"Ich fühle meinen Körper, die Stelle, die sich gerade bemerkbar macht. Ich nehme sie wahr, wohlwollend, spüre hin und schicke ihr ein inneres Lächeln. Alles in mir entspannt sich. Ich mache mich weit, mache auf und lasse alles fließen, was sich an dieser Stelle angestaut hat. Alles, was dieses Symptom, diesen Schmerz erzeugt hat, kommt in Fluss. Alles, womit ich es genährt und erschaffen habe, fließt zurück zu mir, in meine Mitte, zurück zum Schöpfer, in den Alchemie-Kessel, der alles verwandelt. Dieser Kessel befindet sich in Höhe des Solarplexus. Hier fließt sie hin, meine Macht, meine Schöpferkraft, hier sammelt sie sich wie flüssiges Gold. Hier darf neu entstehen, was der Liebe entspricht, der göttlichen Ordnung, dem Plan meiner Seele. Es ist, als würde ich Gold in mir einschmelzen und neu gießen, ihm eine neue, zuträgliche Form geben. In diesem Kessel entsteht das, was meinem Urzustand entspricht. Die Zellen erinnern sich, sie kennen ihre eigentliche Aufgabe. Gesund, vital, pulsierend, lebendig, in höchster Liebe schwingend tun sie ihren Dienst. Heil, ganz, vollständig. Jetzt und immer."
Mit dieser Herangehensweise, die eines Nachts zu mir kam, werden wir immer lebendiger, unsere Zellen werden wiederbelebt, erfüllt mit unserer Liebe und Energie. Wir nehmen wieder Kontakt auf und erkennen an, was unser Bewusstsein kann. Unser Bewusstsein IST Leben. Alles, was wir mit unserem Bewusstsein versorgen, lebt. Alles, was fließt, lebt und ist gesund. Das Leben ist Fluss.
So oft haben wir aus Unwissenheit den Kontakt zu unserem Körper verloren, haben die Verantwortung für die Symptome abgegeben und er hat das getan, was nur logisch ist. Er hat angefangen zu sterben, sich zu verformen, zu kranken. Ihm fehlt unsere Liebe und dass wir komplett in ihm wohnen. Ihm fehlt unser Bewusstsein, unsere Aufmerksamtkeit, unsere Liebe, die durch ihn fließt. In jede Zelle. Ziehen wir wieder ein in unser Haus, in unser Gefährt, in unseren Körper.
Bringen wir alles in Fluss, was sich angestaut hat, lieben wir, was vernachlässigt wurde. Versorgen wir ihn mit Zuneigung, Freundlichkeit und Zuwendung. Er ist unsere Schöpfung. Er sieht so aus, weil wir ihn entsprechend behandeln.
So oft glauben wir, dass wir bei körperlichen Beschwerden einer höheren Macht ausgeliefert sind, dass wir da nichts machen können, dass die Problematik auf materieller Ebene gelöst werden muss und das am besten von einem Arzt. Ohnmacht ist an der Tagesordnung. Wir fühlen uns klein und unfähig, da irgendwas beeinflussen zu können. Beein-fluss-en. Da ist der Fluss drin, das Fließen. Wir können beein-fluss-en, ins Fließen bringen. Wer, wenn nicht wir selbst?
Wie mag sich unser Körper wohl entwickeln und verändern, wenn wir an jeder Stelle, die ziept, die Energie wieder in Fluss bringen, wenn wir das beeinflussen? Wie mag er sich verändern, wenn wir ihn jeden Tag freudig lieben, mit allem, was gerade an ihm dran ist oder nicht dran ist? Wie mag er sich entwickeln, wenn wir ihm immer wieder, an jeder Stelle ein inneres Lächeln schenken oder ihn vielleicht sogar gedanklich und tatsächlich streicheln? Wie gut tut Zuneigung einem Wesen? Unser Körper ist einfach ein Wesen, das Liebe braucht, wie die Luft zum Atmen, das uns braucht, unser Bewusstsein.
Einen Versuch ist es wert, oder?
Foto: Canva Text und Gestaltung: Anja Reiche |