Donnerstag, 20. Juni 2019

Ich mach' es mir leicht

Ich mach es mir leicht. Und das mit vollster Absicht und Überzeugung.

Habt ihr diesen Satz auch schon mal als Vorwurf bekommen? "Ja, du machst es dir leicht!" "Du hast leicht reden."

Ja, ich hab leicht reden. Ja, ich mach es mir leicht. Gott sei Dank. Schwer hatte ich lange genug. Mit der Erfahrung bin ich echt fertig. Sobald etwas anfängt kompliziert zu werden, schwer, zäh, drückend, lass ich es direkt bleiben. Ich trete einen Schritt zurück und atme erstmal.


Wie kann es jetzt leichter werden? Ich glaube, dass Schwere nicht unsere Natur ist. In der Natur gehen die Dinge mühelos. Hast du schon mal eine Katze ächzen hören vor Stress? Hat die Blume beim Erblühen je gestöhnt? Macht sich der Vogel Gedanken, ob seine Jungen wohl das Fliegen ordentlich lernen oder ob sie brav sind und nur niemandem aufs Auto kacken? Nicht wirklich, oder?

Wir dürfen es uns leicht machen. Wir dürfen Dinge auf die leichte Schulter nehmen, Risiken eingehen, spielen, ausprobieren, hinfallen und der Freude folgen. Was sich gut anfühlt, ist richtig.

Her mit dem leichten Leben! Ich finde leicht, freudig, neugierig, verspielt sein großartig. Kinder lernen und entwickeln sich am besten beim Spielen, beim Ausprobieren, in der Freude, beim Spaß. Kritik, Regeln, Warnungen, Vernunft und Kontrolle sind kontraproduktiv. Das zerstört jeglichen Entdeckergeist, jegliche Kreativität, jegliche Individualität. Bei Erwachsenen ist das genauso.

Ich bin Kind. Ich bin unvernünftig. Ich handle ausschließlich aus dem Bauch heraus. Ich folge Impulsen und vor allem folge ich der Freude und der Leichtigkeit. Frei nach dem Motto "Wenn es kompliziert wird, ist es nicht die höchste Wahrheit."! Dann ist es höchste Zeit, es anders zu machen.


Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche