Ich
höre immer wieder, dass sich Menschen, die auf dem Weg zu sich selbst
sind, Gedanken machen, bei wem sie was sagen können, bei wem sie wie
viel von ihrem neuen Denken, von ihrem Anderssein preisgeben können. Sie
machen sich Sorgen, ob ihr Gegenüber vielleicht überfordert sein
könnte, dass es unangenehme Gefühle in ihm auslösen könnte und das
wollen sie nicht.
Wir können und müssen den Mitmenschen nicht ihre Gefühle ersparen. Es ist nicht unsere Verantwortung die anderen zu schonen.
Fakt ist, dass wir uns so nur wieder selbst verbiegen und wie auf Eiern
durch die Gegend tanzen, versuchen, jedem Fettnäpfchen auszuweichen.
Wozu?
Auch wenn wir noch so vorsichtig sind, wissen wir nie wo
genau der andere letztlich tatsächlich seine Schmerzpunkte hat. Wir
können es nicht wissen.
Das Ganze ist nur furchtbar anstrengend
und wir sind wieder nicht wir selbst, weil wir nur mit dem Radar im
Außen unterwegs sind.
Wir dürfen bei uns bleiben. Wir dürfen
unsere Wahrheit sprechen. Wir dürfen anecken. Wir dürfen andere
triggern. Wir dürfen uns so zeigen wie wir sind. Und wir dürfen damit
andere in ihre Prozesse stürzen.
Es ist nicht meine Aufgabe, andere vor ihren Gefühlen zu beschützen.