Genau so darf es allerdings auch passieren, dass WIR aussortiert werden, dass Menschen in unserem Umfeld, uns aus IHREM Leben entfernen, dass wir ent-freundet werden, dass uns jemand sagt, dass das mit uns einfach nicht mehr passt. Das ist ok. Wir haben deswegen nichts verkehrt gemacht. Wir stehen lediglich auf der anderen Seite und jemand anders "mistet aus" und achtet auf sein Umfeld. Wenn die Resonanz nicht mehr passt, dann passt sie nicht mehr. Nicht mehr die gleiche Frequenz.
Ich weiß, dass das ersmal wie ein Schlag in den Magen sein kann.Wir kommen uns vor wie ein Monster, zumindest wohl diejenigen, die eh schon viel an sich zweifeln und dazu neigen, den Fehler bei sich zu suchen. Wir wollen doch gemocht werden. Wir wollen es doch "richtig" machen. Letztlich will das wohl fast jeder. Es ist aber nur natürlich, dass wir nicht von allen gemocht werden können.
Selbstverständlich können wir in solchen Situationen hingehen und uns reflektieren. Das ist sogar sehr gesund und ratsam. Wenn bei dieser Reflektion allerdings herauskommt, dass wir alles genau so wieder machen würden, dass wir mit uns im Reinen sind und so bleiben wollen, wie wir gerade sind, dann dürfen wir sofort aufhören, uns zu krämen und diese Trennung schlicht akzeptieren.
Wir brauchen demjenigen nicht hinterherlaufen, wir brauchen uns nicht erklären, wir brauchen uns nicht ändern, wir müssen uns nicht schlecht fühlen. Es ist in Ordnung. Es darf Menschen geben, die mit uns schlicht nichts (mehr) anfangen können. Ende der Geschichte. Die gemeinsame Zeit ist um. Das Stück des Weges ist zusammen gegangen. Es ist vollbracht. Die Beziehung erfüllt. Wir haben alles erfüllt, was wir zusammen erleben wollten. Fertig.
Wir dürfen verlassen werden. Es wird die geben, die uns genauso wie wir sind lieben und feiern. Die gibt es immer. IMMER. Wenden wir uns denen zu und zwängen wir uns nicht denen auf, für die wir anders sein müssten.
Foto: Canva Text und Gestaltung: Anja Reiche |