Liebster!
Ich leg dir meinen Nacken frei.
Die empfindlichste Stelle biete ich dir dar.
Knie vor dir nieder und neige das Haupt.
Ich weiß, dass ich sicher bin.
Eine Geste tiefsten Vertrauens.
Von dir geht keine Gefahr aus. Ging sie nie.
Da knie ich, verneige mich vor dir, voller Respekt und Achtung,
Anerkennung und Ehrerbietung.
Ich sehe dich, weiß um deine Kämpfe.
Ich sehe dich und weiß, dass du mich siehst, weil du dich siehst.
Niemals würdest du mich verletzen.
Niemals würdest du mich übersehen.
Du siehst das Leben.
Am Puls der Zeit, im Rhythmus der Schöpfung.
Dienend, hingebungsvoll, demütig vor der Weisheit des Kosmos.
Du spürst ihn, den Takt des Lebens.
Du bist da. Endlich wieder da.
In deiner Schöpfermacht.
Der Schöpfer macht durch dich,
durch mich, durch uns.
So kann ich hier knien in meiner größten Verwundbarkeit.
Was soll mir geschehen außer das Leben selbst, das uns dient,
weil wir ihm dienen?
Verlassen wir uns - um Gottes Willen - niemals mehr selbst.
Die Frisur verändert sich mit der Reise.Heute MUSSTE ich mir tatsächlich den Nacken freilegen. |
Foto: Canva Text: Brigitte Rieger Gestaltung: Anja Reiche |