Freitag, 24. August 2018

Sei der König, der du bist

Jeder von uns ist ein König, eine Königin. Jeder von uns ist wertvoll, mit seiner Einzigartigkeit so wertvoll, mit seiner Geschichte, mit den "Gaben", die uns meist so selbstverständlich und banal erscheinen, dass wir uns schämen würden, uns damit als König zu bezeichnen.

Da kommen sie, die Sätze:
"Wer glaubst du eigentlich, dass du bist?"
"Du musst erst noch was werden."
"Hochmut kommt vor dem Fall!"
"Wer hoch fliegt, kann tief fallen."
"Nimm dich nicht so wichtig!"
"Eigenlob stinkt!"
"Andere können das viel besser."
"Was ich kann, braucht doch eh keiner."
oder noch besser:
"Was kann ich denn schon? Ich kann doch nichts!"


Wir alle verlieren irgendwann das Gefühl für unseren Selbstwert, für den Wert, den wir ganz einfach schon haben, dadurch, dass wir SIND, dadurch, dass es uns gibt, genauso wie wir eben sind. Wir werden kleingeredet, lassen uns kleinreden und glauben den Mist, den man uns über uns erzählt. Wir versuchen in unserem Erwachsenenleben diesen Selbstwert wieder zu erlangen, selbstbewusst zu sein oder zumindest zu wirken. So viele streben danach, besuchen Seminare, Persönlichkeitsentwicklungs-Workshops.

Und dann passiert etwas ganz Krasses: Wenn es dann Menschen gibt, die selbstbewusst sind, wissen, was sie auf dem Kasten haben und sich ihrer total selbst bewusst sind, dann neigen wir dazu, genau diese zu verurteilen als Angeber, als Protzer, als Aufschneider, als eingebildet.

Wir streben nach Selbstbewusstsein und Größe und wenn wir sie dann haben, dann dürfen wir sie nicht zeigen und ja nicht drüber reden, weil wir ja nicht als abgehoben gesehen werden wollen. Also groß sein schon, aber bitte nicht zu groß. Nur nicht auffallen und sich zu sehr feiern. Nur niemanden damit belästigen, dass wir vielleicht gerade ein Business gegründet haben. Nur nicht aufdringlich sein und vielleicht sogar Werbung machen. Oh Gott! Und da laufen wir wieder mit angezogener Handbremse durch die Gegend und machen uns klein, damit sich nur keiner daran stört, dass wir uns gut finden, dass wir uns selbst leben und ausleben.

Ist eigentlich alles in Ordnung? Setzt euch verdammt nochmal eure Kronen wieder auf. Gerade stehen, Kopf hoch, Brust raus und Feuerwerk an. Wir DÜRFEN groß sein. Wir dürfen uns selbst feiern. Wenn wir uns nicht feiern, wer denn dann? Und dafür müssen wir nicht erst den Nobelpreis bekommen haben. Wir dürfen uns feiern, weil das Leben gar nichts anderes will, als gefeiert zu werden. Punkt! So einfach ist das.

Also los, ab in den Keller, Krone suchen, polieren und dann raus mit euch in die Welt!

Foto: Canva
Gestaltung und Text: Anja Reiche