Mittwoch, 29. Oktober 2025

Erforschen verlangt keine Lösung

Mich erforschen, verlangt kein anders sein von mir. Eine Beziehung, ein Miteinander, die Dynamiken darin erforschen, verlangt keine Veränderung und auch keine Lösung, keine Kompromisse oder Abmachungen von bestimmtem Verhalten. Es braucht eine Haltung. Eine Bereitschaft hinzuschauen. Neugier und Offenheit für alles, was sich zeigen mag.

Ich mag betrachten, was da ist. Ich mag fühlen, was berührt wird. Ich mag das nehmen, was tatsächlich bei jedem da ist, es ausbreiten, auffächern, bestaunen, begreifen. Da sein, wo ich gerade bin, wo wir gerade sind und das meine ich eben vor allem emotional.

Dabei geht es nicht um falsch oder richtig, sondern um echt und wahrhaftig. Es geht nicht um Veränderung, sondern so empfinden dürfen wie es ist, voll und ganz.

Erforschen erfordert, dass das, was da ist, berührt werden darf, da sein darf. Ich kann etwas, was ich eigentlich nicht will, was nicht sein darf, nicht wirklich erforschen. Wenn ich bemerke, dass ich es nicht will, dann darf ich den Teil, der es nicht möchte, ernst nehmen und das Nichtwollen erforschen. Ihm zuhören. Den Widerstand ergründen. Nicht, damit er weg geht, sondern weil das der Punkt ist, an dem ich innerlich stehe. Weil ein Teil von mir gerade da ist und so fühlt.

Es geht um die tatsächliche Wahrheit des Moments, den Punkt zu erspüren, an dem ich mich innerlich tatsächlich befinde. Da, genau da, mit mir sein, ist letztlich immer die Erlösung, ohne dass die Erlösung gewollt war. Sie ist eine natürliche Folge des Darinseins, des Damitseins, des Mitmirseins - aufrichtig - da, wo ich emotional gerade bin ganz sein. Wahrnehmend. Anerkennend. Fühlend. Bezeugend. Verstehend. Erlaubend.