Sonntag, 2. Oktober 2022

Ehrliches Mitteilen bei "Krankheiten"

Was wäre denn, wenn der Körper einfach mal das machen dürfte, was er gerade macht? Was wäre denn, wenn auch da, wie es beim ehrlichen Mitteilen üblich ist, einfach nur benannt wird, was gerade wahrnehmbar ist und niemand etwas damit anfangen muss? Weder ich noch der andere. Keine Geschichte, kein Lable, kein Etikett, keine Diagnose.

Jede Krankheit wäre direkt keine mehr. Ich wäre quasi ok, man könnte auch sagen gesund, heil. Es ist halt nur was los im System, was aber nicht falsch ist, sondern einfach da sein darf.

Der Körper dürfte machen, was immer er gerade machen muss. Da wirkt eine Intelligenz in jeder Zelle, die so dermaßen fernab von dem ist, was wir mit unserem Verstand erfassen können. Wie könnte ich urteilen, ob das falsch oder richtig ist? Wie könnte ich auch nur ansatzweise glauben, dass ich etwas TUN muss, um dieses Wunderwerk wieder zum Funktionieren zu bringen? Woher weiß ich, dass es gerade nicht funktioniert? Vielleicht funktioniert es besser denn je, dieses System, das weit mehr als ein Körper ist.

Beseelte Materie in Aktion. Intelligenz im Ausdruck. Leben im Werden. Leben im Prozess. Leben in der Veränderung. Leben, das nun mal Rhythmen und Zyklen hat, wo Aufbau und Abbau stattfindet. Materie, die vielleicht einfach nur zum Ausdruck bringt, wess' Geistes Kind wir gerade sind? Auch das frei von Wertung. Im nächsten Moment kann sich unsere Geisteshaltung schon gewandelt haben und der körperliche Ausdruck ebenfalls ein anderer sein.

Ja, was wäre also, wenn wir uns über unseren Körper und das, was da stattfindet, einfach keine Geschichten mehr erzählen? Wahrnehmen was ist, frei von Wertung. Frei von der Idee, damit/dagegen etwas tun zu müssen. Ehrliches Mitteilen auch da. Wahrnehmen, benennen, damit sein.


Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche