Donnerstag, 30. September 2021

Ich habe es nicht in der Hand wie andere reagieren

Ich musste mir ziemlich viel anhören auf Facebook zu meinem letzten Beitrag, in dem ich geschrieben hatte, dass Narzissten keine Arschlöcher sind und wir Empathen aufhören dürfen zu liefern.

Ich würde Opfer beschämen, aussagen, dass sie selber schuld sind an z. B. Vergewaltigung. Ich würde Mord für gut befinden und die Täter in Schutz nehmen. Es wäre brandgefährlich, was ich da äußern würde. Das würde das Böse legitimieren und sowas könnte ja nur von jemandem kommen, der von Narzissmus keine Ahnung hat oder selbst ein Narzisst ist. Und was nicht noch alles.

Menschen, die teilweise zum ersten Mal einen Text von mir gelesen haben und überhaupt keine Ahnung von meinem Weg haben, von meiner Geschichte, von meinem Weltbild, haben mal ganz schnell ihr Urteil gesprochen. Ich war mal wieder für so einige die Ausgeburt des Satans.

Wieder andere - bedeutend mehr - haben meine Worte im Herzen verstanden und waren extrem erleichtert, dass das mal jemand ausgesprochen hat.

Ich hab es nicht in der Hand, wie andere reagieren, wenn ich meine Wahrheit spreche. Ich bin für jeden das, was er gerade in mir sieht. Ich bin der Spiegel zur Selbsterkenntnis.

Es geht bei den Reaktionen nie um mich. Weder bei den negativen noch bei den positiven. Jeder erkennt einen Aspekt von sich in mir.

Was bleibt also? Ich! Ich bleibe. Ich bleibe stehen und spreche weiterhin meine Wahrheit. Jeder darf damit machen was er will. Jeder sieht in mir das, was er gerade sieht. Ich kann es nicht ändern und ich will es nicht ändern.

Ja, ich bin für manche ein Narzisst. Ja, ich bin für manche eine Gefahr. Ja, es gibt Menschen, die würden mir gerne das Handwerk legen, mich beseitigen. Ja, ich bin für manche ein riesiges Geschenk, ein Leuchtturm, ein Pionier, eine Inspiration. Ja, ganz vielen bin ich völlig egal. Manche hassen mich. Manche lieben mich.

Ich bin für dich das, was du in mir siehst. Nicht mehr und nicht weniger. Für mich bin ich in jedem Moment die beste Version von mir, die ich sein kann. Ich spreche meine Wahrheit. Ich bleibe mir treu. Ich atme und fühle, wie es ist, für die Menschen das Hellste und das Dunkelste zu sein. Ich bin immer alles.


Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche