Sonntag, 9. Mai 2021

Selbstfindung ist kein Luxusproblem

Ich kann mich noch sehr gut an all diejenigen erinnern, die mich auf meinem Weg der Selbstheilung, der Transformation, der Selbstfindung milde belächelt haben.

Aussagen wie "für so was hab ich keine Zeit" sind gefallen. Oder es kam die Frage, für was das denn bitte gut sein soll, im Leben ginge es ja wohl um etwas ganz anderes, als ständig in alten Geschichten zu wühlen und sich "seine Themen" anzuschauen. Mumpitz das Ganze. Manche sagten auch ganz verwundert "dir muss es aber wirklich schlecht gehen, wenn du dich mit den grundlegenden Fragen des Seins befasst". Aha!

Das alles ist mir heute irgendwie so in den Kopf gekommen. Vielen von diesen einst spöttisch lächelnden oder Unverständnis ausdrückenden Menschen, die für solchen Firlefanz keine Zeit hatten und mit wichtigerem Business beauftragt waren, ist gewaltig das Lachen vergangen. Die "Krise" schüttelt unfassbar und es zeigt sich, wer tatsächlich stehen bleibt, in sich ruhend, sich seiner selbst bewusst, tief verwurzelt in sich und im Leben, und wer hingegen umfällt, weil da eben keine Stabilität da ist, kein Wissen darum, wer man ist und was einen stützt, wenn im Außen alles wegbricht, wenn alle scheinbaren Sicherheiten den Bach runter gehen.

Selbstfindung ist kein Luxusproblem, mit dem sich nur diejenigen beschäftigen, denen langweilig ist oder die gerne im Schlamm wühlen und Spaß am Probleme wälzen haben. Selbstfindung und Auseinandersetzung mit seinem Weltbild ist keine Zeitverschwendung und völlig am Leben vorbei. Es ist das Essenziellste, was man tun kann.

Schau dich um! Stell dir vor, alle hätten sich in den letzten Jahren mit dem "Luxusproblem" Selbstfindung beschäftigt. Wir hätten keine sogenannte Krise. Da wäre das Wissen um Selbstheilung. Da wäre Eigenverantwortung. Da wäre das Know-how über kosmische Gesetze und Schöpferkraft. Da wären keine verletzten, hilflosen, kleinen Kinder in erwachsenen Körpern, sondern wirklich erwachte Erwachsene, die sich als Quell-Bewusstsein erkannt hätten.

Die, die mich einst belächelt haben, fragen mich jetzt, wie ich es gemacht habe. Plötzlich ist es sichtbar, was so lange keinen Sinn zu haben schien. Aus Verachtung wird Hochachtung. Das, was ich die letzten Jahre getan habe, hat auf einmal ein ganz neues Ansehen bekommen.

Es ist nicht so, dass mir das wirklich wichtig wäre. Ich habe für mich selbst absolut anerkannt, was ich da geleistet habe. Das reicht mir völlig. Diese neue Hochachtung der anderen ist dennoch irgendwie die Kirsche auf der Sahnehaube und es tut irgendwie gut, auf einmal gesehen zu werden, nicht nur von mir selbst, sondern auch von denen, die mich lange Zeit eher nur toleriert haben. Sie blicken mit anderen Augen. Gefühlt eine Art karmische Vollendung. Es ist Zeit, auch das zu erfahren, nach all den Jahrhunderten, in denen wir "Hexen" irgendwie immer die Arschkarte hatten. 😉 Plötzlich fängt unsere "Berufsgruppe" an, einen neuen Stellenwert zu bekommen.

Lang genug hat's gedauert. 😉🧙‍♀️🧙‍♂️🔥

Diese "Krise" ist eine Weltbild-Krise, eine Krise, die nur dann entstehen kann, wenn viele Menschen vergessen haben, um was es im Leben wirklich geht, wie die Natur tickt und der Kosmos, das Wesen, das man ist. Es ist eine Krise, die durch Nicht-Wissen entstanden ist. Ein Nicht-Wissen darüber, wer man ist. Selbstfindung und Erinnerung ist für meine Begriffe der einzige Weg da raus.


Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche