Freitag, 1. Mai 2020

Wie würde es deinem damaligen ICH jetzt gehen?

Für alle wachen Menschen:

Was wäre, wenn wir die, die Angst haben und alles ungeprüft glauben, was von außen an sie herangetragen wird, mal mit einem liebenden Blick betrachten?

Was wäre, wenn "Opfer" und "Mitläufer" so sehr den Zugang zu sich selbst verloren haben, dass sie gar nicht anders können, als ihre Wahrheit dankend, vorgefertigt im Außen anzunehmen? Was wäre, wenn sie maßlos damit überfordert wären, wenn sie feststellen müssten, dass das, was über Jahrzehnte ihre Wahrheit war, plötzlich Risse bekommt?

Alleine die Vorstellung, dass einem keiner mehr sagt, was richtig ist und man das auch noch auf unerklärliche Weise selber rausfinden soll, ist die Überforderung in Perfektion. Da ist kein einziges Handwerkszeug, auf das sie zurückgreifen könnten.

Uns wurde nicht beigebracht, selbst zu denken, zu hinterfragen, hinzuspüren und Obrigkeiten in Frage zu stellen. Wir haben es nicht gelernt. Ja, viele von uns sind in den letzten Jahren durch ihre persönliche Hölle gegangen und MUSSTEN hinschauen, sich selbst finden, Fragen stellen, alles loslassen, was bis dahin wahr war. Und wir wissen alle, was das für eine krasse Nummer war. Jahre waren wir damit beschäftigt.

Stell dir vor, damals, als du von deiner persönlichen Hölle noch nichts geahnt hast, im "alten" Leben, vor dem Aufwachen, hätte man dir alles auf einmal unter den Füßen weggezogen, was bis dahin dein Weltbild war, so wie das jetzt im großen Stil passiert. Du hattest vielleicht noch nie etwas von Spiritualität gehört, von der eigenen, inneren Weisheit, von deiner Größe, von göttlicher Anbindung. Dein Weltbild wurde dir von anderen vorgekaut. Mir ging es nicht anders.

Stell dir vor, dein damaliges ICH wäre jetzt in dieser Situation. Kein innerer Kompass, kein allumfassendes Weltbild, keine übergeordnete Sicht, keine Verbindung zur Seele, zum Göttlichen, keine Heimat in sich selbst. Nichts von all dem und dann kommt da plötzlich eine Horde von Menschen, die immer größer wird und dir erzählt, dass alles ganz anders ist und dass die Medien lügen, dass du verarscht wurdest, dein ganzes Leben lang. Dass die Welt keine Scheibe ist, sondern eine Kugel. Und dann schreien sie dich auch noch an, dass du Opfer gefälligst selber denken sollst, zeigen mit dem Finger auf dich und verachten dich. Wie hätte dein damaliges ICH wohl reagiert?

Über Jahre habe ich mich aus den alten Mustern geschält. Über Jahre bin ich einen Tod nach dem anderen gestorben. Es war ein Prozess. Ich hatte genug Zeit. Jetzt in dieser Phase ALLES auf einmal im Hauruckverfahren um die Ohren gehauen zu bekommen, ist echt die ganz große Hausnummer.

Wir sollten vielleicht etwas mehr Verständnis haben. Die meisten haben vor Freiheit und Selbstdenken eine Heidenangst. Es gibt nichts mehr im Außen, an dem man sich festhalten kann. Viel mehr soll man jetzt alles in sich selbst finden. Da ist aber (noch) nichts. Keine Idee von Intuition. Ja, schon gar nicht die Vorstellung davon, dass man selbst überhaupt dazu in der Lage sein soll. Wenn du dich Jahrzehnte nur über den Körper, das Materielle definiert hast, alle Verantwortung an andere abgegeben hast, dann kannst du nicht von jetzt auf gleich deine Wahrheit leben. Da ist nämlich keine.

Auch die Göttlichkeit wurde von ganz vielen abgespalten. Nicht nur das Böse, nein auch das, was zu gut und zu groß scheint. Wer bist du, dass du dich hier hinstellst und dich einen Gott nennst? Auch das wurde uns "ausgetrieben". Gotteslästerung wurde es genannt, Überheblichkeit, Größenwahn. Wie sollten diese Menschen in ihre Größe kommen, wenn sie das gar nicht dürfen?

Geben wir den "Mitläufern" die Hand, wenn sie wollen. Helfen wir ihnen in ihrer Überforderung, wenn sie wollen. Wir wissen schon wie es geht. Geben wir unser Wissen und unsere Erfahrung weiter. Erzählen wir von unserem eigenen Weg, von unserer Geschichte. Erzählen wir, wie wir uns damals gefühlt haben, als unsere Welt einstürzte. Wir wissen, wie beschissen sich das anfühlt und wir haben den Weg aus dem Chaos schon gefunden. Das ist ein mega großer Schatz.

Und die, die von all dem weiterhin nichts hören wollen, dürfen wegsehen und die Ohren verschließen. Es ist ok. Sie werden nicht verhindern, dass hier eine neue Welt entsteht. Die Entscheidung ist lange gefallen, auch wenn es gerade nochmal richtig eng zu werden scheint. Zu viele haben gewählt und zwar keine neue Partei, sondern ihre innere Wahrheit, die an Frieden und Freiheit glaubt, an Liebe und Freude. Viele genug haben die Eigenmacht gewählt. Der Wandel ist von nichts und niemandem mehr aufzuhalten. Das ist meine Wahrheit.

Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche