Freitag, 2. Oktober 2020

Was brauchen wir stattdessen?

Ich denke mal laut… und bestimmt vergesse ich Aspekte, aber mir geht da so einiges durch den Kopf, deswegen schmeiße ich mal alles einfach so in den Raum. Kann jeder damit anfangen, was immer er damit anfangen will. Es sind einfach nur Gedanken… 😉

Viele Eltern kämpfen im Moment dafür, dass die Kinder wieder „normal“ zur Schule können, also ohne Maske, ohne Impfung, etc.

Andere kämpfen dafür, dass die Maßnahmen überhaupt wieder aufgehoben werden, man wieder „normal“ in Fußballstadien kann, in Discos, in Bars.

Andere schreiben Politiker an und versuchen, Gehör zu finden, machen ihre Empörung deutlich.

Immer geht da eine Bitte an jemand anders, der es aus unserer Sicht anders als bisher machen soll, der etwas verändern muss für uns. Da ist augenscheinlich eine Hierarchie, ein Machtgefälle. Wir wollen da wieder irgendwo rein und brauchen dafür "Erlaubnis". Was aber, wenn das, wo wir da so dringend rein wollen, gar nicht das ist, was wir eigentlich wirklich brauchen?

Wie zuträglich war das Schulsystem VOR dem ganzen Spuk denn wirklich? War es wirklich kindgerecht und förderlich? Waren davor nicht schon unzählige Stimmen zu hören, die nach Veränderung gerufen haben? Und jetzt pochen so viele darauf, dass genau diese Schulen doch bitte wieder „normal“ weitermachen sollen, wie VOR Corona?

Was, wenn heute jegliche C-Maßnahme aufgehoben wird? Reicht das wirklich? Was ist mit all der Korruption, die passiert ist, auch davor schon passiert ist? Dem Lobbyismus? Was ist mit der Zensur, der Unterdrückung anderer Stimmen? Dem Welthunger? Der Pharma-Diktatur? Der Ausbeutung? Ist es tatsächlich damit getan, dass die Kinder wieder „normal“ in die Schule können, wieder Konzerte stattfinden, Fußballstadien gefüllt werden, Discos aufmachen?

Lass genau jetzt alle Maßnahmen wegfallen, was dann? Das wäre natürlich erstmal eine riesige Erleichterung, auch für mich, und weiter?

Gefühlt wäre das so, wie wenn man an einem total baufälligen und maroden Haus mal eben einen Eimer Farbe vertut und die Wände streicht und dann glaubt, es ist renoviert. Das ist für die Katz. Mit ein wenig Farbe und Kitt kommen wir, glaube ich, nicht weit.

Was, wenn es gar nicht darum geht, wieder in das alte Normal zu kommen? Was, wenn wir aufhören würden, mit dem Kopf gegen Wände zu rennen, gegen Windmühlen zu kämpfen, Gehör zu finden bei denen, die gar nicht unsere Sprache sprechen und schon gar nicht hören wollen, was wir zu sagen haben? Was ist, wenn wir uns umdrehen und gehen und das aufbauen, was wirklich dran ist?

Da hab ich zum Beispiel von einem österreichischen Hotelier gelesen, der seine leerstehenden Räumlichkeiten dazu zur Verfügung stellen würde, Kinder zu betreuen, die nicht geimpft sind und daher nicht in die reguläre Betreuung können. Eine großartige Idee. Sollen die doch ihre Impfpflicht machen, wenn man in „anerkannte“ Einrichtungen möchte. Gehen wir eben in „nicht anerkannte“.

Da wird vielleicht gerade der Beruf des Heilpraktikers „offiziell“ abgeschafft, aber wer sagt, dass das schlecht ist? Es ist einfach eine Bezeichnung. Der Titel ist doch gerade egal. Also mir muss keiner ein Diplom vorlegen oder ein Zertifikat. Ich vertraue meinem Herzen und weiß, dass ganz viele unfassbares leisten und dafür keine Bezeichnung haben, keine offizielle Legitimation. Die machen einfach und das ist gut so. Irgendwo in der Grauzone der aktuellen Gesellschaft. Wer braucht einen Titel? Der Titel macht noch lange keine Expertise. Vielleicht ist es viel besser eben nicht offiziell Heilpraktiker zu sein. Damit hat man unfassbar viele gesetzliche Vorgaben und Beschränkungen. Es heißt nicht umsonst, dass man als Heilpraktiker quasi immer mit einem Bein im Knast steht. Lasst uns doch einfach wirken wie wir sind, ohne diese ganzen Schubladen und Belege.

Es gibt dieses schöne Bild, in dem ein Wolf versucht bei den Hyänen akzeptiert zu werden, dazuzugehören, ans Futter zu dürfen und so weiter. Er kämpft und versucht alles, aufgenommen zu werden. Ohne Erfolg. Irgendwann bemerkt der Wolf, dass es gar nicht sein Rudel ist und es daher gar kein Wunder ist, dass er nicht ans Futter darf. Er hat an der falschen Tür geklopft und seine Energie vergebens vergeudet. Das richtige Rudel, der Tribe, die Herde lässt dich immer ans Futter.

Als ich vor elf Jahren so weit war, meinen Job aufzugeben, weil ich echt fertig war, hab ich vorher monatelang versucht, ans "Futter" zu kommen, die Wogen zu glätten, Gehör zu finden. Ich habe gekämpft und gemacht und getan und war am Ende ausgelutscht wie ein Duracell-Häschen, das stundenlang gegen die Wand rennt. Gebracht hat es nix. Ich MUSSTE gehen und stattdessen auf eigene Faust das machen, was wirklich für mich passte.

Also vielleicht geht es nicht darum, endlich zu erreichen, dass wir von den Politikern, den Geschäften, den Institutionen ans Futter gelassen werden. Vielleicht geht es darum einfach unsere wirkliche Herde zu finden. Umdrehen und gehen und das aufbauen, was wir brauchen, damit wir so leben können, wie wir es wirklich wollen. Parallel. Es wird einen Weg geben. Den gibt es nämlich immer.

Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin. Stell dir vor, du bräuchtest gar nicht mit dem Kopf durch die Wand, weil es dir auf der anderen Seite sowieso nicht gefällt. Stell dir vor, das System, wie wir es im Moment erleben und kennen, nimmt keiner mehr ernst und keiner will mehr „rein“?

Vielleicht passiert Wandel nicht dadurch, dass man etwas bekämpft, was man nicht will. Vielleicht passiert Wandel, indem man aufbaut, was man stattdessen will und das andere damit überflüssig macht. Könnte ja sein… 😉


Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche