Ja, wir haben die Befürchtung, dass wir einen Fehler machen könnten. Was, wenn wir später merken, dass wir denjenigen, dem wir da gerade die Tür vor der Nase zugemacht haben, doch noch "brauchen" könnten? Was, wenn wir irgendwann feststellen, dass DAS unsere Chance gewesen wäre, DAS Angebot und nun keine Möglichkeit mehr haben, da ranzukommen?
All diese Befürchtungen kommen von unserem Verstand. Unser Herz weiß, dass diese Tür jetzt zugemacht werden will. Unser Herz kennt keine Sorgen darüber, dass wir etwas verpassen könnten, unwiderruflich kaputt gemacht haben.
Wenn etwas wirklich zu uns gehört, dann kommt es auch in unser Leben, wenn wir es schon einmal abgelehnt haben. Wir sind Schöpfer. Wir können wählen. Nur der Verstand kennt diese Ängste, dass wir einen Fehler machen könnten.
Mein Bauchgefühl weiß in Sekundenschnelle, was für mich stimmt, ob mich ein Projekt reizt, ob ich wirklich die Richtige für den Klienten bin, ob ein Kontakt wirklich noch zuträglich ist.
Ich habe in den letzten Tagen und Wochen so einige Türen zugemacht. Habe klare Entscheidungen getroffen. Ich habe Menschen gesagt, dass ich keinen Kontakt mehr möchte. Ich habe Klienten abgelehnt. Angebote für Interviews und andere Zusammenarbeiten ausgeschlagen. Gestern habe ich dann auf meiner Facebookseite "Anja Reiche - Heilerin der Herzen" die Nachrichtenfunktion ausgestellt. Die Kanäle, auf denen mich Nachrichten erreichen, wurden mir einfach zu viel. Wer mich finden will, findet mich.
Aus eigener Erfahrung kenne ich deswegen diese Stimmen im Kopf, die laut werden und ihre Bedenken äußern. Was, wenn...? Und gleichzeitig kenne ich diese unfassbare Befreiung, es wirklich durchzuziehen, wirklich konsequent zu sein, wirklich vollumfänglich NEIN zum anderen zu sagen und damit JA zu mir.
Wir ziehen oft nicht direkt in Erwägung, dass drei neue Türen aufgehen könnten, wenn wir die eine zumachen. Doch genau so ist es. Die falschen Türen offen zu halten, raubt uns Energie und blockiert den natürlichen Lebensfluss. Wir beschäftigen uns mit Dingen und Menschen, die jetzt gerade überhaupt nicht dran sind. Dabei verpassen wir es, uns mit den Dingen zu befassen, die jetzt dran sind. Die Energie verpufft, das Zeitfenster geht zu. Während wir uns damit quälen, das Falsche zum Richtigen zu machen, könnte in der gleichen Zeit das Richtige wie von Zauberhand geschehen, wenn wir da unsere Energie hinlenken würden.
Es ist jetzt dran, das für UNS Richtige zu tun. Nicht das, was andere für uns als richtig erachten. Nicht das, was für andere scheinbar richtig wäre, von Vorteil. Nicht das, was logisch wäre. Nicht das, was wir könnten, nur weil wir die Fähigkeiten dazu haben. Das, was für UNS JETZT richtig ist, das ist dran. Was Entspannung in unser System bringt. Was stimmig ist. Was weit und hell und leicht macht, bevor der Verstand anfängt zu quatschen. Was ein wohliges Gefühl auslöst. Was uns innerlich lächeln lässt. Was uns ausatmen lässt.
Es wird Menschen geben, die keinen Applaus klatschen. Es wird Menschen geben, die enttäuscht sind, die etwas anderes von uns erwartet haben. Es wird Menschen geben, die das überhaupt nicht verstehen können. Es wird Menschen geben, die uns dafür verurteilen. Es wird Menschen geben, die uns deswegen verlassen. Ja. All das. Das macht aber nichts. Dagegen müssen wir nichts tun. Damit müssen wir nichts tun. Es darf einfach so sein. So einfach.
ICH darf sein. Ich darf wählen. Ich darf Türen zumachen. Ich muss es sogar, damit das Leben weiß, dass es mir ernst mit mir ist.
Foto: Canva Text und Gestaltung: Anja Reiche |