Freitag, 31. Mai 2024

Da, ohne zu erfahren, wer ich bin

Da ist wieder diese unglaubliche Angst, dass der andere das Seine nicht nimmt. Ich nehm meins zu mir und dann? Schweigen vom anderen. Ich weiß nicht wie ich dran bin. Übergehen zum Alltag als wäre nichts gewesen.

Da ist Übelkeit. Der Magen zieht sich zusammen. Dieses Nichtwissen. Nichts greifen können. Keine Kommunikation vom anderen. Kein Einblick in die Innenwelten. Außen vor gelassen werden. Kein Reflektieren. Kein Offenbaren. Wenn überhaupt, nicht fühlbare Erklärungen, aber kein Empfinden, das mitgeteilt wird.

Leere. Ich greife ins Nichts. Greife noch nicht mal mehr. Stehe, sacke zusammen. Kauer am Boden. Starrer Blick. Fassungslos. Haltlos. Aussichtslos. Allein. Verlassen. Ausgeschlossen. Unberührt.

Der andere lässt mich nicht rein, lässt mich nicht nah kommen, nah sein.

Mauern. Masken. Pokerface. Meterdicke Schutzwälle. Für mich undurchdringbar. Chancenlos von Anfang an.

Chancenlos von Anfang an!!!

Ich konnte nie wirklich was tun. Weder das Richtige noch was Falsches. Nie. Zu keiner Zeit. Mich als Wesen gab es nie in dieser Beziehung. Ich kam nicht vor in der Gleichung.

Da sitze ich. Jeglicher Versuch umsonst und gar nicht nötig. Warum bin ich so lange geblieben und gegen verschlossene Türen gerannt? Habe gehofft, geredet, erklärt, noch mehr geliebt? Hatte Verständnis, habe geschrien? Engelszungen und rasende Wut im Wechsel. Verzweiflung und wieder der Versuch zu akzeptieren.

Alles nichts gebracht und ich bin geblieben...

Hoffnung, dass es endlich gut wird, dass ein Einsehen kommt, Öffnung, Zuwendung, Nähe. Endlich Verbindung. Echte, tiefe Verbindung.

Umsonst.
Umsonst gewartet.
Umsonst gehofft.
Außen vor geblieben.

Und jetzt? Heute? Es ist anders definitiv.
Erlebt. Erfühlt. Erfahren.
Geliebt. Gewollt. Gesehen.

Und etwas in mir hat Angst, Angst, dass ich wieder hingehalten werde mit leeren Worten. Angst, alles zu investieren, alles zu geben und nichts zu bekommen.
Angst, mich doch zu täuschen. Angst, dass es an einem bestimmten Punkt, doch nicht weiter geht, endet. Wie so oft.

Angst vor dieser scheiß Leere, dem Nichts, der Unnahbarkeit, der Einsamkeit mit Menschen, dem emotionalen abgeschnitten sein.

Angst vor der erneuten Trennung von der Schöpfung, vom Leben selbst!!!
Dem nicht beantwortet sein.
Mich nicht erkennen können im anderen.
Nicht wahrhaftig gespiegelt werden oder wenn nur völlig verzerrt.

Angst vor der Hölle auf Erden.
Dem Urschmerz.
Dem Tod im Körper.
Dem Nichtsein im Körper.
Nicht existent, obwohl ich da bin.
Isoliert. Mich nicht erfahren könnend, weil niemand wirklich rein mit mir interagiert.

Da, ohne zu erfahren, wer ich bin.
Jetzt hat die Übelkeit einen Namen.