Donnerstag, 24. August 2023

Ich liebe es, meinen Mann zu brauchen

Da sind diese starken Arme, die mich halten, wie ich noch nie gehalten wurde. Eine Umarmung, die Heimat ist. Stärke und unfassbare Sanftheit zugleich. Hände, die mich so liebevoll berühren, dass es fast weh tut. Eine breite Brust, die mein Beben fängt. Wortlos. Völlige Präsenz. Keine Fragen. Taten. Ein SELBST-verständliches Handeln, als hätte es noch nie etwas anderes zu tun gegeben.

Ein Mann, der seine Frau hält, während sie sich selbst hält in ihrem Schmerz, die ihre Kleine hält. Es ist ein Behüten und Beschützen von diesem heiligen Heilungsmoment. Ein Bezeugen und Verstehen von all dem. Ein Sehen, weil die Untiefe auch ihm bekannt ist. Heilung und Befriedung auf so vielen Ebenen, durch Raum und Zeit, für mich jetzt, für die Kleine, für das Frauenkollektiv, für die Ahnen.

Manches, was sich in letzter Zeit zeigt, kann gefühlt erst jetzt an die Oberfläche kommen. Ich habe so vieles alleine angeschaut, gesehen, gehalten, geheilt. Ich habe so vieles mit den Schwestern zusammen angeschaut, gesehen, gehalten, geheilt. Ich habe vieles mit Männern zusammen angeschaut, gesehen, gehalten, geheilt. Und jetzt schaue, sehe und heile ich mit meinem Mann von ihm gehalten. Diese Qualität ist mir bis dahin unbekannt gewesen. Natürlich.

Ich hab all das nicht erwartet. Ich habe geahnt, aber DAS hätte ich mir nicht vorstellen können. Eine komplett neue Ebene. Meine Zellen sind manchmal noch irritiert von all dem.

Ich merke regelrecht, wie die Prozesse oft erst wirklich in Gang kommen, wenn ich in diesen Armen liege. Es gab einen Moment, da hatte ich fiese Nervenschmerzen und etwas Undefinierbares in mir war im Gange. Unruhe, Wut, krasse Energien. Ich war so gereizt und wusste nicht warum und wohin mit mir. Ich sitze auf dem Bett und fange an zu weinen, zermürbt von all dem. Christian kommt ins Zimmer. Er hatte mein Weinen gehört. Er sagt kein Wort. Setzt sich neben mich aufs Bett. Legt mir eine Hand auf den Rücken. So liebevoll, so da. Ich werfe mich regelrecht in seine Arme. Er hält mich fest. Wir sinken rückwärts aufs Bett und ich schluchze, weine, bebe. Entscheidend für die Heilung. Unfassbar wertvoll und groß.

Ich hätte nicht sagen können, dass es genau das war, was ich gebraucht habe. Ich hätte nicht danach fragen können. Aber es war genau das und er war schlicht da.

Diese Begegnung ist heilig, das Ausmaß der Wirkung nicht in Worte zu fassen. Meine Dankbarkeit und meine Demut sind ebenfalls nicht in Worte zu fassen. Ich werde weicher und weicher, weiter und weiter, lasse mich immer mehr hineinsinken. Schutzmauer um Schutzmauer zerfällt. Ich bin in Sicherheit. Hingabe ohne Schutz.

Ich brauche meinen Mann und es ist ein wunderschönes Brauchen. Ich liebe es, mir dieses Brauchen zu erlauben. Vor ein paar Jahren noch undenkbar. Für mein Weiter- und Weicherwerden brauche ich tatsächlich diese Begegnung, diese Ehe, diese Verbindlichkeit von uns beiden, diese in sich geschlossene Einheit, die im All-Eins-Sein ruht. Für das, was wir hier sollen, brauchen wir uns gegenseitig und wir genießen es in vollen Zügen.

Wunderschön!!!! ❤ 🙏🏼 🎁 DANKE!