Wenn wir uns ständig von anderen, der Welt, erhoffen, dass sie sich ändern mögen, weil dann endlich alles besser wäre, sind wir gefangen. In unserem eigenen Denken. In unserer Vorstellung von einer besseren Zukunft. Im Brauchen. In der Ohnmacht. Wir sind handlungsunfähig, weil wir an den anderen nun mal nichts ändern können.
Wir sind mit unserer Aufmerksamkeit bei all dem, was wir nicht gut finden. Wir sind mit urteilen, werten und verurteilen beschäftigt. Wir sind mit unserer Aufmerksamkeit in der Zukunft und vor allem bei anderen Menschen und nicht bei uns selbst.
Fühlen wir doch mal all die Gefühle, die damit einhergehen, wenn die Menschen so bleiben dürfen wie sie gerade sind. Was macht das denn mit uns? Fühlen wir uns nicht gesehen? Nicht toleriert? Ohnmächtig? Hilflos? Ungerecht behandelt? Verkannt? Klein? Wertlos?
Glauben wir, wir könnten nur wir selbst sein, wenn die anderen es uns endlich gestatten würden? Wenn von irgendwoher die Erlaubnis käme? Trauen wir uns erst, wir selbst zu sein und uns wirklich zu zeigen, wenn die anderen mal damit anfangen würden?
Wir können genau eine Sache machen: Wir können uns gut um uns selbst kümmern und all das leben, was wir so gerne an den anderen sehen würden. Wir können der Mensch sein, dem wir gerne begegnen würden.
Wir können mit unserer Aufmerksamkeit wieder zurück zu uns selbst kommen und uns ehrlich zugestehen, dass wir keine Veränderung der Welt brauchen. Sie darf so bleiben wie sie ist.
Meine kleine Welt in mir allerdings kann ich nach Herzenslust verändern und so gestalten, dass ich mich mit mir rundum wohl fühle.
Alles, was ich mir so sehnlichst von den anderen wünsche, darf ich selbst sein.
Foto: Canva Text und Gestaltung: Anja Reiche |