Dienstag, 11. Februar 2020

Kompromiss ist nicht gleich Kompromiss

Mir geht dieses Wort herzradikal nicht mehr aus dem Kopf. Ich liebe diese Wortschöpfung, die vorgestern Nacht zu mir kam. Gestern hatte ich direkt ein Spruchbild damit fertig gemacht und hier geteilt. Maja kam dann noch mit "Herzextremistin" ums Eck. 🤩 Auch so geil.

Was gerade da ist, ist diese unfassbare Dankbarkeit und ein Staunen, ein Gewahrsein, dass ALLES da ist. Freiheit, Fülle, Erfüllung, absolute Zufriedenheit. Ich brauche nur noch zu genießen, neue Abenteuer aushecken und das Leben feiern.

Es gibt nicht mehr zu tun, als das, feiern, mich feiern, die Wunder feiern, genießen und es ist in JEDER Zelle angekommen, dass ALLES da ist. Um mehr geht es tatsächlich wirklich wirklich echt nicht und nie war mir das klarer.

Was hab ich für einen Weg hinter mir, um in diesem Lebensgefühl anzukommen. Was hab ich nicht alles dafür durchlebt, gelöst, erkannt. Krasses Pferd. Diese Zufriedenheit, die jetzt da ist, fällt nicht einfach so vom Himmel. Dafür darf man gehen, für sich gehen, für sich einstehen. Kompromisslos.

Viele meinen immer, ohne Kompromisse würde es nicht gehen. Jein. Ich mache schon auch Kompromisse, aber nur solche, bei denen ich mich nicht selbst verrate. Meistens wird Kompromisse machen damit verwechselt, sich selbst zu übergehen, sich selbst zu vergessen und es vor allem, dem anderen recht zu machen. So verstehe ich Kompromisse nicht. Ein Kompromiss ist für mich eine Win-Win-Situation, in der alle Beteiligten zufrieden sind und zwar wirklich zufrieden. Jedem soll es damit gut gehen, zu 100%. Wenn das nicht der Fall ist, ist der schönste Kompromiss ein Arschloch.

So rede ich deswegen von Kompromisslosigkeit, weil meine Herzenssehnsüchte, meine elementaren Grundbedürfnisse, meine tiefste Wahrheit nicht verhandelbar sind. Mein Herz wird nicht verraten, nur damit ein Deal gefunden wird, in dem es vor allem dem anderen gut geht oder beiden nur halbgut.

Ich habe mir irgendwann meine Ansprüche erlaubt und es sein gelassen bei den elementaren Dingen Abstriche zu machen. Selbstverständlich immer bereit, für alle meine Entscheidungen auch die Konsequenzen zu tragen.

Versteht mich nicht falsch, so lange etwas stimmig für mich ist, kann jeder alles von mir haben. Ich bin der sozialste, liebevollste, rücksichtsvollste, großzügigste Mensch und das kann ich nur sein, wenn ich mich selbst achte. Liebe deinen Nächsten wie dich selbst setzt voraus, dass ich mich erstmal selber liebe.

Ich will behaupten, dass ich jetzt in dieser Fülle, Freude, Erfüllung und Zufriedenheit bin, weil ich eben irgendwann aufgehört habe faule Kompromisse einzugehen und angefangen habe herzradikal zu sein. Prädikat: empfehlenswert!

Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche