Samstag, 26. Juni 2021

Was wäre, wenn ich für all das nicht verantwortlich wäre?

Man stelle sich vor, man wäre für den ganzen Schmodder (ersetze für dich beliebig mit deiner aktuellen Situation) nicht verantwortlich!

Gerade hab ich mal wieder den halben Haushalt auf Links gedreht. Motten haben es sich an den unmöglichsten Stellen in den Vorräten (inklusive getrockneter Orangen der Weihnachtsdeko🙈) gemütlich gemacht. Seit Tagen finde ich immer wieder neuen Befall.

Zwischendurch bin ich mal gelassen, mal ziemlich geeeereizzzzt. Vorhin dann eher wieder geeeereizzzzt. 😉 Alles durchschauen, sauber machen, umpacken. Uff! Schnauze voll.
Weiterhin kenne ich seit wenigen Wochen Erdflöhe, die Gefallen am frisch gepflanzten Rukola gefunden haben. Ratzeputz abgefressen. Die springen jetzt auch munter durchs Haus. Warum auch nicht? Is ja Platz.

Und dann wollte ich eben von den aussortieren Sachen die Verpackung in die Papiertonne schmeißen. Randvoll. Weil mein Schatz den letzten Karton einfach so, am Stück, ohne ihn kleinzufalten, reingesteckt hat. Geht ja viel schneller. Ich mach immer alles schön klein, damit wirklich jeder Zentimeter genutzt wird, was durchaus sinnvoll ist bei all den Onlinebestellungen. 😉📦📦📦

Da ging mir dann ganz die Hutschnur hoch. Himmel, Arsch und Zwirn, bleibt denn alles an mir hängen? Und als ich da so rumpelte und grummelte, war da plötzlich dieser Satz:

"Was wäre, wenn ich für all das nicht verantwortlich wäre?"

BOOOOM! Innehalten. Hinspüren. Ha, ja was wäre denn dann? Entspannung im ganzen System. Loslassen. Ausatmen. Aufhören mit Lösungen suchen. Nicht mehr kümmern müssen. Alles sein lassen dürfen. Mich hineinsinken lassen in den Schoß von Mutter Erde.

Ich muss das alles nicht tragen und das ist auch alles gar nicht meines. Das ist uralt und vor allem übernommen. Das ist so ein Frauen-Ahnen-Ding. Meine Güte!!! Was für ein Rotz! Abstellen. Hinstellen. Zurück an den Absender. Lange genug aufgebürdet gewesen.

Ich bin ein Meister im Hineinsinkenlassen ins Leben, im Loslassen, Abgeben, Hingeben. Bei all diesen banalen Alltäglichkeiten bin ich allerdings noch nicht drauf gekommen. Unglaublich! Mannomann! Es kann so einfach sein.

Ich bin für all das nicht automatisch zuständig. Das ist keine Grundvoraussetzung, nicht angeboren oder so. Ich darf Nein sagen, es abgeben (an den Partner, das höhere Selbst, das Leben). Ich darf es einfach haben, mir ganz simple Lösungen liefern lassen, mich tragen lassen.

Gott, tut das gut. Was für eine Erleichterung. Soll das Leben doch damit machen, was es will. Ich geh schaukeln oder spazieren oder spielen. Es wird sich schon was bei all dem gedacht haben und die Lösung ist ja sowieso immer inklusive. Also bitte... Nicht mein Bier. 😉 So!


Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche