Montag, 28. Juli 2025

Da kommt einer daher und hat ein Problem

Und noch etwas sehr Bemerkenswertes ist passiert. Da kam einer daher und hatte offensichtlich ein Problem. Er glaubte, mein Verhalten wäre für sein Problem verantwortlich und kackte mich an, meckerte rum und ohne eine Antwort oder Reaktion meinerseits abzuwarten, ging er.

Da stand ich also. Die Worte klangen in Dauerschleife in mir nach. Etwas in mir hatte seine Anklage in die Hand genommen, wusste zwar, dass sie nicht stimmte und dennoch hatte dieser Anteil diese Anklage in der Hand. Da der Ankläger schon weg war, konnte dieser Anteil die Anklage auch nicht zurückgeben.

Ich zerlegte die Situation, schaute genau hin, was da eigentlich passiert ist. Der Ankläger wollte keine Lösung. Er wollte nicht wirklich mit mir reden. Er wollte seinen Frust ablassen. Es ging ihm nicht darum, tatsächlich mit mir in Kontakt zu kommen und für alle Beteiligten zu schauen, wie wir mit der Lage umgehen können, damit es für alle stimmt. Ah, ok. Er wollte tatsächlich keinen Kontakt mit mir, keine Verbindung, keine Kommunikation. Es hätte also auch nichts gebracht, wenn ich mit ihm in Verbindung hätte gehen wollen.

Mein Verhalten war nicht wirklich sein Problem. Ich hatte nichts falsch gemacht, ich hatte an diesem öffentlichen Platz gegen keine Regel verstoßen. Ich durfte da sein, wo ich war. Der andere hatte vor allem ein Problem mit sich selbst und ich war jetzt für ihn scheinbar der Grund für seine Gefühle. Er wollte mich zu seinem Problem erklären und nicht anerkennen, dass er das Problem, die Gefühle, den Frust, schon vor der Begegnung mit mir hatte.

Der Anteil in mir, der die Anklage zu sich genommen hatte, hätte jetzt gerne mit dem Erwachsenen im anderen gesprochen. Der Anteil ist wirklich an einer Lösung und vor allem Aufklärung interessiert gewesen, deswegen hat er es genommen. Weil er um die grundsätzliche Lösbarkeit wusste. Nur hatte er die Rechnung ohne den anderen gemacht, der gar nicht klären und lösen wollte. Der war im Film. In seinem eigenen. Unerreichbar für mich.

Dieses Erleben kenne ich millionenfach aus meiner Kindheit. Ich diente als Blitzableiter für die inneren Kinder der anderen und ich hätte gerne mit den Erwachsenen gesprochen, die aber nie ansprechbar waren. So hat sich alles mögliche in meinen Händen angesammelt, was ich irgendwann mal, wenn denn dann die Erwachsenen wieder da sind, mit ihnen besprechen wollen würde. Der Moment kam nie. Die Erwachsenen sind bis heute nicht ansprechbar, weil nicht da. Ich war damals als Kind schon erwachsener als all die Erwachsenen um mich rum zusammen. Und so ist es heute noch.

Ich darf auch hier anerkennen, dass da niemand für mich ansprechbar ist. Ich darf anerkennen, dass ich zwar direkt angesprochen werde, aber nicht gemeint bin. Der andere bekommt mich überhaupt nicht mit. Ich darf mir auch in solchen Situationen erlauben, nichts zu sagen, nicht zu reagieren. Ich darf mir erlauben, den anderen nicht ernst zu nehmen. Kindisches Verhalten eines Erwachsenen kann ich gar nicht ernst nehmen können. Redet der Erwachsene mit mir, bin ich direkt zur Stelle, aber keine Sekunde früher.

Durch dieses Ereignis wurde mir so richtig, richtig deutlich, wie oft ich zum Problem erklärt wurde, obwohl der andere gerade einfach nur ein fettes Problem mit sich selbst hatte. Und etwas in mir hat ihm entweder geglaubt oder wollte zumindest klar stellen, dass das nicht wahr ist.

Ich darf schlicht anerkennen, dass ich in Wahrheit nicht einen Fitzel Teil von seinem Problem bin. Ich darf mich freisprechen. Rückwirkend. Millionenfach. Ich darf die Wahrheit sehen: Ich hatte mit all dem Null zu tun. Sein Frust existierte schon vor mir. Ich lege die Anklage ab.



Die Chancenlosigkeit meinerseits ist real

Ich glaube, an dem Punkt war ich noch nie. Ich stelle fest, dass der andere innerlich nicht da ist und es kommen einfach die natürlichen körperlichen Reaktionen bei mir. Übelkeit. Ich möchte weg. Ich möchte nicht angefasst werden. Rückzug. Abstand. Mich selbst aus diesem Raum rausnehmen und in "Sicherheit" bringen. Sonst habe ich immer versucht auf alle möglichen Arten den Erwachsenen im anderen anzusprechen, habe versucht, den anderen wieder mit sich in Kontakt zu bringen oder wenigstens begreiflich zu machen, dass er gerade nicht da ist.

All diese Muster sind seit meiner Kindheit gelaufen. Automatisch. Ich wollte ja nicht gehen. Ich wollte Kontakt. Brauchte als Kind Kontakt. Deswegen kam es wohl nie wirklich zu dem Punkt, an dem ich einfach ohne etwas tun zu wollen, das fühle, was es in mir meldet, wenn mein Körper mir signalisiert, dass da niemand ist. Eben nur dieses Biofeedback. Nicht die Not und Panik aus der Kindheit, wenn ich gemerkt habe, dass da niemand ist, sondern diese ganz normale körperliche Reaktion auf innere Abwesenheit eines Menschen.

Etwas in mir hat in den letzten Tagen begriffen, dass die Chancenlosigkeit meinerseits real ist. Dass dieses Tun von mir, nichts bringt. Und dieses Etwas hat aufgehört zu handeln. Der Anteil in mir hat die Hände in den Schoß sinken lassen und sitzt da jetzt einfach. Schaut. Nimmt wahr und akzeptiert das Außen. Fühlt den Nichtkontakt und kann dann FÜR SICH etwas tun. Schweigen. Weggehen. Stop sagen. Was auch immer gerade stimmig ist FÜR MICH.

Etwas in mir hat aufgehört zum anderen durchdringen zu wollen, irgendwo da drin den Erwachsenen finden zu wollen und mit dem sprechen wollen. Das, was ich mein Leben lang bei nahen Bezugspersonen erreichen wollte, hat aufgehört. Die Ohnmacht ist akzeptiert. Und vor allem kann ich in mir noch tiefer verstehen, warum ich mit so vielen Menschen tatsächlich überhaupt gar nicht erst rede oder eben nicht mehr rede. Dieser Anteil hatte noch Hoffnung und meiner schweigenden Erwachsenen oft noch erzählen wollen, dass wir damit unhöflich sind, oder ungerecht oder wir doch eben mal nett sein könnten. Dieser Anteil hat jetzt begriffen. Das Muster hat sich ausgespielt.

Es fühlt sich noch ungewohnt an. Der Anteil ist noch etwas lost und weiß nicht recht wohin stattdessen, was er jetzt mit sich anfangen soll. Da ist einfach nur ganz laut dieses leicht überraschte: "Ach so ist das. Das bringt alles wirklich nichts."

Ganz durch ist es noch nicht. Vielleicht gibt es auch noch mehr Traurigkeit über die Nichtverbindung zu fühlen, alte Gefühle aus der Kindheit, die unter all dem Machen noch schlummern. Ich werde es sehen. Wie immer. Ich bin ja da, bei mir, in mir, wach.



Sonntag, 27. Juli 2025

Ins Leere greifen

Etwas in mir sucht nach dir, tastet innerlich, will greifen und - findet nichts. Du bist da und nicht da. Diese vertraute Übelkeit. Begegnung ohne Begegnung. Ich bin alleine da, obwohl ich dich direkt vor mir habe.



Samstag, 5. Juli 2025

Wahrnehmungsabgleich

zur Orientierung - was wirkt da wirklich?

Sonntag | 06.07. | 19 Uhr
Dienstag | 08.07. | 10 Uhr
via Zoom

Ich mag wieder zwei Räume aufmachen für einen Wahrnehmungsabgleich. Mir wird wieder und wieder deutlich gezeigt, wie essentiell es ist, mit feinfühligen, spürigen Wesen, die Felder wahrnehmen können, abzugleichen, was tatsächlich da ist.

So intensiv wurde uns unsere Wahrnehmung als Kind abgesprochen, so intensiv wird sie uns meistens als Erwachsene auch noch abgesprochen, wenn wir mit Menschen sind, die sich nicht gut spüren und uns ehrlich sagen können, wie sie gerade da sind. Meistens wissen wir, dass da was nicht stimmt und vielleicht auch, was da nicht stimmt und dennoch wirkt der Zweifel in uns.

Genauso kann der Zweifel da sein, was unser Innenerleben angeht, unsere körperliche Verfassung, unsere Umstände.

Wo stehst du gerade wirklich? Was ist jetzt tatsächlich relevant? Was wirkt in Beziehungen? Was will erkannt werden in Situationen, die dich einfach nicht mehr loslassen und immerzu beschäftigen?

Ich mag mit euch auf genau solche Situationen, Umstände und Zustände schauen, die euch herausfordern, die sich vielleicht wiederholen, in denen Verwirrung und Unsicherheit da ist. Ich mag Spiegel sein und meine Wahrnehmung zur Verfügung stellen, mit euch eintauchen und entwirren.

In einer kleinen Gruppe. Via Zoom.

Anmeldung für Sonntag, 06.07., 19 Uhr
Anmeldung für Dienstag, 08.07., 10 Uhr


Ich freu mich auf uns und alles, was sich offenbaren mag.
💖 Anja 💖


PS: Was wann an finanzieller Wertschätzung zu mir fließen soll, bitte ich dich im weisen, tiefehrlichen Hinspüren zu ergründen. Die Wahrheit jenseits von Gedanken und Ideen. Ich danke dir dafür.

www.paypal.me/AnjaReiche (http://www.paypal.me/AnjaReiche)
oder
Bankverbindung:
Raiffeisenbank Thurnauer Land eG
IBAN: DE48 7706 9739 0000 4163 80
BIC: GENODEF1THA



Donnerstag, 3. Juli 2025

Verletzlichkeit ist wahr. Unverwundbarkeit auch.

Verletzlichkeit ist wahr. Dagegen anzukämpfen ist sinnlos. Und doch tun es die meisten. Gefühle, und vor allem die, die als unangenehm empfunden werden, scheinen bedrohlich. Doch das Bedrohliche sind nicht die Gefühle. Das Bedrohliche ist auch nicht die Verletzlichkeit. Verletzlichkeit drückt im Grunde nur aus, dass uns etwas weh tun kann, dass wir seelischen Schmerz empfinden können. Verletzlichkeit beschreibt eigentlich nur die Fähigkeit, tief zu fühlen und wahrzunehmen. Alles. Eben auch das, was etwas in mir macht, was nicht meiner wahren Natur entspricht, was gegen meine Bedürfnisse geht, nicht ausdrückt, wer ich wirklich bin, was nicht in der Ordnung ist.

Das Bedrohliche sind nicht die Gefühle. Wir sind zum Fühlen gemacht. Das Bedrohliche ist, dass wir nie gelernt haben, mit heftigen Gefühlen umzugehen, sicher damit da zu sein. Die Gefühle wurden nicht begleitet. Wir waren damit alleine. Verlassen. Sie konnten als Kind nicht komplett durchlaufen. Sie blieben stecken, weil unsere kleinen, unreifen Nervensysteme keine Hilfe bekommen haben und selbst dazu noch nicht in der Lage waren.

Das Bedrohliche ist die Überforderung damit. Das Bedrohliche ist, die Ohnmacht, die wir deswegen erleben. Das Bedrohliche ist die damit verbundene Einsamkeit. Das Bedrohliche ist die Idee, dass es nie wieder aufhört, dass es wieder für immer so bleibt. Dass wir bleiben müssen, obwohl es so schrecklich ist. Das sind die kindlichen Erfahrungen und Verknüpfungen, die wir mit heftigen Gefühlen haben. Wir wollten uns NIE WIEDER so fühlen. Wir wollten das nie wieder erleben. Schmerzvolle Situationen, die heftigen Gefühle daraus, die Überforderung damit. Deswegen wollen die meisten die Verletzlichkeit nicht wahr haben.

Die Wahrheit ist, wir können Verletzlichkeit nicht vermeiden. Wir SIND schon verletzt. Unsere zarten, schützenswerten und schutzpflichtigen Wesen wurden nicht "sachgemäß" behandelt. Wir waren ausgeliefert und wären darauf angewiesen gewesen, dass die Erwachsenen ihre Pflicht tun und uns erkennen, einen sicheren Raum bieten, in dem wir unversehrt gedeihen können. Doch genau die, die unsere Verletzlichkeit berücksichtigen hätten müssen, haben uns weh getan. Die unfassbaren Gefühle, die das in uns ausgelöst hat, wurden nicht begleitet. Das wäre wiederum ihre Aufgabe gewesen. Doch wie hätten sie können? Sie fühlten sich nicht. Sie fühlten uns nicht. Also war der erste Schock, dass uns die verletzt haben, die uns hätten schützen sollen und der zweite Schock, dass sie uns mit den grausligen Gefühlen daraus dann auch noch alleine lassen. Diese Erlebnisse sind noch offen in uns. Nicht zu Ende gefühlt.

Die Wahrheit ist also, es ist schon geschehen. Es gibt nichts mehr zu vermeiden. Die Katastrophe war schon. Es gilt lediglich sie jetzt komplett zu fühlen und die Wunden nun richtig zu versorgen. Jetzt sind wir dazu in der Lage. Jetzt können wir uns selbst den sicheren Raum geben. Jetzt können wir uns selbst darin begleiten oder uns Unterstützung darin holen.

Jetzt können wir anerkennen, dass es so war. Anerkennen, dass wir verletzlich sind. Den Kampf gegen unsere Sensibilität aufgeben. Nahbar, berührbar und offen sein. Wir sind nicht mehr ausgeliefert. Wir können unsere Grenzen selber wahren. Und heute können uns Gefühle nicht mehr umbringen.

Ja, es kann wieder etwas weh tun. Natürlich. Es darf so sein.

In der Anerkennung dessen, was es heißt vollumfänglich Mensch zu sein und dem Erkennen von unserem wahren, übermenschlichen, göttlichen Wesen gleichzeitig, liegt für mich die größte Freiheit und größte Kraft. Menschliche Begrenzung und göttliche Unbegrenzheit sind gleichzeitig wahr. Das zu verkörpern ist für mich die Meisterschaft. Mich beiden Wahrheiten hingeben.

Das Anerkennen der Verletzung offenbart die Unverwundbarkeit. Das Erkennen der Unverwundbarkeit kann helfen, die Verletzung anerkennen zu können.

Ja, ich bin verletzlich. Ja, ich bin ewiglich unverwundbar. Ja, ich kann wieder etwas erleben, was weh tut und ja, mein Wesen bleibt dennoch unversehrt. Ich bin bei mir. Ich weiß, wer und was ich in Wahrheit bin.


Sonntag, 29. Juni 2025

Egoismus - bin ich egoistisch, wenn ich mich um mich kümmere?

Egoismus ist nicht einfach nur ein schlechter Charakterzug. Er ist für meine Begriffe eine mögliche und logische Folge von Trauma. Meistens fürchten allerdings die „falschen“ Menschen, egoistisch zu sein, nämlich die, die sich um sich kümmern, um ihre emotionale Reifung und Bewusstwerdung. Ich mag das Ganze mal ein wenig auffächern und beleuchten und auch so einiges geraderücken. Der Text hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Er basiert auf meinen ganz persönlichen Erfahrungen und Beobachtungen.

Ein Mensch, der früh traumatisiert wurde und daher im Wesen zersplittert, fragmentiert ist, der in der Entwicklung zu einem emotional gesunden, ganzheitlichen Menschen gestoppt wurde, ist meist zu weiten Teilen in einer Bewusstheit da, die nur Versorgung und Zugehörigkeit als Lebenssinn kennt. Die zentralen Fragen sind: "Wie bekomme ich das, was ich brauche?" und "Was muss ich tun, um dazuzugehören?" Danach wird alles bemessen und jede Handlung ausgerichtet. Diesen Zielen wird alles untergeordnet.

Es gibt so viele Lücken in der kindlichen Versorgung, viele Bedürfnisse, die überhaupt nicht gestillt wurden, Mangel und Fehlen überall, die auch im Erwachsenenalter alles überwiegen und noch erfüllt werden sollen.

Nun gibt es zwei verschiedene Arten von Überlebensstrategien mit einem dysfunktionalen, unterversorgenden Umfeld als Kind. Der Externalisierer versucht alles, was fehlt, im Außen zu bekommen. Sein Fokus liegt auf den anderen. Er verortet dort sowohl Problem als auch Lösung. Er spürt und reflektiert sich selbst kaum. Er reift nicht wirklich nach. Er kennt keine Verantwortung. Er bleibt zu weiten Teilen das brauchende Kind, auch als Erwachsener.

Der Internalisierer nimmt sich von Kindesbeinen an selbst in die Verantwortung - für sich und alle anderen gleich mit. Er sucht immer in sich. Sowohl Problem als auch Lösung, auch für alle anderen, deren Unfähigkeit er registriert. Er kennt sich in und auswendig. Er reift emotional sehr schnell, viel zu schnell, aus der Not. Verantwortung ist sein zweiter Vorname. Braucher und Versorger sind geboren. "Egoist" und "Empath".

Der Braucher sieht nur Versorger. Das Wohlergehen der anderen spielt keine Rolle. Ein kleines Kind braucht Versorgung und fragt sich nicht, wie die Versorger das hinbekommen. Die anderen werden nicht als Mensch gesehen, nicht als eigenständiges Wesen mit eigenen Gefühlen und Bedürfnissen, sondern lediglich als Bedürfniserfüller. Egoisten, unterversorgte, kleine Kinder in erwachsenen Körpern oder anders ausgedrückt emotional unreife Erwachsene, sind nicht in der Lage, sich in einen anderen hineinzuversetzen, hineinzufühlen. Sie können keinen anderen Blickwinkel einnehmen, als den ihren und haben daher keine Idee davon, was ihr Handeln für den anderen gerade bedeutet.

Der Internalisierer reift wie gesagt meist schnell nach, weil er sich um sich kümmert, sich in Frage stellt und immer zu „an sich arbeitet“ (oft zu viel und versucht die Probleme der anderen gleich mit in sich zu erlösen – kindliche Muster). Er wird innerlich tatsächlich in weiten Teilen erwachsen. Deswegen mag ich ihn als den emotional reiferen Erwachsenen bezeichnen.

Für diese Menschen - ich zähle mich dazu - ist es extrem wichtig, nicht mitleidig diesen "armen", unterversorgten Braucher-Wesen helfen zu wollen, weil die Not doch aber so deutlich spürbar ist und deswegen alles für sie zu tun, oder weil vielleicht Druck aufgebaut wird, Erwartungshaltungen zu spüren sind. Solange kein erwachsener Beobachter im anderen zugegen ist und der kindliche Anteil des anderen meinen (emotional reiferen) Erwachsenen anspricht und mit einem Versorger gleichsetzt, helfe ich nicht, ich erzeuge und fördere weiter Abhängigkeit. Ich werde in dem Fall einfach nur benutzt. Es findet eine kurze Befriedigung der Bedürftigkeit beim anderen statt, aber keine Nachreifung und Bewusstwerdung. Das Spiel ginge bis in die Ewigkeit. So wie früher. Für den emotional unreifen Menschen gibt es keinen Grund, sich zu bewegen. Es funktioniert ja.

Solche Kontakte fühlen sich für emotional gereifte Menschen nicht umsonst auslaugend, unbefriedigend, anstrengend und schal an. Ihr Wesen, ihr Befinden spielen darin keine Rolle. Es fließt alles von ihnen weg und nichts zu ihnen hin. Es ist nicht ausgeglichen. Sie füttern ein schwarzes Loch, wie sie es in der Kindheit schon getan haben.

Es ist enorm wichtig genau in solchen Kontakten, seine Grenzen deutlich zu machen, Nein zu sagen und den anderen auf sich selbst zurück zu werfen. Es ist vielleicht sogar immer wieder relevant, wenn es denn stimmig ist, dem anderen zu signalisieren, dass sich sein Verhalten gerade richtig widerlich anfühlt und den eigenen emotionalen Schmerz zum Ausdruck zu bringen, wenn z. B. im Miteinander gerade Manipulation stattfindet.

Die emotional unreifen Menschen brauchen im Grunde ehrliches Feedback und müssen erfahren, dass es andere, eigenständige Wesen gibt, die eigene Bedürfnisse, Gefühle und Grenzen haben. Das ist die eigentliche "Hilfe", die wir geben können. Eine ehrliche, aufrichtige Rückmeldung, die genauso direkt und vielleicht krass ist, wie sich das Verhalten des emotional unreifen Menschen für uns tief fühlende Wesen anfühlt.

Dem anderen so dann aber doch irgendwie helfen zu wollen und ihn zu mehr Bewusstheit zu bewegen, ist verführerisch, sollte aber dennoch nicht die Prämisse sein. Diese inneren Retter-Anteile kann ich mir direkt anschauen und nach Hause holen. Es geht viel mehr darum, schlicht meine Wahrheit zu sprechen und meine Integrität zu wahren, mich nicht benutzen und instrumentalisieren zu lassen, nicht von den Nöten der anderen steuern zu lassen. Die Rückmeldung dient lediglich dem authentischen Ausdruck meiner inneren Wahrheit.

Frei. Absichtslos. Für mich. Aus meinem Inneren des jeweiligen Moments gesprochen und gehandelt. In der Übereinstimmung mit meinem Körperempfinden, BEVOR vielleicht die Gedanken kommen, die Prägungen aus der Kindheit, die mich ja genau zu so einer Form des emotionalen Missbrauchs erzogen haben und mir gesagt haben, ICH wäre die Egoistische, wenn ich mich nicht benutzen lassen würde.

Interessanterweise wird Menschen, die anfangen, gesund Nein zu sagen, dann Egoismus vorgeworfen und zwar genau von denen, die nicht mehr beliefert werden, also von den eigentlichen Egoisten, die die Bedürfniserfüllung immer noch im Außen suchen.

Mich um meine seelische Gesundheit zu kümmern, meine Integrität zu wahren, unversehrt bleiben wollen, Grenzen haben dürfen und mich aus missbräuchlichen, manipulativen Strukturen zu befreien, aus dysfunktionalen Systemen und Beziehungen, ist kein Egoismus. Es ist Selbstschutz. Mich nicht mehr benutzen lassen wollen, ist kein Egoismus. Das ist ein natürliches, gesundes Bedürfnis. Das kranke Verhalten liegt beim anderen. Nicht bei mir. Ich will lediglich ein eigenständiges Wesen sein dürfen, das vom anderen als Wesen wahrgenommen, erkannt und respektiert wird.

Der Egoismus, der mir vorgeworfen wird, den ich mir vielleicht innerlich sogar selber vorwerfe, ihn befürchte, ist die Verteidigung meiner Wesensgrenzen, die die eigentlichen Egoisten, in dem Ansinnen mich zu benutzen, nicht sehen und wahren.

Das ist alles kein Vorwurf, keine Anklage, sondern eine Richtigstellung der Verdrehungen, die so weit verbreitet und gebräuchlich sind. Die Angst, egoistisch zu sein, andere im Stich zu lassen, hält viele herzensgute, tief empathische, weitsichtig, wohlwollende Menschen in unglaublich giftigen, missbräuchlichen Feldern.

Die Angst, ein schlechter Mensch zu sein, haben meistens die, die wahrlich keinen Grund dazu haben und viel zu viel mit sich machen lassen. Sie haben im Grunde Angst, deswegen ein schlechter Mensch zu, weil sie sich nicht mehr missbrauchen lassen wollen. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.

Damit will ich es bewenden lassen. Es war mir ein großes Anliegen.



Samstag, 28. Juni 2025

Wahrnehmungsabgleich für deine Beziehungen

– was wirkt da wirklich?

Nirgends kann man sich so gut verirren und sich so gut verheddern, wie in Beziehungen. Natürlich… Da springen unsere Bindungsmuster an, da werden Wunden der frühesten Kindheit berührt, da kommen Nöte und unerfüllte Bedürfnisse zum Vorschein. Kinder- und Erwachsenenanteile wechseln manchmal im Sekundentakt und das auf beiden Seiten. Das Chaos ist oft schneller perfekt, als wir bis drei zählen können.

Doch was ist wirklich meine Wunde und was gehört dem anderen?
Welche Dynamiken wirken? Welche Notprogramme sind da?

Wie bedingen sie sich vielleicht gegenseitig und verstärken sich?
Wo wird etwas zu meinem gemacht, was gar nicht meines ist?
Wo mache vielleicht ich etwas zum Thema des anderen, obwohl es mir gehört?

Sich in der Beziehung behalten oder wiederfinden, zu seinen Werten stehen, zu seinen inneren Wahrheiten, seiner Wahrnehmung wieder vertrauen lernen und ganz klar das Seine erkennen und nehmen können, aber auch wissen, was nicht das Eigene ist, dafür braucht es manchmal einen Blick von außen und zwar einen klaren, wahrnehmenden, tief mitfühlenden, verstehenden - einen Wahrnehmungsabgleich zur Orientierung.

Ich mag mit dir hinschauen, auf deine Beziehungen, auf die aufwühlenden, herausfordernden, verunsichernden Momente, die mit den vielen Fragezeichen oder mit den überschießenden Emotionen. Auf die vielleicht hässlichen Momente, in denen du lieber nichts gesagt hättest und es doch rausgebrochen ist. Die Situationen und vielleicht ganz unscheinbaren Momente in der Begegnung, die dich aber tagelang beschäftigen und dir doch keine Ruhe lassen, weil etwas in dir sagt: „Da stimmt was nicht. Da war was schräg.“

Was immer gerade lebendig ist, was immer gerade dich umtreibt und beschäftigt in deinen Beziehungen mit allen möglichen Menschen, nehmen wir und befühlen es. Gemeinsam. Wohlwollend. Behutsam. Respektvoll. Urteilsfrei. Und radikal ehrlich.

Ich mag in einer kleinen Gruppe zusammenkommen und mit jeweils einem intensiv eintauchen. Wer - und wie viele insgesamt - Raum für Reflektion bekommt, wird der Moment entscheiden. Wie immer.

Selbstverständlich und ebenfalls wie immer, bin ich selber mit allem da. Nahbar, greifbar, transparent, teile von mir. Ihr könnt mir jede Frage zu meinen Beziehungen stellen, zu meinen Erfahrungen, was immer passend ist und relevant. Ich bin da. Nicht nur mit meiner Wahrnehmung und Klarheit, sondern eben auch komplett berührbar. 🔥❤️🔥 Das ist mir ein enorm großes Anliegen. 

Ich freue mich auf diesen heiligen Raum. Schon so lange bewege ich diese Idee in mir und jetzt scheint es an der Zeit zu sein, ich reif dafür, um es in die Welt zu bringen.

Herzliche Einladung:
Sonntag, 29.06., 19 Uhr ➡ Anmeldungslink
Dienstag, 01.07., 10 Uhr ➡ Anmeldungslink
via Zoom

❤Anja ❤


PS: Was wann an finanzieller Wertschätzung zu mir fließen soll, bitte ich dich im weisen, tiefehrlichen Hinspüren zu ergründen. Die Wahrheit jenseits von Gedanken und Ideen. Ich danke dir dafür.

www.paypal.me/AnjaReiche

oder

Bankverbindung:
Raiffeisenbank Thurnauer Land eG
IBAN: DE48 7706 9739 0000 4163 80
BIC: GENODEF1THA



Freitag, 27. Juni 2025

An der Wahrheit neu ausrichten

Wir sind in Feldern groß geworden, in denen wir nicht adäquat gespiegelt wurden. In denen die Rückmeldungen an uns, über uns nicht sauber waren. Gar nicht. Sie waren verzerrt und getrübt, von den Wunden der Erwachsenen eingefärbt. Die Erwachsenen haben in den meisten Fällen nicht uns wahrgenommen, sondern ein Bild von uns, das mit uns selbst nicht viel zu tun hatte. Uns wurden Verantwortungen rübergeschoben, vor allem für die Gefühle der anderen, die nicht die unseren waren. Uns wurde nicht ehrlich oder gar nicht geantwortet, weil die Erwachsenen viel mehr damit beschäftigt waren, eine Rolle zu erfüllen, als dass sie als Mensch greifbar und erreichbar sein wollten/konnten.

Unser Innengefühl passte nicht mit dem überein, was im Außen tatsächlich passiert ist. Das fühlte sich verdammt falsch an, aber wir wurden darin nicht bestätigt. Uns wurde somit immer wieder vermittelt, dass unsere Wahrnehmung nicht stimmt, dass der Fehler bei uns liegt, der Grund für die Diskrepanz zwischen dem, was in uns wahrnehmbar war und dem, was uns im Außen begegnet ist, was der andere gesagt oder getan hat.

Wir hätten Dinge bewerkstelligen sollen, zu denen die Erwachsenen noch nicht einmal in der Lage waren und wenn wir es nicht konnten, wurde uns wieder gesagt, dass es an uns liegt. Niemand, wirklich niemand hat uns gesagt, wie die Dinge wirklich sind, wer WIR wirklich sind. Niemand hat unser Innenerleben ernst genommen, dem Rechenschaft gezollt, sich mit uns auseinandergesetzt und mit uns versucht rauszufinden, was denn in uns los ist und warum. Räume wurden nicht geklärt, Situationen nicht aufgeklärt und unser Alarmschlagen als Trotzphase ausgelegt.

Es ging nie wirklich um uns, um unser Wesen, um unser wahrliches Wohlgefühl. Wir sollten reinpassen. Wir sollten passen. Es ging darum, dass es für die Erwachsenen passte. Dass keine unangenehmen Gefühle in ihnen ausgelöst wurden, dass ihr Leben funktioniert hat, ihr Funktionieren funktioniert hat, ihre Rolle funktioniert hat, dass ihre Belange befriedigt wurden. Wir waren in den meisten Fällen Beiwerk, das zwar materiell versorgt wurde, aber keinen Raum zur Entfaltung hatte, nicht wirklich begleitet wurde. Wir sind so mitgelaufen, wurden zurechtgestutzt, sollten nützlich sein, einen bestimmten Zweck erfüllen, der mit unserer wahren Bestimmung nichts zu tun hatte oder wurden sogar als Belastung, Zumutung oder Störung empfunden.

Wir hatten keine Chance, die zu sein, die wir sind. Uns zu dem zu entwickeln, als das wir gedacht sind. Stattdessen wurden wir verbogen, verdreht, verwirrt, zerlegt, beschnitten, gebrochen, verformt, gezwungen, bezwungen und in den Grundfesten verunsichert. Wir haben gelernt, dass wir unserem Gefühl nicht vertrauen können und dass, egal was ist, wir das Problem sind. Der Fehler lag immer bei uns.

Wir hätten wissen müssen, können müssen, es anders machen müssen, anders sein müssen. Die Regeln dafür haben sich je nach emotionaler Verfassung der Erwachsenen sekündlich geändert. Und in all dem waren wir alleine. Niemand hat erkannt, was da tatsächlich läuft, weil alle dieses kranke Verhalten gewohnt sind. In einem kranken System führt das gesündeste Element zur größten Störung und wird somit als Problemverursacher identifiziert. In so einer Art Verschwörung sind wir chancenlos.

Wir hatten keine Chance, uns zu behalten und jetzt geht es darum, zu uns zurückzufinden. In die Klarheit, in die Größe, in die reine Wahrnehmung dessen, was tatsächlich da ist.

Wir brauchen uns dazu gegenseitig. Saubere Spiegel. Wahrhaftige Antworten. Ehrliche Rückmeldung. Wir brauchen uns, um uns zu erinnern, um uns aufmerksam zu machen, wenn Verdrehungen aktiv sind, um das Gaslighting zu identifizieren und die innere Unterwanderung der eigenen Wahrnehmung zu bemerken.

Wir brauchen uns gegenseitig, um das Gift zu erkennen, zu benennen, die Giftstachel zu ziehen, das Gift aus den Bisswunden zu saugen. Das Gift der Lüge. Das Gift des Zweifels. Uns wurde immerzu vermittelt, dass wir an uns zu zweifeln hätten. Der Zweifel rinnt uns durch die Adern. Er wirkt immer noch in unserem System, hält uns ab, adäquat auf psychische Gewalt und Missbrauch zu reagieren, auf Grenzüberschreitung, direkt mit der echten Reaktion da zu sein, weil wir damit beschäftigt sind, uns zu fragen, ob das Gefühl denn jetzt wohl richtig ist, ob wir das fühlen dürfen, ob – wie immer – der Fehler bei uns liegt und wo. Diese Verunsicherung in uns, dieser Zweifel an uns lässt uns oft übersehen, was da eigentlich wirklich gerade mit uns passiert.

Was passiert mit einem gesunden Menschen, in dem Gift wirkt? Er scheint „krank“ zu sein. Der Schein trügt. Es sind Auswirkungen von Gift, die uns zu schaffen machen, kranke Systeme, unmenschliche Umfelder. Unsere „Symptome“ sind eine natürliche Reaktion auf Gift.

Wir brauchen gesunden Raum. Wir brauchen ehrliche Rückmeldung. Wir brauchen Menschen in Eigenverantwortung, die sich selbst reflektieren wollen und können, damit unser System sich wieder neu an der Wahrheit kalibrieren kann. Unser inneres Navi braucht Korrektur und zwar von den Richtigen. Wir brauchen wohlwollende Menschen, denen es wirklich um uns geht, die tatsächlich wollen, dass wir uns befreien, wachsen und erblühen. Wir brauchen niemanden, der uns in der nächsten Abhängigkeit halten will, der kontrollieren will, aus Angst vor den eigenen „Nachteilen“ und Untiefen. Wir brauchen niemanden mehr, der uns seine eigenen Themen überstülpt.

Es ist die Zeit, uns gegenseitig wieder und wieder und wieder an die Wahrheit zu erinnern. Diesen Dienst an uns zu tun. Uns nach all der Verdrehung zurückzudrehen in die Wahrheit. Uns an der Wahrheit neu ausrichten und aufrichten. All die Lügen zu ent-decken und zurück in eine saubere Wahrnehmung dessen zu kommen, was wirklich im Raum ist. Uns gegenseitig in die wahre Größe zu verhelfen. Es ist an der Zeit, jeden Raum zu verlassen, der das nicht im Sinn hat. Jede Begegnung, jede Beziehung, jedes Miteinander. Wir stehen nicht mehr alleine und wir stehen auf.




Donnerstag, 26. Juni 2025

Loyalität, die nicht von Stimmungen abhängt

Heute Morgen hat mich ein Halbsatz total bewegt. Ein Halbsatz aus einem kurzen Video zu Bindungstrauma und was wir gebraucht hätten als Kind.

„… eine Loyalität, die nicht von Stimmungen abhängt…“

Das war’s. Das saß. Loyalität. Es wurde nicht bedingungslose Liebe genannt. Nein. Loyalität war die Bezeichnung. Woah, irgendwie eine ganz andere Qualität. Ja, das hätten wir wirklich gebraucht.

Loyalität. Seither bewege ich das Wort in mir. Befühle. Es schmeckt mir.

Loyalität. Natürlich, wir hätten sie als Kind für gesunde Entwicklung gebraucht und genauso brauchen wir diese Erfahrung als Erwachsene. Vielmehr noch. Ich glaube, fühle, dass wir im Grunde so gemacht sind. Das zumindest ist meine Wahrheit.

Loyalität. Die echte. Die natürliche. Die ursprüngliche.

Eine Loyalität, die - eben - nicht von Stimmungen abhängt.

Eine, die ist und bleibt und nichts will, die verlässlich ist, emotional stabil und belastbar.
Eine Loyalität, die ja zum Wesen sagt und nicht zu kurzfristigen oder noch zu erwartenden, persönlichen Annehmlichkeiten.

Sie ist ein Ja zu einem gemeinsamen Weg, zum gemeinsamen Fließen, dazu, sich vom Leben bewegen zu lassen.

Sie ist ein Ja zu gemeinsamer Entwicklung, zu Wachstum und Entfaltung.

Sie ist ein Ja zu gemeinsamen Erfahrungen, nicht zu bloßen, gemeinsamen Aktivitäten. Zu tief gefühlten, ganz verkörperten Erfahrungen in voller emotionaler Präsenz, was immer diese Erfahrungen sein mögen.

Eine Loyalität unter allen Umständen, die bereit ist, im Feuer zu stehen, nämlich im eigenen.
Eine, die immer gilt, egal, was kommt, auch im Sturm, eben bei jeder Wetterlage.

Es geht bei echter Loyalität nicht einfach ums Bleiben um jeden Preis.
Sie will nicht, dass der andere sich aufgibt, nur um bleiben zu können.
Das ist nicht loyal. Das ist Selbstverrat.

Sie möchte, dass der andere sich eben nicht aufgibt, echt an der Seite ist und nur dann da ist, wenn es tatsächliche seine Wahrheit ist. Sie möchte, dass jeder in dieser Verbindung da ist, wo das Leben ihn gerade haben will. Bei sich.

Sie ist verbindlich und frei zugleich.
Diese Loyalität sagt ja, zu einem Band, das eh schon da ist, das geknüpft wurde, weit vor der körperlichen Begegnung. Es ist das irdische Ja zu einer Verbindung, die energetisch schon existiert. Es ist das Ja zur Einhaltung der Verabredung. Diese Loyalität hat kein Fragezeichen. Sie ist.

Im Grunde geht es „nur“ um die Loyalität sich selbst gegenüber, der inneren, höheren Wahrheit, Gott. Der Rest ergibt sich von ganz alleine. Bin ich ganz bei mir, bin ich ganz beim anderen. Bin ich ganz bei mir, spüre ich genau, wo, mit wem ich gerade sein soll. Das ist für mich DIE Verlässlichkeit überhaupt. Wache Präsenz. Loyalität der Ordnung gegenüber. Sich dem verpflichtend, was sein soll. 100% Commitment.

Ja, es ist meine tiefste Wahrheit, dass wir genau so gedacht sind. Ja, ich bin so da. Das ist mein Versprechen und ich halte es. Ja, es ist unglaublich frustrierend und immer wieder schmerzhaft, wenn diese Bereitschaft nur einseitig ist.

Und es ist unglaublich befriedigend und erfüllend, es immer wieder erleben zu dürfen, dass es lebbar ist, dass es andere Wesen gibt, die genau so da sein wollen und sind. Wenn zwei Wesen wach sind, die Verbindung erkennen und einhalten, da sind und das im Irdischen möglich werden lassen, was vereinbart ist, ist das eine der sattesten Erfahrungen, die ich kenne.

Loyalität! Diese Qualität schmeckt mir wirklich.



Losgelöst von allem außer Gott

Dieses Loslösen von allem Irdischen bedeutet nicht, nichts mehr zu besitzen. Es bedeutet, dass nichts mehr mich besitzt. Ich kann Dinge haben, bin aber frei darin.

Die Dinge definieren mich nicht. Ich definiere mich nicht über sie. Ob sie da sind oder nicht, verändert nichts an meinem Wesen, an meinem Wert. Sie sind keine Aussage über mich.

Loslösen von allem Irdischen bedeutet nicht Askese. Es bedeutet Gleich-Gültigkeit und die Anerkennung meines wahren Seins. Ich „habe“ nur Gott. Das Gewahrsein um diese Verbindung ist alles, was es braucht, um hier mein Leben leben zu können. Und zwar wirklich MEINS. So wie es gedacht ist, wie ich gedacht bin, wie es in der Übereinstimmung mit der universellen, göttlichen Ordnung ist.

ER gibt mir immer alles, was ich wirklich wirklich brauche. Ich habe daher sehr wohl Dinge, aber eher in dem Sinn, dass ich gerade damit Erfahrungen machen darf, dass sie eben gerade Teil meines Lebens sein sollen, dass sie für das, was ich gerade hier vollbringen soll, erkennen soll, begreifen soll, wichtig sind. Die Dinge sind frei. Wenn sie wieder aus meinem Leben verschwinden, hat das einen Sinn und ich kann mir sicher sein, dass ich sie dann nicht wirklich brauche, für das, was für mich relevant ist.

Wie sehr hafte ich an Dingen, Menschen, Umständen? Wer hat wen? Hat Geld mich, oder „habe“ ich Geld? Im Sinne von: Wer führt wen?

Bin ich mit offenen Händen hier, in die mir gelegt wird, von denen auch wieder genommen werden darf? Darf das Leben wogen und fließen, kommen und gehen und seinen ganz eigenen Rhythmus haben? Bin ich bereit, mich auf genau das einzulassen? Dieses Nichtwissen, wann was für wie lange bei mir sein wird? Ob es überhaupt da sein wird?

Dieser höheren Macht und dieser Art von Geben und Nehmen zu vertrauen, war und ist ein Weg. Ich habe früher halt nicht erlebt, dass mir in MEINEM Sinne und zu meinem höchsten Wohle gegeben und genommen wurde.

Natürlich fliegen mir auf diesem Weg all meine kindlichen Verletzungen um die Ohren, alle Nöte, jeder Mangel, jedes unerfüllte Bedürfnis, all die schmerzhaften Erfahrungen mit Machtmissbrauch. Und dennoch oder genau deswegen - in der Begegnung mit den alten Wunden - führt mich dieser Weg der radikalen Hingabe in die maximale Freiheit, in ein Lebensgefühl, das so unfassbar satt, voll und vor allem friedlich ist, wie ich es mir kaum vorstellen konnte.

Ich erlebe es wieder und wieder und wieder wie wohlgesonnen mir das Leben ist. Wie weise mir gegeben oder eben auch nicht gegeben wird. Die Abwesenheit mancher Dinge oder Umstände, von denen ich dachte, dass es aber gut wäre, wenn sie da wären, war im Nachhinein betrachtet immer die bessere Wahl. Darin war immer die größere Weisheit, die tiefere Erfahrung, die größere Reifung, die bessere Ent-wicklung. Und ja, das sind oft krasse Erfahrungen, die ich mir nie und nimmer „selber“ ausgesucht hätte, aber keine davon würde ich missen wollen.

Dieses Loslösen von allem Irdischen bedeutet eben auch Bereitschaft. Die Bereitschaft, das Leben GANZ zu nehmen, alles zu nehmen, was mir gegeben wird und nur das zu nehmen, was mir gegeben wird. Es bedeutet den völligen Kontrollverlust. Es bedeutet all mein kleines Wollen in das große „SEIN Wollen“ zu übergeben. Ich will das, was ER, Gott, für mich will. SEIN Wille zählt und in SEINEM Wollen ist alles für mich drin. ALLES, was ich wirklich brauche. Das ist tatsächlich wahr.

Nichts hat mich je mehr erfüllt, nichts hat mich je mehr gefordert, als in dieser Offenheit das Leben zu empfangen, MEIN Leben zu empfangen. Die totale Ergebung an IHN und damit an mich - in mein wahres Wesen hineinergebend, mich selbst erfüllend, das erfüllend, was zu sein ich gekommen bin. Losgelöst von allem Irdischen und doch tief verbunden mittendrin, verbunden mit Gott.

Losgelöst von allem außer Gott.



Dienstag, 24. Juni 2025

Wahrnehmend gegenwärtig

Für mich ist dieses tiefe Sein im Moment der not-wendige, absichtslose Raum der größtmöglichen Ent-wicklung. In diesem Erspüren dessen, was in mir gerade lebendig ist, zeigt sich mir alles, was ich wissen muss, finden die größten Offenbarungen statt, passiert Heilung und Schöpfung.

Ich schaue hin.
Mir wird gezeigt.

Es ist das Hinabsteigen in mich. In meinen heiligen Gral, der alles beherbergt, in dem sich alles bewegt, der alles empfängt, was durch mich in die Welt soll, aus dem heraus geboren wird, in dem alles aufsteigt, in den alles hineinfällt, was von mir erfasst, durchdrungen, begriffen, wahrgenommen, für wahr genommen werden soll.

Alles sehen wollen und dürfen, was da ist. Alles fühlen können, was wogt. Alles für wahr nehmen können, was sich zeigt. Das Universum in mir tragen. Jede Facette. Das Universum verkörpern. Das Menschensein anerkennen. Das All-Bewusstsein menschlich zum Ausdruck bringen. Jeder Moment neu und anders. Mensch und Gott gleichzeitig. Ganz menschlich, ganz göttlich. Gleichermaßen. Alles anerkennend, alles akzeptierend. Ohnmacht und Macht vereint. Der Tropfen aus dem Ozean. Er macht Erfahrungen, die der Ozean nicht macht, trägt den Ozean in sich, trägt sich selbst wieder in den Ozean.

Individuum und Quellbewusstsein, aus der universellen Intelligenz gemacht, von ihr durchdrungen und gelebt, auf "eigener" Reise im großen Auftrag. Das Kleinste und das Größte. Ein Teil aus dem Stoff des Ganzen. Im Dienst für das Alles.

Und alles dadurch, dass ich bin. Präsent in mir. Ganz da. Wach. Wahrnehmend gegenwärtig. Nicht mehr. Aber auch nicht weniger.

 


 

Montag, 23. Juni 2025

Ja, so ist es

Diese vier Worte sind für mich magisch. Ich erlebe immer wieder, wie direkt Entspannung in mein System kommt, etwas ausatmet und ich weicher werde.

Sie nehmen den Moment komplett an. Sie bezeugen das Jetzt mit allen Umständen und Zuständen. Sie sehen und sagen ja dazu. Sie verlangen keine Veränderung. Sie haben keine Wertung und kein Urteil. Sie wollen keine Handlung, keine Reaktion.

Jede Idee von "es müsste aber anders sein" stirbt sofort. Etwas in mir hört direkt auf, eine Lösung zu suchen. Ich komme in ein Wahrnehmen dessen, was in mir ist, wenn ich den Umstand und Zustand einfach anerkenne.

Ah, ok. Da ist also Enge. Da ist Unruhe. Da ist Anspannung. Der Lärm, den ich im Außen höre, beeinflusst mein Hören nach innen. Der Lärm ist da. Ich bin da. Ok. So ist es also gerade. Das ist jetzt dieser Moment.

Ah, ok. Da ist gerade Schwindel. Ich sehe anders als sonst. Die Buchstaben vor meinem Auge sind eher ein Klumpen, als dass ich klare Wörter erkennen könnte. Ich kann noch lesen, da sind noch Begriffe, aber mir wird übel dabei. Ah, ok. Da ist das Bedürfnis mich hinzulegen. Die Möglichkeit ist da. Ich bleibe dennoch sitzen. Einfach so. Mir kommen Tränen. Ich mag weinen. Ich weine. Da ist eine Schulter zum Anlehnen. Ich lehne mich an. Weine weiter. Fühle weiter meinen Körper. So ist es gerade. Das ist der Moment.

Ah, ok. Da ist gerade eine unglaubliche Wut, eine Unzufriedenheit, ein Unmut. Ist etwas passiert? Hat es einen Grund? Hab ich an etwas Bestimmtes gedacht? Nein. Ich bin aufgewacht und so war es. Ich kenne den Ursprung nicht. Die Gefühle sind da. Ich lass sie sich in mir bewegen. Eine ganze Zeit lang. Wollen sie Ausdruck? Mag ich anfangen zu schreiben? Nein. Ich mag sie sein lassen. So da sein. Ich mag es erzählen. Sie einfach benennen. Damit in Kontakt gehen. Grummelig mit jemandem da sein. Ok. So ist es gerade. Das ist der Moment.

Ich könnte das jetzt mit unzähligen Beispielen fortführen. Dieses simple "Ja, so ist es" ist für mich Heilung pur.

Und auch ein "Ja, so war es" für alles, was in der Vergangenheit vielleicht an anspruchsvollen, herausfordernden, verletzenden, traumatisierenden Ereignissen war, bringt mir Frieden ins System. Ruhe. Die inneren Kinder werden vielleicht zum ersten Mal bestätigt und müssen nicht mehr darum ringen, etwas anerkannt zu bekommen. Ich gebe ihnen recht. Ja so war es. Du wurdest manipuliert. Du wurdest missbraucht. Du wurdest angelogen. Dir wurde Verantwortung übertragen, die nicht die deine war. Ja, die Erwachsenen waren emotional abwesend. Ja, du wurdest für ihre Zwecke benutzt. Das alles ist wahr.

Das Anerkennen ist für mich der erste und wichtigste Schritt. Dann kann ich fühlen, was das für mich bedeutet, was es für mich bedeutet hat. Ich kann fühlen, was jetzt ist und endlich das, was ich früher nicht in der Lage war zu fühlen. Dann bin ich am Punkt.

Es kann natürlich immer sein, dass es Teile in mir gibt, die wollen und können gerade nicht anerkennen. Die sind im Widerstand. Die wollen das so nicht. Dann kann ich "Ja, so ist es" mantramäßig aufsagen und dennoch ist es nicht gemeint und wahr für mich. In diesem Moment wäre es eine Lüge. Mir gegenüber. Und irgendwie gewalttätig, wenn ich mir selbst im Widerstand sagen würde, dass es jetzt halt einfach so ist.

Ich mag den Widerstand als Wahrheit anerkennen. Er ist gerade da. Dann gehört da das "Ja, so ist es" hin. Das ist gerade wahr für mich. Ah, ok. Etwas in mir will das gerade nicht so, wie es ist. Das kann ich verstehen. So ist es gerade. Das ist der Moment.

Magische Worte:
Ja, so ist es.
Ja, so war es.



Sonntag, 22. Juni 2025

Nicht ich bin fehl, mir hat was gefehlt

Ich liebe es, Barbara zuzuhören. Diese kraftvolle Klarheit. Diese bemerkenswerte Wucht (Danke, Sylvia, für dieses so treffende Wort) in jeder fein erspürten Formulierung. Ein Sprechen aus dem Ergründen in sich, aus dem konkreten Moment, aus dem jetzigen Erleben, aus dem wahrhaftigen, leibhaftigen Punkt.

Manchmal muss ich mitschreiben, aufschreiben, was da aus ihr fließt und - Gott sei Dank - hab ich ihre Erlaubnis davon zu teilen, wenn ich den Impuls habe.

Die folgende Mitschrift wollte ich schon ewig mit euch teilen. Die Worte vibrieren nach wie vor in mir, berühren mich tief und wirken, bewirken, was auch immer. Ein Klingen, ein Summen, ein tiefes JA. Immer wieder kommen mir die Tränen. Mein System meldet Wahrheit. Das Gesprochene verströmt nach meinem Empfinden so eine Wärme, so eine Weisheit, so eine Milde, so viel Liebe und sie bezeugen den Weg der Heilung. Sie erzählen von Quantensprüngen und Befreiungsschlägen, von Paradigmenwechsel und der fühlenden Rückeroberung des Selbst.

Und nun lade ich euch ein. Lest und fühlt selbst:

"Nicht ich bin fehl, sondern das hat immer gefehlt... mich im Wundsein ernst nehmen... jetzt die Wunden für wahr nehmen und da sein lassen in und trotz allem/n... weil ich weiß, dass mit meinem Weich- und Menschlichsein alles in Ordnung ist.

Mich wund wahr und da haben wollen.

Es geht nicht mehr darum "wo ist für die Wunde Platz", sondern ich bin da und da wo ich bin, ist die Wunde.

Manchmal wird die Wunde weggeschickt. Und das ist nicht mehr so schlimm wie emotionale Ablehnung bisher war, weil ich weiß, dass ich meine Wahrheit bin. Und das auch irgendwie nicht mehr so persönlich nehm', sondern die können halt mit Wundsein nicht sein.

Irgendwo ist immer Raum, wo ich atmen kann.

Ich muss meine Begegnung mit mir nicht mehr unterbrechen für andere."

Barbara Klaus

DANKE!!! Danke für dich. Es ist mir eine Ehre, mit dir hier zu sein, Weggefährten, Schwestern. Es ist ein Segen, dich an meiner Seite zu wissen und an deiner Seite sein zu dürfen. ❤️🙏🔥




Samstag, 21. Juni 2025

Die Illusion der Kontrolle

Ich kann mich an Zeiten erinnern, da hatte ich furchtbare Angst, in den Sternenhimmel zu schauen. Es hat mich unfassbar geängstigt, was ich da vielleicht sehen könnte. Sternschnuppen haben mich eher erschreckt als fasziniert. Diese unendliche Weite, alles, was da sein könnte, alles, was ich nicht weiß und kenne, hat mich eng gemacht, fast Panik ausgelöst, Starre, die Luft blieb weg.

Der Sternenhimmel war ein Sinnbild für alles, was ich nicht in der Hand habe, für Ungewissheit, Unvorhersehbarkeit, für Unbekanntes, für Kontrollverlust und Ohnmacht. Mit diesem ALLes war auch alles im Raum, was ich nicht wahrhaben wollte und konnte. Es hätte mich damals schier zerrissen. Ich war nicht in der Lage, das ALLES anzuerkennen und JA dazu zu sagen. Ich war nicht in der Lage anzuerkennen, was das Anerkennen des "es gibt ALLES" für mich bedeutet hätte.

Der Blick ins Universum hat mich bedroht. Es fühlte sich an, wie plötzlich den Boden unter den Füßen verlieren, ins Haltlose fallen, allein, überfordert. Das war alles zu groß für mich, nicht handelbar, überwältigend auf unangenehme Art und Weise. Konfrontiert mit etwas, was zu viel für mich war, in dem ich gefühlt nicht bestehen konnte. Grenzenlose Überforderung mit den Gefühlen, die ausgelöst worden wären, wenn ich hingeschaut hätte. Das trifft es wirklich am besten. Das hätte ich damals aber niemals in Worte fassen können. Das kann ich heute sagen.

Ich brauchte seinerzeit die Illusion der Kontrolle und ich wollte nichts hören oder sehen, was das ins Wanken gebracht hätte. Naja, Überraschung. Mir lief es ständig über den Weg. Das Mystische. Das Feinstoffliche. Geistergeschichten. Krankheiten. Eben das Unkontrollierbare. Ich kam nicht daran vorbei. Und irgendwann hab ich es genommen und fing an zu forschen. Wie verdammt nochmal ist dieses Leben denn eigentlich wirklich gedacht? Wie hängt alles zusammen? Warum sind wir hier? Was hat das alles für einen Sinn? Was ist Gott? Was geschieht nach dem Tod? Ich fing an, meine eigenen Antworten zu finden.

Schaue ich heute in den Sternenhimmel, sehe ich da nur Schönheit. Ich kann nicht genug davon bekommen, mich nicht sattsehen und Stunde um Stunde da sitzen, um nur ja nichts zu verpassen. Ich sehe Möglichkeiten. Ich liebe die unendliche Weite. Das Unbekannte. Die Rätsel. Das Nichtwissen. Die Mystik. Das ALLes.

Ich fühle mich darin zu Hause, getragen, geborgen, fühle Liebe. Von mir zum Leben und vom Leben zu mir. Ich höre das Nichts. Bin fasziniert von dieser Intelligenz und dem, was sie alles hervorbringen kann. Ich fühle mich sicher. So sicher darin. In mir. In dieser Unendlichkeit. In Gott. Ich fühle mich wesentlich und gewollt. Ich liebe meine Ohnmacht darin, dieses mich von all dem leben lassen, mich führen lassen und darin die größte Macht zu finden, die es nur geben kann. Ich bin nichts und ich bin alles gleichzeitig. Ich kann das „Unmögliche“ bewirken, wenn es durch mich sein soll. Ich kann nichts bewirken, wenn es durch mich nicht sein soll. Und das ist in Ordnung.

Es nicht in der Hand zu haben, war damals mein größter Horror. Es nicht in der Hand zu haben, ist heute meine größte Freiheit, die mächtigste Erleichterung, die ich je erlebt habe. Ich muss es nicht wissen. Ich muss es nicht können. Ich muss es nicht machen. Ich darf mich hingeben. Ich bin froh, wenn ich ins Ungewisse gehen kann, wenn ich keine Ahnung und keinen Plan haben muss, wenn ich einfach nur der inneren Navigation folge, die um das große Ganze weiß, mir aber lediglich den einen nächsten Schritt übermittelt.

Die Bereitschaft, alles zu fühlen, jede Erfahrung zu machen, urteilsfrei und bereitwillig, das zu nehmen, was das Leben mir gibt, weil ich weiß, dass das einen Sinn hat, dass ich nichts bekomme, was mich von mir weg führt, dass ich immer nur das bekomme, was mich zu mir hinführt, dass es der Kosmos gut mit mir meint und übergeordnet nichts zu meinem Schaden passieren kann, dass ich, was auch immer geschieht, reif dafür bin und alles in mir trage, es zu bewältigen, diese Bereitschaft und all diese Gewissheit sind der große Unterschied zu damals. Das alles habe ich über die Jahre in mir gefunden.

Kontrolle ist die größte Illusion überhaupt. Und gefühlt die, an der die meisten am stärksten festhalten. So wie ich damals. Dass ich das Ungewisse mal so genießen würde, war unvorstellbar, ja, es kam gar nicht in meinem Weltbild vor, dass Ungewissheit sein darf. Hätte mir da jemand erzählt, wie ich heute lebe, weiß ich nicht, ob ich gelacht oder geweint hätte oder schreiend weggelaufen wäre. Heute bin ich der Mensch, der mich damals am meisten abgeschreckt hat. Ich wollte in Ruhe gelassen werden und mit nichts in Berührung kommen, was an meiner Scheinsicherheit gerüttelt hätte. Da konnte ich niemanden gebrauchen, der, wie ich heute, überall seine Nase reinsteckt, in jeden Winkel schaut, sich bereitwillig mit Dingen befasst, die jenseits der eigenen „Kontrolle“ liegen, der kein Tabu kennt und keine Sicherheit braucht, der das „ich bin ALLES und es gibt ALLES“ verkörpert.

Ich kann verstehen, dass Menschen Angst vor mir haben. Hätte ich damals auch gehabt. Im Grunde bin ich der Kontrollverlust in Person. Mit mir ist er im Raum. Ich zerstöre die Illusion durch meine bloße Existenz. Es gibt einen Teil in mir, der ist voller Mitgefühl. Es gibt einen Teil in mir, der grinst spitzbübisch und liebt die Provokation. Und der Großteil von mir genießt einfach nur dieses Lebensgefühl. Dass ich mal so da bin, dass sich Leben so anfühlen kann, hab ich nicht für möglich gehalten. Was für eine Gnade! Was für ein Segen!

Jenseits vom Kontrollverlust liegt mein persönliches Paradies.

Mal wieder danke, Barbara, dein Gemälde vom Universum haben all diese Reflexionen in Gang gesetzt und mich zu diesem Text bewegt.



Freitag, 20. Juni 2025

Das Trauma der Vernachlässigung

Der Schmerz aus dem, was NICHT war

Wie kann etwas weh tun, was nie passiert ist?

Es gibt einen Schmerz in tausend Facetten, der kommt nicht aus etwas, was uns angetan wurde. Er kommt von etwas, was nicht passiert ist, was wir nicht bekommen haben, was uns nicht zuteil wurde, was wir aber als Kind so dringend gebraucht hätten.

Ich spreche von echter, tiefer Zuwendung. Von einem "um uns kümmern", vom versorgt werden und damit meine ich weniger materielle Versorgung, sondern emotionale, seelische.

Ich spreche von Berührung, körperlicher und emotionaler. Ich spreche von Aufmerksamkeit. Dem Erleben, gewollt und willkommen zu sein. Dem Erleben, dass sich jemand an unserer Existenz freut, einfach so, mit uns sein will, Wert auf unser Wohlergehen legt und zwar wirklich auf unseres, wie es uns tatsächlich wohl wäre, unseren Bedürfnissen tatsächlich entsprechend. Ich spreche von Futter, emotionaler und geistiger Nahrung, die wir so sehr zum Gedeihen brauchen.

Fehlt uns das als Kind, bleibt da eine Leere, eine ungestillte, namenlose Sehnsucht, ein brennendes Vermissen von etwas, das wir noch nicht einmal kennen. Wir könnten meist gar nicht genau sagen, was uns fehlt. Wir können also auch nicht danach fragen. Wir haben es ja nie erfahren und doch weiß unser ganzes System, dass da etwas "hingehört" hätte. Dass da eine klaffende Lücke auf so vielen Ebenen ist. Da ist ein Mangel spürbar. Dauerhaft. Wie ein stetes Hintergrundrauschen, manchmal aber auch brüllend laut.

Dann sind da später Erwachsene, die als Kind auf diese Weise vernachlässigt wurden, denen es einfach "nicht gut" geht. Da ist vielleicht Depression, da ist vielleicht stete Traurigkeit, Todessehnsucht, Sinnlosigkeit, eine unglaubliche Einsamkeit, obwohl es vielleicht ein soziales Netzwerk gibt, obwohl da vielleicht Familie ist. Einsamkeit trotz Menschen. Da ist vielleicht das Gefühl, ständig etwas zu brauchen, ohne zu wissen, was. Oder das Gefühl ein Aussätziger zu sein, irgendwie eklig, oder falsch oder eben schlicht nicht dazugehörig, immer außen vor, auch wenn er sich vielleicht gerade mitten in einer Gruppe befindet.

Diese fehlende Versorgung in der Kindheit hinterlässt so tiefe Wunden, die aber sichtbar keinen Ursprung haben. Da gab es vielleicht keine körperliche Gewalt. Da war scheinbar immer alles da in der Kindheit. Was zu Essen, Kleidung, ein Dach über dem Kopf. Und dennoch sind da Schmerz, ein krass verzerrtes Selbstbild, weil etwas unbewusst angefangen hat zu glauben, dass mit sich selbst etwas nicht stimmen kann, Unzufriedenheit, Mangelgefühle, oder sogar eine Art Heimweh, ohne zu wissen, wo dieses Zuhause sein soll. Das Elternhaus ist damit meistens nicht gemeint. Der Zweck der Existenz scheint nicht da zu sein. Das Leben macht keinen Sinn, wenn etwas in mir gespeichert hat, dass ich nicht gewollt bin. Dennoch bin ich da. Warum? Ein dauerhafter Grundkonflikt, meist unbewusst.

Es bleibt die stete Unruhe und Suche nach etwas Unbestimmten, das oft lange keinen Grund zu haben scheint, kein Ziel, keine Ausrichtung. Da fehlt einfach was. Durch Reisen, Ausbildungen, Auswandern, Umzüge, Partnerschaften, Kinder bekommen, Sport, Sex oder anderen bekannten Kompensationshandlungen wird dann versucht, diese Lücke zu schließen, irgendwo eine Art Heimat zu finden. Das mag kurzzeitig Linderung verschaffen, aber das Loch bleibt.

Die inneren Kinder sind unterversorgt und bleiben es, wenn sie unerkannt bleiben, wenn die Lücke keinen Namen bekommt und der Ursprung von all dem nicht ergründet wird.

Eine große Herausforderung in all dem ist aus meiner Sicht, überhaupt erst mal anzuerkennen - vor mir selbst und den Eltern gegenüber -, dass da etwas nicht stimmt, obwohl mir als Kind ja eigentlich nichts "Schlimmes" passiert ist (meist kommt das allerdings noch obendrauf). Ich habe ein Recht auf meine Verletzungen, auch wenn mir alle Welt erzählt, dass doch eigentlich nichts war. Meine Wunde, mein Unwohlsein stimmt. Mein Innenerleben spricht eine sehr eindeutige Sprache. Die Zellerinnerung täuscht sich nicht und kann sich auch nichts einbilden. Wenn da was fehlt, fehlt da was. Wenn mir Berührung fremd ist, ist mir Berührung fremd. Wenn ich mich ungeliebt fühle, fühle ich mich ungeliebt. Da kann der andere tausend Mal beteuern, wie sehr er mich liebt. Ich fühle anders.

Dieses Anerkennen vor mir selbst, öffnet Tür und Tor für Heilung. Die Wunde ist als existent erkannt, das Wundsein darf wahr sein. Die Wunde aus etwas, was mir nicht passiert ist. Es gibt sie. Und jetzt kann ich ihr begegnen.

Danke, Barbara. Danke, Christian. Danke, Kathi.


Nachtrag:
Ich glaube, der wichtigste Aspekt aus all dem, kommt mir jetzt erst in den Sinn: Die emotionale Überforderung. Ich bin mit all meinen Emotionen als Kind alleine. Ich habe keine Anlaufstelle. Niemanden, der mich im Sturm hält. Kein Nervensystem zum Regulieren. Da ist kein Hafen, kein Halt, keine Zuflucht, kein Entgegenkommen, kein Wohlwollen in all dem, niemand, der mich darin erfassen und handeln kann. Ich muss mit all dem Toben in mir, mit all den Nöten alleine klarkommen. Ein Kind ist nicht dafür ausgelegt, mit all dem alleine gelassen zu sein. Ein Kind ist überhaupt nicht dafür ausgelegt, alleine gelassen zu sein. Das Verlassenwerden von Erwachsenen findet in den meisten Fällen innerlich statt. Ein innerliches von mir weg gehen. Der Horror pur als Kind.



Donnerstag, 19. Juni 2025

Bevor ich nichts mehr will, muss ich erst mal was wollen dürfen

Ich hab gestern von der Hingabe an das, was ist, geschrieben und ich mag unterstreichen, dass ich auf dem Weg die inneren Kinder nicht vergessen will und darf. Die Anteile in mir, die nicht das bekommen haben, was sie wirklich gebraucht hätten, deren Bedürfnisse nicht befriedigt wurden, die nie das bekommen haben, was wirklich für sie stimmte und in dem Moment richtig und wichtig gewesen wäre, die im Mangel groß geworden sind, die vielleicht immer teilen mussten und nichts für sich haben durften, deren Sachen nie sicher waren, kaputt gemacht wurden oder ihnen wieder weggenommen wurden, die nie an erster Stelle standen, deren Bedürfnisse immer nachgelagert waren oder sogar als störend empfunden wurden.

All die unbefriedigten, ausgehungerten und zu Recht fordernden, lechzenden, schreienden, inneren Kinder will ich nicht übersehen und schon gar nicht übergehen. Was viele als das Ego bezeichnen, das sterben muss, sehe ich als verletztes Kind, das gesehen werden will, das endlich wahrgenommen werden will mit dem, was in ihm tobt, das durch meine Hinwendung heilen darf.

Diese Lücken der Bedürfniserfüllung aus der Kindheit haben wir wohl alle auf irgendeine Art und Weise. Ganz individuell hat den meisten irgendwas gefehlt, was so wichtig und erforderlich gewesen wäre. Dieser Mangel wirkt als Erwachsener immer noch. Das klaffende Loch im Inneren ist da und wahr.

Wenn diese Anteile hören, dass sie sich doch bitte mit dem zufrieden geben sollen, was gerade da ist und dass sie nichts mehr für sich persönlich wollen sollen, dann setzt sich für sie der Horror der Kindheit fort. Sie gehen auf die Barrikaden. Zu Recht. Mit ihnen mag ich in den Kontakt gehen, sie endlich hören und erhören, sie sehen und halten, trösten und ihnen sagen, dass sie recht haben, immer hatten und dass sie gebraucht hätten. So viel mehr.

Ich mag sie nicht wieder übergehen. Das würde meinen inneren Krieg nur fortsetzen. Ich mag sie nicht zwingen nichts mehr zu wollen, weil sie verdammt nochmal wirklich noch was brauchen. Von mir. Ein ernst genommen werden. Liebe, Verständnis, Mitgefühl, das gesehen werden in ihrer Not, das Bezeugen von all dem, die Erlaubnis und Bestätigung haben wollen zu dürfen, brauchen zu dürfen und die Erinnerung daran, dass das Leben, Gott nicht so unachtsam ist, wie die Eltern damals. Sie haben nicht in der Ordnung gehandelt, haben mich nicht gesehen und wirklich erkannt. Dieser "Macht" bin ich nicht mehr ausgeliefert. Mit der hab ich es nicht mehr zu tun. Ich werde gesehen. Vom Leben, vom All-Bewusstsein, von Gott und bin erkannt, bekomme, was ich wirklich brauche, um zurück zu mir zu kommen, was Wesentlich ist für meine Erfahrungen, für mein Wachstum, für mein Gedeihen, für meine Blüte. Diese Macht meint es wirklich gut mit mir und meint mich wirklich.

Dann braucht es kein persönliches Wollen mehr. Das Leben weiß es besser. Die Kinder in mir sind versorgt und in Sicherheit, geborgen, und wissen wieder um die Wahrheit. Sie dürfen was wollen. Ich bin da für sie. Und die Erwachsene, die ich bin, kann sich dann hingeben, ganz und gar, dem Leben, dem Höheren.

Dieser eine Schritt dazwischen darf für meine Begriffe nicht fehlen. Bevor ich (als Erwachsene) nichts mehr will, muss ich (meine inneren Kinder) erstmal was wollen dürfen und auch anerkennen, dass die Erwachsene Bedürfnisse hat, mich erinnern, dass mich das Leben damit sieht, dass sie vom Leben selbst kommen, das nach Leben strebt und dass alles, was ich wirklich wirklich brauche, da ist.

Ich darf wollen, bevor ich nichts mehr will.


 

Mittwoch, 18. Juni 2025

Zur Hingabe gezwungen - zur Hingabe geboren

Ich weiß gar nicht, wo ich jetzt den Anfang finde. Da ist eine Gewissheit in mir. Seit gestern. Auf einmal ist da wieder mehr Klarheit und Verstehen von einem größeren Sinn.

Ich kenne so viele Menschen – tatsächlich meist Frauen und zu meiner großen Freude auch vereinzelt Männer – die über Jahre in sehr krassen Lebenssituationen sind. Da sind z. B. körperliche Zustände, die starke Einschränkungen mit sich bringen, nur langsam oder manchmal gar keine Bewegung zulassen. Zustände, die immer wieder starke Schmerzen mit sich bringen oder sogar dauerhaften Schmerz bedeuten. Medizinisch nicht erklärbar und mit allen Mitteln der eigenen Kunst nicht änderbar.

Da sind manchmal äußere Umstände, die alles andere als komfortabel sind, Wohnsituationen allgemein oder konkret mit Nachbarn oder sogar Partner, Familiensettings, die sich über Jahre schrecklich anfühlen, die im Geiste schon hundert Mal verändert bzw. verlassen worden sind, aber real nicht veränderbar erscheinen. Keine Schritte, keine Impulse, keine Idee, was stattdessen.

Da gibt es sich immer wieder wiederholende Erfahrungen der krassen Einsamkeit, niemand da oder nur kurz. Immer wieder nur sich selbst haben. Immer wieder auch verlassen werden. Nichts daran lässt sich wirklich ändern. Es bleibt das Alleinesein, mit sich sein, nur sich selbst haben.

All diese Menschen zweifeln immer wieder an sich, fragen sich, ob sie zu doof sind, ob sie was übersehen haben, ob sie sich das alles schönreden und sich selbst Ausreden erzählen, damit keine Veränderung passieren muss, ob sie einem Glaubenssatz erliegen, einen blinden Fleck haben, der sie unnötiger Weise in der Situation festhält.

All diese Menschen haben aber auch eine Gewissheit, dass das schon trotzdem alles richtig ist, dass da eine tiefere Weisheit darin ist, ein Sinn und dass das nicht für immer so sein wird und wenn eine Veränderung tatsächlich dran ist, sie auch geschehen wird, bemerkt wird, die Schritte dann tatsächlich gesetzt werden. Und nach jeder Runde Zweifel kommen sie beim Gleichen raus: Sie haben nicht mehr als ihre innere Wahrheit, ihre Impulse und sie können nur handeln, wenn von innen diese Impulse kommen. Es gibt keine andere Option, als in dem zu sein, wie es gerade ist und das zu nehmen, was immer es gerade mit sich bringt. Die Diskrepanz zwischen der inneren Gewissheit, dem Innenerleben, von dem, was sie als wahr fühlen und dem Außenerleben, dem was sie erfahren, könnte oft größer nicht sein. Und sie bleiben darin. Es gibt keine andere Wahl, keine eigene, keine vom kleinen Ich.

All diese Menschen erlebe ich als unglaublich tief und reif, weise und groß, mit uraltem Wissen gesegnet, hunderte Male hier gewesen auf der Erde, mit allen Wassern gewaschen, Seelen, die so ziemlich jede Erfahrung kennen. Ein feines Gespür, messerscharfe Klarheit, Selbstreflexion, die ihresgleichen sucht, voller Liebe und Wohlwollen für die Welt und ihre Geschöpfe und voll tiefempfundener Demut. Sie sind voller Güte und setzen gleichzeitig ihre Grenzen. Sie tragen das Herz auf der Zunge, sind direkt und konkret. Und dennoch sieht ihr Dasein für die meisten wie eine gescheiterte Existenz aus. Ihr Leben wird oft als Versagen gedeutet, ihr Verharren in den Umständen als Schwäche oder Unvermögen. Viele sagen ihnen nach, sie würden ihre PS nicht auf die Straße bringen oder ihre Gaben nicht leben. Materieller „Erfolg“ und Besitz oder das Streben danach ist bei ihnen tatsächlich selten zu finden oder eben nicht zu erlangen, auch wenn sie es noch sehr versuchen sollten.

Ihre klare Direktheit wird oft als Bedrohung erlebt. Ihre Weisheit als naiv betrachtet. Ihre Tiefe als zu ernst empfunden. Und eben ihre Hingabe an das, was ist, als Versagen. Alles unglaublich weit von dem entfernt, was sie für meine Begriffe tatsächlich verkörpern, was ich fühle, sehe, wahrnehme.

Und jetzt komme ich zu der eingangs erwähnten Erkenntnis meinerseits. Diese Wesen haben alle eins gemein: Sie wurden und werden zur Hingabe gezwungen. Vom Leben. Von diesen krassen Umständen und Zuständen, die nicht veränderbar sind. Es ist wie ein „vom Leben in die Knie gezwungen werden“ auf die krasseste Weise und davon nicht gebrochen werden, sondern wesentlich gemacht. Durchgeknatscht, ausgepresst, jedes „es anders haben wollen“, als das, was eben da ist, wird ausgemerzt. Jede Anhaftung stirbt. Jede Idee von Kontrolle gleich mit. Gott sei Dank. Es bleibt die Essenz. Es bleibt das wahre Wesen. Das Wesentliche. Die Hingabe an eine höhere Macht. Die Akzeptanz einer höheren Macht und Weisheit. Und das ist tatsächlich die größte Gabe, ihre größte Gabe und einzige Aufgabe hier. Sich dem Leben hingeben. Persönliches Wollen überwinden und das wollen, was das Leben von ihnen will. Sie haben keine andere Wahl und sie brauchen auch nichts anderes wählen. Sie sind zur Hingabe geboren. Nicht nur sich selbst hingeben, sondern auch alles, was im Leben ist und schauen, was davon wirklich bleibt und zu ihnen gehört. Bereit, alles zu verlieren. Bereit, alles zu empfangen.

Die Hingabe an das Leben, ohne selbst die Geschicke in eine bestimmte Richtung lenken zu wollen, ohne die Idee von gut oder schlecht, von erstrebenswert oder vermeidenswürdig, ist das, was die Welt gerade am dringendsten braucht. Das haben wir alle verlernt. Und das ist aber nach meinem Gefühl unser eigentliches Wesen. Die höhere Intelligenz, Gott, das All-Bewusstsein durch uns zu verkörpern.

Dieses Hineingezwungen werden in die Hingabe, ohne Kompromisse, nicht mehr ausgelassen werden, keinen Millimeter mehr dran vorbeikommen, nicht einen Fitzel funktionieren können oder selbst was „erschaffen“ wollen, hat es auch bei mir gebraucht. Ich hätte freiwillig nicht die Füße stillgehalten und mich vom Leben auf diese Weise führen lassen, wie ich es jetzt zu „tun“ in der Lage bin. Das Training war - und ist manchmal noch - hardcore. Das ist kein Zuckerschlecken. Aber wenn etwas verlernt werden soll, was über Jahrtausende geprägt wurde und stattdessen etwas Neues bzw. das Ursprüngliche wieder etabliert werden soll, dann braucht das Disziplin und tatsächlich irgendwie Training. Die Trainingseinheiten denke aber nicht ich mir aus, die kommen vom Leben höchstpersönlich und sind so perfekt auf jeden Einzelnen zugeschnitten, dass man sich das nie und nimmer hätte selber ausdenken können.

Diese von mir beschriebenen Menschen werden radikal dahin geführt, wo im Grunde jedes menschliche Wesen seinem Ursprung und seinem Sein nach hingehört: In den Moment. Ins Wesentlichsein. In das Handeln, das ausschließlich aus einem inneren Impuls kommt, aus der Anbindung. Es ist ein tiefliebender Dienst. Das Persönliche ist 100% dem Größeren untergeordnet, was immer das gerade bedeuten mag. Wo immer der Weg lang geht und lang gehen soll. Was immer das für Erfahrungen bringt.

Die ganze Aufwach-Szene schreit nach diesem Zustand, versucht ihn durch Praktiken, durch Methoden, durch Substanzen zu erreichen. Der Moment ist aber immer schon da. Ihnen gefällt meistens nur nicht, was sie da vorfinden.

Diese von mir beschriebenen Menschen, die dafür geboren sind, die Hingabe hier wieder zu etablieren, scheinen die Letzten zu sein, wenn man mit den alten Ansichten draufschaut. Und sie sind für mich definitiv die Ersten, wenn es um das ursprüngliche, hingebungsvolle Sein im Moment geht, das Geführtwerden und Sichführenlassen, das Akzeptieren und Daseinlassen von ALLEM.

Was der Moment von ihnen, von uns will – ich zähle mich dazu - ist nicht immer rosarot. Was wir erfahren und fühlen sollen, was durch uns geschehen soll, entspricht so gut wie nie einem Hochglanzmagazin. Es ist das volle, pralle Leben mit allen Erfahrungen, allen Aspekten, allen Gefühlen, allen erdenklichen und unerdenklichen Facetten und Tiefen.

Die äußeren Umstände erzählen nichts aber auch schon rein gar nichts über das wahre Wesen von solchen Menschen. Die Umstände verändern das Wesen nicht. Sie verändern ihr Wesen nicht. Sie sagen nichts über uns aus. Über die, die wir wirklich sind. Wir sind in dieser Welt, aber nicht von ihr. Wir verlieren uns nicht im Materiellen. Wir definieren uns nicht über das Materielle. Wir sind damit nicht zu verführen und nicht zu bedrohen, nicht von uns wegzubringen. Wir sind für die Hingabe gekommen, die Hingabe an das, was sein soll. Erst gezwungen dazu und dann mehr und mehr, durch und durch freiwillig. Für nichts anderes sind wir hier. Das ist unsere größte Gabe. Unser Dienst. Das, was wir hier verankern. Das, wofür wir stehen. Und wir können in all dem stehen. Aufrecht. Zu uns. Für uns ein und auf. Im Feuer tausendfach geschmiedet. Verbrannt und wieder auferstanden. Phönixe.

Ich liebe die Schönheit dieser Wesen. Ich liebe es, sie anzuschauen, mit ihnen sein zu dürfen. Die klaren Linien, das Griffige, das Konkrete, diese Bereitschaft, die Kraft, die Präsenz, die Tiefe, die Ruhe, das Unaufgeregte, das Volle, das Hingebungs-Volle.

DANKE! Danke für einen jeden von euch, von uns. Danke für diesen riesigen Dienst, der so oft so verkannt wird. DANKE! Und danke an das große, wundervolle Wesen, dem ich gestern ganz neu begegnen durfte, durch das mir all das so sehr bewusst geworden ist. Danke, Susanne!



Montag, 16. Juni 2025

radikale Selbstbegegnung

die fühlende Rückeroberung des Selbst

Wenn du dich selber willst - unter allen Umständen und VOR allem anderen - deine Essenz, dein pures Wesen, deine Kraft, wenn du dich spüren und erfahren willst, dir bis in den letzten Winkel deiner Seele begegnen willst, fühlend, was immer sich zeigen mag, dann bist du bei mir und in diesem geschützten, urteilsfreien Raum genau richtig. Ich heiße dich willkommen. Gehen wir gemeinsam in die Tiefe, an die Wurzel und zu dir hin.

Ich mag darin unterstützen, tief mit dir in Kontakt zu kommen. Ich bin da mit meiner Wahrnehmung, mit meiner Klarheit, mit den inneren Bildern, die sich mir zeigen, mit dem Erspüren dessen, was mit dir im Raum ist und oft für mich tatsächlich sichtbar, mag teilen von meinen eigenen Erfahrungen, wenn es dran ist, bin da mit meinem ganzen Sein, mit meiner ganzen, allumfassenden Menschlichkeit, als echtes, wahrhaftes, wohlwollendes, präsentes, selbst tiefgetauchtes Gegenüber, das wirklich DICH will und meint. Ich bin da, greifbar, offen, transparent, teile das, was in mir ist, erforsche mich ebenfalls.

Es geht in diesem Raum nicht um Gemeinschaft oder Austausch, sondern um tiefe Selbstbegegnung - jeder für sich.

Es geht ums Erkennen, Aufdecken, Benennen, nach Hause holen. Muster und Wunden im Ursprung, in der Entstehung erkennen und fühlen. Das Unbewusste bewusst machen.

Dazu kann alles dienen. Das Miteinander im Raum, Beziehungen im Umfeld, Alltagssituationen, die anticken. Etwas kommt in Wallung, Emotionen fluten das System. Das ganze Leben, jede Erfahrung kann auslösen und der Selbsterkenntnis und Heilung dienen, wenn es genommen wird, gefühlt und zwar an der Wurzel. Genau da gehen wir hin – an die Wurzel der Entstehung. Was immer du mitbringst an Themen, was immer dich bewegt, wir ergründen es, fächern es auf, durchdringen.

Ich mag mit dir kindliche Trugschlüsse und Traumalügen aufdecken. Ich mag der Wahrheit Raum geben und daran neu ausrichten und aufrichten.

Es geht um den Sprung in die eigene Tiefe, immer wieder, ums Tieffühlen, ums Eintauchen, Verkörpern und Durchtauchen. Es ist eine Einladung, tief zu gehen und noch tiefer, durch den Urgrund hindurch und auf der anderen Seite wieder heraus. Geläuterter. Ganzer. Freier. Erlöster. Durchgestorben. Jedes Mal ein kleiner Tod und eine Wiederauferstehung.

Es geht um nichts. Nichts muss anders werden. Nur gesehen werden, erkannt und fühlend da sein dürfen.

Es geht um ALLES. Dich als Ganzes, selbst-bewusstes Wesen. Dich in deiner Essenz, ohne all das, was du nicht bist, aber für dich gehalten hast. Mit all dem, was du immer warst, aber nicht sein durftest.

Ich mag dich unterstützen, dich wieder ganz zu leben, dich selbst zurückzuerobern, dich selbst voll und ganz zu vereinnahmen, zu erkennen und auszufüllen. Ich mag dich sehen, fühlen und bezeugen. Mit dir in all dem da sein.

Dazu lade ich dich von Herzen ein.
❤ Anja ❤


Anfragen gerne spontan an mail@anja-reiche.de


PS: Wie oft, wie lange und auf welchem Weg wir uns begegnen, wird sich zeigen. Videocall, persönlich, Sprachnachricht, alles im Wechsel oder noch ganz anders. Der Prozess weiß es besser als ich. Was an finanzieller Wertschätzung wann fließt, bitte ich dich im weisen, tiefehrlichen Hinspüren zu ergründen. Die Wahrheit jenseits von Gedanken und Ideen.

www.paypal.me/AnjaReiche

oder

Bankverbindung:
Raiffeisenbank Thurnauer Land eG
IBAN: DE48 7706 9739 0000 4163 80
BIC: GENODEF1THA


Samstag, 14. Juni 2025

Bin ich mit meinen Grenzen gewollt?

"Wer dich mit deinen Grenzen nicht liebt, profitiert davon, dass du keine hast." reBliss

"Wem nützt es, wenn du deine Grenze nicht wahrst?" reBliss

Der Satz und die Frage bewegen sich seit heute Morgen in mir. Gelesen habe ich sie in einem Artikel bei Facebook von reBliss. Es ging um starke, echte Beziehung und dass ich darin MIT meinen Grenzen gewollt bin. Menschen, die meine Grenzen nicht wollen bzw. wollen, dass ich sie übergehe, dienen ihren eigenen Zwecken. In solchen Beziehungen spiele ich mit meinem Wohlergehen keine Rolle. In solchen Beziehungen bin ich lediglich als Bedürfniserfüller gedacht.

Nun ist das Thema ja kein neues für mich. Und dennoch rückt es in mir durch den Satz und die Frage noch mal etwas gerade. Nochmal ein klarerer Blick auf bisherige Beziehungen und Begegnungen. Wann musste ich meine Grenzen verteidigen, mich begründen, rechtfertigen und was hatte der andere davon, wenn ich meine Grenzen und Bedürfnisse übergehe? Wann kamen Vorwürfe und Schuldzuweisungen und was hätte der andere in solchen Momenten gerne von mir/durch mich gehabt, was dann nicht stattgefunden hat? Wie wenn ich dadurch nochmal besser überprüfen könnte, was schräg ist, wenn sich etwas schräg anfühlt in Begegnung. Rückblickend und natürlich ab sofort für alles Kommende.

Es erweitert - mal wieder - meinen Blickwinkel. Ich prüfe - mal wieder - nicht nur mich, sondern nehme den anderen und seine Belange mit in den Fokus. Wie wenn es immer wieder erforderlich wäre, die Ursache für Unstimmigkeiten nicht nur in mir zu suchen, sondern alle Beteiligten mit ihren Absichten zu betrachten. Wie wenn es wieder einen Anteil in mir erreicht hätte, der bislang noch nicht den Kopf gehoben hat und mal ins Umfeld geschaut hat, weil er so sehr dabei war, sich selbst zu zerlegen und sich zu fragen, ob er seine Grenzen und Bedürfnisse überhaupt haben darf, dass er gar nicht auf die Idee kam, die Intention des anderen in Frage zu stellen. Wie gesagt - mal wieder.

Mit der Frage nach dem Nutzen und Profit für den anderen, den er hat, wenn ich mich übergehe, wird so schnell so viel deutlich. Ich kann sofort aufhören, mich in Frage zu stellen und mich für meine Grenzen und Bedürfnisse schuldig zu fühlen. Da gibt es einen Anteil in mir, der wirklich denkt, dass er den anderen mit den eigenen Grenzen und Bedürfnissen verletzt und dass ich damit gemein bin. Frage ich nach dem Nutzen für den anderen, wird damit sofort deutlich, dass sich der andere einen Scheiß um mich schert. Er verfolgt schlicht seine Ziele und mein Wohlergehen spielt darin keine Rolle. Die Gedanken, die ich mir um ihn mache, macht er sich nicht für fünf Cent um mich.

Ich will, dass es ihm UND mir gut geht. Er will nur, dass es ihm gut geht. Ich bin egal. Und wenn er seine Haut retten kann, werde ich immer geopfert werden. Es gibt kein Bewusstsein für ein Gemeinwohl oder einfach für einen anderen als eigenständiges Wesen mit eigenen Bedürfnissen.

Jemand, der will, dass ich mich übergehe und dabei noch an meine Solidarität und Güte appelliert, verfolgt vor allem seine Ziele ohne Rücksicht auf Verluste. „Du willst doch, dass es der Mama gut geht, oder?“ Ja, aber ohne, dass ich dabei vor die Hunde gehe und das ist in dieser manipulativen Frage impliziert. Emotionale Erpressung deluxe. Ja, ich will, dass es dem anderen gut geht. Will er auch, dass es mir gut geht? Dass ich integer sein kann? Dass ich meiner Anziehung und Abstoßung folge? Dass ich ehrlich Ja und Nein sage?

In mir wirkt gerade noch der Satz, den ich eben weiter oben geschrieben habe. Die kindliche Idee, dass ich mit meinen Grenzen und Bedürfnissen gemein bin. Dass ich damit andere verletze, dass sie dadurch „zu kurz kommen“. Halleluja. Was für eine perfide Verdrehung. Mal wieder eine „Opfer-Täter-Umkehr“ vom Feinsten, die in der Kindheit entstanden ist und als Erwachsene so subtil greifen kann. Hineinerzogen in den Missbrauch. Leckomio!!! Das darf wieder erstmal wirken und sacken. Eine weitere Runde in dem Spiel „So war es wirklich“. Wieder Schleier, die gehoben werden. Wieder mehr Klarheit und Erwachen. Wieder mehr im Bewusstsein. Wieder mehr durchschaut und erkannt. Korrigiert und richtiggestellt. DANKE!!! So wertvoll und wichtig.



Freitag, 13. Juni 2025

Menschlichkeit rettet Leben

Im Grunde braucht es wenig für Heilung: Menschlichkeit. Und doch scheint genau das Mangelware zu sein. Ich kann mir noch so sehr Heilung auf die Fahne schreiben, wenn ich selbst nicht da bin, nicht mit mir verbunden, nicht in meine eigenen Untiefen hinabgestiegen, kann ich nur bedingt begleiten, Raum halten, und eben nicht in den krassesten Emotionen mit dem anderen da sein. Sie berühren Stellen, die ich selbst noch nicht berührt habe und an dem Punkt bräuchte es dann erst einmal die Selbstbegegnung mit mir. In solchen Momenten bräuchte ich mich selbst und/oder jemanden, der mich unterstützt, begleitet und hält.

Tue ich das nicht, nehme ich mich selbst aus der Gleichung raus als Mensch, dann verwende ich Kontrolle, Konzepte und Methoden, stelle Regeln auf, gebe Anleitung, wie "das" schnell wegzumachen ist und wenn es dem "Patienten" nicht gelingt, dann muss an ihm etwas falsch sein oder er etwas falsch machen.

Ehrlich wäre, in diesem Moment zu sagen, dass ich an meine Grenzen gestoßen bin, dass ich ohnmächtig bin, dass ich nicht weiter weiß, dass ich da noch nicht war und selber erst hin muss.

Die Therapie- und Coaching-Welt ist voll von genau diesem Phänomen: "Helfer", die keine Menschen mehr sind. Unnahbar. Nicht berührbar und sogar dazu angeleitet, unmenschlich zu sein. Distanz ist vorgeschrieben oder sogar selbst gewählt. Nur keine körperliche Berührung. Nur keine Offenheit. Keine Selbstoffenbarung. Keine eigenen Gefühle. Alles, was wirklich heilsam wäre, findet nicht statt oder nur in seltenen Momenten oder Ausnahmesituationen.

Und am besten werden die eigenen Themen und Wunden noch dem "Patienten" hingeschoben und dieser dazu angeleitet, dass der "Helfer" nicht mehr getriggert wird. Halleluja! Die Zustände sind mehr als erschreckend.

Immer wieder erlebe ich selbst, wie simpel es eigentlich ist, tatsächlich ein Leben zu retten. Mit bloßer Menschlichkeit, mit Berührbarkeit, Offenheit, Transparenz, Nahbarkeit, Selbstreflektion und einem Mitgefühl, das tatsächlich mitfühlen kann, weil es die Untiefen des anderen selber kennt oder/und erfassen kann.

Tatsächlich begriffen zu werden, tatsächlich gesehen zu werden, mit allem da sein dürfen, nicht anders sein müssen, nicht verurteilt werden, sondern angenommen sein und verstanden werden, lässt Heilung in kürzester Zeit möglich werden. Alles, was wir als Kind gebraucht hätten, bringt auch als Erwachsener den Segen: Arme, die halten, ein ruhiges Nervensystem, Raum für jede Emotion und jeden Gedanken, ein echtes, erwachsenes, reifes, greifbares, wohlwollendes Gegenüber, das DA ist. Weise handelnd, sich selbst wahrnehmend, das nur agiert, wenn es stimmt und den anderen lässt, weil es um die Größe weiß, das nach Stimmigkeit handelt, den Raum, die Situation und den Moment fühlend erfasst. Ein Gegenüber, das allerdings auch Nein sagt, seine Grenzen wahrt und bemerkt, wenn der andere nicht in der Eigenverantwortung ist, wenn die inneren Kinder ankommen und kein Beobachter mehr zugegen ist.

Es braucht im Grunde nicht viel. "Nur" echte Menschen. Tatsächliche Erwachsene. Emotional, nicht nur körperlich. Und eigentlich ist das in Anbetracht der Zustände verdammt viel und selten.

Mir kommt es vor, dass es für eine mir sehr vertraute, relativ große Gruppe von Menschen nichts anderes zu tun gibt, als nachzureifen, tatsächlich erwachsen zu werden, das selber irgendwie hinzubekommen, um dann für andere die Erwachsenen sein zu können, die wir selbst gebraucht hätten, die diese Welt so dringend braucht. Tiefgetaucht. Auf Herz und Nieren geprüft. Tausendfach durchgestorben. Mensch durch und durch, um diesen tiefliebenden Dienst am Leben zu tun und Menschen mit purer Präsenz zurück ins Leben zu begleiten.

Ich hab den Eindruck, dass wir sehr bald sehr gefragt sind. In Gottes Namen. Unser Job ist Menschlichkeit.