Montag, 11. März 2019

Wenn die Schleier gefallen sind

Wenn die Schleier gefallen sind, ist der Blick plötzlich klar. Du siehst die Welt wieder noch ein Stück mehr so, wie sie wirklich ist und nicht so wie du bisher warst. Mal wieder sind Schichten abgefallen, wurden Filter entfernt.

Dieser Prozess, er hat Angst gemacht. Er gleicht dem Gefühl, sterben zu müssen. Und es ist auch ein Tod, der Tod der Illusion. Diesen Tod zu sterben, ist so wichtig für die Freiheit, für dein wahres ICH. Dieser Tod ist so wichtig für echte Nähe und Liebe. Dieser Tod, eins ums andere Mal, ist es, der letztlich dich zum Vorschein bringt. Deine Essenz, das, was du eigentlich wirklich bist. 

Plötzlich kannst du sie sehen, deine Größe. Plötzlich kannst du sie spüren. Plötzlich ist es nicht mehr nur eine Sehnsucht. Plötzlich BIST du das. Das, was du so lange im Außen gesucht hast, hast du gefunden - in dir. Das, was du so lange vermisst hast, schmerzlich vermisst hast, lag in dir. Die ganze Zeit. Du hast es nur nicht gesehen, hast an den falschen Stellen danach Ausschau gehalten. Und wenn dir jemand gesagt hat, dass du es schon hast, dann konntest du es nicht glauben, wurdest wütend, weil sich irgendwas falsch anfühlte, nicht echt.

Die eigene Schönheit kann nicht erkannt werden, nur weil es die anderen sagen. Die eigene Schönheit und Größe kann nur in dir selbst gefunden und von dir selbst gefühlt werden. Das kann nicht von außen kommen, auch wenn wir das so oft so gerne hätten.

Der Schmerz der Trennung ist nun vorbei. Die Trennung von dir selbst. Du bist angekommen - in dir, bei dir, tief in deinem eigenen Herzen hast du endlich Heimat gefunden, Zuflucht, Geborgenheit, Vertrauen. Du bist jetzt alles, was du zum Leben brauchst. Nichts fehlt dir mehr.

Du hast die Schleier der Täuschung, der Trennung, der alten Muster und Wunden durchschritten. Wie einen Vorhang hast du sie zur Seite geschoben und bist einfach durchgegangen. Es war wirklich einfach. Ein kurzer Schmerz des Erkennens, ein kurzer Schmerz darüber, sich so lange so sehr getäuscht zu haben, nochmal kurz die alte Wunde und dann war es geschehen. Es ist vorbei. Die alte Wunde gibt es nicht mehr. Du bist frei. Du bist da. Klar, rein, groß, geläutert, wertvoll, selbstbewusst, dankbar, demütig, berührt. Bereit, endlich dein Licht der Welt zu schenken.

Danke für dich! Danke für deinen Mut, dich dir selber zu stellen. Danke, dass du dich gefunden hast.

Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche