Mittwoch, 19. Februar 2025

Ganz und gar in meinen Schuhen stehen

Für mich ist es das eine, die anderen so zu lassen wie sie sind. Natürlich kann und darf ich sie nicht ändern. Das andere ist - und das ist für mich persönlich essentiell - anzuerkennen, was das Verhalten der anderen für mich bedeutet hat. Meinen Schmerz zu sehen und zu nehmen und ganz und gar in meinen Schuhen zu stehen, ist für mich sehr oft die Heilung und Erlösung. Ganz bei mir sein und mit mir.

Dafür muss ich das Verhalten der anderen betrachten, erfassen, benennen, verstehen. Ohne Entschuldigungen für sie zu finden. Ohne sie dafür zu verurteilen.

Hinschauen. Feststellen. Und das, wie es für mich war, wie es sich für mich dargestellt hat, wie ich es erlebt habe, komplett anerkennen. Mitgefühl mit mir selbst. Und in dem Moment NUR mit mir.

Lange Zeit hatte ich viel zu schnell und eigentlich fast nur Verständnis für die anderen. Habe ihre Wunden gesehen, habe verstanden, warum sie nicht besser oder anders können. Darin hab ich mich vergessen. Ganz oft. Ganz und gar.

Meine Heilung und Erlösung ist es, ganz und gar in meinen Schuhen zu stehen, durch meine Augen zu schauen und zu erkennen, was DAS (was immer DAS gerade ist) für mich bedeutet hat. Was es für mich hieß, DAMIT konfrontiert zu sein. DIESE Erfahrung mit den anderen zu machen. Mich selbst darin halten und mir zur Seite stehen. Dem Teil, der diese Erfahrung(en) gemacht hat.

Ich bin für mich da.