Montag, 16. September 2024

Über die Ver-rückten, die aufbrechen müssen und jene, die bleiben

Zwischendurch ist da immer mal wieder die Frage, ob das alles eine Schnapsidee ist, ein Himmelfahrtskommando, der direkte Weg in den Ruin. Diese Reise, die Mission, das Unterwegssein auf unbestimmte Zeit in den Herbst hinein, ohne "Sicherheiten" und ohne das Wissen, wann, für was und ob überhaupt Geld zur Verfügung steht. Gerade war sie wieder da diese Frage. Begleitet von einem Gefühl der Traurigkeit, der Angst, der Kleinheit, der Sinnlosigkeit, des Getrenntseins, des Vergessenhabens, wer ich wirklich bin. Ein Gefühl von Verlorensein.

Wir sind in Göttingen gelandet und ruhen uns nach der ersten kurzen Begegnung aus. Morgen steht die nächste an. Während ich da so liege, kommt diese Frage, dieser Zweifel, kommen diese Gefühle.

Dann fällt mir ein, was die letzten Tage passiert ist. Eine Tür, die immer wieder von alleine aufgeht. (Türen öffnen sich von alleine.) Ein Ball, der sich ohne sichtbaren Einfluss bewegt. (Der Ball kommt ins Rollen.) Ein Ehering, der ohne Berührung von der Ablage zu Boden fällt. (Alte Bindungen lösen sich leicht.) Ein Licht, das einfach kurz angeht und wieder aus, während Wahrheit gesprochen wurde. (Bestätigung im rechten Moment.)

Christian sagt wie nebenbei: "Da sieht man mal wieder mit was für einem geistigen Beistand wir unterwegs sind."

Ich atme durch. Er hat Recht. So Recht. Das ist keine Schnapsidee. Dieses Unterwegssein auf diese Art und Weise ist so viel mehr als Reisen und Menschen begegnen. Wir setzen etwas sehr Großes, sehr Altes fort, was jetzt, genau jetzt fortgesetzt werden will.

Als Jesus damals die Jünger und Jüngerinnen eingesammelt hat, mitgenommen, hat er sie von jetzt auf gleich aus dem Gewohnten, Vertrauten herausgefordert und hereingefordert ins Neue, Unbekannte. Es galt, einem Ruf zu folgen, sich für etwas Größeres, Übergeordnetes, das weit über das persönliche Befinden hinaus ging, auf den Weg zu machen. Ohne zu wissen, was das genau bedeutet.

Besitz, Familien, Ansehen, Berufe wurden verlassen. Dafür! Er selbst, Jesus, hat all das verlassen, war unterwegs. Von der Hand in den Mund.

Mir kommt es vor, als würde sich das auf eine Art wiederholen. Christian und ich sind unterwegs, sammeln Menschen ein, fordern auf, herein, heraus. Bezeugen das Ja zum Weg. Nehmen mit. Picken diejenigen auf, die berufen sind, sich selbst berufen haben, diesen Weg zu gehen. Für das Größere. Für Gott. Wir erinnern. Wir ermutigen. Trösten. Bestärken. Besprechen Schritte. Beleuchten. Mit IHM. Für IHN. Durch IHN.

Ich bin für IHN hier. Christian ist für IHN hier. Die Menschen, zu denen es uns hinzieht bzw. die sich zu uns hingezogen fühlen, sind für IHN hier. 100%. Da gibt es keine Fragen mehr. Natürlich Ängste und Zweifel, wie das gehen soll, aber keine Frage, ob es geschehen wird.

Ich sehe und bestaune, wie sie - genauso wie wir - alles liegen und stehen lassen und ihren Weg annehmen und aufnehmen, bereit, alles, was bisher ihr Leben ausgemacht hat, zurückzulassen und das aufzunehmen und anzugehen, für das sie eigentlich hier sind und worauf sie - und wir - so lange vorbereitet wurden.

Die Zeit des Wartens, Ausharrens, Vorbereitens ist jetzt vorbei. Wieder kommt der "Einsatzbefehl". Wie damals. Aufbruch ist dran. Das große Ja zum eigenen Weg, der ein übergeordneter Weg ist, ein Dienen.

Ich mag heute tatsächlich ganz direkt und konkret einladen, diesen Weg, diese Wege zu unterstützen. Es ist nach meinem Empfinden für einige wenige bestimmt, so krass unterwegs zu sein. So radikal sein zu müssen. Das muss bei weitem nicht jeder und das ist gut so. Nicht jeder muss alles hinter sich lassen, komplett "aussteigen" aus Job, Familie, etc. und ist dennoch am richtigen Ort, eine Inspiration, eine Veränderung und vor allem können sie eine Hilfe, ein Zuhause, eine Anlaufstelle sein für die, die unterwegs sein müssen. Was für ein Geschenk.

Manchmal braucht es für diese Ver-rückten ein Bett. Manchmal ein gutes Essen. Manchmal einen Ort zum Ausruhen. Manchmal einfach Geld für Benzin.

Ich bin mir gerade überhaupt nicht sicher, was der Punkt dieses Textes ist. Vielleicht mag ich den Blick sensibilisieren, damit all jene erkannt werden und Unterstützung erfahren, die jetzt losgehen. Ein Teil in mir wünscht sich bestimmt auch Unterstützung für mich und Christian. Und dann gibt es noch etwas, das hier auch wirkt, was ich gerade überhaupt nicht greifen kann.

Sei's drum. Ich muss es nicht wissen.

Abschließen mag ich das Ganze mit den Worten von Hendrik (Sun Evo News), die mich neulich so berührt haben: "Bitte nur spenden, wenn es aus freier Intention vom Herzen kommt. Niemand hat eine Verpflichtung. Ich mache meine Arbeit jederzeit gerne zum Dienste des Ganzen."

Danke! 😊❤️🙏🏼

 

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