkennen, was wir tatsächlich vollbracht haben, uns dessen bewusst zu sein, es bis in die letzte Zelle zu verstehen, sorgt für die nötige Hochachtung und Demut vor uns selbst.

Durch wie viele dunkle Täler sind wir gegangen? Wie oft waren wir kurz davor, alles hinzuschmeißen, aufzugeben, zu kapitulieren? Was haben wir nicht alles durchgestanden, ausgestanden, überlebt? Körperlich wie seelisch?

Was wir schon alles erlebt haben, was wir die letzten Jahre in Heilung gebracht haben, ist enorm. Unsere Wege eine Aneinanderreihung großartiger Heldentaten und Erfolge.

Dass wir hier heute aufrecht und geläutert stehen, hat mehr als einen Orden verdient. Wir haben wahrhaft eine Meisterleistung vollbracht und dürfen uns wirklich den Ritterschlag selbst erteilen. Wir haben das alles uns selbst zu verdanken. Unserer Willensstärke, unserer Entschlossenheit, unserem Sturkopf, unserer Vehemenz, unserer Ausdauer, unserem unerschütterlichen Glauben.

Ja, da war immer auch Hilfe und Unterstützung, aber vor allem war da unser Wille, der diese Hilfe erst in unser Leben gebracht hat.

Seit bestimmt einer halben Stunde sitze ich hier und weine. Ich weine vor Dankbarkeit, Demut, Erleichterung, Stolz, Berührung, Hochachtung vor mir selbst und all den wundervollen Seelen, die parallel mit mir unterwegs sind. Ich weine und merke wie nochmal richtig alter Schmerz abfließt aus den dunkelsten Stunden der Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Da löst sich nochmal richtig was aus den Zellen.

Ich schaue zurück und kann es teilweise wirklich nicht fassen, was die letzten Jahre alles passiert ist, wie extrem sich mein Leben verändert hat, meine Einstellung, meine innere Welt und meine äußere sowieso.

Niemals werde ich vergessen, wo herkomme, was ich erleben musste, um die zu werden, die ich heute bin. Ich ziehe so dermaßen meinen Hut vor all den früheren Versionen von mir und dem, was sie erfahren haben. Extremste körperliche Schmerzen, wieder und wieder, all die Ängste, Zweifel, Einsamkeit, den Druck, die Verzweiflung, die Ohnmacht, dieses Abgeschnittensein von mir selbst, die Leere, die Einengung, die unzähligen Versuche, mich zu verbiegen, anzupassen, mich zu übergehen, mich irgendwo reinzupressen, endlich dazuzugehören, richtig zu sein, angenommen.

In all dem Wust, den Irrungen und Wirrungen den Weg gefunden zu haben, mich gefunden zu haben, tatsächlich wirklich und wahrhaftig mich, ist die größte Tat, die ich je vollbracht habe.

Wenn wir alle, die wir in den letzten Jahren einen solchen Weg gegangen sind, uns jetzt nicht vor uns selbst verneigen, uns achten und ehren und feiern, dann weiß ich es auch nicht.

Ich für meinen Teil setz mir aber sowas von die Krone auf, verleih mir tausend Orden, nehme mich selbst in den Arm, klopf mir wieder und wieder auf die Schulter und bin einfach nur mega stolz auf mich. Ich bin meine Meisterleistung! Das Beste, was ich je hervorgebracht habe!

Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Dienstag, 10. Dezember 2019

Wir dürfen zu jeder Jahreszeit echt sein

Wie oft hab ich den Satz schon gehört "Das kann ich doch jetzt nicht machen, es ist doch Weihnachten".

Da krieg ich echt Brechreiz. Auch an Weihnachten hab ich meine Grenzen, Bedürfnisse und Gefühle. Wut macht an Weihnachten keine Pause und das braucht sie auch nicht. 💥💥💥 Wir dürfen zu jeder Jahreszeit echt sein. Auch an Geburtstagen und anderen Feierlichkeiten.

Wir verderben keinem ein "Fest", nur weil wir ehrlich unsere Meinung sagen und nach unserer Wahrheit handeln. Wir verderben es vor allem uns, wenn wir uns übergehen.

Sei es ein ernstes Gespräch das ansteht, eine Trennung, die längst überfällig ist oder dass mich gerade echt etwas ärgert und ich für mich einstehen darf.

Es ist piepegal, was da gerade für Jubiläen oder Feste stattfinden sollen, mein Gefühl ist mein Gefühl, das macht keinen Halt nur weil ein bestimmtes Datum ist.

Der Vorwurf, dass wir etwas verdorben haben, kommt daher, dass wir die Illusion und den Schein verdorben haben. Viele Menschen haben immer noch die Wunschvorstellung, dass doch an Weihnachten oder anderen Festivitäten alles Friede, Freude, Eierkuchen sein muss. Wenigstens da könnten wir uns doch mal ein bisschen zusammenreißen und schön gute Miene zum bösen Spiel machen. Wenigstens da, könnten wir doch einmal unsere Bedürfnisse hinten anstellen und nicht schon wieder so anstrengend und kompliziert sein.

Pustekuchen! Dieser eine Tag Scheinheiligkeit reißt es auch nicht raus. Dieser eine Tag Scheinheiligkeit ist eine Farce. Wieso sollte ich vorgaukeln, dass alles gut ist, nur weil vielleicht die Verwandtschaft da ist? Wieso sollte ich, nur weil Weihnachten ist, so tun, als würde ich jemanden mögen, den ich das ganze Jahr mit dem Arsch nicht anschaue? Wieso sollte ich jemanden freudig in die Arme schließen, den ich partout nicht leiden kann? Ich mag ihn nicht mehr, nur weil der 24.12. ist.

Die Zeiten, in denen Dinge erfolgreich unter den Teppich gekehrt wurden, sind endgültig vorbei. Wir sind in einer Zeitqualität angelangt, in der der Hut fliegen darf, in der das Pulverfass, das jahrelang gedeckelt wurde, endlich hochgeht. Keine Maskerade kann sich mehr halten. Kein Schein aufrechterhalten werden. Auch an Weihnachten nicht, gerade an Weihnachten nicht.

Der Advent ist eine Zeit, in der wir vor allem bei uns selbst ankommen dürfen. Und was wäre mehr Ausdruck davon, dass ich bei mir angekommen bin, als Ehrlichkeit?

Und wenn ich wieder die Anstrengende bin, die, die immer Ärger machen muss. Dann bin ich es eben. Dann bin ich eben wieder die, die die Zündschnur ansteckt. Wenn es dazu dient, echt zu sein,

meiner Wahrheit Ausdruck zu verleihen, bitte. ✨💣🧨💥✨

Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

(PS: Zum Thema "heile Familie" kann ich euch auch meinen Text von Ende August empfehlen.)

Montag, 9. Dezember 2019

Sag, was du wirklich wirklich denkst

"Leg die Karten auf den Tisch." Das stand gerade auf dem Zettelchen in meinem Glückskeks. 😂😂😂 Ich mach jeden Tag nichts anderes. Das ist ja quasi mein Lebensmotto. 😉😁

Hatte ich anfangs immer wieder Hemmungen und Schnappatmung, finde ich es mittlerweile absolut befreiend. Es ist einfach herrlich für mich, absolut ehrlich zu sein. Nichts zu verheimlichen. Keine Leichen im Keller. Keine Ausreden oder Notlügen. Keine Beschönigung oder falsche Rücksichtnahme.

Ich muss niemanden in Watte packen. Ich muss niemanden vor seinen Gefühlen, Triggerpunkten und Prozessen bewahren. Ich bin niemandem etwas schuldig. Ich brauche keinen besseren, anderen Eindruck machen, als den, den ich hinterlasse, wenn ich echt bin. Wozu wäre das gut? Und warum glaube ich, dass das, was ich da vorspiele, besser wäre?

Viel mehr ermögliche ich mit meiner Ehrlichkeit jedem, wirklich MIR zu begegnen und keiner gefakten Version. Damit gebe ich dem anderen die echte Chance, zu entscheiden, ob er MICH mag und nicht das, was ich vortäusche.

Wenn ich etwas verberge, um gemocht zu werden, muss klar sein, dass es dann nicht wirklich ich bin, die gemocht wird, sondern die, die ich vorgebe zu sein. Ist das wirklich erstrebenswert? Für mich nicht.
Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Sonntag, 8. Dezember 2019

Ich setzte den Fuß in die Luft und sie trug

Wieder ein wunderbares "Nebenprodukt" von meinem gestrigen Post. Wow! Ich liebe ja schon den Satz: Der Weg schiebt sich dir beim Gehen unter die Füße. Aber "Ich setzte den Fuß in die Luft und sie trug" setzt nochmal einen drauf. Das hat es in sich. Danke an Hilde Domin, die Urheberin, die mir bis gerade eben unbekannt war. Ich schätze, das ist Liebe auf den ersten Blick. 🥰🥰🥰

Ja, wir sind getragen, gehalten, geliebt und das Leben will nicht mehr, als dass wir unserer inneren Stimme vertrauen, dass wir uns selbst zum Ausdruck bringen, dass wir den Mut haben, das zu tun, was stimmig ist, so unlogisch das auch gerade sein mag. Eure Reaktionen auf Facebook auf meinen Beitrag von gestern, lassen mich schweben. Das Leben trägt mich. Danke für all euren Zuspruch, für eure Wertschätzung und für die zahlreichen Überraschungen, die mich über PayPal schon erreicht haben. WOW!!!!!! Ihr seid WOW!!!!! Das Leben ist WOW!!!! DANKE!!!!!!!!💗💗💗

Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Samstag, 7. Dezember 2019

Ich brauche mich gerade selbst

Man mag es nicht glauben, aber irgendwie geht mir doch der Arsch auf Grundeis. Also nicht so wirklich dramatisch, aber ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich gerade total cool wäre.

Mein Magen schlägt ein wenig Purzelbäume. Aufgeregte, magische, freudige. Solche, bei denen man eigentlich weiß, dass das, was da gleich kommt, geil ist und gleichzeitig denkt ein Teil in einem "Aaaaaaaaalter!!!! Was tue ich hier?????!!!!" So ähnlich ging es mir mal, als ich in einer 70 m hohen Achterbahn tatsächlich im ersten Wagen in der ersten Reihe saß und wir laaaaangsam die Steigung hochgefahren sind, bevor es dann so richtig rund ging. Da hab ich mich auch gefragt, was ich da eigentlich mache und wie um alles in der Welt ich dahin gekommen bin.

Dieser Post macht mir ein wenig Muffensausen und gleichzeitig reibt sich etwas in mir diebisch grinsend die Hände und sagt: Na endlich!

Ich bin gerade nicht in der Lage zu Einzelgesprächen, also zu Coachings, Seelenlesen, etc. Das, womit ich bisher meine Haupteinnahmen hatte, will mir in den letzten Wochen einfach nicht von der Hand. Ich liebe sie nach wie vor und es wird sie wieder geben, nur geht es gerade nicht. Ich KANN nicht. Ich brauche mich selbst. Sehr sogar.

Das heutige Video von Tahalia Norden hat mich in meiner Wahrnehmung nochmal extrem bestätigt und letztlich tatsächlich zu diesem Post geführt. Ich brauche mich gerade selbst. Es passiert so viel in mir, in meinem Körper, in meinem System, im Feld. So viel Umbau, Flutung, Durchlichtung wie ich es schon in meinem Podcast vom 04.12. erzählt habe.

Alles in mir verlangt danach, DAS ALLES ganz bewusst zu erleben, zu erspüren, zu durchdringen und auch immer wieder für euch in Worte zu fassen, ob schriftlich oder gesprochen, ganz gleich. DAS ist jetzt dran. Sein, spüren, euch mitnehmen, so viele wie möglich erreichen, mich erholen, geschehen lassen, atmen.

Mein Konto zeigt mir den Vogel. Und genau das macht dieses Magenkribbeln aus. Es ist verrückt, das jetzt zu posten, das jetzt zu tun und gleichzeitig führt kein Weg dran vorbei. Gleichzeitig ist es soooo richtig und fühlt sich soooo gut an, dass jetzt zu schreiben und endlich auszusprechen, was ich schon die ganze Zeit fühle. Wie eine Befreiung.

Wie das alles wird? Keine Ahnung! Fakt ist, dass ich mittlerweile so krass radikal geworden bin, dass einfach nichts mehr anderes Platz hat, als meine Intuition. Ich fühle mich so sicher, in dem, was ich tue. Ich hab schon zu viele Wunder erlebt, als dass ich nochmal auf die Idee kommen könnte, "vernünftig" zu sein. Ich mach das jetzt einfach. Fertig. Ich schätze, es wird geil. Ist es ja schon. 😉 Ich schätze, ich komm durch. Irgendwie. Ging nämlich immer.

Ich weiß, dass ich nichts weiß. Ich kann nicht weiter schauen, als bis zu meiner Nasenspitze. Das reicht mir. Immer das eine nächste JETZT. Ein Schritt nach dem anderen und der Boden hat sich schon jedes Mal beim Gehen unter die Füße geschoben. Wer, wenn nicht ich sollte den Mut dazu haben, den Blindflug zu wagen?😉

Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Freitag, 6. Dezember 2019

Holen wir uns das Paradies zurück

Wir wurden aus dem Paradies vertrieben. Irgendwann ganz früh in unserer Kindheit erlebten wir die krasseste Enttäuschung überhaupt. In einem Moment unserer höchsten Freude, im schönsten Spiel, in der tiefsten Geborgenheit wurden wir unterbrochen, gemaßregelt, ausgeschimpft. Uns wurde gesagt, dass das falsch ist. Dass sich das nicht gehört. Das Leben so nicht geht. Dass wir etwas verkehrt gemacht haben. Dass wir anders sein müssten, uns anders verhalten. Dass wir so nicht gut genug sind.

In unserer ganzen Unschuld glücklich seiend, wurden wir jäh gestoppt und bis ins Mark erschüttert, vielleicht sogar bestraft für etwas, das uns gänzlich als gut vorkam, weil es so viel Spaß machte.

Ab da haben wir die Welt nicht mehr verstanden, denn wir haben gelernt, dass wir unserem guten Gefühl, der Freude nicht trauen können. Dieses gute Gefühl hat uns heftig in Schwierigkeiten gebracht.

Uns blieb nichts anderes übrig als ab sofort die Erwachsenen "zu lesen". Wir mussten uns an ihnen orientieren, weil unser eigenes Gefühl ja nicht zu stimmen schien. Wir haben uns verlassen. Wir wurden zu Meistern der Anpassung und haben versucht seismografisch die Stimmungsveränderung unseres Umfeldes zu lesen.

Nochmal wollten wir nicht so unvorbereitet vom Sturm der Strafe getroffen werden. Uns blieb nichts anderes übrig als uns von der Freude und der Leichtigkeit, der Unbeschwertheit zu verabschieden. Sie waren zu gefährlich. Wir konnten ihnen nicht mehr trauen. Ab sofort waren wir wachsam. Sehr wachsam. Immer auf der Hut. Immer mit mindestens einem Auge ins Umfeld schielend, wie unser Tun und Sein so ankam.

Da ging es hin das Paradies. Die nächste heftige Enttäuschung, Erschütterung folgte auf dem Fuß. Unser System rebellierte in regelmäßigen Abständen gegen dieses Korsett. Wir wurden wütend, weil alles in uns schrie, dass das Leben so nicht gedacht war, dass wir so nicht gedacht waren. Und wieder wurden wir für falsch erklärt. Unsere Eltern, unsere Bezugspersonen wollten uns mit diesen heftigen Gefühlen, mit den Wünschen und Sehnsüchten, mit unserer Revolte nicht haben. Sie wollten nichts davon wissen, konnten uns so nicht aushalten, nicht mehr beherrschen, waren selbst überfordert von der eigenen Ohnmacht und setzten alles daran, dass wir mit der Wut, mit Weinen und Schreien aufhören. Zur Not wurden wir sogar weggeschickt, bis wir wieder "normal" waren.

So geschah es, dass wir unserem Bauchgefühl misstrauten und unsere "heftigen, negativen" Gefühle unterdrückten. Mit all der Enttäuschung alleine gelassen, verlassen und vom Schmerz darüber ebenfalls überfordert, blieb uns nichts weiter übrig, als einen erheblichen Teil von uns abzuspalten. Alles Unerwünschte und zu Heftige wurde weggepackt. Eine Strategie, die unser Überleben gesichert hat. Als Kind.

Wen wundert es, dass wir als Erwachsene immer noch glauben, unserer Intuition nicht trauen zu können? Dass wir in Teufels Küche kommen, wenn wir sorglos der Freude folgen? Wen wundert es, dass wir glauben, die anderen halten uns nicht aus, wenn wir wirklich alle unsere Gefühle zeigen? Allen voran die Wut.

Es ist an der Zeit wieder ins Paradies zurückzukehren. Wir hatten recht als Kind, als wir leichtfertig aus dem Bauch heraus gehandelt haben. Wir hatten recht mit unserer Wut, als uns genau das verboten wurde. Die anderen haben uns die Lügen erzählt und wir haben angefangen, ihnen zu glauben.

Rücken wir die Dinge wieder gerade. Sagen wir unserem kleinen Mädchen, unserem kleinen Jungen von damals, dass mit ihnen alles gestimmt hat, dass sie nichts falsch gemacht haben. Lassen wir sie wieder frei. Lassen wir sie wieder ins Paradies. Sie haben damals gewusst, wie Leben geht. Lassen wir es uns von ihnen zeigen.

Erinnern wir uns, dass unser Verhalten, das uns damals antrainiert wurde, überholt ist. Erinnern wir uns, dass es nicht stimmt, dass wir sterben, wenn wir verlassen werden. Erinnern wir uns an unsere Freude, an unsere Freiheit und daran, dass wir erwachsen sind und es niemandem mehr recht machen müssen außer uns selbst. Wachen wir auf! Holen wir uns das Paradies zurück! Es ist unser Geburtsrecht. Holen wir uns uns selbst zurück!
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Text und Gestaltung: Anja Reiche

Donnerstag, 5. Dezember 2019

Lass es doch einfach mal gut sein

"Lass gut sein. Lass ES gut sein. Lass DICH gut sein."

Diese Worte habe ich gestern in einem Kommentar an jemanden gerichtet. Und sie sind so viel tiefer als man auf den ersten Blick denkt.

Wenn ich etwas gut sein lasse, dann hat sich an den Umständen nichts geändert. Ich treffe lediglich die Wahl, dass es jetzt einfach gut ist. Dass ich aufhöre, irgendwas verändern zu wollen. Ich lasse ES sein. Und ich lasse es nicht nur sein im Sinne von "ich mache nichts mehr". Nein, ich lasse es GUT sein. Ich entscheide mich dafür, dass jetzt GUT ist, was bis vor fünf Minuten augenscheinlich noch nicht gut war.

Nirgends wird es deutlicher als da, dass alles nur eine Frage der Einstellung und des Blickwinkels ist. Alles nur eine Entscheidung entfernt.

Seit ich diesen Kommentar gestern geschrieben habe, sind mir die Sätze immer wieder in den Kopf gekommen. Auch und gerade im Zusammenhang mit der Weihnachtszeit. Da sind wir auch ganz plötzlich in der Lage, Dinge einfach gut sein zu lassen.

Auf einmal ist da der Weihnachtsfrieden. Es werden für ein paar Tage keine Mahnungen verschickt, keine Diskussionen angefangen. Wir sind nachsichtiger. Wir können für kurze Zeit all unsere Sorgen vergessen und in den Tag hineinleben, ja sogar Kriege werden unterbrochen, weil Weihnachten ist.

In keiner Jahreszeit wird Genuss, Geborgenheit, Frieden, Nächstenliebe, Wärme, Nachsicht, Liebe, Milde, Fülle und Gelassenheit so groß geschrieben wie an Weihnachten. Wir schlemmen, ohne auf die Kalorien zu achten. Wir spielen und toben wie die Kinder. Wir machen Sachen, die wir das ganze Jahr nicht tun: aufwändige Kekse backen, singen, Braten schmoren, musizieren, Gesellschaftsspiele, puzzeln, schlittschuhlaufen, Schneemänner bauen, Schneeballschlachten, Lesen vor dem Kamin, Kakao und Glühwein.

Ja, schon klar, im Sommer kann man nun mal keinen Schneemann bauen und Eisbahnen gibt es auch keine, aber die Stimmung ist einfach eine ganz andere. Weihnachten ist da mehr Leichtigkeit und Glanz. Da ist plötzlich Platz für Wunder. Auf einmal sind so viele offen für Magie und das scheinbar Unmögliche. Wir werden wieder zum Kind. Wir sind gelassener. Großzügig. Wir lassen einfach mal die Ernsthaftigkeit weg, weil es anscheinend in der Adventszeit gesellschaftstauglich ist, so leicht-sinnig zu sein.

Alles, was das ganze Jahr undenkbar scheint, geht auf einmal und nur, weil man eine Entscheidung getroffen hat, die Entscheidung, dass es jetzt einfach mal gut ist.

An unserer Situation hat sich an Weihnachten überhaupt nichts verändert. GAR nichts. Und dennoch sind wir in der Lage, zu beschließen, dass wir uns für ein paar Tage keine Sorgen machen. Verrückt. Und: Es funktioniert.

Noch verrückter ist es allerdings, dass man nach den Feiertagen wieder mit all dem alten Mist anfängt, mit dem Rennen und Hetzen, mit den Sorgen, mit der Schwere, mit den Themen, die man noch bearbeiten muss, mit dieser bleiernen Ernsthaftigkeit.

Was an Weihnachten geht, geht auch das restliche Jahr. Wer hätte das gedacht? Wir können jeden Tag die Wahl treffen, dass es gut ist, dass WIR gut sind. Wir können uns jeden einzelnen Tag auf das Wesentliche besinnen, die Leichtigkeit wählen, den Leicht-Sinn, die Ausgelassenheit, die Fülle, den Genuss.

Für mich ist eins klar: Dieses geborgene Gefühl, das ich im Moment so extrem habe, dieses Gefühl der Heimat in mir, diese Sorglosigkeit, die ich aus Kindertagen kenne, die an Weihnachten so einfach Einzug hält, die behalte ich.

Für mich ist im Herzen das ganze Jahr Weihnachten. Dieses Lebensgefühl ist es, was ich jeden Tag wähle. Für mich ist es jeden Tag gut. Ich lasse es jeden Tag gut sein.



Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Mittwoch, 4. Dezember 2019

Du bist das Licht der Welt - Gedanken zur Zeitqualität

Mhmmm.... 🥰🥰🥰 Wunderbar warm, was da gerade durch mich gesprochen werden wollte. Ich habe die aktuelle Zeitqualität aufgegriffen und eine neue Podcast-Folge aufgenommen:


Was für eine heilige, magische, wunder-volle Zeit. Einmalig, epochal, unfassbar großartig. So viele haben dazu beigetragen, dass das jetzt alles möglich ist. DANKE für dein Licht! DANKE für dein Wirken! Die Welle rollt. Unaufhaltsam! 
 
Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche
 

Wir dürfen verlassen werden

Mein Post von gestern zur eigenen Würde ist auf echt große Resonanz gestoßen. Das ist großartig. Wir dürfen unsere Krone wieder aufsetzen und ganz klar in unserem Leben aussortieren. Was nicht mehr zu uns passt, WER nicht mehr zu uns passt, darf losgelassen werden.

Genau so darf es allerdings auch passieren, dass WIR aussortiert werden, dass Menschen in unserem Umfeld, uns aus IHREM Leben entfernen, dass wir ent-freundet werden, dass uns jemand sagt, dass das mit uns einfach nicht mehr passt. Das ist ok. Wir haben deswegen nichts verkehrt gemacht. Wir stehen lediglich auf der anderen Seite und jemand anders "mistet aus" und achtet auf sein Umfeld. Wenn die Resonanz nicht mehr passt, dann passt sie nicht mehr. Nicht mehr die gleiche Frequenz.

Ich weiß, dass das ersmal wie ein Schlag in den Magen sein kann.Wir kommen uns vor wie ein Monster, zumindest wohl diejenigen, die eh schon viel an sich zweifeln und dazu neigen, den Fehler bei sich zu suchen. Wir wollen doch gemocht werden. Wir wollen es doch "richtig" machen. Letztlich will das wohl fast jeder. Es ist aber nur natürlich, dass wir nicht von allen gemocht werden können.

Selbstverständlich können wir in solchen Situationen hingehen und uns reflektieren. Das ist sogar sehr gesund und ratsam. Wenn bei dieser Reflektion allerdings herauskommt, dass wir alles genau so wieder machen würden, dass wir mit uns im Reinen sind und so bleiben wollen, wie wir gerade sind, dann dürfen wir sofort aufhören, uns zu krämen und diese Trennung schlicht akzeptieren.

Wir brauchen demjenigen nicht hinterherlaufen, wir brauchen uns nicht erklären, wir brauchen uns nicht ändern, wir müssen uns nicht schlecht fühlen. Es ist in Ordnung. Es darf Menschen geben, die mit uns schlicht nichts (mehr) anfangen können. Ende der Geschichte. Die gemeinsame Zeit ist um. Das Stück des Weges ist zusammen gegangen. Es ist vollbracht. Die Beziehung erfüllt. Wir haben alles erfüllt, was wir zusammen erleben wollten. Fertig.

Wir dürfen verlassen werden. Es wird die geben, die uns genauso wie wir sind lieben und feiern. Die gibt es immer. IMMER. Wenden wir uns denen zu und zwängen wir uns nicht denen auf, für die wir anders sein müssten.

Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Dienstag, 3. Dezember 2019

Wer meine Würde nicht zu achten weiß...

Krasses Statement! Ich weiß... Tatsächlich darf man genau so krass und radikal sein. Wir dürfen so richtig, richtig für uns einstehen. Wir dürfen uns das rausnehmen. Wir dürfen es uns wert sein.

Wir dürfen anderen gegenüber ganz klar kommunizieren, wo unsere Grenzen sind, was wir wollen, was wir nicht wollen, was für uns geht und was nicht. Wenn unser Gegenüber diese Grenzen und Ansagen nicht achtet, dann dürfen wir unsere Konsequenzen ziehen. Ganz egal, ob es sich dabei um den Chef, die Nachbarin, den Bruder, die Partnerin, den Vater handelt.

Wir müssen rein gar nichts über uns ergehen lassen, etwas erdulden, aushalten oder klein beigeben. Warum sollte die Ansicht des anderen über unserer stehen? Mehr wert sein? Mehr zählen? Gewichtiger sein?

Ich habe meine Meinung. Er seine. Wenn diese Ansichten nicht vereinbar sind, darf man sich trennen, egal, von wem. Da kommt wieder die wunderbare Aussage von Vera F. Birkenbihl zum Tragen: "Wir müssen uns nicht einigen. Wir dürfen uns auch zweinigen."

Ich respektiere mich selbst zutiefst. Ich achte und ehre mich, meine Würde. Wer das nicht ebenfalls tut, hat es gar nicht verdient, Zeit mit mir zu verbringen.

Und doch, das kann man machen. Genau so!

Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Montag, 2. Dezember 2019

Ich bin bereit, jegliche Konsequenz zu tragen

Ich bin still. So still. Einfach sein. Gerade lasse ich alles liegen und stehen, was nicht zu 100 % dran ist. Keine Ahnung, wann in meinem Leben ich schon mal so entspannt, gelassen, zufrieden, in mir ruhend war. Es ist grandios. Unbeschreiblich warm, weich, geborgen.

Ich sitze und schaue. Ich liege und fühle. Ich lese, wenn ich Lust habe, spiele am Handy, koche mir was Schönes, gehe spazieren, bin zwischendurch auch sehr kreativ. Die Weihnachtsdeko habe ich über Tage zelebriert, geschmückt, umgeräumt, arrangiert, teilweise hab ich sogar richtig krass ausgemistet. Hier und da ein Coaching. Mal ein Podcast. Mal ein Artikel. Alles, wie es kommt. Dann sitz ich wieder, zig Kerzen und Lichter an, eingemummelt in eine Decke. Eingehüllt in wunderbaren Frieden. Meist einfach schweigend. Generell seeeehr redefaul. 😉

Mag sein, dass dieses Gefühl durch die stade Zeit verstärkt wird. Ich weiß allerdings, dass es ein Grundgefühl ist, das über die Adventszeit hinaus bestehen bleiben wird. Es fühlt sich an wie meine Essenz, die nichts mehr muss und gleichzeitig alles kann.

Tatsächlich bin ich in der Lage, ganz klar zu wählen. All die äußeren Reize und Eindrücke, Mails, Nachrichten, Anrufe, Einladungen, Veranstaltungen, Projektanfragen. Alles, worauf ich reagieren könnte, drauf eingehen könnte, es kommt bei mir an und ich kann es sein lassen. Ich nehme es wahr und wähle. Wähle ganz fein und klar aus meinem Herzen heraus. Egal, um was es geht, es gibt tatsächlich kein MÜSSEN mehr. Ich kann es liegen lassen, kann es liegen sehen, fühle mich nicht angetrieben oder verpflichtet.

Kürzlich habe ich einen wunderbaren Satz von Christine Obermayr gelesen. Sie schrieb, sie hat aufgehört ein Business zu haben. Sie lebt ihre Aufgabe. Mega schön formuliert. Für mich würde ich das Ganze noch etwas umschreiben. "Ich habe kein Business. Ich lebe mich. Das Business ist ein wunderschönes "Abfallprodukt" vom Ich-Sein." Für mich gibt es keine Trennung zwischen Beruf und Freizeit. Zwischen Arbeiten und Leben. Ich LEBE in jedem Moment, ganz gleich, was ich tue oder nicht tue.

Diese Fähigkeit, komplett im Moment zu sein, hab ich über Jahre geübt, sie verfeinert und tatsächlich geht es immer noch feiner, noch klarer, noch tiefer. Es ist ein sich immer mehr und mehr ins Leben fallen lassen. Das Leben durch mich geschehen lassen. Mich geschehen lassen und mir selber dabei staunend zusehen.

Meine Ausrichtung, meine Entscheidung, ist unumstößlich: Ich will wissen, was möglich ist, was passiert, wenn ich nur und ausschließlich, radikal auf mein Herz höre. Auf nichts anderes. Keine Vernunft, keine Logik. Nur Bauchgefühl. Durch die Bank. Egal, um was es geht. Egal, was andere von mir erwarten könnten. Egal, ob ich damit jemanden enttäusche. Ich bin bereit, jegliche Konsequenz zu tragen, die es nach sich zieht, ich selbst zu sein.

Ich schätze, diese Entscheidung, diese Bereitschaft hat ganz viel mit der Ruhe zu tun, mit der Gelassenheit, die da gerade so ausgeprägt ist.😉


Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche

Sonntag, 1. Dezember 2019

Aus der Zeit, als ich noch ein Lügner war




Wow! Flashback in meine Vergangenheit, Flashback in meine Zeit, als ich noch gelogen habe, viel, oft, heftig.

Warum auch immer das heute so präsent ist... Ich war früher alles andere als aufrichtig und radikal ehrlich. Das, was heute mein höchster Wert ist, mein Aushängeschild, war ich früher so gar nicht. Ich war meilenweit davon entfernt. Ich habe gelogen, die Wahrheit verdreht und ganz oft alles dafür getan, Fehler zu vertuschen. Die Angst vor den Konsequenzen, vor den unangenehmen, heftigen Gefühlen war so groß, dass ich mir nicht anders zu helfen wusste. Mir war klar, dass es gar nicht geht, dass andere mitbekommen, was wirklich passiert ist, wie es wirklich war, wer ich wirklich bin, wie ich wirklich bin.

Irgendwann wollte ich so nicht mehr sein, nicht mehr leben, nicht mehr handeln. Ich habe bei anderen gesehen, wie es auch sein kann. Ich wollte Nähe, ich wollte Offenheit, ich wollte echt sein,ehrlich. Die Entscheidung stand und damit begann mein Weg zu radikaler Echtheit.

Fühlt euch eingeladen in meine Vergangenheit als Lügner.