Was für eine Herausforderung, aufzumachen. Die Liebe reinzulassen. Es zuzulassen, geschehen zu lassen, anzunehmen, dass da Liebe für mich ist. Es für möglich zu halten, dass mir die tiefste, göttliche Liebe entgegengebracht wird.
Dieser Blick, der so weit und warm ist. Diese Augen, durchdringend, die in den letzten Winkel meiner Seele schauen, denen nichts, aber auch gar nichts entgeht. Sie sehen alles und sie sprechen von Liebe.
Kann es wirklich wahr sein? Kann es wahr sein, dass ich gemeint bin? Es tut fast weh. Etwas wehrt sich förmlich, es ins System zu lassen, ins Herz, in jede Zelle. Es ist ein Tod. Etwas stirbt, wenn ich mich dem öffne.
Ich seh mich am Boden knien. Die Liebe, sie umgibt mich, streichelt, züngelt, umspielt mich, brennt teilweise wie Feuer auf meiner Haut, da wo sie meinen Körper berührt. Ich seh mich schreien, weinen, wehre mich noch und doch kann ich mich nicht entziehen, dringt sie in mich, durch meine Haut, durchwirkt mich, durchlichtet, flutet, sprengt mich von innen auf, knackt die harte Schale auf diese Weise.
Es kracht. Etwas zerbirst. Tausend Scherben und Splitter. Der Panzer. Weggesprengt. Rohe Haut. Kein Schutz. Wundsein. Ich weine, halte mir die Augen zu, die Hände vors Gesicht. Ich bin nackt. Bloß. Und: geliebt.
Weiche Wellen. Sanft. Warm. Ich heile. Neue Haut. Meine Haut. Berührbar. Ich fühle. Spüre mich selbst. Das bin ich - pur.
Ich stehe auf. Dieser Blick, er ruht noch immer auf mir. Liebende Augen. Bis in Tiefe. Ich bin durchdrungen. Erfasst. Angefüllt. Aufgeweicht. Habe mich ergeben. Hingeben. Ich lebe. Geliebt. 🙏🏼❤️
Foto: Canva Text und Gestaltung: Anja Reiche |