Mittwoch, 29. Januar 2020

Demut ist, in allem das Göttliche zu sehen

Demut bedeutet nicht, sich klein zu machen und sich zu unterwerfen. Demut bedeutet, seine eigene Größe und Schönheit komplett zu erkennen und gleichzeitig in der Lage zu sein, sich vor der Größe und Schönheit der anderen zutiefst zu verneigen.

Wenn ich in Demut meine Größe anerkenne, stelle ich mich nicht über andere, sondern kann jeden in seiner vollen Größe neben mir akzeptieren.

Deshalb liebe ich Demut so. Ich knie innerlich immer wieder nieder vor der Schönheit dieses Lebens, vor dem Wunder, dessen Teil ich bin. Sogar vor mir knie ich nieder und verneige mich in Ehrfurcht vor meinem Weg, vor meinem Mut, vor dem, was ich alles schon gemeistert und auch überlebt habe.

Ich verneige mich vor jedem Einzelnen und den vielen unterschiedlichen Wegen und Herausforderungen. Ich verneige mich vor meinen größten Arschengeln. Für was haben sie sich nicht alles bereit erklärt, um mir bestimmte Erfahrungen zu ermöglichen. Ich verneige mich vor der Göttlichkeit in einem jeden, denn sie ist da, egal, was dieses Wesen gerade zum Ausdruck bringt.

Demut bedeutet wohl die Göttlichkeit in allem zu sehen, auch im Elend. Gott hat viele Gesichter. Er drückt sich in allem aus, was hier auf der Welt und im ganzen Kosmos geschieht. Da wirkt eine Intelligenz, die wir nur ansatzweise erfassen können und mit Demut noch etwas mehr.

Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche