Freitag, 22. April 2022

Auf's Maul fallen erlaubt

Ich hätte auch sagen können: "Du gewinnst immer, mindestens an Erfahrung". Aber ich mag es ja manchmal derb, gelle? 😉

Vorhin ist mir wieder so bewusst geworden, dass ich wirklich katzengleich immer auf die Füße falle. Egal, was in meinem Leben passiert, irgendwie geht es weiter und wendet sich über kurz oder lang zu meinem Besten. Auch wenn es erstmal so aussieht, als würde ich - salopp gesagt - auf's Maul fallen, so täuscht der Eindruck. Es ist halt immer eine Frage der Sicht der Dinge.

Bislang war die größte "Katastrophe" immer das größte Heil. Wenn das passiert ist, was ich auf biegen und brechen vermeiden wollte... Erlösung pur. Dann ist es endlich passiert, ich muss es nicht mehr umschiffen und ich merke, dass ich es überlebe. Nicht nur das, ich merke, dass es tatsächlich nur halb so schlimm ist, wie es in meiner Vorstellung bisher war. Herrlich!

Ich weiß, dass gerade sehr viele Menschen am Ringen und Hadern sind. Den meisten fliegt aktuell fett ihr Leben um die Ohren und ich beobachte noch so manche verzweifelte Vermeidungsstrategie, dieses "DAS darf auf keinen Fall passieren".

Doch: DAS darf auch passieren. Gerade das. "Auf's Maul fallen" ist oft die größte Befreiung. Scheitern absolut erlaubt und heilsam. Und wenn ich dann schon lang gestreckt auf dem Rücken am Boden liege, genieße ich die Aussicht von unten und brauch mich dann nur noch umdrehen, Vierfüßlerstand und ZACK könnte man meinen, ich wär direkt auf die Füße gefallen. 😉 Vielleicht ist es letztlich auch das, was ich darunter verstehe, wenn ich sage, dass ich irgendwie immer auf die Füße falle. 🤔☺️

 

Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche