Montag, 31. Oktober 2016

Was seit meiner Kündigung passiert ist - Ein Rückblick

Sieben Jahre ist es nun her, dass ich meinen sicheren, gut bezahlten Job aufgegeben habe. Ziemlich genau um diese Zeit vor sieben Jahren wurde mir immer klarer, dass es so nicht mehr weitergehen konnte und Mitte November 2009 hab ich dann wirklich meinen Aufhebungsvertrag unterschrieben ohne Netz und doppelten Boden, ohne eine neue Stelle, ohne eine Ahnung, wo mein Weg hingehen soll. Ich wusste nur, dass etwas anders werden muss. Was, wusste ich nicht.

Heute, sieben Jahre später, möchte ich zurückblicken und euch daran teilhaben lassen. Es ist wirklich beachtlich, was seither passiert ist und wie unfassbar anders, leichter, freier, liebevoller, reicher mein Leben geworden ist. Niemals hätte ich vermutet, dass ich mal da stehe, wo ich heute stehe. Wir können so viel mehr erreichen und erschaffen, als wir meist glauben.

Ich blicke zurück auf eine Zeit der verzweifelten Suche nach mir selbst, nach meinem Glauben, nach meinen Potentialen und Werten, nach meinem Weg, auf tausend mal hinfallen und aufstehen. Ich blicke zurück auf meine persönliche Hölle, körperlich wie seelisch. Ich blicke aber auch zurück auf eine grandiose Partnerschaft, die es wert wahr und ist, all die Tabus zu brechen, die anfangs scheinbar dagegen sprachen. Eine Partnerschaft, die mir in dieser herausfordernden und manchmal auch echt harten Zeit so viel Halt gegeben hat und immer noch gibt, auf unzählige Erkenntnisse und einen riesen Haufen Schätze, auf einen Berg an Schalen und Schleiern, die ich von meinem wahren Wesenskern entfernt habe, auf zig Aha-Momente und auf eine immer größer werdende Leichtigkeit und Freiheit, auf ein beharrliches Festhalten an meinen Herzenswünschen und Träumen.

Ich wollte wissen wer ich bin und warum ich hier bin, wie alles zusammenhängt und wie diese Welt wirklich funktioniert, was ihr wahres Wesen ist und ich habe meine Antworten bekommen, durfte entdecken, dass ich hochsensibel bin, dass ich die geistige Welt wahrnehmen kann, dass ich hellfühlig bin und in Seelen lesen kann, wie in offenen Büchern. So oft habe ich mich selbst überrascht und niemals vermutet, dass das alles zu mir gehört.

Mein Körper wurde/war krank und ich entschied mich für eine alternative Heilung, litt höllische Schmerzen, hatte Zweifel, ob ich das richtige tat und mich wirklich heilte oder mich Stück für Stück umbrachte. Ich habe verstanden, was Krankheit wirklich bedeutet, dass wir ihr nicht ausgeliefert sind, sondern dass wir sie selbst erschaffen, dass sie uns nur sagen will, dass wir nicht mehr auf unserem Weg sind. Und so schaute ich hin und verstand immer mehr, weshalb ich krank war, suchte auch hier meine Wahrheit und war wild entschlossen, wieder gesund zu werden, es zu schaffen, wieder mit Genuss zu essen, wieder weite Strecken laufen zu können und hatte Erfolg. Es dauerte, aber ich hatte Erfolg. 

Ich wollte Frieden mit meinen Eltern und das zerrüttete und marode Verhältnis heilen, mich und meine Kindheit heilen, vergeben und auch hier in wahre Freiheit kommen. Wie oft habe ich mein inneres Kind gehalten und es gewiegt, habe mir alte Wunden angeschaut und sie mit Liebe versorgt und darf nun auch hier die Erfolge genießen.

In diesen sieben Jahren habe ich so viel über mich und das Leben gelernt wie nie zuvor. In diesen sieben Jahren habe ich in die dunkelsten Winkel und die tiefsten Abgründe meiner Seele geschaut. Ich hatte mich entschlossen, mich all meinen Ängsten zu stellen, mir alle Wunden anzusehen, in allen Bereichen meine Wahrheit zu finden und werde jeden Tag aufs Neue für diesen Mut belohnt.

Rückblickend kann ich sagen, dass mir wirklich nichts, aber auch gar nichts einfach widerfahren ist, ohne dass es einen Ursprung in mir gegeben hätte. Für alles, was ich in meinem Leben vorgefunden habe, war und bin ich selbst verantwortlich. Ich habe gelernt mit Herausforderungen umzugehen und begriffen, dass ich mich in allem, was sich in meinem Leben jeweils zeigt, selbst erkennen kann wie in einem Spiegel. Ich habe begriffen, dass meine innere Stimme immer den Weg kennt und nur mein Bestes will, dass es nichts Wertvolleres gibt, als ihr zu folgen. Ich habe begriffen, dass es sich lohnt, an seinen Träumen und Sehnsüchten, an seiner tiefsten Wahrheit und Weisheit festzuhalten, egal wie oft  man hinfällt und was die anderen denken.

Und so blicke ich zurück auf sieben Jahre in denen ich von der Dunkelheit ins Licht gegangen bin, vom Leid in die Freude, von der Angst ins Vertrauen, von der Schwere in die Leichtigkeit, vom Opferbewusstsein ins Schöpferbewusstsein, vom Unwissen ins Erwachen, vom Krieg in den Frieden, von der Unfreiheit in die Freiheit, von der Krankheit in die Gesundheit, vom Außen ins Innen, in allen Bereichen zurück zu mir selbst!


Foto: Anja Reiche