Manchmal
befinden wir uns in Situationen, die wirklich herausfordernd sind.
Umstände, die uns viel abverlangen, die schmerzhaft sein können. Sie
kommen bisweilen unverhofft, völlig unerwartet. Wir reflektieren, wir
analysieren, wir fühlen Gefühle, wir schauen uns alles an, was damit
zusammenhängt, drehen und wenden alles von links nach rechts. Wir finden
unseren Anteil daran. Erkennen, durchdringen, verstehen.
Oft reicht das und
die Situation dreht sich wieder. Es kann aber auch vorkommen, dass sich
die Lage vielleicht gar nicht groß verändert hat, durch all unser
Engagement und dennoch wissen wir: Es ist alles getan. Alles, was in
meiner Macht steht, habe ich getan. Mehr sehe ich nicht. Mehr kann ich
gerade nicht leisten. Alles andere liegt nicht mehr in meiner Hand. Und
jetzt?
Die Umstände
scheinen nach wie vor verfahren und gleichzeitig kann ich
augenscheinlich nichts mehr tun. In solchen Momenten übergebe ich mich
komplett der inneren Führung, meiner Seele, meinem höheren Ich, dem
größeren Plan. Ich gebe auf, ich gebe mich hin. Ich lasse alle
Vorstellungen davon los, wie es zu sein hätte, damit es besser ist. Ich
weiß in dem Moment einfach nicht mehr was wirklich besser oder
schlechter ist. Ich übergebe mich an das All-Bewusstsein, an die tiefe
Weisheit, die einer jeden Lage innewohnt. Für irgendwas wird es gut
sein. Es hat seinen Grund, dass es genau so ist und ich höre auf, noch
mehr verstehen zu wollen.
Und gleichzeitig treffe ich seit
neuestem eine ganz wichtige Entscheidung. Ich nehme meine komplette
Macht zurück zu mir. Alle Energie, die dazu beigetragen hat, die
Situation zu erschaffen, nehme ich zurück zu mir. Alle Macht, die ich
oft unwissentlich in die Erschaffung dieser Lage gesteckt habe, hole ich
zurück zu mir, mache sie mir wieder zu eigen. Damit entziehe ich dem
Ganzen die Grundlage der Existenz. Keine Macht, keine Schöpfung. Es ist,
wie wenn man aus einem Luftballon plötzlich die Luft rauslässt. Er kann
dann nicht mehr aufgeblasen existieren, er schnorrt zusammen, wird
irrelevant. Ich nehme meine ganze Verantwortung zurück zu mir, auch
Verantwortung, die ich vielleicht unterschwellig an andere übergeben
habe. Manchmal ist einem das gar nicht bewusst.
Dieser Akt
findet auf allen Ebenen statt, über alle Zeiten hinaus, in allen
Dimensionen. Er schließt alles mit ein, was damit in Verbindung steht,
auch wenn ich das gerade nicht benennen könnte. Ich muss es nicht
wissen, die Entscheidung reicht.
Es ist ein heiliger Akt der
Heilung. Und damit habe ich wirklich alles getan, was in meiner Macht
steht. Dann stehe ICH wieder in meiner Macht.
Danke Karin Margit Reischl für die wunderbare Erweiterung meines Werkzeugkoffers, für diese herrliche Sicht, für diese Macht.