Neulich bekam ich mal wieder eine Einladung als Speaker zu einem Kongress. Gefragt waren all meine Tools und Methoden und vor allem meine Abkürzungen auf dem Weg, "mein Ding" zu machen. 🙈🙈🙈 Hätte der Veranstalter sich nur ansatzweise mit meinem Sein und Wirken befasst, wüsste er, dass er genau DAS von MIR nicht bekommt.
Dieser Weg, dieses Sein hat keine Abkürzung. Jeder Versuch, diese Abkürzung zu finden und gewisse Dinge, Ereignisse, Erfahrungen und Gefühle zu umschiffen, ist für mich der eigentliche Umweg, den ich mir getrost sparen kann.
Sein mit dem, was ist. Erforschen, wer in mir denn hier die Abkürzung will. Was will ich mit der Abkürzung, dem Tool, der Methode tatsächlich erreichen oder vermeiden? Wer in mir ist mit dem JETZT nicht einverstanden? Wer in mir hat Angst vor welchen künftigen Ereignissen? Was wäre das Verlockende an der scheinbaren Abkürzung? Wo wünsche ich mich hin und warum will ich weg von dem, wie es jetzt ist?
Das sind für mich die Fragen, die es da eigentlich zu beantworten gibt. Und denen widme ich mich. Natürlich. Das ist der Weg, der für mich stimmt. Da, wo ich bin, bin ich richtig. Denen in mir zuhören, die da gerade nicht sein wollen, ist meine Aufgabe. Das Jetzt birgt die größten Schätze. Wir haben auch gar nichts anderes als das Jetzt.
Stefan Hiene schrieb heute morgen den folgenden Satz: "Der Umweg ist der eigentliche Weg der Erkenntnis" und meinte damit, dass eben das Scheitern, das, was wir vermeiden wollen, die wichtigsten Erkenntnisse birgt.
Vermutlich meinen wir das Gleiche und dennoch ist für mich der Weg der Erkenntnis eben genau kein Umweg. Das vermeintliche Scheitern würde ich niemals als Umweg bezeichnen. Und ich würde das, was da passiert schon gar nicht Scheitern nennen. Es ist wie es ist und ich habe die Chance mit diesem "so ist es gerade" da zu sein. Der Weg der Erkenntnis ist für mich das wahre Sein im Jetzt. Bewusstwerdung darüber, was da ob der Umstände in mir passiert. Ganz ohne Abkürzung. Ganz ohne irgendwo hin zu wollen. Ganz ohne Ausschau danach zu halten, ob das Gras auf der anderen Seite vielleicht grüner ist. Und wenn in mir etwas die Fühler nach "woanders" ausstreckt, dann bin ich mit diesem Etwas. Genau da. Das könnte man dann "ich mach mein Ding" nennen. 😁😉