Was geht in dir vor, bevor dir eine innere Instanz erzählt, ob das jetzt zuträglich ist oder nicht? Ob du das denken oder fühlen darfst? Ob das jetzt konform ist mit den Konzepten aus "Ein Kurs in Wundern" oder dem aktuellen Money-Mindset?
Was sind da tatsächlich für Gefühle und Gedanken, die in Begegnung so schnell weggeschoben werden, um dann etwas zu kommunizieren, was "passend" ist, der Situation angemessen oder spirituell genug?
Ich begegne so vielen Menschen, bin so viel im Austausch, lade immer wieder ein zu wahrhafter Begegnung, öffne Räume. Eine Beobachtung erstaunt mich immer wieder. Wie sehr spirituelle Konzepte und Phrasen unfassbar weit von sich selbst entfernen können, so sehr, dass noch nicht mal benannt werden kann, was gerade im Körper los ist, welche Empfindungen und Gedanken wirklich da sind. Sie kommen gar nicht mehr durch die Filteranlage durch. Das Innenleben wird komplett zensiert und nur "reine", "geläuterte" Sätze kommen raus, aber nicht das, was wirklich stattfindet, das, was vor der Zensur aktiv war.
Da kommen Sätze wie: "Das hab ich alles schon verarbeitet. Damit bin ich lange durch. Ich hab damit meinen Frieden gemacht" und zu spüren ist genau das Gegenteil. Da brodelt etwas. Oder selbst das ist soweit weggedrückt, dass ich da gar nichts mehr spüre. Ich höre den Menschen und fühle ihn nicht. Er redet ÜBER sich, aber teilt sich nicht mit, offenbart sich kein Stück mit dem, was gerade da ist. Nur Phrasen. Leere Worte. Da ist keiner Zuhause.
Was ist für Begegnung möglich, wenn ich nicht bei diesen Phrasen bleibe?
Ja, ich weiß, letztlich sind auch sie nur eine Schutzfunktion, um die unangenehmen Gefühle nicht fühlen zu müssen, um sich und dem alten Schmerz nicht wirklich begegnen zu müssen. Ich sehe das. Ich respektiere das.
Gleichzeitig mag ich dich einladen. Einladen alles zu vergessen, was du jemals für falsch oder richtig gehalten hast und das da sein zu lassen, was gerade da ist. Genau mit dem in Kontakt zu gehen. DAS in Kontakt zu bringen.
Ich mag dich einladen, in meinen Räumen, in meiner Gruppe, pur zu sein. Frei von Konzepten und Ideen. Total unerleuchtet. Unspirituell. Einfach du. JETZT. Roh. Frei.
Ich mag dich einladen, zu üben. Mit mir. Mit uns. Zusammen mit denen, die gerade da sind.